n Gesetz befolgen und dafür lebenslänglich ... - Proraer Bausoldaten

- regelmäßige Treffen von Bausoldaten verschiedener Dienststellen in Räumen der „Jungen
Gemeinde“ Strausberg;
- vorwiegend im Berliner Raum mit Unterstützung kirchlicher Stellen durchgeführte „Alt-
Neu-Treffen“, die der Einweisung zukünftiger Bausoldaten dienten,
(...)“ 66
Mit den Demonstrationen in der DDR im Sommer/ Herbst 1989 wurde auch immer wieder die
Forderung nach dem militärischen Ersatzdienst öffentlich geäußert.
Abb. 18 Forderungen auf dem
Kirchentag 1988 in Berlin
Abb. 19 Forderung nach dem
Zivildienst
S e i t e | 38
Dem kam dann schließlich die letzte SED-Regierung (unter Hans Modrow) nach und verkündete im
November 1989 die baldige Einführung des Zivildienstes.
Die zu diesem Zeitpunkt gerade dienenden Bausoldaten wurden bereits Ende November im
Gesundheits- und Sozialwesen eingesetzt, bis die Bausoldatenkompanien letzten Endes im Februar
1990 vollkommen aufgelöst wurden. 67
Die Verordnung über den Zivildienst in der DDR trat dann am 1. März 1990 in Kraft. 68
Sie schrieb die zukünftige Ableistung des Zivildienstes in Einrichtungen des Sozial-, Rettungs- und
Gesundheitswesens vor. Der Einzug zum lang erkämpften Zivildienst erfolgte nun zwischen dem
18. und 23. Lebensjahr für die gleiche Dauer des Wehrdienstes.
Am 7. Mai 1990 wurde dann erstmals zum neu geschaffenen Zivildienst einberufen. 69
Insgesamt jedoch sollte der Zivildienst in der DDR nur sieben Monate existieren, denn mit der
Wiedervereinigung Deutschlands übernahm man das Zivilgesetz der Bundesrepublik Deutschland. 70
66
Vgl. MfS- HA XX/4, Nr. 3533, S. 000049
67
Vgl. „Waffendienstverweigerung in der DDR“, a.a.O., S. 158
68
Vgl. ebd., S. 18
69
Vgl. „Zähne hoch Kopf zusammenbeißen“, a.a.O., S. 176f.
70 Vgl. ebd., S. 178