die ddr im (deFa-) Film - Filmernst - Sehend lernen - Die Schule im ...
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Propaganda für Arbeiterklasse, Partei und Heroismus<br />
erns t thälmann –<br />
führer seiner kl a s se<br />
Ddr 1955, 140 Minuten<br />
zum film<br />
Der zweite Teil der monumentalen, <strong>im</strong> Auftrag der SED-Führung produzierten Thälmann-<br />
Biographie beginnt 1931 : Während in Deutschland <strong>die</strong> ständig wachsende Arbeitslosigkeit<br />
für soziale Unruhen sorgt, kämpft der KPD-Führer Ernst Thälmann weiter für <strong>die</strong> Einheit<br />
der Arbeiterklasse, den Sturz des Kapitalismus und <strong>die</strong> Verhinderung des Faschismus.<br />
Obwohl <strong>die</strong> KPD bei den Wahlen 1932 ihre Position weiter festigen kann, gelingt es Hitler,<br />
<strong>im</strong> Januar 1933 <strong>die</strong> Macht an sich zu reißen. Thälmann wird, wie viele andere Kommunisten<br />
und Sozialdemokraten, verhaftet. Ein Versuch seiner Genossen, ihn aus der Haft zu befreien,<br />
scheitert ; einem korrumpierenden Freiheitsangebot Görings erteilt er eine klare Absage.<br />
Trotz internationaler Proteste bleibt er eingekerkert und wird 1944 <strong>im</strong> KZ Buchenwald auf<br />
Befehl Hitlers ermordet.<br />
<strong>Film</strong>team<br />
Regie Kurt Maetzig Drehbuch Willi Bredel,<br />
Michael Tschesno-Hell, Kurt Maetzig<br />
Regie-Assistenz Konrad Wolf, Günter Reisch<br />
Kamera Karl Plintzner, Horst E. Brandt<br />
Kamera-Assistenz Richard Günther<br />
Spezialeffekte Ernst Kunstmann<br />
Musik Wilhelm Neef Bauten Otto Erdmann,<br />
Willy Schiller, Alfred Hirschmeier<br />
Kostüme Gerhard Kaddatz<br />
Schnitt Lena Neumann Ton Erich Schmidt<br />
Verleih Progress <strong>Film</strong>-Verleih Berlin<br />
Uraufführung 07.10.1955, Volksbühne am<br />
Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin<br />
»<strong>Die</strong>ser zweite Teil ist deshalb besonders<br />
gelungen, weil er <strong>die</strong> Figur seines <strong>im</strong><br />
Mittelpunkt stehenden Helden unmittelbar<br />
menschlich gestaltet und in verschiedenen<br />
Typen <strong>die</strong> <strong>im</strong> Kampf stehenden Massen<br />
wiedergibt. Günther S<strong>im</strong>on ist ein volkstümlicher<br />
Thälmann, gerade, einfach, und<br />
groß […] <strong>Die</strong> dramatische Spannung des<br />
<strong>Film</strong>s ist <strong>im</strong>mer da […] <strong>Die</strong> Behandlung des<br />
Stoffes durch Kurt Maetzig ist grandios.«<br />
Georges Sadoul : Les Lettres françaises,<br />
21.07.1955<br />
Mit beiden Teilen des <strong>Film</strong>s sollte in der frühen DDR ein Leitbild für <strong>die</strong> Jugend geschaffen<br />
werden, in dem sich <strong>die</strong> ›Heldentaten‹ der Arbeiterklasse und – ihr voran – der Kommunisten<br />
konzentrierten. Zum einen ging es um Schuldzuweisungen für den Aufstieg der<br />
Nationalsozialisten an <strong>die</strong> rechte Sozialdemokratie und den internationalen Monopolkapitalismus,<br />
zum anderen wurde das deutsche Volk freigesprochen. <strong>Die</strong> Sowjetunion<br />
brachte <strong>die</strong> Befreiung vom nationalsozialistischen Joch und bot das Vorbild für <strong>die</strong><br />
weitere gesellschaftliche Entwicklung, <strong>die</strong> mit der Einheit der Arbeiterklasse scheinbar<br />
objektiv zur Gründung der DDR führte. <strong>Die</strong> <strong>Film</strong>figur ›Thälmann‹ wurde – neben zahlreichen<br />
Geschichtsfälschungen – jedes menschlichen Makels entledigt, verklärt und<br />
heroisiert. Am Ende des filmischen Denkmals erfolgt <strong>die</strong> Apotheose.<br />
Darstellerinnen | Darsteller<br />
Günther S<strong>im</strong>on (Ernst Thälmann), Hans-Peter<br />
Minetti (Fiete Jansen), Karla Runkehl<br />
(Änne Jansen), Paul R. Henker (Robert Dirhagen),<br />
Erika Dunkelmann (Martha Vierbreiter),<br />
Erich Franz (Arthur Vierbreiter), Wilhelm Koch-<br />
Hooge (Hauptmann Schröder), Michel Piccoli<br />
(Maurice Rouger), Angela Brunner (Irma<br />
Thälmann), Ra<strong>im</strong>und Schelcher (Krischan Daik),<br />
Werner Peters (Quadde), Fred Delmare (Soldat),<br />
Fritz <strong>Die</strong>z (Hitler), Kurt Wetzel (Göring),<br />
Hans Stuhrmann (Goebbels), u.a.<br />
FSK ab 12<br />
Auszeichnungen<br />
Internationales <strong>Film</strong>festival Karlovy Vary 1956 :<br />
Bester Schauspieler (Günther S<strong>im</strong>on)<br />
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