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Hans Joachim Iwand, Das Bild Jesu Christi nach ausgewählten ...

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gesagt hat und womit man sich Generaldispens von all diesen Fragen<br />

verschafft hat, der Lust am Speculieren, sondern aus der Empfindung<br />

des Herzens, aus einer eigentümlichen Gestimmtheit, einer Gestimmtheit,<br />

die alle diejenigen zu haben vorgeben, die die Gemeinschaft mit<br />

Gott als das tiefste Anliegen ihres Glaubens ausgeben. Wäre dem nur<br />

so, die Lehre von der Menschwerdung <strong>Christi</strong> würde nicht ein so veracht[etes,]<br />

|387| in den Schandwinkel der Speculation gedrücktes <strong>Das</strong>ein<br />

führen. <strong>Das</strong> glaube ich wirklich, daß unser Mangel an Verständnis<br />

für das Wunder der Menschwerdung nur eine Folge unserer Herzenshärtigkeit<br />

ist, würden wir mit mehr Verlangen die Gemeinschaft<br />

mit Gott suchen, würden wir nicht als Gemeinschaft mit Gott etwas<br />

ausgeben, was dies garnicht ist, exstatische und übersteigerte Empfindung,<br />

die vielleicht auch die Form des Gebetes annimmt und doch<br />

immer nur in uns selbst beschlossen ist, wie in einem Kerker – würden<br />

wir also mit mehr Sehnsucht und mit mehr Aufrichtigkeit die Gemeinschaft<br />

mit Gott suchen, dann würde uns die Menschwerdung <strong>Christi</strong><br />

nicht mehr eine Erfindung von Speculanten sein – sondern wir würden<br />

ehrfürchtiger davon reden. |388|<br />

Grundriß der irenäischen Christologie<br />

|390| Die beste Schilderung der irenäischen Christologie finden<br />

Sie bei Bousset. Dieser schließt seinen Kyrios Christos mit einer sehr<br />

ausführlichen Wiedergabe des Irenäus. Er gibt sehr gut ausgewählte<br />

Literatur, und da er leicht zugänglich ist, so ist es Ihnen möglich, sich<br />

selbst ein <strong>Bild</strong> des „Schleiermachers des II. Jahrhunderts“ zu verschaffen.<br />

150 |388| Für Irenäus steht nun faktisch die Menschwerdung im<br />

Centrum seiner Theologie und seines Glaubens. Sie ist mehr als ein<br />

Spectakel der Durchbrechung von Naturgesetzen, – darüber denkt er<br />

nicht <strong>nach</strong> – sondern sie ist ihm das heilsgeschichtliche Faktum κατ᾿<br />

ἐξοχήν. Und sie ist es ihm darum, weil sie die Gemeinschaftsstiftung<br />

150 Dieser Ausdruck bei W.Bousset, Kyrios Christos ³1926, 334. – Der Rest der Seite<br />

|390| ist freigelassen, ein kurzer Ansatz zum Kapitel Gemeinschaft ist durchgestrichen.<br />

Nach einem von <strong>Iwand</strong> gegebenen Hinweis sind die vier Zeilen an den Anfang<br />

der Darstellung gerückt.<br />

180

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