Senioren tanzen - Bundesverband Seniorentanz eV
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Editorial<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
„Die sind aber ganz schön fit“, raunt mir ein Hotelgast an der Rezeption<br />
zu. „Die“ hat er gesagt, nicht „Sie“. Klar, im Zusammenhang mit fit kann<br />
er mich nicht meinen. Offenbar hat das leuchtende orange Band mit dem<br />
Namenschild, das alle Kongressteilnehmer um den Hals tragen, ihm<br />
verraten, dass ich irgendetwas mit dieser auffallend fitten Gruppe zu tun<br />
habe – oder war es der Fotoapparat?<br />
„Die <strong>tanzen</strong> ja immer noch“, sagt der gute Mann. Die Betonung liegt auf<br />
immer. Ich höre Anerkennung und Erstaunen in seiner Stimme. Er habe<br />
die Damen und Herren doch schon heute in der Früh <strong>tanzen</strong> sehen, und<br />
gestern und vorgestern, immer von morgens bis abends, sogar noch nach<br />
dem Abendessen. „Was ist das?“, will er wissen.<br />
Diese kleine Episode am Rande des 11. International Senior Dance Congress<br />
(ISDC) in Willingen ist nur ein Beispiel für dessen „Außenwirkung“. Er<br />
war nebenbei nämlich auch eine richtig gute Werbung für den <strong>Senioren</strong>tanz.<br />
Die 300 <strong>Senioren</strong>tanzleiter/innen haben ganz schön Staub aufgewirbelt.<br />
Angelockt von so viel Action berichteten Fernsehen, Rundfunk und Zeitungen über die vom <strong>Bundesverband</strong><br />
<strong>Senioren</strong>tanz ausgerichtete Großveranstaltung im Sauerland Stern Hotel.<br />
Der Kongress tanzte – ganze fünf Tage lang. Aber der ISDC war keine Vergnügungsveranstaltung. Es war ein<br />
Kongress des Lernen und Lehrens, des Erfahrungsaustauschs, der Begegnung – und anstrengend. Ich war schon<br />
vom Fotografieren geschafft, denn non stopp gab es Länderpräsentationen, Übungen, Workshops in verschiedenen<br />
Räumen.<br />
Schon vom Hin- und Herlaufen müde, will ich mich gerade auf einen Stuhl setzen, da packt mich eine entschlossene<br />
Hand am Arm, zerrt mich mit. „Du musst <strong>tanzen</strong>!“ Der Befehl kommt von einem Mensch, den ich<br />
nie zuvor gesehen habe, mit norwegischem Akzent so herzlich und auffordernd, dass er wohl eher als Einladung<br />
zu verstehen ist.<br />
Da kann man sich einfach nicht ausschließen. Schlapp machen gilt nicht bei diesen fitten Leuten. Und jemand<br />
auf einem Stuhl fällt sowieso auf. Die Stühle sind hier alle leer, denn die Menschen sind auf den Tanzflächen.<br />
Welch eine Kondition. Ich kann die Verwunderung des Hotelgastes verstehen. Sah ich doch mit eigenen Augen<br />
jemanden an einer Krücke zum Tanzsaal humpeln und dann ohne Gehhilfe sich munter auf dem Parkett<br />
drehen.<br />
„Ja“, antworte ich dem Hotelgast an der Rezeption, „das ist <strong>Senioren</strong>tanz“ und lade ihn ein zum Mitmachen<br />
beim Öffentlichen Abend. Diese erstmalige Informationsveranstaltung und die Neuerung eines erstmals<br />
zweisprachigen Kongresses gehörten zu den vielen Glanzlichtern, die der BVST dem ISDC aufsetzte. Glückwunsch<br />
zu dieser Spitzenleistung!<br />
Nun wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe, die ihnen<br />
Impressionen vom ISDC vermittelt und Lust machen will auf 22 tolle neue, internationale Tänze.<br />
Herzlichst<br />
Ihre<br />
Editorial<br />
<strong>Senioren</strong> <strong>tanzen</strong> 3/2007<br />
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