Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der ... - Amazon S3
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AWMF onl<strong>in</strong>e - <strong>S3</strong>-Leitl<strong>in</strong>ie Anästhesiologie: <strong>Analgesie</strong>, <strong>Sedierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Delirmanagement</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Intensiv...<br />
signifikanten Verkürzung <strong>der</strong> Beatmungsdauer, des Intensiv- <strong>und</strong> Krankenhausaufenthalts kommen kann [2], [3]Quenot et al. [1] konnten<br />
zudem e<strong>in</strong>e signifikante Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Inzidenz beatmungsassoziierter Pneumonien (VAP) nachweisen. In ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> genannten<br />
Studien wurden negative Ereignisse beobachtet. Verbesserungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Implementierung evidenzbasierter Erkenntnisse werden klar<br />
gefor<strong>der</strong>t [44] Die Umsetzung <strong>der</strong> Leitl<strong>in</strong>ie setzt das Vorhandense<strong>in</strong> von Ressourcen voraus wie Fachpersonal, effektives<br />
Zeitmanagement <strong>und</strong> Motivation [38] [18]). Für die konsequente Umsetzung <strong>der</strong> Leitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Praxis s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>führungsphase neben <strong>der</strong>en Verbreitung auch Schulungen zu <strong>der</strong>en Anwendung notwend<strong>in</strong>g [3] [45]; [6].<br />
B.VI Spezielle Patientengruppen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versorgung h<strong>in</strong>sichtlich <strong>Analgesie</strong>, <strong>Sedierung</strong> <strong>und</strong> Delir auf <strong>der</strong><br />
Intensivstation<br />
B.VI.1 Empfehlungen für das Vorgehen bei speziellen Patientengruppen<br />
B.VI.1.1 Patienten mit schweren Brandverletzungen<br />
46<br />
LoE<br />
Oxford<br />
GoR<br />
Basisanalgesie Schwerbrandverletzter<br />
<br />
Die kont<strong>in</strong>uierliche <strong>in</strong>travenöse Gabe von Lidoca<strong>in</strong> zur <strong>Analgesie</strong> bei Verbrennungspatienten soll nicht<br />
erfolgen. [1]<br />
1a<br />
A<br />
<br />
Die Gabe von Co-Analgetika wie Gabapent<strong>in</strong> kann bei Erwachsenen Brandverletzten zusätzlich zur Gabe von<br />
Opioiden erfolgen. [2]<br />
3b 0<br />
<br />
Ketam<strong>in</strong> sollte zur M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sek<strong>und</strong>ären Hyperalgesie [3] [4] <strong>und</strong> zur Reduktion e<strong>in</strong>es hohen<br />
Opioidbedarfs [5] bei Brandverletzten verwendet werden.<br />
Prozedurenschmerz bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit Brandverletzungen<br />
1b<br />
1b<br />
4<br />
B<br />
Ketam<strong>in</strong> sollte gegenüber Opioiden bevorzugt e<strong>in</strong>gesetzt werden [6] 2b B<br />
<br />
Nicht-pharmakologische Verfahren (Massage <strong>in</strong> nicht verbrannten Arealen, Hypnose) <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />
Opioiden reduzieren im Vergleich zu e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong>en Opioidanalgesie Schmerzscores <strong>und</strong> sollten bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n als<br />
adjuvante Verfahren e<strong>in</strong>gesetzt werden. [7]; [8]; [9]<br />
1b<br />
B<br />
B.VI.1.2 Polytraumatisierte Patienten<br />
Analgiesie<br />
LoE<br />
Oxford<br />
GoR<br />
<strong>S3</strong>-LL<br />
<br />
Bei polytraumatisierten Patienten soll das <strong>in</strong>dividuelle Schmerzniveau beson<strong>der</strong>s beachtet werden, da dies<br />
häufig durch Intensivtherapeuten <strong>und</strong> Pflegekräfte unterschätzt wird. [10]<br />
4 A<br />
<br />
<strong>Sedierung</strong><br />
<br />
<br />
Validierte Scor<strong>in</strong>gsysteme sollen zur Therapiesteuerung <strong>und</strong> Überwachung von <strong>Analgesie</strong>, <strong>Sedierung</strong> <strong>und</strong><br />
Delir verwendet werden[11]. Die Behavioral Pa<strong>in</strong> Scale ist zum Monitor<strong>in</strong>g des Schmerzniveaus an<br />
beatmeten, analgosedierten Trauma-Patienten validiert. [12]<br />
Auch für Traumapatienten soll täglich e<strong>in</strong> <strong>Sedierung</strong>sziel formuliert <strong>und</strong> die <strong>Sedierung</strong>stiefe regelmäßig<br />
mittels e<strong>in</strong>er geeigneten <strong>Sedierung</strong>sskala (z. B. RASS) überprüft werden. [13], [14,15]<br />
Propofol sollte bevorzugt werden, wenn rasches Erwachen (neurologische Beurteilung/Extubation)<br />
erwünscht ist. [16] [17]<br />
1b<br />
2b<br />
1b<br />
1b<br />
2b<br />
1a<br />
A<br />
A<br />
B<br />
Delir<br />
Ketam<strong>in</strong> kann <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Midazolam <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Propofol für Kurze<strong>in</strong>griffe benutzt werden. [18] 5 0<br />
<br />
Wean<strong>in</strong>g<br />
<br />
Bei Traumapatienten soll aufgr<strong>und</strong> des hohen Delirrisikos mehrmals täglich e<strong>in</strong> Delirscreen<strong>in</strong>g mit e<strong>in</strong>em<br />
validen Scor<strong>in</strong>g Instrument durchgeführt werden. [13], [15] [14]<br />
E<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus <strong>Sedierung</strong>s-, <strong>und</strong> Wean<strong>in</strong>gprotokoll sollte bei Schwerverletzten zur Reduktion <strong>der</strong><br />
Beatmungsdauer e<strong>in</strong>gesetzt werden. [15] , [19]<br />
1b<br />
2b<br />
1b<br />
1b<br />
2b<br />
A<br />
B<br />
B.VI.1.3 Patienten mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> <strong>in</strong>trakranieller Hypertension<br />
Empfehlung zum Monitor<strong>in</strong>g<br />
LoE<br />
Oxford<br />
GoR<br />
<br />
Anhand <strong>der</strong> aktuellen Datenlage kann ke<strong>in</strong>e Empfehlung für die Anwendung e<strong>in</strong>es bestimmten Instruments<br />
zum Monitor<strong>in</strong>g von <strong>Analgesie</strong> o<strong>der</strong> <strong>Sedierung</strong> bei Intensivpatienten mit schwerem SHT <strong>und</strong> <strong>in</strong>trakranieller<br />
Hypertension gegeben werden. E<strong>in</strong>e neurologische Untersuchung soll bei diesen Patienten engmaschige<br />
durchgeführt werden. [20]<br />
5 A<br />
Empfehlungen zur <strong>Analgesie</strong><br />
LoE<br />
Oxford<br />
GoR<br />
<strong>S3</strong>-LL<br />
<br />
Ketam<strong>in</strong>-Razemat kann bei kontrollierter Beatmung (p a CO 2 konstant) <strong>und</strong> additiver <strong>Sedierung</strong> mit GABA-<br />
Rezeptor-Agonisten (Unterdrückung <strong>der</strong> exzitatorischen Komponente) auch bei Schädel-Hirn-traumatisierten<br />
2a<br />
2a<br />
0<br />
12.01.2010