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Phenolische Verbindungen im Wein

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2.1. Einwertige Alkohole: [1, 9]<br />

R OH Das Kennzeichen von Alkoholen ist die funktionelle Gruppe OH. Die Anzahl<br />

der OH-Gruppen gibt an, ob es sich um einen 1-wertigen, 2-wertigen, 3wertigen<br />

usw. Alkohol handelt. Hierbei ist zu beachten, dass jedes C-Atom in der Lage ist,<br />

nur eine OH-Gruppe an sich zu binden.<br />

Die physikalischen Eigenschaften werden durch die Hydroxylgruppe geprägt, denn der hohe<br />

Elektronegativitätsunterschied zwischen Wasser- und Sauerstoff ermöglicht es den Alkoholen<br />

untereinander Wasserstoffbrücken auszubilden. Daher liegen die Siedepunkte wesentlich<br />

höher als die der entsprechenden Kohlenwasserstoffe.<br />

Alkohole bilden neben Wasser den Hauptbestandteil der <strong>Wein</strong>inhaltsstoffe. Innerhalb der<br />

Alkohole ist Ethanol der mengenmäßig wichtigste Stoff.<br />

2.1.1. Ethanol:<br />

OH<br />

2. <strong>Wein</strong>inhaltsstoffe<br />

Mol. Gew.<br />

Dichte<br />

Fp<br />

Kp<br />

46,1 g/mol<br />

0,793 kg/dm 3 bei 15 °C<br />

-114,5 °C<br />

78,32 °C<br />

Die farblose Flüssigkeit mit charakteristischem, leicht stechendem Eigengeruch ist mit einem<br />

Anteil von 7 bis 16 %vol ausschlaggebend für den Alkoholgehalt des <strong>Wein</strong>es. Als konstant<br />

siedendes (azeotropes) Gemisch kann durch Destillation kein 100% reines Ethanol erzeugt<br />

werden, da das Wasser ebenfalls mitsiedet.<br />

Einerseits gelten alkoholreiche <strong>Wein</strong>e <strong>im</strong> allgemeinen als vollmundig und extraktreich, daher<br />

hat Ethanol eine hohe qualitative Bedeutung für Tafel-, Qualitäts- und Kabinett-<strong>Wein</strong>e.<br />

Andererseits ist, um die Qualität von <strong>Wein</strong>en zu best<strong>im</strong>men, der Alkoholgehalt eines <strong>Wein</strong>es<br />

ein unzureichendes Maß.<br />

Der natürliche Alkoholgehalt eines <strong>Wein</strong>es lässt den Reifegrad der verarbeiteten Trauben<br />

erkennen. Hoher Ethanol- und somit ein hoher Gesamtalkoholgehalt eines <strong>Wein</strong>es kann nur<br />

bei besonders günstigen Bedingungen (Lagen und Böden, Rebsorten, günstiges Kl<strong>im</strong>a und bei<br />

nicht zu hohen Erträgen) erreicht werden.<br />

Der durch den Gärungsprozess entstandene Alkoholgehalt eines <strong>Wein</strong>es kann, selbst wenn der<br />

Zuckergehalt des Mostes es zulässt, kaum mehr als 16 %vol erreichen. <strong>Wein</strong>hefen sind nicht<br />

fähig höhere Alkoholgrade zu erzielen, da sie durch eine erhöhte Konzentration ihres eigenen<br />

Stoffwechselproduktes die Gärtätigkeit einstellen. Auch alkoholresistente Hefen wie<br />

Saccharomyces oviformes können nur bis 18 %vol Ethanol erzeugen.<br />

Ethanol ist in hoher Konzentration giftig. In geringen Mengen genossen wirkt es st<strong>im</strong>ulierend,<br />

in höheren Dosen sind die Auswirkungen auf Reaktionsfähigkeit und Sehvermögen von der<br />

körperlichen Konstitution abhängig. Übermäßiger Konsum führt zur Schädigung des<br />

Kurzzeitgedächtnis, führt zu Leberzirrhose und macht psychisch und physisch abhängig.<br />

Edi TAUFRATZHOFER 2001/2002 - 11 -

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