PKF Newsletter Accounting 1/2013

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IFRS | HGB | Bilanzsteuerrecht Restlaufzeit von drei Jahren als Sicherungsinstrument einsetzen. Nicht zulässig wäre dagegen eine partielle Designation der Darlehensverbindlichkeit in zeitlicher Hinsicht (z.B. bei einer längeren Restlaufzeit als jener des Investments). Effektivitätsanforderung Für die Beurteilung der Wirksamkeit einer Sicherungsbeziehung sieht der Final Draft eine stärker prinzipienorientierte Verfahrensweise vor. Nach IAS 39 müssen sich die gegenläufigen Wert- oder Cashflow-Änderungen von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument prospektiv und retrospektiv in einem relativ engen Korridor bewegen, der durch eine Mindestwirksamkeit von 80 bis 125 % markiert wird. Künftig wird lediglich eine prospektive qualitative Beurteilung zum Zeitpunkt der Begründung einer Sicherungsbeziehung und mindestens zu jedem folgenden Abschlussstichtag gefordert. Sie zielt darauf ab, solche Kombinationen von Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten von den Regeln des Hedge Accounting auszuschließen, die allenfalls einen zufälligen Ausgleich gegenläufiger Wert- oder Cashflow-Änderungen erwarten lassen. Es werden folgende Anforderungen an die Effektivität gestellt: 1. Nachweis eines ökonomischen Zusammenhangs zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument, der sich in einer systematisch zu erwartenden gegenläufigen Wertentwicklung in Abhängigkeit vom abgesicherten Risiko äußert. 2. Die Auswirkungen des Kreditrisikos dürfen die auf den ökonomischen Zusammenhang zurückgehende Wertänderung der Sicherungsbeziehung nicht dominieren; stark ausfallbedrohte Grundgeschäfte oder Sicherungsinstrumente disqualifizieren sich damit für das Hedge Accounting. 3. Es ist ein Absicherungsverhältnis (hedge ratio) festzulegen, das dem Verhältnis zwischen dem tatsächlich designierten Betrag des Grundgeschäfts und dem aktuell designierten Betrag des Sicherungsinstruments entspricht. Dieses Absicherungsverhältnis darf nicht zu einem Ungleichgewicht zwischen den beiden Komponenten der Sicherungsbeziehung führen, was wiederum zu einer Ineffektivität der Beziehung führen würde. Beispiel: In vielen einfachen Sicherungsbeziehungen wird das Absicherungsverhältnis 1:1 betragen. Das ist etwa der Fall, wenn eine Kaufpreisschuld in US Dollar mittels eines Forward in US Dollar gegen das Risiko einer Aufwertung der Fremdwährung abgesichert wird. Werden Preisrisiken aus künftigen Wareneinkäufen abgesichert, mag sich das Sicherungsgeschäft auf ein ähnliches Produkt beziehen, dessen Preisentwicklung mit jener der benötigten Waren hoch korreliert ist (z.B. unterschiedliche Sorten von Öl). Weichen die Preise der Waren voneinander ab, muss sich dieser Umstand im Absicherungsverhältnis widerspiegeln. Entsprechendes gilt, wenn Sicherungsgeschäfte nur über bestimmte Losgrößen abgeschlossen werden können, die vom Volumen des Grundgeschäfts abweichen. Hedgeauflösung/-anpassung Sicherungsbeziehungen dürfen nach dem Final Draft nur dann mit Wirkung für die Zukunft beendet werden, wenn die Voraussetzungen für ihre Bildung entfallen sind. Anders als nach IAS 39 führt eine Ineffektivität als Folge veränderter Gegebenheiten während der Laufzeit einer Sicherungsbeziehung nicht mehr zwangsläufig zu ihrer Auflösung. Bei einer fortbestehenden Risikomanagementzielsetzung hat das Unternehmen stattdessen das 6 | PKF Newsletter Accounting | I.2013
Absicherungsverhältnis an die veränderten Verhältnisse anzupassen (rebalancing). Die Anpassung soll ausschließlich dazu dienen, die Effektivität der bilanziellen Sicherungsbeziehung wiederherzustellen, falls diese wegen Risikomanagementänderungen ohne Anpassung nicht mehr gegeben wäre. Bei Änderungen im Risikomanagement ist die Hedge-Beziehung hingegen zwingend aufzulösen, möglicherweise auch nur partiell. Eine veränderte Neudesignation ist zulässig. Anhangangaben Die neuen Vorschriften zum Hedge Accounting führen zu einer erweiterten Anhangberichterstattung. Die neu gefassten und klarer strukturierten Vorschriften in IFRS 7 fordern insbesondere Angaben zur Risikomanagementstrategie des berichtenden Unternehmens sowie Angaben zu den Auswirkungen der betrieblichen Risikomanagementaktivitäten auf Höhe, zeitlichem Anfall und Unsicherheit künftiger Zahlungsströme. Darüber hinaus sind Angaben zu den Auswirkungen des Hedge Accounting auf die primären Abschlussbestandteile zu machen. Der Final Draft sieht keine Regelungen zu Fair Value Hedges für Zinsänderungsrisiken bei Portfolien von finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten vor. Insoweit gelten vorerst die Vorschriften des IAS 39 fort. Auch Macro Hedges werden nicht adressiert. Diese komplexen Fragestellungen bleiben nach der Entscheidung im IASB-Meeting im Mai 2012 einem eigenen Projekt vorbehalten. Hierzu soll im ersten Halbjahr 2013 ein Diskussionspapier veröffentlicht werden. Internationale Kurznachrichten IFRS Foundation veröffentlicht Vorschläge zur Einrichtung eines Rechnungslegungsstandardforums Die IFRS Foundation (IFRSF) als rechtliche Organisation, unter der das IASB tätig ist, hat am 1. November 2012 Empfehlungen zur Einrichtung eines neuen Rechnungslegungsstandardforums für das IASB veröffentlicht („Proposal to Establish an Accounting Standards Advisory Forum“). Das neue Forum soll sich aus nationalen Standardsetzern und aus Vereinigungen von Standardsetzern (AOSSG, EFRAG, GLASS, PAFA) zusammensetzen. Die Einrichtung des Accounting Standards Advisory Forum (ASAF) war eine der wichtigsten Empfehlungen aus der Überprüfung der Strategie durch die Treuhänder der IFRS Foundation, deren Ergebnisse im Februar 2012 veröffentlicht wurden. Die Aufgabe des ASAF soll in der Beratung des IASB bei seinen wesentlichen Standardsetzungsprojekten bestehen. Aufgrund der weltweiten Anwendung der IFRS in mehr als 100 Ländern erweisen sich die informellen bilateralen Beziehungen des IASB zu nationalen Standardsetzern oder Gruppierungen von Standardsetzern mittlerweile als sehr umfangreich und sind schwierig zu koordinieren. Mit diesem Forum hätte das IASB einen Ansprechpartner anstelle der bisher gepflegten zahlreichen bilateralen Beziehungen. Strittig ist die Ausgestaltung der ASAF – u.a. im Hinblick auf die Anzahl der Mitglieder, die Berücksichtigung bestimmter Standardsetzer und Vereinigungen sowie der geografischen Gleichgewichtung. IASB veröffentlicht Standard zu Investmentgesellschaften Der IASB hat am 2. November 2012 die beschlossenen Änderungen an IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27 für Investmentgesellschaften veröffentlicht. Bereits mit dem Exposure Draft vom 25. August 2011 (vgl. PKF Newsletter Accounting IV.2011) wurde vorgeschlagen, PKF Newsletter Accounting | I.2013 | 7
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