Nordsee ( PDF : 2,33 MB ) - BLMP Online
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Meeresumwelt 1997 – 1998<br />
durch geochemische Prozesse gesteuert werden,<br />
änderten sich dagegen kaum.<br />
Zusammenfassend kann man feststellen, dass<br />
Schwermetalle auch 1997/98 aus den Flüssen<br />
in die <strong>Nordsee</strong> über dem geochemischen Hintergrundwert<br />
eingetragen wurden und damit<br />
die Küstengewässer belasten. Die Flüsse sind<br />
die Hauptquellen für die Schwermetalle in der<br />
Deutschen Bucht, wo deutlich geringere Konzentrationen<br />
aufgrund der Vermischung mit<br />
dem Meerwasser gemessen werden. Die vorgefundenen<br />
Schwermetall-Konzentrationen stellen<br />
für Flora und Fauna im Meer keine unmittelbare<br />
Gefahr dar.<br />
Sediment<br />
Die in den Jahren 1997/98 ermittelte räumliche<br />
Verteilung der hier vorgestellten Elemente<br />
stimmt mit der in früheren Jahren gefundenen<br />
Verteilung recht gut überein.<br />
Die Station Bremerhaven kann nach Ausweis<br />
der in den Sedimenten gefundenen Konzentrationen<br />
nicht als besonderer Belastungsschwerpunkt<br />
angesehen werden.<br />
In der inneren Deutschen Bucht haben die<br />
Konzentrationen der fünf Elemente abgenommen.<br />
<strong>Nordsee</strong><br />
Von den inneren Bereichen (“Weser, I”, “Elbe,<br />
1”) des Untersuchungsgebietes abgesehen,<br />
liegen die Medianwerte für das Kupfer nun<br />
innerhalb des Variationsbereiches der für die<br />
Deutsche Bucht ermittelten Hintergrundwerte.<br />
Die anderen Elemente sind immer noch angereichert.<br />
Die Anreicherungsfaktoren in den<br />
Sedimenten der Watten und der inneren Deutschen<br />
Bucht (“Offene <strong>Nordsee</strong>, I”) betragen<br />
für<br />
Quecksilber: 10 bis 20<br />
Cadmium: 3 bis 5<br />
Blei: ca.. 2<br />
Zink: ca. 2.<br />
Biota<br />
Die in dem vorliegenden Bericht vorgestellten<br />
Ergebnisse geben ein annähernd realistisches<br />
Bild der Schwermetallgehalte von Meerestieren<br />
(Fischen, Muscheln und Seevögeln) aus<br />
der <strong>Nordsee</strong> wieder. Die ermittelten Daten<br />
zeigen charakteristische Unterschiede sowohl<br />
zwischen den Schwermetallgehalten generell<br />
als auch zwischen den untersuchten Materialien<br />
(Leber, Muskel, Eier) und zwischen den<br />
untersuchten Tierarten.<br />
Besorgniserregend hohe Schwermetallgehalte<br />
wurden nicht festgestellt. Die Cadmium- und<br />
Bleigehalte bewegen sich seit 1995 auf einem<br />
annähernd gleichbleibenden Niveau. Die Kürze<br />
des Untersuchungszeitraums lässt keine<br />
Aussagen über Trendentwicklungen zu. Ähnliches<br />
gilt für Kupfer und Zink. Bei diesen beiden<br />
Elementen ist noch zu berücksichtigen,<br />
dass ihre Gehalte in den Organismen biologisch<br />
geregelt werden. Dieser Regelmechanismus<br />
wird erst bei extrem hoher Belastung<br />
außer Kraft gesetzt. Eine solche Ausnahmesituation<br />
ist nicht zu erkennen. Erfreulich ist der<br />
seit einigen Jahren erkennbare, abnehmende<br />
Trend von Quecksilber in Schollen der Deutschen<br />
Bucht. Auch die Quecksilbergehalte der<br />
Eier von Austernfischern, Flussseeschwalben<br />
und Silbermöwen haben sich in allen untersuchten<br />
Brutgebieten parallel zur zurückgehenden<br />
Belastung von Rhein und Elbe verringert.<br />
Bund-Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee 51