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Nordsee ( PDF : 2,33 MB ) - BLMP Online

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<strong>Nordsee</strong><br />

Bund-Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee<br />

247 Zinnorganische<br />

Schadstoffe<br />

Organozinnverbindungen werden in unterschiedlichen<br />

Bereichen großtechnisch eingesetzt.<br />

Neben der Verwendung von Mono- und<br />

Dialkylzinnverbindungen als Stabilisatoren<br />

und Katalysatoren in der kunststoffverarbeitenden<br />

Industrie werden Tributylzinnverbindungen<br />

(TBT) in Antifouling-Farben zur Verhinderung<br />

von Bewuchs auf Schiffsrümpfen<br />

eingesetzt.<br />

Durch seine hormonähnliche Wirkung hat es<br />

bereits in extrem niedrigen Konzentrationen<br />

(wenige ng/l) Einfluss auf das Reproduktionssystem<br />

mariner Schneckenarten, was zur Vermännlichung<br />

der weiblichen Tiere (Imposexund<br />

Intersexphänomen) und damit zum Verlust<br />

der Fortpflanzungsfähigkeit führen kann.<br />

Sediment<br />

In schwebstoffbürtigen Sedimenten der Elbe<br />

und einiger Nebenflüsse werden seit 1991 Organozinnverbindungen<br />

analysiert (ARGE Elbe,<br />

1999). Die Ergebnisse dieser langjährigen Untersuchungen<br />

sind in Tab. 26 dargestellt.<br />

Daraus wird ersichtlich, dass die Mulde, in die<br />

Abwässer eines organozinnproduzierenden<br />

Betriebes im Raum Bitterfeld eingeleitet werden,<br />

eine relevante Eintragsquelle ist. Hohe<br />

Werte wurden auch in der Elbe bei Bunthaus,<br />

Schnackenburg und Magdeburg gemessen,<br />

diese haben aber seit 1995 abgenommen.<br />

An der Messstelle Seemannshöft ist seit 1996<br />

ein TBT-Anstieg zu verzeichnen, der auf einen<br />

erheblichen Einfluss des Werftbetriebs und<br />

Schiffsverkehrs im Hamburger Hafen und in<br />

der Tideelbe zurückzuführen ist.<br />

Als weiterer Eintragspfad für TBT kommt die<br />

Remobilisierung aus Sedimenten in Betracht,<br />

die bei Unterhaltungsmaßnahmen zur Fahrrinnenanpassung<br />

und der Freihaltung von Hafeneinfahrten<br />

anfallen. Sedimentproben aus der<br />

Glückstädter Nebenelbe bzw. an der Brunsbüttler<br />

Schleuse wiesen TBT-Gehalte von 52<br />

µg Sn/kg TM und 30 µg Sn/kg TM auf.<br />

Aus der Weser und Ems liegen keine Werte<br />

vor.<br />

Im ostfriesischen Küstengebiet wurden mittlere<br />

Konzentrationen von 4,6 µg Sn/kg TM beobachtet.<br />

70 Bund-Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee

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