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12-2012

HF-Praxis 12-2012

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Messtechnik<br />

mit G RF = kaskadierte Verstärkung<br />

der HF-Komponent(en) in dB<br />

NF RF = kaskadierte NF der HF<br />

Komponent(en) in dB<br />

E N(50) = Rauschdichte bei 50 Ω<br />

(0,91 nV eff / bei 27 °C)<br />

0,5 = Widerstandsteiler des Lastabschlusses,<br />

gleich 0,5 wenn R T und R S<br />

50 Ω sind.<br />

Mit dem in Bild 1 gezeigten LT5557 ist<br />

e N(RF) 2,25nV/ . Die auf den Eingang<br />

bezogene Spannungsrauschdichte der ZF/<br />

Basisband-Stufe (einschließlich Opamp-<br />

Widerstände) kann unter Verwendung der<br />

Datenblattangaben des Opamp berechnet<br />

und summiert werden mit dem Beitrag<br />

der HF Sektion (verwende Summe der ins<br />

Quadrat erhobenen Addition, da die Werte<br />

Effektivwerte sind).<br />

Multiplikation des Ergebnisses mit der Verstärkung<br />

(V/V) ergibt die gesamte Rauschdichte<br />

am Punkt 2, ignoriert aber den effektiven<br />

Beitrag des ADCs:<br />

Nach den Spezifikationen des LTC6400-26<br />

Verstärkers ergibt sich ein e N2 von 53nV/ .<br />

Der letzte Schritt ist die Berechnung des<br />

SNR des ADC über alles. Um das durchzuführen,<br />

muss man das gesamte integrierte<br />

Rauschen an Punkt 2 kennen. Vorausgesetzt<br />

die Rauschdichte ist konstant mit der Frequenz,<br />

kann man e N2 einfach multiplizieren<br />

mit der Wurzel aus der Gesamtrauschbandbreite.<br />

Die Bandbreite ist durch den Verstärker<br />

und die Antialias-Filter des ADC<br />

begrenzt. Bei einer Gesamtbandbreite von<br />

50 MHz ist das integrierte Rauschen in diesem<br />

Beispiel N2 = 375 μV eff . Das gesamte<br />

theoretische SNR kann wie folgt berechnet<br />

werden:<br />

Mit V MAX = maximaler Sinus am Eingang<br />

des ADC in<br />

V eff (VP–P • 0.35)<br />

N 2 = gesamtes integriertes Rauschen am<br />

Punkt 2 ohne ADC in V eff .<br />

Das theoretische SNR, welches in diesem<br />

Beispiel 65,5 dB ist, repräsentiert die maximale<br />

Auflösung, die ein optimaler ADC<br />

erreichen kann. Der aktuelle ADC sollte ein<br />

SNR von mindestens 5 dB über diesem Wert<br />

haben um den Leistungspegel der Signalkette<br />

zu erreichen. Ein geeigneter 14-bit-ADC<br />

wie Linear Technologys LTC2255 Familie<br />

(oder die LTC2285 Familie an Dual-ADCs),<br />

hat ein SNR im Bereich 72 dB bis 74 dB.<br />

Umrechnung SNR zu NF<br />

Für Radiodesigner spielt beim Systemdesign<br />

die Gesamtrauschzahl eine wichtige Rolle,<br />

welche beeinflusst wird von allen Komponenten<br />

der Signalkette. Sind die Komponenten<br />

ausgesucht, kann man die äquivalente<br />

Eingangsrauchzahl berechnen und die<br />

Gesamtempfindlichkeit des Empfängers.<br />

Vorausgesetzt, die interessierten Signale liegen<br />

innerhalb der Nyquist-Bandbreite des<br />

ADC (Nyquist Bandbreite ist f SAMPLE/2),<br />

ist das äquivalente Rauschen des ADCs:<br />

Mit SNR ADC = SNR laut Datenblatt bei<br />

gewünschter Frequenz in dB und f SAMPLE =<br />

Abtastrate des ADC in Hertz.<br />

In unserem Beispiel ergibt sich ein e N(ADC)<br />

von 22,5 nV/√Hz bei einer Abtastrate von<br />

<strong>12</strong>5 MHz. Der Effektivwert der Spannungsrauschdichte<br />

e N(ADC) kann zusammengezählt<br />

werden mit der Rauschdichte am Ausgang<br />

des Verstärkers e N2 geteilt durch die Verstärkung<br />

A OPAMP (bezogen auf den Eingang). Um<br />

auf die NF zu kommen muss man die erste<br />

Formel dieses Artikels wie folgt umstellen:<br />

Der Wert NF TOTAL zeigt die Eingangsrauschzahl<br />

über alles mit den Beiträgen der HF<br />

Sektion, des Verstärkers und des ADCs. Im<br />

Beispiel ist NF TOTAL <strong>12</strong>,7 dB für alle drei<br />

Sektionen der gesamten Signalkette.<br />

Schlussbemerkung<br />

Arbeitet man am Gesamtdesign eines<br />

Systems angefangen von der HF bis zum<br />

ADC, kann man von Stufe zu Stufe nicht<br />

immer die gleichen Rechengrößen verwenden.<br />

Dieser Artikel adressiert die Übersetzung<br />

zwischen den einzelnen Nomenklaturen.<br />

Radiodesigner können diese Informationen<br />

verwenden, um eine Systemtopologie<br />

zu schaffen und entsprechende Komponenten<br />

zu verwenden, die zu einer optimalen<br />

Empfängerempfindlichkeit führen. ◄<br />

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