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die ddr im (deFa-) Film - Filmernst - Sehend lernen - Die Schule im ...

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for eyes only –<br />

s treng gehe<strong>im</strong><br />

Ddr 1963, 103 Minuten<br />

Regie János Veiczi Szenarium Harry Thürk<br />

Dramaturg Heinz Hafke Kamera Karl Plintzner<br />

Szenenbild Alfred Drosdek Kostüme Gerhard<br />

Kaddatz Musik Günter Hauk Ton Konrad<br />

Walle Schnitt Christa Ehrlich Verleih Progress<br />

<strong>Film</strong>-Verleih Berlin Uraufführung 19.07.1963,<br />

Kino »Kosmos«, Berlin<br />

Darstellerinnen | Darsteller<br />

Alfred Müller (Hansen), Helmut Schreiber<br />

(MID-Major Collins), Ivan Palec (Frantisek),<br />

Hans Lucke (MID-Colonel Rock),<br />

Werner Lierck (Schuck), Martin Flörchinger<br />

(MfS-Oberst), Peter Marx (Hartmann),<br />

Georg Gudzent (MID-General), Christine Lazar<br />

(Hella), Ingrid Ohlenschläger (Liz), Marion van<br />

de Kamp (Adelheid), Eva-Maria Hagen (Peggy),<br />

Renate Geißler (Gisela), Fred Ludwig<br />

(MID-Beobachter), Horst Schönemann<br />

(MfS-Major), Eberhard Esche (MfS-Leutnant),<br />

Gerd E. Schäfer (Charly), Rolf Herricht (Max),<br />

Gerry Wolff (Sprecher) u.a.<br />

FSK ab 6<br />

Festivals<br />

Internat. <strong>Film</strong>festspiele Berlin 1991 :<br />

Retrospektive<br />

<strong>Film</strong>team<br />

zum film<br />

Im Oktober 1962 debütierte James Bond mit »007 jagt Dr. No« in den westdeutschen<br />

Kinos, <strong>im</strong> Sommer 1963 konnten <strong>die</strong> Ostdeutschen einen Agenten-Thriller ›made in<br />

Babelsberg‹ auf der Leinwand erleben. <strong>Die</strong> Stasi-Spione <strong>im</strong> auswärtigen <strong>Die</strong>nst nannten<br />

sich allerdings ›Aufklärer‹ oder ›Kundschafter für den Frieden‹ – und ein solcher ist auch<br />

in der Würzburger Concordia-Handelsgesellschaft aktiv, einer Tarnfiliale des US-amerikanischen<br />

Gehe<strong>im</strong><strong>die</strong>nstes MID. In deren Tresoren vermutet <strong>die</strong> Stasi <strong>die</strong> Pläne für den<br />

Tag X, an dem <strong>die</strong> NATO in <strong>die</strong> DDR einmarschieren und den Sozialismus auf- und zurückrollen<br />

wird. MID-Sicherheitschef Colonel Rock wittert zwar eine undichte Stelle in seiner<br />

Organisation, doch der Maulwurf bleibt zunächst unentdeckt. <strong>Die</strong> Zeit drängt, aber noch<br />

weiß der Kundschafter Hansen nicht, wie er an <strong>die</strong> brisanten Unterlagen herankommen<br />

soll. Wird es ihm gelingen, bei den <strong>im</strong>mer härteren Sicherheitskontrollen der Amerikaner<br />

den Überblick und <strong>die</strong> Nerven zu behalten ? Den Lügendetektor-Test kann er bestehen<br />

und schließlich auch den Safe mit den Gehe<strong>im</strong>papieren in sein Auto verfrachten. In einem<br />

dramatischen Showdown flüchtet Hansen Richtung Osten und durchbricht <strong>im</strong> letzten<br />

Moment <strong>die</strong> westliche Grenzkontrolle : Der Weltfrieden ist gerettet !<br />

Der Schriftsteller Harry Thürk war Spezialist für Spionage- und Abenteuergeschichten.<br />

Sein Drehbuch fußte auf tatsächlichen Vorgängen aus dem Jahr 1956 um den MfS-Spion<br />

Horst Hesse ; der eindeutig propagandistische <strong>Film</strong> erreichte in der DDR ein Millionenpublikum.<br />

didaktisches kurzkonzept<br />

Zielgruppe Lernende ab 10. Jahrgangsstufe<br />

Inhaltliche Einbettung laut Rahmenlehrplänen Geschichte Auseinandersetzung u.a.<br />

mit der Konfrontation der Blöcke <strong>im</strong> Kalten Krieg am Beispiel der beiden deutschen<br />

Staaten, Mauerbau, Alltagsgeschichte, <strong>Film</strong> als historische Quelle<br />

Kompetenzerwerb erfolgt z. B. in der Analyse historischer Narration, kriteriengerechter<br />

Analyse eines <strong>Film</strong>s als Zeitdokument des 20. Jahrhunderts (filmsprachliche Mittel, <strong>Film</strong> als<br />

ästhetisches Werk erkennen), der Erarbeitung der verschiedenen Perspektiven, <strong>im</strong> Herausarbeiten<br />

begründeter Sach- und Werturteile bezogen auf <strong>die</strong> Leitfrage : Liefert der <strong>Film</strong><br />

»For eyes only« eine historisch begründete Erklärung für <strong>die</strong> Zuspitzung des Ost-West-<br />

Konfliktes, der deutschen Frage ?<br />

<strong>Die</strong> Länge des <strong>Film</strong>s spricht für eine Beschränkung auf <strong>die</strong> Kapitel 1, 4 und 6, hier werden <strong>die</strong><br />

Kontrahenten (MfS-Hansen, MID-Collins), ihre Ziele/Pläne und deren Umsetzung vorgestellt.<br />

In der Auseinandersetzung mit dem 1963 gedrehten Spielfilm leistet <strong>die</strong> 2008 entstandene<br />

Dokumentation »For eyes only – Ein <strong>Film</strong> und seine Geschichte« einen wesentlichen<br />

Beitrag, sie kann sowohl zur Einführung als auch <strong>im</strong> Anschluss an <strong>die</strong> <strong>Film</strong>analyse eingesetzt<br />

werden. Im der ersten Hälfte kommt <strong>die</strong> historische Person Horst Hesse (<strong>im</strong> <strong>Film</strong> ›Hansen‹)<br />

zu Wort, der sich über seine Aufgabe und <strong>die</strong> propagandistische Nutzung durch MfS/<br />

Partei/Staat äußert.<br />

»Hansen steht ständig vor Problemen, <strong>die</strong><br />

er zu lösen hat. Sie mögen komplizierter<br />

sein als <strong>die</strong> des Zuschauers. Aber <strong>die</strong> Grundhaltung<br />

ist <strong>die</strong> gleiche, oder der Wunsch,<br />

<strong>die</strong>ser Charakterhaltung zu entsprechen.<br />

So entstand ein verallgemeinerndes Bild<br />

der selbständigen Initiative. Ein Vergleich zu<br />

einer typischen Grundhaltung des DDR-<br />

Bürgers besteht auch darin, dass in seiner<br />

Persönlichkeit <strong>die</strong> Auseinandersetzung mit<br />

solchen Aufgaben angelegt ist, <strong>die</strong> zuerst<br />

fast unlösbar erscheinen. Aber er wächst<br />

in sie hinein und bewältigt sie. Das gefällt<br />

dem Publikum.« Hans Lohmann :<br />

Der Zuschauer als Partner. In : Sonntag,<br />

(Ost-)Berlin, Nr. 35/1963<br />

Christa Wötzel<br />

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