VERNUER – GFEIS – MAGDFELD
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1 / 2012 PFARRE Blattl für Riffian und Kuens 23<br />
Pfarrer Florian Platter<br />
Rückblick <strong>–</strong> Ausblick<br />
Predigt am Neujahrstag 2012<br />
Vorwort:<br />
Ich wurde nachträglich von der<br />
Redaktion des „Blattl“ ersucht,<br />
eine Zusammenfassung der Neujahrspredigt<br />
einzusenden. Da ich<br />
nichts Schriftliches mehr habe,<br />
versuche ich aus dem Gedächtnis<br />
das Wichtigste zu wiederholen<br />
und zusätzlich einige weitere Mitteilungen<br />
anzubringen. Gleichzeitig<br />
ist das eine gut Gelegenheit,<br />
viele anzusprechen, die ich in der<br />
Kirche nicht erreiche.<br />
Rückblick und Vorschau:<br />
Im vergangenen Jahr durfte ich<br />
das 40. Priesterjubiläum feiern,<br />
im neuen Jahr werde ich das 70.<br />
Lebensjahr vollenden und das<br />
fünfte Jahr in Riffian/Kuens <strong>–</strong><br />
Anlass genug, um mit Dank zurückzuschauen<br />
und mir über die<br />
Zukunft Gedanken zu machen.<br />
Den Pfarrgemeinden Riffian und<br />
Kuens danke ich für das schöne<br />
Jubiläumsfest, das sie mit mir am<br />
10. Juli 2011 gefeiert haben, und<br />
für alle Geschenke und Gratulationen.<br />
Ich freue mich über alle Zeichen<br />
der Zuwendung und der Anerkennung,<br />
sie tragen auch dazu<br />
bei, dass ich mich hier angenommen<br />
und wohl fühle. Je älter man<br />
wird, umso mehr ist man dankbar<br />
für liebe Mitmenschen und gute<br />
Mitarbeiter, an denen es hier in<br />
den Pfarreien nicht fehlt. In diesem<br />
Sinn danke ich von ganzem<br />
Herzen allen Mitarbeiter(innen)<br />
n und Vereinen für alle kirchlichen,<br />
sozialen, kulturellen und<br />
organisatorischen Dienste (einzelne<br />
Namen, die ich in der Predigt<br />
genannt habe, wiederhole ich<br />
hier nicht). Wie lange ich noch<br />
in Riffian-Kuens bleiben werde,<br />
hängt von meiner Gesundheit ab<br />
und von den Plänen der kirchlichen<br />
Obrigkeiten. Ich werde keine<br />
anderen Pfarreien mehr übernehmen,<br />
es kommt nur mehr der Ruhestand<br />
in Frage. Damit möchte<br />
ich allen kursierenden Gerüchten<br />
Pfarrer Florian Platter (ganz rechts) mit den Darstellern von „Weihnachten im Stall”<br />
beim „Außermoar”<br />
bezüglich eines Pfarreiwechsels<br />
eine Absage erteilen. Das Durchschnittsalter<br />
der Diözesanpriester<br />
liegt bei 70 Jahren und wird in<br />
den nächsten Jahren noch steigen.<br />
Darum wird die Ausbildung<br />
von Seelsorgehelfer(inne)n und<br />
Wortgottesdienstleiter(innen) n<br />
immer dringender. Es können<br />
nicht mehr in allen Pfarreien die<br />
gewohnten Sonntagsgottesdienste<br />
stattfinden, sie werden reduziert<br />
und wo es möglich ist, durch<br />
Wortgottesfeiern ersetzt.<br />
Kirchliches Leben:<br />
Ich möchte die folgenden Worte<br />
nicht als Kritik anbringen, sondern<br />
als Stellungnahme zur Situation<br />
in Riffian. Der Besuch der<br />
Sonntagsgottesdienste ist wie in<br />
den meisten Pfarreien bedauerlich<br />
schwach, jedoch nicht im Sinken.<br />
Ganz spärlich ist der Besuch der<br />
Werktagsmessen. Ausnahmen bilden<br />
die Familiengottesdienste, an<br />
denen doch einige Familien mit<br />
Kindern teilnehmen. Die Kirchen<br />
füllen sich, wenn viele Gäste und<br />
Pilger von auswärts kommen, und<br />
bei traditionellen Festtagen und<br />
feierlichen Anlässen. In Kuens<br />
sind die Sonntagsgottesdienste<br />
und besonders die Schülermessen<br />
verhältnismäßig gut besucht.<br />
Das „Kirchngehen“ ist nicht das<br />
entscheidende Merkmal, ob jemand<br />
ein guter oder weniger guter<br />
Christ ist. Das Hauptkennzeichen<br />
eines Christen ist immer die<br />
Nächstenliebe, die Einsatzbereitschaft<br />
zum Wohle der Mitmenschen<br />
und der ganzen Gemeinde.<br />
Die Kirchgänger bilden aber den<br />
Grundstock einer christlichen Gemeinde.<br />
Sie treffen sich, um ihren<br />
Glauben an Christus zu bekennen<br />
und zu feiern und öffentlich<br />
und gemeinsam Gott zu ehren. Je<br />
mehr die Zahl der Kirchgänger<br />
schrumpft, umso mehr besteht<br />
die Gefahr, dass sich die Pfarrei<br />
selbst auflöst und das kirchliche<br />
Leben zusammenbricht. Alle<br />
Pfarrangehörigen und besonders<br />
die Vereine sind mitverantwortlich<br />
für die Lebendigkeit einer<br />
Pfarrei. Positiv zu vermerken ist,<br />
dass für die Vorbereitung auf die<br />
Erstkommunion und Firmung in<br />
beiden Pfarreien viele Eltern gern<br />
zur Mitarbeit bereit sind, ebenso<br />
für die Gestaltung der Familiengottesdienste.<br />
Wallfahrten und Gestaltung des<br />
Wallfahrtsensembles:<br />
Seit über 700 Jahren ist Riffian<br />
ein Marienwallfahrtsort. Dies<br />
bringt eine besondere Bedeutung<br />
für die Pfarrei mit sich. Die Jubiläumsfeier<br />
im Jahre 2010 be-