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Wir machen die Musik! - Musikland Niedersachsen

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Kurzvortrag zum <strong>Musik</strong>alisierungsprogramm<br />

„<strong>Wir</strong> <strong>machen</strong> <strong>die</strong> <strong>Musik</strong>!“<br />

Lydia Grün, <strong>Musik</strong>referentin, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Seit Mitte September bin ich an <strong>die</strong>sem Haus <strong>Musik</strong>referentin<br />

und freue mich auf <strong>die</strong> enge und intensive Zusammenarbeit in<br />

den nächsten Jahren mit Ihnen allen. Schon jetzt zeichnen sich<br />

<strong>die</strong> Großprojekte ab, <strong>die</strong> insbesondere im nächsten Jahr das <strong>Musik</strong>land<br />

<strong>Niedersachsen</strong> ganz entscheidend prägen werden:<br />

! das ist <strong>die</strong> Einweihung und Inbetriebnahme der Landesmusikakademie<br />

(deren Bau wir nachher ja auch unter der Führung<br />

von Herrn Sauga besichtigen werden)<br />

! das ist das Projekt <strong>Musik</strong>land <strong>Niedersachsen</strong> an sich<br />

! das sind <strong>die</strong> beiden niedersächsischen Projekte <strong>Musik</strong>21 und<br />

klangpol innerhalb des bundesweiten Netzwerks Neue <strong>Musik</strong><br />

(einem Projekt der Kulturstiftung des Bundes)<br />

! und das ist das niedersächsische <strong>Musik</strong>alisierungsprogramm<br />

<strong>Wir</strong> <strong>machen</strong> <strong>die</strong> <strong>Musik</strong>, das wir derzeit gemeinsam mit dem<br />

Kultusministerium und dem Landesverband niedersächsischer<br />

<strong>Musik</strong>schulen e.V. planen<br />

Jedem hier wird das sehr umfassend angelegte (und auch umfassend<br />

ausgestattete) <strong>Musik</strong>alisierungsprojekt im Ruhrgebiet Jedem<br />

Kind ein Instrument ein Begriff sein. JEKI wurde entscheidend von der Kulturstiftung<br />

des Bundes mit initiiert und auch entsprechend finanziell ausgestattet. Bis 2010, also das Jahr,<br />

in dem Essen und das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas werden, soll JEKI soweit ausgebaut<br />

sein, dass alle Kinder im Ruhrpott (und das sind etwa 200.000) <strong>die</strong>ses Programm in Anspruch<br />

nehmen können. JEKI genießt nicht nur eine sehr hohe Me<strong>die</strong>naufmerksamkeit, es hat<br />

auch zu einer regelrechten Kettenreaktion der „Nachahmer“ in ganz Deutschland geführt. Zur<br />

Zeit sind mir vier Bundesländer bekannt, <strong>die</strong> ähnliche Programme planen oder schon in den<br />

Startlöchern stehen, wie Bayern, Berlin, Hamburg und eben auch <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Es geht uns hier in <strong>Niedersachsen</strong> nicht einfach um eine Kopie von JEKI. Dazu haben wir als<br />

Flächenland vollkommen andere Voraussetzungen als ein Ballungsraum, wie das Ruhrgebiet.<br />

<strong>Wir</strong> haben unterschiedliche Ziele, wie beispielsweise den Anspruch der möglichst flächendeckenden<br />

<strong>Musik</strong>alisierung, denen wir mit dem neuen Programm gerecht werden wollen. Zudem<br />

wollen wir ein Programm entwickeln, dass deutliche Vorzüge gegenüber dem Pilotprojekt<br />

JEKI hat. Grundsätzlich folgt aber auch unser niedersächsisches <strong>Musik</strong>alisierungsprogramm<br />

dem Anspruch, dass zu guter Kulturpolitik ganz entscheidend das Thema Teilhabe gehört:<br />

dass möglichst vielen Menschen <strong>die</strong> Möglichkeit gegeben wird, an Kultur und eben auch<br />

am musikalischen Leben teilzunehmen.<br />

Natürlich gibt es kritische Stimmen zu JEKI und generell <strong>Musik</strong>alisierungsprogrammen. <strong>Musik</strong>alisierungsprogramme<br />

gehen davon aus, dass <strong>Musik</strong> den Menschen gut tut – oder wertkonservativ<br />

ausgedrückt, den guten Menschen mache. <strong>Musik</strong> als eine ganzheitliche Herausforderung<br />

trainiert kognitive und kreative Funktionen, körperliche Fähigkeiten, wie Motorik und<br />

Koordination, und stärkt soziale Kompetenzen. Das klingt fast wie ein Allheilmittel für <strong>die</strong><br />

Probleme in sozialen Brennpunkten, für <strong>die</strong> Integration verschiedenster Bevölkerungsgruppen,<br />

für eine Entkrampfung rein leistungsorientierter Erziehung, für neuen Respekt vor dem Körper<br />

des anderen usw. usf. Als <strong>Musik</strong>wissenschaftlerin (und <strong>Musik</strong>soziologin) ergeben sich für<br />

mich dabei ganz große Fragezeichen: Vor allem vor dem Hintergrund, dass es bisher meines<br />

Wissens nach eine gesicherte wissenschaftliche Auswertung und Betrachtung von Program-

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