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Poker in der Spiel- und Entscheidungstheorie

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<strong>Poker</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Entscheidungstheorie</strong><br />

3.2.2 Die Struktur <strong>und</strong> Logik von Poki<br />

Wie e<strong>in</strong>leitend bereits erwähnt wurde, soll e<strong>in</strong>e weitaus komplexere <strong>Poker</strong>-<br />

Strategie entwickelt werden, welche die kognitiven Prozesse e<strong>in</strong>es <strong>Poker</strong>-<br />

<strong>Spiel</strong>ers modelliert. Diese Strategie basiert zum e<strong>in</strong>en natürlich auf<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten, weil Menschen diese <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie nutzen, um<br />

Entscheidungen unter Unsicherheit plausibel zu zerlegen <strong>und</strong> zu begründen.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite s<strong>in</strong>d Beobachtungen <strong>der</strong> Gegner e<strong>in</strong> elementarer Teil <strong>der</strong><br />

Strategie, welche primär zur Spezifikation <strong>der</strong> relevanten Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

genutzt werden, jedoch auch zur Aufdeckung kausaler Beziehungen zwischen<br />

Events <strong>und</strong> bestimmten Aktionen. 30<br />

Die entwickelte <strong>Poker</strong>-Strategie spiegelt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Struktur des Programmes<br />

Poki wi<strong>der</strong> <strong>und</strong> wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Pre-Flop bzw. Post-Flop–Phase unterteilt. Das<br />

Programm abstrahiert demnach an <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> <strong>Poker</strong>r<strong>und</strong>e <strong>und</strong> entwickelt<br />

vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unabhängige Strategien.<br />

3.2.2.1 Pre-Flop Strategie<br />

Diese Strategie richtet sich an die Phase vor <strong>der</strong> Austeilung <strong>der</strong> ersten<br />

Community Cards <strong>und</strong> ist im Gr<strong>und</strong>e abhängig von <strong>der</strong> Starthand e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Spiel</strong>ers. Die typische Entscheidung im Pre-Flop betrifft die generelle<br />

Partizipation mit e<strong>in</strong>er gegebenen Hand. Die Stärke o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wert e<strong>in</strong>er<br />

Starthand wird als Income Rate (nachfolgend IR) bezeichnet <strong>und</strong> spiegelt den<br />

Erwartungswert e<strong>in</strong>er Hand vor dem Flop wi<strong>der</strong>. 31<br />

Die Messung dieses Erwartungswertes erfolgt auf Basis des All-<strong>in</strong> Equity, was<br />

bedeutet dass e<strong>in</strong> <strong>Spiel</strong>er vor dem Flop se<strong>in</strong>en gesamten Stack setzt <strong>und</strong> sich im<br />

Showdown mit allen aktiven <strong>Spiel</strong>ern misst. Da <strong>der</strong> <strong>Spiel</strong>er die Hände <strong>der</strong><br />

Gegner nicht kennt, umfasst <strong>der</strong> Erwartungswert alle möglichen<br />

Komb<strong>in</strong>ationen <strong>der</strong> Hände <strong>der</strong> Gegner im Showdown mit <strong>der</strong> eigenen Hand.<br />

Zur Messung des Erwartungswertes wurden zwei Methoden angewandt,<br />

welche beide <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Art Rangfolge <strong>der</strong> Starthände mündeten. Die erste<br />

Methode (IR-10) war e<strong>in</strong>e Simulation <strong>der</strong> Starthände gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

R<strong>und</strong>e mit 10 <strong>Spiel</strong>ern <strong>und</strong> umfasste 50000 Simulationen <strong>der</strong> wichtigsten<br />

30 Vgl. Pearl (2006), S.1f.<br />

31 Vgl. Bill<strong>in</strong>gs et al. (1998), S.3 <strong>und</strong> Bill<strong>in</strong>gs et al. (2002), S. 210<br />

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