Beschlussfassung der zehnten Sitzung der Arbeitsgruppe ... - WIdO
Beschlussfassung der zehnten Sitzung der Arbeitsgruppe ... - WIdO
Beschlussfassung der zehnten Sitzung der Arbeitsgruppe ... - WIdO
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
34<br />
3 DDD<br />
Ist ein Produkt nicht in mindestens einem Land zugelassen und eingeführt,<br />
wird einem Arzneistoff im Normalfall keine DDD zugeordnet.<br />
Für Wirkstoffe, die bei seltenen Erkrankungen eingesetzt werden und individuell<br />
dosiert werden, kann die <strong>Arbeitsgruppe</strong> beschließen, keine DDD festzulegen.<br />
In ihren Richtlinien für die ATC-Klassifikation und die DDD-Festlegung gibt die<br />
WHO einige grundsätzliche Regeln für die Berechnung einer DDD vor (WHO<br />
Collaborating Centre for Drug Statistics Methodology 2011b). Bei <strong>der</strong> DDD-<br />
Festlegung für den deutschen Arzneimittelmarkt werden diese Empfehlungen<br />
als bindend angesehen. Begründete Abweichungen bzw. Ergänzungen im deutschen<br />
ATC/DDD-System sind in <strong>der</strong> Methodik <strong>der</strong> ATC-Klassifikation und DDD-<br />
Festlegung entsprechend beschrieben.<br />
3.2.1 Monopräparate<br />
Monopräparate sind Arzneimittel, die nur einen wirksamen Bestandteil (einschließlich<br />
stereoisomerer Mischungen) enthalten.<br />
Die DDD für Monopräparate basieren normalerweise auf einer Monotherapie.<br />
Ausnahmen von dieser Regel werden in den Richtlinien angeführt:<br />
• Mittlere Erwachsenendosis für die Hauptindikation nach dem ATC-Code.<br />
• Bezieht sich die empfohlene Dosis auf das Körpergewicht, wird für einen<br />
Erwachsenen ein Gewicht von 70 kg angenommen. Dabei ist darauf hinzuweisen,<br />
dass die für Erwachsene festgelegte DDD auch für spezielle Kin<strong>der</strong>-<br />
Darreichungsformen (z. B. Mixturen, Suppositorien) gilt. Ausnahmen bestehen<br />
bei einigen Produkten, die ausschließlich für Kin<strong>der</strong> bestimmt sind, z. B.<br />
Wachstumshormone und Fluoridtabletten.<br />
• Bei <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> DDD wird normalerweise die Erhaltungsdosis bevorzugt.<br />
Die Initialdosen können sich unterscheiden, dies spiegelt sich jedoch<br />
nicht in <strong>der</strong> DDD wi<strong>der</strong>. Gibt die offizielle Dosierungsempfehlung nur begrenzte<br />
Informationen zur Erhaltungsdosis an, entspricht die DDD in <strong>der</strong> Regel<br />
<strong>der</strong> durchschnittlichen Spanne <strong>der</strong> Erhaltungsdosis. Beispiele für die Auslegung<br />
<strong>der</strong> Dosierungsempfehlung sind: „Sofern vom Patienten vertragen,<br />
sollte eine hohe Dosierung gewählt werden“ In <strong>der</strong> Regel wird die hohe Dosis<br />
als DDD gewählt. „Die Dosis sollte nur erhöht werden, wenn die Wirkung <strong>der</strong>