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11-2012

HF-Praxis 11/2012

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Quarze<br />

Bild 3: Ersatzschaltbild mit äußerer Lastkapazität<br />

Bild 4: Oszillator-Grundprinziup<br />

Der VCXO kann leider die in<br />

der Funktechnik benötigte Stabilität<br />

kaum bieten. Der (P)XO<br />

ermöglicht wenige ppm/K Stabilität,<br />

also vielleicht 30 Hz/K<br />

bei 10 MHz (3 ppm/K). Mit dem<br />

TCXO ist ungefähr 0,5 ppm/K<br />

erreichbar (also z.B. 5 Hz/K<br />

bei 10 MHz). Mit dem OCXO<br />

dagegen sind Spitzen-Stabilitätswerte<br />

möglich, die von (P)XO<br />

und TCXO nicht bieten können.<br />

Qaurze für rfPIC-Mikrocontroller<br />

Moderne Mikroprozessoren vom<br />

Typ rfPIC haben gleich einen<br />

Senderteil für 290....890 MHz<br />

on board. Im Fall der Sendefrequenz<br />

318 MHz z.B. ist ein<br />

Quarz mit der Frequenz 318<br />

MHz/32 = 9,9375 MHz erforderlich.<br />

Diesen gibt es nicht als<br />

Standard, er muss angefertigt<br />

werden. Der Quarzhersteller will<br />

dazu meist einige weitere Fragen<br />

beantwortet wissen:<br />

• Soll der Quarz auf der Grundoder<br />

der Oberwelle schwingen?<br />

• Soll der Quarz in Serien- oder<br />

Parallelresonanz betrieben<br />

werden?<br />

• Welche Frequenztoleranz ist<br />

zulässig?<br />

• Welche Temperaturstabilität<br />

wird gewünscht?<br />

• Welcher Einsatztemperaturbereich<br />

ist gefordert?<br />

• Welche Halterung soll es sein?<br />

• Welche Lastkapazität liegt<br />

vor?<br />

• Soll die Frequenz „ziehbar”<br />

sein (Pullability).<br />

• Welcher ESR ist erforderlich?<br />

• Welche Spannungsbelastung<br />

soll zulässig sein?<br />

Man kann diese Fragen beantworten,<br />

wenn man das Ersatzschaltbild<br />

eines Quarzes kennt<br />

und weiß, wie die Oszillatorschaltung<br />

arbeitet.<br />

Das Quarz-Ersatzschaltbild<br />

Bild 1 zeigt das Quarz-Ersatzschaltbild.<br />

Das Vorhandensein<br />

von zwei Kapazitäten ist<br />

die Ursache dafür, dass es eine<br />

Serien- und eine Parallelresonanz<br />

gibt. C1, L1 und R1 (der<br />

Ersatz-Serienwiderstand, ein Teil<br />

davon ist der Equivalent Series<br />

Resistance ESR!) werden als<br />

Motional Arm bezeichnet. Dieser<br />

repräsentiert das mechanische<br />

Verhalten des Quarzes. C0 hingegen<br />

ist tatsächlich als elektrische<br />

Parasitärkapazität insbesondere<br />

des Quarzhalters vorhanden.<br />

Man kann dieses Ersatzschaltbild<br />

in Richtung Obertonresonanzen<br />

und Nebenresonanzen<br />

verbessern. Bei hochwertigen<br />

Quarzen sind diese zwei- bis<br />

dreimal kleiner als die primären<br />

Resonanzen und können vernachlässigt<br />

werden.<br />

C1 ergibt sich durch alle wesentlichen<br />

mechanischen Kennzeichen<br />

des Quarzes, ist extrem<br />

klein und liegt im Femtofarad-<br />

Bereich (10E-3 pF). L1 steht in<br />

erster Linie für die Vibrationseigenschaften<br />

und misst je nach<br />

Quarzfrequenz einige Millihenry<br />

bis etwa ein Henry. R1 repräsentiert<br />

die Verluste im Quarz. Für<br />

MHz-Quarze ist er mit 10 Ohm<br />

bis einige 100 Ohm zu veranschlagen.<br />

Die Shunt-Kapazität<br />

C 0 liegt bei 3...7 pF.<br />

Ein typisches Beispiel<br />

In einem Quarz-Datenblatt kann<br />

man beispielsweise folgende<br />

Angaben finden:<br />

• Frequenz 8.000 kHz<br />

• Betriebsweise: Grundwelle<br />

(fundamental)<br />

• Lastkapazität (Bürde) 13 pF<br />

• Shunt-Kapazität max. 7 pF<br />

• ESR max. 100 Ohm<br />

Übrigens wird durch Angabe der<br />

Frequenz in kHz gern auf den<br />

Grundwellenbetrieb hingewiesen<br />

und durch Angabe in MHz auf<br />

den Oberwellenbetrieb. Untersucht<br />

man diesen Quarz näher,<br />

kommt man auf folgende Werte<br />

des Ersatzschaltbilds:<br />

• Shunt-Kapazität 4,5 pF<br />

• C1 0,018 pF<br />

• L1 22 mH<br />

• R1 30 Ohm<br />

Errechnung der<br />

Resonanzen<br />

Mit den Werten für L1 (22 mH),<br />

C 0 (4,7 pF) und C1 (0,018 pF)<br />

kann man nun Serien- und Parallelresonanz<br />

(auch Anti-Resonanz<br />

Bild 5: Oszillator-Blockschaltbild mit Anpassgliedern<br />

Bild 6: Prinzipschaltung des Colpitts-Quarzoszillators<br />

hf-praxis <strong>11</strong>/<strong>2012</strong> 13

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