Ausgabe - 38 - 2010 - Produktion.de
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Wirtschaft : Cleantech<br />
12 <strong>Produktion</strong> 23. September<br />
E-Mobilität: Brennstoffzelle<br />
Zulieferer brauchen klare Ansagen<br />
von Lothar Lochmaier<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>38</strong> , <strong>2010</strong><br />
BERLIN (fr). Die Brennstoffzelle stellt<br />
bislang in <strong>de</strong>r öffentlichen Diskussion<br />
um die Elektromobilität ein Randthema<br />
dar. Dabei könnten gera<strong>de</strong> umweltoptimierte<br />
Antriebssysteme auf Basis<br />
von Range Exten<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Zulieferern<br />
neue Marktchancen eröffnen. Die Zulieferer<br />
sehen sich jedoch mit zahlreichen<br />
Unwägbarkeiten konfrontiert und<br />
for<strong>de</strong>rn mehr Kooperationsgeist seitens<br />
<strong>de</strong>r Automobilproduzenten.<br />
„Es gibt keine singuläre Technologie,<br />
son<strong>de</strong>rn nur sich gegenseitig ergänzen<strong>de</strong><br />
Schlüsselkomponenten und<br />
Bausteine für Batterien und Fuel-Cell-<br />
Systeme, um <strong>de</strong>m Elektroantrieb zum<br />
Durchbruch zu verhelfen“, betont<br />
Werner Tillmetz, Vorstand beim Zentrum<br />
für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung<br />
(ZSW). Da <strong>de</strong>r Lithium-Ionen-Akku<br />
in <strong>de</strong>n nächsten zehn<br />
Jahren sich noch nicht auf breiter<br />
Front etabliere, rechnet <strong>de</strong>r Experte<br />
vor allem mit <strong>de</strong>r Brennstoffzelle als<br />
Alternative.<br />
Der Vorteil <strong>de</strong>r Brennstoffzelle<br />
liegt in <strong>de</strong>r Reichweite<br />
Der Branchendialog auf <strong>de</strong>r diesjährigen<br />
Clean Tech World in Berlin<br />
ver<strong>de</strong>utlichte: Mit Hilfe <strong>de</strong>s Wasserstoffantriebs<br />
liegt <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Vorteil gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Reichweite.<br />
Denn die Brennstoffzelle könne bis zu<br />
500 Kilometer pro Tag genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />
„und sie benötigt zu<strong>de</strong>m eine erheblich<br />
geringe La<strong>de</strong>zeit“, so Tillmetz<br />
weiter.<br />
✂<br />
Bild: Clean Tech World GmbH<br />
5. Konferenz für „Arbeit, Organisation und Führung“<br />
<strong>de</strong>r Veranstalter:<br />
Die Durchdringung <strong>de</strong>r neuen Technologien<br />
am Markt sei jedoch auch<br />
eine Frage <strong>de</strong>r Zulieferkette. Es mangle<br />
bei <strong>de</strong>r Brennstoffzelle noch an<br />
Standards und an <strong>de</strong>r gesamten Prozessqualität,<br />
bilanziert <strong>de</strong>r Experte<br />
vom ZSW. „Dazu benötigen wir eine<br />
konkurrenzfähige Zuliefererindustrie<br />
und eine weitere Reduzierung <strong>de</strong>r<br />
Produktkosten“, ergänzt Massimo<br />
Venturi, CTO und CEO beim Spezialisten<br />
Nucellsys, einem Unternehmen<br />
<strong>de</strong>r Daimler AG. Mit <strong>de</strong>m verlässlichen<br />
Kaltstart von bis zu Minus 15<br />
Grad sei eine große konzeptionelle<br />
Hür<strong>de</strong> mit Hilfe eines Effizienzsprungs<br />
bereits gemeistert.<br />
Dass die Brennstoffzelle heute somit<br />
gera<strong>de</strong> als Reichweitenverstärker<br />
(Range Exten<strong>de</strong>r) nahezu alle Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
aus Sicht <strong>de</strong>r Industrie ab<strong>de</strong>cken<br />
kann, das bestätigt Thomas<br />
Melczer, CEO <strong>de</strong>r Proton Motor Fuel<br />
Cell GmbH. Das Unternehmen kooperiert<br />
ebenfalls seit Jahren bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
von Nutzfahrzeugen und<br />
Automobilen mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Hersteller<br />
Daimler.<br />
Wettbewerbsfaktor<br />
Flexibilisierung <strong>de</strong>r<br />
Arbeit<br />
Eine Reichweite bis 200 Kilometer<br />
sei für Kurierdienste o<strong>de</strong>r für von<br />
Stadtwerken betriebene Wartungsfahrzeugen<br />
in Innenstädten auf Basis<br />
von Leichtbaukomponenten bereits<br />
realistisch, skizziert <strong>de</strong>r Experte.<br />
Auch funktionierten die Heizungs-,<br />
Klima- und Kühlungssysteme<br />
ab <strong>de</strong>r zweiten Generation <strong>de</strong>r Range<br />
Exten<strong>de</strong>r reibungslos, „was einen<br />
voll integrierten Truck gera<strong>de</strong> für die<br />
Kurierdienste ermöglicht“, betont<br />
Melczer.<br />
Positiv fällt <strong>de</strong>r Zuspruch auch bei<br />
an<strong>de</strong>ren Automobilproduzenten aus.<br />
