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April 2012 - pharmaSuisse

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46 astreaAPOTHEKE 04/<strong>2012</strong> Das astreaAPOTHEKE-Heilpflanzenporträt<br />

Pestwurz<br />

Kraftstrotzende<br />

Wurzel gegen Krämpfe<br />

Im Frühling am Bachufer erkennt man die Pestwurz an<br />

ihrem erhabenen Blütenstand, der wie eine rote Fackel<br />

leuchtet. Im Körper durchleuchtet sie alle Verkrampfungen,<br />

sodass Kopf, Lunge und Bauch entspannt werden.<br />

Die Pestwurz liebt feuchten Untergrund und<br />

ist an Gewässern, im feuchten Waldboden<br />

oder auf nassen Wiesen zu finden. Durch den<br />

Winter ruht sie als weitverzweigtes knolliges<br />

Wurzelgeflecht unter der Erdoberfläche. Im<br />

Frühling stösst die Pestwurz mit geballter Energie<br />

ihren fleischrötlichen Blütenstand durch<br />

die Erdoberfläche, der von einem schuppig<br />

kräftigen Stängel getragen wird. Dieser rötliche<br />

Blütenstand gleicht einem Kolben, der mit<br />

zahlreichen kleinen Blüten geschmückt ist. Die<br />

breit ausladenden Blätter, die gegen den Sommer<br />

Hutgrösse erreichen, entwickeln sich erst<br />

nach der Blütenbildung.<br />

Pflanzliche Symbolsprache<br />

Da die Pestwurz die Fähigkeit besitzt, mit voller<br />

Kraft durch den Boden bohren zu können,<br />

gilt sie als das Sinnbild für die Befreiung von<br />

spannungsgeladenen Zwangszuständen.<br />

Spannendes Entspannungspotenzial<br />

Im Mittelalter verwendete man die Pestwurz<br />

gegen schweres Atmen und chronischen Husten.<br />

Während der Pestepidemie glaubte man,<br />

So wird es gemacht<br />

mit dem Geruch verbrannter Pestwurzblätter<br />

den übelriechenden Dämon «Pest» vertreiben<br />

zu können. Nach dem heutigen Wissensstand<br />

vertreibt sie nicht die Pest, dafür die krampfartigen<br />

Begleiterscheinungen. Klinische Untersuchungen<br />

belegen eine entspannende<br />

Wirkung auf den Atem-, Verdauungs- und<br />

Genitaltrakt. Wurzel und Blätter belasten im<br />

Übermass eingenommen die Leber, weshalb<br />

Teezubereitung und Tinktur<br />

Da die Pyrrolizidinalkaloide der Pestwurz kumulativ leberschädigend wirken, ist die<br />

Teezubereitung in der Schweiz veraltet und eine Tinktur nur pyrrolizidinfrei oder als<br />

homöopathische Urtinktur, potenziert zu D6, erhältlich.<br />

Ärztlich verordnet gegen Heuschnupfen<br />

Ein pyrrolizidinfreier Extrakt aus den Blättern wird in Tablettenform unter ärztlicher<br />

Verordnung gegen Heuschnupfen eingesetzt.<br />

Spagyrische Mischung gegen Migräne<br />

Petastes hybridus 20 ml, Achillea millefolium 20 ml, Angelica archangelica 10 ml: 3-mal<br />

täglich 3 Sprühstösse direkt in den Mund, für Ausleitung der schmerzenden Schlackstoffe<br />

2–3 Liter Flüssigkeit täglich trinken, viel bewegen und Sauerstoff tanken.<br />

Die Pestwurz entspannt unter anderem die Muskulatur von Lunge<br />

und Verdauungstrakt.<br />

Spezialextrakte ohne belastende Inhaltsstoffe<br />

vertrieben werden.<br />

Die Pestwurz wirkt krampflösend bei Migräne,<br />

allergischem Asthma, Koliken des Verdauungstraktes<br />

und Menstruationsbeschwerden.<br />

Die Pestwurz wirkt spasmolytisch auf die<br />

glatte Muskulatur des Atem-, Verdauungs-<br />

und Genitaltraktes. Sie wirkt zusätzlich antiallergisch,<br />

schmerzlindernd und entzündungshemmend.<br />

Die Pestwurz wird gegen<br />

migräneartige Kopfschmerzen, allergisch bedingtes<br />

Asthma, schmerzhafte Menstruationsbeschwerden<br />

sowie Koliken der Gallenblase,<br />

des Magens und des Darmes eingesetzt. Sie<br />

darf in ihrer ursprünglichen Form nur zeitlich<br />

beschränkt eingenommen<br />

werden, da gewisse<br />

Inhaltsstoffe, die<br />

«Pyrrolizidinalkaloide»,<br />

kumulativ eingenommen<br />

die Lebertätigkeit<br />

beeinträchtigen.<br />

Christine Funke,<br />

Apothekerin<br />

Beat Ernst, Bildarchiv Nutzpflanzen, Basel

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