25.12.2014 Aufrufe

Hans Joachim Iwand, Das Bild Jesu Christi nach ausgewählten ...

Hans Joachim Iwand, Das Bild Jesu Christi nach ausgewählten ...

Hans Joachim Iwand, Das Bild Jesu Christi nach ausgewählten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Thesen I. 18<br />

1) Nur das Gewisse läßt sich glauben.<br />

2) Die Dogmatik (Glaubenslehre) hat sich in assertorischen Aussagen<br />

zu vollziehen. Ihre Aussagen dürfen nicht Meinungen über die Sache<br />

bieten, sondern müssen die Sache bieten, die der Glaube meint.<br />

3) Historische und praktische Theologie können soweit assertorisch<br />

verfahren, als sie sich ihrer Verbundenheit mit der Dogmatik nicht<br />

schämen. In sich selbst sind sie hypothetisch.<br />

4) Die historische Christologie kann nur auf die Frage antworten: Wer<br />

sagen die Menschen, daß ich sei. Die dogmatische Christologie will<br />

Antwort sein auf die Frage: Ihr aber, wer sagt Ihr, daß ich sei.<br />

5) Die dogmatische Christologie fußt auf dem Bekenntnis derer, die<br />

sagen: Du bist der Christus.<br />

6) Die historische Leben-<strong>Jesu</strong>-Forschung hat nur 2 Möglichkeiten,<br />

diesen Satz zu verstehen: entweder sie interpretiert ihn: Er sieht sich<br />

für den Christus – oder: Wir halten ihn für den Christus.<br />

7) Dem Historiker ist die Predigt von <strong>Jesu</strong>s Christus nur Material zur<br />

Biographie des <strong>Jesu</strong>s von Nazareth.<br />

8) Es ist falsch zu sagen: Erst von dem „Leben <strong>Jesu</strong>“ aus verstehen<br />

wir den Glauben seiner Jünger an die Auferstehung, sondern es muß<br />

heißen: der Glaube der Jünger an den Auferstandenen ließ sie das Leben<br />

<strong>Jesu</strong> begreifen.<br />

9) Die synoptischen Evangelien sind kein Requiem auf einen Toten.<br />

10) Der Auferstandene ist der Meister der Predigt von ihm und die<br />

Gewißheit des Glaubens an ihn.<br />

18 Da diese Thesen erst bei Seite 80 liegen, aber <strong>nach</strong> dem Inhalt und <strong>nach</strong> Ausweis<br />

von NW 1, 279 an den Anfang gehören, werden sie hier eingeschoben; wahrscheinlich<br />

sind sie sogar vor der ersten Vorlesung verteilt worden. <strong>Iwand</strong> berichtet an<br />

Hermann über das Verfahren, zu den einzelnen Stunden Thesen zu verfassen im<br />

Brief vom 21.12.1928 (NW 6, 181). Die Thesen dieser Vorlesung sind in NW 1,<br />

279–286 erneut abgedruckt (in leicht veränderter Form). Vermutlich haben sie bei<br />

einem Vortrag oder einer Tagung in Göttingen den Teilnehmern vorgelegen.<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!