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Airbus baut Service-<br />

Modul für US-Raumkapsel<br />

Airbus Defence and Space hat mit der<br />

Europäischen Weltraumorganisation ESA<br />

den Industrievertrag für die Entwicklung<br />

und den Bau des Service-Moduls<br />

für die bemannte amerikanische Raumkapsel<br />

Orion unterzeichnet. Der Vertrag<br />

hat einer Mitteilung zufolge ein<br />

Volumen von rund 390 Millionen Euro.<br />

Das Service-Modul ist für den Antrieb,<br />

die Energieversorgung, die Thermalkontrolle<br />

und zentrale Elemente des Le-<br />

vor allem 800 Arbeitsplätze in einer<br />

Spitzentechnologie. Zu den 500 hoch<br />

qualifizierten Mitarbeitern in der Produktion<br />

kommen rund 300 in der Entwicklung<br />

und Verwaltung. Bald werden<br />

es noch mehr: im Zuge der Produktionsintensivierung<br />

sollen weitere 128 Arbeitsplätze<br />

besetzt werden. Weil der<br />

Bau der vereinbarten 175 Maschinen<br />

bis 2024 dauern wird, sind diese Arbeitsplätze<br />

sicher.<br />

Potenzial für weitere Maschinen<br />

„Unsere Entwicklungstätigkeiten hier in<br />

Bremen beziehen sich auf den Rumpf<br />

mit allen elektrischen und mechanischen<br />

Systemen, das Frachtladesystem<br />

sowie die Hochauftriebssysteme. Wir<br />

sind außerdem für das intensive und<br />

für die Zulassung wichtige Tes ten des<br />

Frachtladesystems und der Landeklappen<br />

zuständig“, sagt Produktionsleiter<br />

Andreas Thürnagel. Besonders stolz ist<br />

man in Bremen auf das einzigartige<br />

Frachtladesystem.<br />

Im A400M können neben Truppen<br />

und Gütern auch Panzer oder sogar<br />

ganze Hubschrauber transportiert werden.<br />

Abwürfe sollen punktgenau und<br />

rasend schnell erfolgen – schließlich<br />

kann das Transportflugzeug beim Entladen<br />

unter feindlichen Beschuss geraten,<br />

weshalb Schnelligkeit Trumpf ist.<br />

Auf einer Testanlage im Bremer Airbus-<br />

Werk werden Abwürfe simuliert: Eine<br />

Tonne Zuladung wird dabei über 18<br />

Meter Frachtraumlänge auf 83 km/h<br />

beschleunigt – „ein Schub, den kein<br />

Der Airbus A400M ist laut Airbus<br />

Defence & Space für extrem unterschiedliche<br />

Missionen einsetzbar: den<br />

Lufttransport großer Lasten über weite<br />

Entfernungen mit hoher Geschwindigkeit,<br />

zum Beispiel für humanitäre Einsätze;<br />

für militärische Operationen wie<br />

Truppen- und Materialtransport, aber<br />

auch für Betankungsmissionen. Mit<br />

20 Tonnen Beladung kommt die<br />

45,10 Meter lange A400M auf eine<br />

Reichweite von 6.300 km; der „Vorgänger“,<br />

die Transall C-160, schafft es<br />

mit acht Tonnen Zuladung bei wesentlich<br />

geringerer Geschwindigkeit nur<br />

2.750 km weit. Eine A400M kostet<br />

mehr als 150 Millionen Euro. Airbus<br />

soll insgesamt 175 Maschinen im<br />

Gesamtwert von 27,5 Milliarden<br />

Euro liefern.<br />

Motorrad der Welt erreicht“, sagt Reiner<br />

Oldewurtel, Test Manager für das<br />

Cargo-System.<br />

Geld verdient Airbus mit dem<br />

A400M momentan nicht. Dazu lief im<br />

Vorfeld zuviel schief. „Aber wir haben<br />

mit diesem Militärtransporter ein Produkt<br />

geschaffen, das derzeit konkurrenzlos<br />

ist“, sagt Roland Russo. Deshalb<br />

sei man zuversichtlich, nach der<br />

Ablieferung der 175 vereinbarten Maschinen<br />

durch Folgeaufträge in die Gewinnzone<br />

zu kommen: „Wir sehen im<br />

Anschluss ein Potenzial für weitere 300<br />

oder 400 Maschinen. Das Interesse in<br />

der Szene an unserem Flieger ist sehr<br />

groß.“<br />

n<br />

benserhaltungssystems der amerikanischen<br />

Kapsel verantwortlich.<br />

Es ist das erste Mal, dass Europa mit<br />

systemkritischen Elementen in ein amerikanisches<br />

Raumfahrt-Projekt integriert<br />

wird. Im Dezember 2012 hatten<br />

die amerikanische Raumfahrtbehörde<br />

NASA und die ESA vereinbart, das neue<br />

US-Raumschiff Orion mit Hilfe des europäischen<br />

Service-Moduls fliegen zu<br />

lassen. Dieses Modul basiert auf dem<br />

Design und den Erfahrungen des Versorgungsfahrzeugs<br />

ATV (Automated<br />

Transfer Vehicle) für die Internationale<br />

Raumstation ISS, das Airbus Defence<br />

and Space im Auftrag der ESA entwi -<br />

ckelt und gebaut hat. Die Raumkapsel<br />

Orion ist für bemannte Missionen zum<br />

Mond, zu Asteroiden und für Missionen<br />

in die Tiefen des Weltraums vorgesehen.<br />

Die erste unbemannte Orion-Mission<br />

ist 2017/2018 geplant; 2020 soll<br />

Orion mit Astronauten in den Weltraum<br />

starten.<br />

n<br />

Fotos Airbus<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 25

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