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Freitag, 5. und Samstag, 6. März 2010

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26<br />

Aktuelle Frage<br />

Für viele Jugendliche sind die kommenden Gemeinderatswahlen die ersten W ahlen, bei denen sie mit ihrer Stimme etwas<br />

bewirken können. Angesichts der oftmals kolportierten Politikverdrossenheit stellte die „Alpenpost“ folgende Fragen an die<br />

jungen Wähler: :<br />

„Machst Du von Deinem Wahlrecht Gebrauch<br />

<strong>und</strong> wie steht es um Dein Interesse in Hinblick auf die Politik?“<br />

Anna Kalten -<br />

hofer, 17, Bad<br />

Aussee: „Auf<br />

jeden Fall werde<br />

ich von meinem<br />

Wahlrecht Ge -<br />

brauch machen.<br />

Da die meisten<br />

Jugendlichen die<br />

Kandidaten zur Gemeinderatswahl<br />

kennen, ist es auch mit der<br />

Politikverdrossenheit nicht so weit<br />

her wie z. B. bei National rats -<br />

wahlen, bei denen man die Politiker<br />

nicht oder nur teilweise kennt“.<br />

Politikverdrossenheit bei der Jugend: Fehlanzeige!<br />

Immer wieder wird im Zusammenhang mit Jugendlichen <strong>und</strong> Politik das Wort „Verdrossenheit“ bemüht. Ganz so, wie landläufig die<br />

Meinung über die Aufgeschlossenheit der Jugend gegenüber der Politik in den Medien kolportiert wird, ist es aber nicht: Erstwähler<br />

<strong>und</strong> jene, die schon bei W ahlen ihre Stimme abgegeben haben, interessieren sich ernsthaft für die Politik, wenn auch nur im klei -<br />

neren Rahmen.<br />

Durch den Umstand, dass viele<br />

Parteien im Ausseerland das<br />

Potential der Jugend erkannt haben<br />

<strong>und</strong> junge Mitglieder in die Kandi -<br />

datenlisten zur Gemeinderats wahl<br />

aufgenommen haben, wurde auch<br />

das Interesse für die Kom munal -<br />

politik geweckt. Ist doch der oder die<br />

ProponentIn im besten Fall sogar im<br />

Fre<strong>und</strong>eskreis der jungen Wähler .<br />

„Das heißt aber nicht gleichzeitig,<br />

dass ich diese Partei auch wähle,<br />

nur weil ein Bekannter von mir auf<br />

der Liste steht“, wie Corinna Sölkner<br />

aus Tauplitz betont.<br />

Sattelfest bei Fragen zur<br />

Kommunalpolitik<br />

Angesprochen auf die jeweiligen<br />

Spitzenkandidaten wissen alle Erst -<br />

wähler auf Anhieb, wer am 21. <strong>März</strong><br />

zur W ahl steht. Auch wie viele<br />

Parteien in den jeweiligen Gemein -<br />

den zur W ahl stehen, ist für die<br />

Jugendlichen einfach zu beantworten.<br />

W o es auf kommunaler Ebene<br />

noch etwas fehlt, ist die Kommuni -<br />

kation in Richtung der Jugendlichen.<br />

Von Wahlprogramm in halten will man<br />

in dieser Alters gruppe noch nicht viel<br />

gehört haben.<br />

Auch die Möglichkeiten, die eine<br />

Wahl für der „weiße Partei“ mit sich<br />

bringt, ist für die Jugendlichen kein<br />

Geheimnis. Dietrich Bauer aus Bad<br />

Klaus Gasperl,<br />

19, Bad Aussee:<br />

„Da ich doch ein<br />

g e w i s s e s<br />

Interesse in<br />

Hinblick auf die<br />

Politik habe, ist<br />

es ganz klar, dass<br />

ich auch wählen<br />

gehen werde. Ich kenne zwar nicht<br />

alle Kandidaten, aber wenn ich sie<br />

sehe, dann weiß ich auch, um wen<br />

es sich handelt“.<br />

Jugendliche Wähler entscheiden oft erst kurz vor der Wahlkabine, wem sie ihre Stimme<br />

geben. Das Interesse in Hinblick auf die Politik ist entgegen aller Unkenrufe groß.<br />

