Nordsee ( PDF : 2,33 MB ) - BLMP Online
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<strong>Nordsee</strong><br />
Bund-Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee<br />
ten damals Klärwerke, so dass kommunale<br />
Abwässer mit ihrer gesamten Nährstofffracht<br />
in die Flüsse geleitet wurden. Die heutigen<br />
Phosphat-Werte liegen bei 1,16 ± 0,15 µmol/l<br />
für 1997 und 1,23 ± 0,20 µmol/l für 1998. Im<br />
Jahre 1978 lag die salzgehaltsnormierte Phosphatkonzentration<br />
noch bei 2,4 ± 0,5 µmol/l<br />
und war damit etwa viermal so hoch wie 1936<br />
mit 0,56 ± 0,14 µmol/l. Die Silikatkonzentration<br />
von 1998 mit 10,9 ± 5,0 µmol/l unterscheidet<br />
sich nicht signifikant von der des Jahres<br />
1936 mit 10.0 ± 2,8 µmol/l. Die Konzentration<br />
des gebundenen Stickstoffs lag 1998 bei 19,9 ±<br />
6,2 µmol/l. Hier fehlen Bezugsdaten, die zeitlich<br />
weit genug zurückreichen und heutigen<br />
Ansprüchen nach Zuverlässigkeit genügen.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Einträge der Nährstoffe in die Gewässer<br />
der deutschen <strong>Nordsee</strong>küste erfolgen in erster<br />
Linie durch die Flüsse Elbe, Weser, Ems und<br />
Eider. Da die Nährstofffrachten von den Abflussmengen<br />
abhängig sind, waren auch die<br />
Einträge von 1997 und 1998 entsprechend<br />
unterschiedlich. 1997 gab es niedrige und 1998<br />
dagegen hohe Einträge. Die Nährstoffkonzentrationen<br />
zeigen im Küstenbereich eine<br />
deutlich Abhängigkeit vom Salzgehalt, das<br />
heißt vom Vermischungsgrad des Flusswassers<br />
mit dem <strong>Nordsee</strong>wasser. So nehmen die Gehalte<br />
von den Flussmündungen hin zur offenen<br />
Deutschen Bucht ab. Im südlichen Teil des<br />
schleswig-holsteinischen Küstengewässers ist<br />
die Nährstoffbelastung durch die Eider und die<br />
Elbe erkennbar.<br />
Langfristig betrachtet ist die Phosphatkonzentration<br />
in der Deutschen Bucht in den letzten<br />
Jahren stark zurückgegangen. Für den gebundenen<br />
Stickstoff fehlen entsprechende alte<br />
Vergleichsdaten. Erkennbar ist nur, dass die in<br />
den neunziger Jahren gemessenen Konzentrationen<br />
etwas niedriger sind als in den achtziger<br />
Jahren.<br />
23 Anorganische Schadstoffe<br />
Alle Spurenmetalle kommen natürlich in der<br />
Umwelt vor und viele sind teilweise als essentielle<br />
Spurenstoffe unentbehrlich für die Existenz<br />
von Pflanzen und Tieren (Förstner &<br />
Wittmann, 1979; Kieffer, 1984; KERSTEN et al.<br />
1988). Heute sind jedoch anthropogene Aktivitäten<br />
die Hauptquelle für viele Spurenmetalle<br />
in der Umwelt, so dass die natürlichen Konzentrationen,<br />
die sogenannte Hintergrundbelastung<br />
(SCHMIDT 1995), deutlich überschritten<br />
werden. Im Rahmen des <strong>BLMP</strong> werden<br />
eine Reihe von Schwermetallen (sog. anorganische<br />
Schadstoffe) im Wasser, im Sediment<br />
und in Meerestieren (Biota) bestimmt, wovon<br />
im Folgenden aber nur die Ergebnisse von<br />
Quecksilber, Cadmium, Blei, Kupfer und Zink<br />
dargestellt werden.<br />
Messprogramm<br />
Meerwasser<br />
Die Spurenmetalle im Wasser wurden nur für<br />
Quecksilber von allen Laboren auf die gleiche<br />
Art und Weise bestimmt. Die stark unterschiedlichen<br />
Schwebstoffgehalte des Wassers<br />
führten zu verschiedenen methodischen Verfahren<br />
(SCHMIDT 1997). Cadmium, Blei, Kupfer<br />
und Zink wurden teils aus filtrierten, teils<br />
aus unfiltrierten Gesamtproben bestimmt. Daher<br />
sind diese Werte nicht direkt vergleichbar.<br />
Für die Berechnung des Medians wurde die<br />
halbe Bestimmungsgrenze als Wert eingesetzt,<br />
wenn der Messwert unterhalb der Bestimmungsgrenze<br />
lag.<br />
Sediment<br />
Für die Darstellung der Spurenmetalle im Sediment<br />
wurden die Daten aller messenden Institutionen<br />
einheitlich ausgewertet. Zur überregionalen<br />
Vergleichbarkeit der Spurenmetalle<br />
im Sediment werden hier nur die Ergebnisse<br />
aus der Feinkornfraktion (