stadtteilmagazin - INsülz & klettenberg
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cool im karree<br />
spirituell geprägt und interessiere mich für<br />
alte Kulturen. Der Eisbär ist ein Totem-Tier.<br />
Bei vielen Indianerstämmen existierte der<br />
Glaube, von einer Tierart abzustammen.<br />
Das Tier wurde zum religiösen Symbol, zum<br />
Totem, dem man Kräfte zusprach, die man<br />
sich zu eigen machen konnte. In England<br />
sagt man „guide animal“ – also ein Tier, das<br />
einen lebenslang als Zeichen begleitet, wie<br />
ein Schutzengel. Der Bär gilt als intuitiv und<br />
weise, aber auch als ungeduldig und launenhaft.<br />
Der Bär richtet sich selten auf. Mit<br />
„Forget Humble“ (Vergiss Bescheidenheit)<br />
wollte ich ihm zeigen, dass er mehr sein<br />
kann, also weniger bescheiden sein soll.<br />
„Forget Humble“ ist Dein erstes Album. Das „Stereo“-Magazin<br />
hat es zur CD des Monats gekürt. Was gefällt Dir besonders an<br />
dem Album?<br />
Ein Lieblingslied gibt es nicht. Bei „Don Juan“ gefällt mir das<br />
Instrumental, bei „Bridge“ fi nde ich die Geige sehr schön und<br />
die Stelle, an der Harry einsingt. Es gibt sehr viele schöne Momente<br />
auf dem Album. Ich hatte auch nie gedacht, dass die Platte<br />
Realität wird. Aber mit den verschiedenen Touren war es eine<br />
natürliche Entwicklung. Die Lieder sind einfach passiert. Ich glaube,<br />
das macht sie aus. Ich bin überrascht vom Erfolg. Viele Musikredakteure<br />
loben das Album. Beim „Stereo“-Magazin musste<br />
ich nicht einmal eine Anzeige kaufen, die haben mich freiwillig<br />
gewählt. Leider werden meine Lieder wenig von den Radiosendern<br />
gespielt.<br />
Wie erklärst Du Dir das?<br />
Nun, ich glaube, viele Redakteure sind wenig unabhängig und<br />
haben ihre Vorgaben. Ich produziere unter meinem eigenen Label<br />
und bin daher auch nicht bei Media Control registriert. Den einen<br />
bin ich zu deutsch, den anderen zu englisch, andere fi nden, die<br />
Musik sei zu independent, die anderen fi nden sie zu countrymäßig.<br />
Ich passe vielen nicht ins Format. Aber bei den Alternativen,<br />
40<br />
da bin ich mit dabei – und die Verkaufszahlen vom Album belegen<br />
das ja auch. Ebenso wie das große Interesse allgemein.<br />
Ja, ein Titel lief bis August im Lufthansa-„Infl ight“-Radio. Wie<br />
kam es dazu?<br />
Ich hatte mein Demo an die Firma geschickt, die die Musik bei<br />
Lufthansa im Bordradio koordiniert. Und die waren so begeistert,<br />
dass sie das sofort genommen hatten. Und so gelang es mir auch<br />
im Babelsberg Hitradio bei Jenz Krahmer zu überzeugen oder bei<br />
DJ Werner Reinke in der Musik-Lounge des hr1 dabei zu sein.<br />
Der ist innovativ und so selbstbewusst, dass man ihn gewähren<br />
lässt.<br />
Außerdem werde ich bei Radio Bremen in dessen Regionalsendung<br />
„buten & binnen“ zu Gast sein, das ist eine Art bremische<br />
„Aktuelle Stunde“. Es geht also aufwärts.<br />
Und dann noch die Tour, da bist Du ganz schön unterwegs. In der<br />
Sommertour verbindest Du Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, Berlin<br />
und Köln – alles große Städte. Welche Stadt sagt Dir besonders<br />
zu? Und was verbindet Dich mit Köln?<br />
Also. Mit Köln verbindet mich ganz viel Verwandtschaft. Meine<br />
Oma und deren Geschwister leben hier über das ganze Stadtgebiet<br />
verteilt. Da ist man wenig fremd. Die Stadt, die mir natürlich<br />
am meisten zusagt, ist meine alte Heimatstadt Frankfurt. Dort leben<br />
meine Eltern und meine Schwester mit ihrer Familie. Das ist<br />
immer wie heimkommen.<br />
Heimat, das ist aber jetzt England. Wo lebst Du und was macht<br />
den Unterschied zu Deutschland aus?<br />
Ich lebe mit meinem Mann in Hatfi eld. Das liegt in der Grafschaft<br />
Hertfordshire nördlich von London. Es hat eine günstige Bahnverbindung<br />
zu Kings Cross und ist nahe der M25 und für alle, die<br />
sich London nicht leisten können. Schön ist anders – aber wir haben<br />
mit dem Hatfi eldhouse eine Königsresidenz von Heinrich VIII.<br />
und einen wunderbaren Park, den alle Hatfi elder nutzen können.<br />
Der Unterschied zu Deutschland ist, dass es in London mindestens<br />
zwei Milliarden Künstler gibt. Da gibt es überall Live-Musik,<br />
und wer sich dort durchsetzt, der hat es geschafft. In Deutsch-