4-2012
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
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Editorial<br />
-<br />
Schlauer, schärfer, schlanker und sparsamer<br />
Zuerst die schlechte Nachricht: Wie der Marktforscher GfK (Gesellschaft<br />
für Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik) herausfand,<br />
sind die Erlöse mit Unterhaltungselektronik im ersten Halbjahr in<br />
den großen Märkten Westeuropas um 10% zurückgegangen. Noch<br />
weniger Grund zur Freude hatten die japanischen Brachenriesen:<br />
Nicht nur Absatzprobleme, auch der starke Yen führten sie in die<br />
roten Zahlen. Die Elektronikbranche versammelte sich dieses Mal<br />
also in wirtschaftlich schwieriger Zeit zu ihrer weltgrößten Messe,<br />
der IFA in Berlin.<br />
Dieser merkte der Besucher jedoch nichts von Krise an. Im Gegenteil:<br />
Um 4% hatte die Fläche zugenommen, und auch die „gefühlte Besucherzahl“<br />
schien nicht zurückgegangen zu sein.<br />
Die kraftvollen Innovationen der letzten Jahre, wie HDTV, 3D und Flachbildschirme<br />
im besten Sinne des Wortes, wurden in diesem Jahr zwar durch<br />
keinen neuen Paukenschlag begleitet, zeigten sich aber in den Details verfeinert<br />
und gereifter.<br />
Hier ist besonders das Smart TV zu nennen, das jetzt beispielsweise mit<br />
integrierten Kameras seinen Benutzer beobachtet und sich anhand von<br />
dessen Gesten auf ihn einstellt. Die schlauen Geräte ermöglichen grundsätzlich<br />
die bequemere Verknüpfung von klassischem TV mit Online-Angeboten,<br />
wie Sender-Mediatheken oder Spieleplattformen. Lt. GfK werden in<br />
<strong>2012</strong> über 5,7 Millionen Smart-TV-Geräte verkauft. Das heißt, von (erstmals<br />
in der Geschichte des Fernsehens in Deutschland) voraussichtlich mehr als<br />
zehn Millionen innerhalb Jahresfrist verkauften Geräten ist jedes zweite fürs<br />
Internet vorbereitet.<br />
Das wohl größte Potential bietet immer noch die Vernetzung aller möglichen<br />
Endgeräte. Sie soll ein wesentlicher Umsatztreiber sein und ist gleichzeitig<br />
eine Baustelle, auf der es noch viel zu organisieren gibt.<br />
Einer der Feinschliffe für die großen Trends der Branche heißt OLED (organische<br />
LED). Die neue Bildschirmtechnik sorgt für noch kontrastreichere<br />
und schärfere Bilder und ist jetzt auch in größeren Fernsehgeräten zu finden.<br />
Diese neuen Displays können Schlankheits-Rekorde aufstellen und sind<br />
zum Teil nur noch vier Millimeter dick.<br />
Zu den diversen kleineren Innovationen zählt auch das Sparen von Strom.<br />
Ein Punkt, auf den Verbraucher in Zeiten steigender Energiepreise immer<br />
mehr achten.<br />
Alles in Allem bleibt es spannend. Dank der vielen Detailverbesserungen<br />
kann man zuversichtlich ins Jahr 2013 schauen. Und nach Einschätzung des<br />
Branchenverbandes ZVEI werden die Privathaushalte in Deutschland bereits<br />
im laufenden Jahr insgesamt 29 Milliarden Euro für Elektrogeräte ausgeben<br />
– auch das wäre ein Plus von 4 %.<br />
(Frank Sichla)<br />
Haus + Elektronik 4/<strong>2012</strong> 3