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Asyl in der Republik Zypern - Borderline Europe

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(2) Refugee Law). Anerkannte Flüchtl<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d zyprischen<br />

StaatsbürgerInnen am Arbeitsmarkt und im Bereich <strong>der</strong><br />

Gesundheitsversorgung gleichgestellt.<br />

> PERSONEN UNTER SUBSIDIÄREM SCHUTZ<br />

Subsidiär Geschützte bekommen e<strong>in</strong>e Aufenthaltserlaubnis<br />

für die Dauer e<strong>in</strong>es Jahres, die bei weiterem Bestehen<br />

von Ausreiseh<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen verlängert werden kann (Artikel<br />

19 (3a) Refugee Law). Sie unterliegen im ersten Jahr nach<br />

<strong>der</strong> Zuerkennung e<strong>in</strong>em Zugang zum Arbeitsmarkt, <strong>der</strong><br />

sich auf die Bereiche Landwirtschaft, Produktion, Baugewerbe,<br />

Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung, Abfallwirtschaft, E<strong>in</strong>zelhandel<br />

und Kfz-Werkstätten beschränkt. Nach e<strong>in</strong>em Jahr bekommen<br />

subsidiär Geschützte freien Zugang zum Arbeitsmarkt.<br />

> KEINE DAUERAUFENTHALTSERLAUBNIS<br />

Die zyprische Gesetzgebung sieht aktuell ke<strong>in</strong>en Daueraufenthalt<br />

für anerkannte Flüchtl<strong>in</strong>ge o<strong>der</strong> Menschen<br />

mit subsidiärem Schutz vor. E<strong>in</strong>en Daueraufenthalt für<br />

diese Gruppe wird es erst mit <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> EU-<br />

Än<strong>der</strong>ungsrichtl<strong>in</strong>ie zur Daueraufenthaltsrichtl<strong>in</strong>ie<br />

2003/109/EG am 20.05.2013 geben. Obwohl sich die<br />

zyprische Regierung für die EU-Än<strong>der</strong>ungsrichtl<strong>in</strong>ie auf<br />

europäischer Ebene stark gemacht hat und trotz <strong>der</strong><br />

Möglichkeit e<strong>in</strong>er früheren Implementierung, wurde sie<br />

bis heute nicht <strong>in</strong> nationales Recht umgesetzt. Die Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> Betroffenen berichtet von Perspektivlosigkeit,<br />

mangeln<strong>der</strong> Sicherheit und Zukunftsängsten aufgrund<br />

des fehlenden Daueraufenthalts für anerkannte Flüchtl<strong>in</strong>ge.<br />

Das Future Worlds Center bestätigte diese Problematik<br />

und führte aus, dass viele <strong>der</strong> anerkannten Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />

auf die E<strong>in</strong>führung des Daueraufenthalt-EGs <strong>in</strong> <strong>der</strong> Re-<br />

OFFENER BRIEF EINES SYRISCHEN KURDEN<br />

AN DEN PRÄSIDENTEN DER REPUBLIK<br />

ZYPERN<br />

Am 02.10.2012 schrieb e<strong>in</strong> syrischer Kurde e<strong>in</strong>en<br />

offenen Brief an den Präsident <strong>der</strong> <strong>Republik</strong> <strong>Zypern</strong>.<br />

Der Vater von vier K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Republik</strong><br />

<strong>Zypern</strong> geboren wurden und dort erfolgreich<br />

die Schule besuchen, sah sich aufgrund se<strong>in</strong>er<br />

schwierigen Situation zu diesem Schritt gezwungen.<br />

Er war e<strong>in</strong> Jahr zuvor arbeitslos geworden<br />

und fand aufgrund <strong>der</strong> schwierigen wirtschaftlichen<br />

Situation ke<strong>in</strong>e neue Erwerbstätigkeit. Trotz<br />

jahrelanger Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen<br />

lehnte das Labour Office se<strong>in</strong>en Antrag auf<br />

Sozialleistungen mit <strong>der</strong> Begründung <strong>der</strong> fehlenden<br />

zyprischen Staatsbürgerschaft ab.<br />

Seitdem verfügt die Familie über ke<strong>in</strong>e Sozialleistungen<br />

und Krankenversicherung. Trotz <strong>der</strong> bemerkenswerten<br />

Anstrengungen <strong>der</strong> Familie lehnten<br />

die Behörden e<strong>in</strong>en ersten Antrag auf E<strong>in</strong>bürgerung<br />

des Mannes ab. E<strong>in</strong> weiterer Antrag im Jahr<br />

1999 wurde bis heute nicht beschieden. Da die <strong>Republik</strong><br />

<strong>Zypern</strong> ke<strong>in</strong>e Daueraufenthaltserlaubnis<br />

für anerkannte <strong>Asyl</strong>bewerberInnen ausstellt, bef<strong>in</strong>det<br />

sich die Familie nach Jahren <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Teilhabe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er existenzbedrohenden<br />

aufenthaltsrechtlichen Ungewissheit. Ä<br />

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