So setzt etwa Opel nach eigenen Angaben<br />
mit <strong>de</strong>m Ampera auf einen<br />
Range Exten<strong>de</strong>r auf Basis von Wasserstofftechnologie.<br />
Der entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Vorteil: Binnen drei Minuten<br />
soll das Fahrzeug nach Wie<strong>de</strong>raufla<strong>de</strong>n<br />
startklar sein. Ein großes Maß<br />
an Verlässlichkeit von über 99 % sei<br />
bei <strong>de</strong>r Generation „HydroGen 4“<br />
durch langjährige Versuchsreihen<br />
bereits nachgewiesen. Auch das<br />
Feedback <strong>de</strong>r Testkun<strong>de</strong>n falle durchweg<br />
positiv aus, bestätigt Lars Peter<br />
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Telefon (für Rückfragen)*:<br />
E-Mail*:<br />
Datum/Unterschrift:<br />
Die Brennstoffzelle könnte<br />
ein wichtiges Element<br />
<strong>de</strong>r Elektromobilität wer<strong>de</strong>n.<br />
Daher setzen OEMs<br />
wie Daimler auf konkurrenzfähige<br />
Zulieferer.<br />
Thiesen, Manger Hydrogen<br />
and Fuel Cell<br />
Deployment Strategy<br />
Europe bei <strong>de</strong>r Adam<br />
Opel GmbH.<br />
Der Innovationsprozess<br />
setze jedoch<br />
eine gemeinsame<br />
Roadmap mit <strong>de</strong>n Herstellern für die<br />
technologischen Auswahlkriterien<br />
und Komponenten voraus, betont<br />
<strong>de</strong>mgegenüber Silke Wagner, CEO bei<br />
Freu<strong>de</strong>nberg Fuel Cell Component<br />
Technology. Eine einzelne Komponente<br />
unter isolierter Beteiligung eines<br />
Zulieferers zu optimieren, sei für<br />
ein sorgfältiges Prozess- und Qualitätsmanagement<br />
nicht ausreichend.<br />
Transparentes Gesamtsystem<br />
soll die Kosten senken<br />
Nur in Verbindung mit einem transparenten<br />
Gesamtsystem sei ein erfolgreiches<br />
Produkt<strong>de</strong>sign möglich.<br />
„Was wir dazu brauchen, sind klare<br />
Ansagen von Seiten <strong>de</strong>r Hersteller“,<br />
so Wagner weiter. Ansonsten sei eine<br />
Kostenreduzierung von bis zu 50 %<br />
im Speicher- und Energiesystem unrealistisch.<br />
Und: Für die Vorserienfertigung<br />
benötigten die Zulieferer außer<strong>de</strong>m<br />
zuverlässige Szenarien für<br />
<strong>de</strong>n Mengenbedarf, um die eigenen<br />
Investitionen verlässlich kalkulieren<br />
zu können.<br />
Rechnung an (Abteilung/Name): *freiwillige Angaben<br />
<strong>2010</strong> • Nr. <strong>38</strong><br />
Energie-Dienstleister<br />
ausgezeichnet<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>38</strong> , <strong>2010</strong><br />
BRÜSSEL (fr). Fünf europäische Energiedienstleister<br />
und Projekte wur<strong>de</strong>n<br />
jetzt mit <strong>de</strong>m European Energy Service<br />
Award ausgezeichnet. Die Mehrzahl<br />
<strong>de</strong>r Gewinner sind <strong>de</strong>utsche<br />
Energie-Dienstleister und -Unternehmen.<br />
Die Preisgekrönten <strong>de</strong>r fünf Kategorien<br />
sind die KEA – Klimaschutz-<br />
und Energieagentur Ba<strong>de</strong>n-Württemberg,<br />
<strong>de</strong>r tschechische Energiedienstleister<br />
ENESA, das Stewarts Hospital<br />
Energy Efficiency Project in Dublin/<br />
Ireland, durchgeführt von Dalkia, Siemens,<br />
in Zusammenarbeit mit einem<br />
tschechischen Elektromotorenwerk in<br />
Mohelnice sowie die Beleuchtungsmo<strong>de</strong>rnisierung<br />
im Staatstheater<br />
Hannover, durchgeführt von Hochtief<br />
Energy Management. Die Preise verlieh<br />
EU-Klimakommissarin Connie<br />
He<strong>de</strong>gaard im Rahmen <strong>de</strong>s European<br />
Energy Service Day in Brüssel.<br />
Solarpreis für die<br />
M+W Group<br />
STUTTGART/VALENCIA (fr). Der internationale<br />
Anlagenbauer M+W<br />
Group (bis 2009: M+W Zan<strong>de</strong>r) wur<strong>de</strong><br />
auf <strong>de</strong>r Fachmesse PVSEC im spanischen<br />
Valencia mit <strong>de</strong>m ‚Solar Industry<br />
Award’ ausgezeichnet. Den<br />
Preis erhielt die M+W Group in <strong>de</strong>r<br />
Kategorie ‚Turnkey Company of the<br />
Year’ (Unternehmen <strong>de</strong>s Jahres für<br />
schlüsselfertige Lösungen). Das Leistungsspektrum<br />
<strong>de</strong>s internationalen<br />
Anlagenbauers reicht von <strong>de</strong>r Siliziumproduktion<br />
über Fabriken für Photovoltaikzellen<br />
und –module bis zu<br />
Anlagen zur Stromerzeugung aus<br />
Photovoltaik-Modulen und Spiegelfel<strong>de</strong>rn<br />
(Solarthermie).<br />
+Wettbewerbsvorteil_Flexibilisierung_285x192.indd 3 22.06.<strong>2010</strong> 13:59:48 Uhr<br />
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