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Nordsee ( PDF : 2,33 MB ) - BLMP Online

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Meeresumwelt 1997 – 1998<br />

drei genannten Krankheiten verantwortlich zu<br />

machen ist. Weiter ist zu erkennen, dass es<br />

keine einfachen Korrelationen gibt zwischen<br />

den genannten Krankheiten und denjenigen<br />

Schadstoffen, für die abnehmende Trends sowohl<br />

in den Eintragsmengen als auch in den<br />

Konzentrationen im Seewasser und im Sediment<br />

festgestellt wurden.<br />

Zusammenfassung:<br />

Die Befallsraten der Klieschen mit Lymphocystis,<br />

epidermalen Hyperplasien und Papillomen,<br />

die ihren Höhepunkt in den späten 80er<br />

Jahren hatten und danach gesunken waren,<br />

sind seit 1993 wieder ansteigend und lagen<br />

1997/98 bei 15 % für Lymphocystis.<br />

262 Leberknoten und –<br />

tumore bei Fischen<br />

Das gehäufte Vorkommen von Lebertumoren<br />

und deren Vorstadien bei marinen Plattfischen<br />

gilt als ein Indikator für Effekte krebserregender<br />

Umweltchemikalien (z. B. polychlorierte<br />

Biphenyle und polyzyklische aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe), und daher sind Untersuchungen<br />

zu ihrem Auftreten seit langem Bestandteil<br />

nationaler und internationaler Monitoringprogramme<br />

zu biologischen Schadstoffeffekten.<br />

Seit 1988 werden im Rahmen der Ü-<br />

berwachung von Fischkrankheiten zweimal<br />

jährlich Leberanomalien der Kliesche (Limanda<br />

limanda) in der <strong>Nordsee</strong> erfasst.<br />

<strong>Nordsee</strong><br />

Gebiete mit erhöhten Prävalenzen von Leberknoten<br />

> 2 mm lagen seit 1988 überwiegend<br />

im südlichen Teil der <strong>Nordsee</strong> (südlich von 55<br />

º N) und dort besonders auf der Doggerbank,<br />

vor der Humbermündung und, vor allem zu<br />

Beginn der Untersuchungen, in der Deutschen<br />

Bucht. Im Gegensatz dazu waren die nördlicher<br />

gelegenen Untersuchungsgebiete (Firth of<br />

Forth, Fischer Bank, Fladengrund) durch konstant<br />

niedrige Befallsraten gekennzeichnet.<br />

Abb. 50 zeigt die zeitlichen Veränderungen der<br />

Befallsraten bei Klieschen der beiden Längengruppen<br />

20-24 cm und ≥ 25 cm aus der Deutschen<br />

Bucht über den Zeitraum 1988-1999.<br />

Die Befallsrate nahm signifikant ab, wobei<br />

dieser Effekt besonders deutlich innerhalb der<br />

ersten fünf Jahre auftrat. In den letzten Jahren<br />

waren die beobachteten Veränderungen nur<br />

noch gering. Auch in den anderen <strong>Nordsee</strong>gebieten<br />

mit ehemals erhöhten Befallsraten<br />

konnten ähnliche Trends nachgewiesen werden,<br />

so dass derzeit nur noch geringfügige<br />

Unterschiede zwischen den Untersuchungsgebieten<br />

zu beobachten sind.<br />

Die routinemäßig durchgeführte histologische<br />

Untersuchung der fixierten Gewebsproben<br />

zeigt, dass es sich bei den makroskopisch erkennbaren<br />

Leberknoten größtenteils um gutartige<br />

Tumoren (zumeist Adenome) und deren<br />

Vorstadien (in erster Linie basophile Foci)<br />

handelt. Andere Arten gutartiger Tumore (z. B.<br />

Cholangiome, Hämangiome) und bösartige<br />

Tumore (z. B. Adenocarcinome, Cholangiosarcome)<br />

sind sehr selten.<br />

Bund-Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee 93

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