Aussee sieht darin die einzige<br />

Möglichkeit, der Regierung zu zeigen,dass<br />

man mit ihrer Arbeit nicht<br />

zufrieden ist.<br />

Informationsdefizit<br />

In Hinblick auf die Kommunikation<br />

der Politiker auf kommunaler Ebene<br />

orten die Jugendlichen ein Defizit:<br />

„Man bekommt viel mehr von der<br />

Politik in Brüssel mit, als von jener in<br />

der Gemeinde“, erklärt V erena<br />

Egglmeier. Ein klarer Auftrag einer<br />

Julian Albrecht,<br />

17, Altaussee:<br />

„Ich werde wäh -<br />

len gehen, weil<br />

dies die einzigen<br />

Wahlen sind, bei<br />

denen ich als<br />

deutscher Staats -<br />

bürger auch wäh -<br />

len darf. Mit einer Stimme kann man<br />

zwar nicht viel bewirken, aber wenn<br />

sich das alle denken, hat die eine<br />

Stimme doch wieder ein großes<br />

Gewicht. Man sollte unbedingt<br />

wählen gehen“.<br />

Verena Eggl -<br />

meier, 19,<br />

Gr<strong>und</strong>l see: „Ich<br />

werde wählen<br />

gehen <strong>und</strong> kenne<br />

auch so gut wie<br />

alle Kandidaten,<br />

die sich der W ahl<br />

stellen. Durch<br />

den Umstand, dass mein V ater im<br />

Gemeindeamt tätig ist, bin mit der<br />

Kommunalpolitik konfrontiert <strong>und</strong><br />

interessiere mich auch dafür“.<br />

jungen Wählerin an die Politik, etwas<br />

mehr mit der Jugend zu kommunizieren,<br />

da das Interesse der<br />

Jugendlichen eindeutig in Richtung<br />

Kommunalpolitik geht, denn „da<br />

kann man noch was bewegen“, so<br />

der einstimmige Tenor.<br />

Angesprochen auf das generelle<br />

Interesse, was Politik anbelangt,<br />

wird durchwegs ein positives Bild<br />

gezeichnet: Die Jugendlichen lesen<br />

in der Presse Artikel über Innen -<br />

Esther Ebner ,<br />

17, Bad Aussee:<br />

„Selbstver ständ -<br />

lich gehe ich<br />

wählen. Ich habe<br />

das Gefühl, dass<br />

Jugendliche bei<br />

Gemeinderats -<br />

wahlen etwas<br />

mehr mitzureden haben, da sie die<br />

Proponenten der Parteien oft persönlich<br />

kennen <strong>und</strong> dadurch auch<br />

oft ein Mitspracherecht haben, was<br />

man in einem Ort verändern kann<br />

oder könnte“.<br />

Corinna Sölkner,<br />

19, Tauplitz: „Ich<br />

mache von meinem<br />

W ahlrecht<br />

Gebrauch. Bei den<br />

Parteien in Tau plitz<br />

sind Freun de von<br />

mir dabei. Da -<br />

durch wird man<br />

dann zwangsläufig mit der Politik konfrontiert.<br />

Von daher kenne ich auch so<br />

gut wie alle Kandidaten auf den Listen<br />

zu den Gemeinde rats wahlen“.<br />

politik genau so wie jene über<br />

Kommunalpolitik.<br />

Entscheidung oft erst<br />

in letzter Minute<br />

Viele der befragten Jugendlichen<br />

haben noch keine fixe V orstellung,<br />

wen sie bei den kommenden<br />

Gemeinderatswahlen wählen sollen.<br />

Entschieden wird vorrangig nach<br />

dem Programm <strong>und</strong> nach der<br />

Integrität des jeweiligen Politikers.<br />

Das Aussehen der Politiker trägt<br />

dabei nicht unbedingt dazu bei, ob<br />

sie viele oder wenige Stimmen der<br />

Jugendlichen erhalten. Was zählt, ist<br />

die Arbeit während der Legislatur-<br />

Periode sowie die Kommunikation<br />

mit den Jugendlichen - <strong>und</strong> dies<br />

nicht nur in Vorwahlzeiten.<br />

Angesichts dieser interessanten<br />

Äusserungen kann von einer Politik -<br />

verdrossenheit der Jugendlichen<br />

keine Rede sein...<br />

Kino im Kurhaus<br />

Mit frischem Schwung geht es beim<br />

„Kino im Kurhaus“ in den Frühling:<br />

Dienstag, 9. <strong>März</strong> 20 Uhr:<br />

Synecdoche, New York.<br />

Dienstag, 23. <strong>März</strong>, 20 Uhr:<br />

Sunshine Cleaning.<br />

Dienstag, <strong>6.</strong> April, 20 Uhr:<br />

Whatever works.<br />

Eintrittspreis: EUR 5,-. Karten an<br />

der Abendkasse erhältlich.<br />

Dietrich Bauer ,<br />

17, Bad Aussee:<br />

„Natürlich werde<br />

ich meine Stimme<br />

abgeben. Ich<br />

kann es nicht verstehen,<br />

wenn<br />

Jugend liche aus<br />

Desinteresse<br />

nicht zur W ahl gehen, denn es gibt<br />

auch andere W ege, seine Meinung<br />

k<strong>und</strong>zutun: Weiß wählen ist die einzige<br />

Möglichkeit, der Regierung zu<br />

zeigen, dass man mit der Arbeit<br />

nicht zufrieden ist. “.<br />

Philipp König,<br />

19, Bad Aussee:<br />

„Ich werde natürlich<br />

wählen gehen<br />

<strong>und</strong> kenne auch<br />

die jeweiligen<br />

Spitzenkandi -<br />

daten der Par -<br />

teien, die sich der<br />

Wahl stellen sowie einige Personen,<br />

die sich auf den Listen befinden“.

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