Für Technik begeistern - Stiftung Partner für Schule NRW ...
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Projektdokumentation<br />
<strong>Für</strong> <strong>Technik</strong> <strong>begeistern</strong><br />
Praxisbeispiele und Unterrichtsvorschläge<br />
Ein Projekt der<br />
Stand März 2010<br />
Roland Berger, Manuela Demant, Stephanie Hendriks (Hrsg.)
Roland Berger, Manuela Demant, Stephanie Hendriks (Hrsg.)<br />
<strong>Für</strong> <strong>Technik</strong> <strong>begeistern</strong><br />
Praxisbeispiele und Unterrichtsvorschläge<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
3
Impressum<br />
<strong>Partner</strong> <strong>für</strong> <strong>Schule</strong> <strong>NRW</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> der Wirtschaft und der Landesregierung<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Oststraße 86<br />
40210 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211.913 12-600<br />
Fax: 0211.913 12-650<br />
E-Mail: post@partner-fuer-schule.nrw.de<br />
Redaktion<br />
Manuela Demant<br />
Stephanie Hendriks<br />
Verantwortlich<br />
Roland Berger (Vorstand)<br />
Kontakt<br />
Detlef Kaenders (Projektbereichsleitung)<br />
Tel.: 0211.913 12-641<br />
E-Mail: kaenders@partner-fuer-schule.nrw.de<br />
Bildquellen<br />
Sofern nicht anders angegeben, liegen die Rechte am<br />
verwendeten Bildmaterial jeweils bei den <strong>Schule</strong>n.<br />
2. aktualisierte Auflage<br />
ISBN 978-3-00-026177-0<br />
© <strong>Stiftung</strong> <strong>Partner</strong> <strong>für</strong> <strong>Schule</strong> <strong>NRW</strong> 2008/2010
Einleitung 8<br />
Schulische Situation / Berufswahl von Mädchen und jungen Frauen /<br />
Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte<br />
Mögliche Gründe <strong>für</strong> die eingeschränkte Berufswahl / Umfassende Orientierung geben /<br />
Praxisorientierter Unterricht<br />
Hinweise zu den Projekten 11<br />
Primarstufe 12<br />
„Wasser und Wiese machen <strong>Schule</strong>“ Adolf-Reichwein-<strong>Schule</strong>, Moers 12<br />
„Werkraum“ Adolf-Reichwein-<strong>Schule</strong>, Moers 13<br />
„Windmühlen und Zahnradübersetzungen“ Antoniusschule, Dorsten 14<br />
„Trickfilmproduktion“ Aplerbecker-Mark-<strong>Schule</strong>, Dortmund 15<br />
„Sonnenfallen erzeugen Wärme und ermöglichen<br />
Bewegung“<br />
„Bauen mit Fischer-<strong>Technik</strong>“<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
Augustinus-Grundschule, Dortmund 16<br />
Städt. Gemeinschaftsgrundschule Eichendorff,<br />
Moers<br />
„Naturwissenschaftliche Experimente <strong>für</strong> Kinder“ Franziskus Grundschule, Dortmund 18<br />
„Computer AG“ Franziskus Grundschule, Dortmund 19<br />
„Themenkisten bauen“<br />
Städt. Gemeinschaftsgrundschule Böhmer Straße,<br />
Duisburg<br />
„Erwerb des Werkzeugführerscheins“ Gemeinschaftsgrundschule Eick-West, Moers 21<br />
„Brücken - Brücken - Brücken“<br />
Gemeinschaftsgrundschule an der Gartenstraße,<br />
Dinslaken<br />
„Solarenergie - Energie der Zukunft“ Parkschule Friedrichsfeld, Voerde 23<br />
„Physikalisch-technische Experimente mit Luft“ Grundschule an der Auguststraße, Recklinghausen 24<br />
„Töne - Klänge - Geräusche - Lärm“ Grundschule an der Michaelstraße, Herne 25<br />
„AGs mit Kamera und Mikroskop“ Grundschule an der Vandalenstraße, Gelsenkirchen 26<br />
„Rund ums Rad - Mädchen am Start“ Grundschule Essel, Recklinghausen 27<br />
„Mädchen bauen Seifenkisten“ Gudrun-Pausewang-Grundschule, Recklinghausen 28<br />
„Räder bewegen Sachen und Menschen“ Katholische Grundschule Meckinghoven, Datteln 29<br />
„Leonardo da Vinci - Naturwissenschaftler und Ästhet“ Katholische Grundschule Barbara, Duisburg 30<br />
„Experimentieren in der Chemieküche“ Lessing-Grundschule, Dortmund 31<br />
„Wir erstellen einen Kinderreiseführer <strong>für</strong> Dortmund“ Lessing-Grundschule, Dortmund 32<br />
„Solartechnik - Nutzung von erneuerbaren Energien“ Overberg-Grundschule, Dortmund 33<br />
„Soap-Box-Girls - Mädchen bauen Seifenkistenautos“ Grundschule an der Düngelstraße, Herne 34<br />
„Der elektrische Strom“ Grundschule Pantrings Hof, Herne 35<br />
„Geisterbahn“ St. Marien-<strong>Schule</strong>, Moers 36<br />
8<br />
9<br />
17<br />
20<br />
22<br />
5
„Einrichtung eines <strong>Technik</strong>raumes“ Grundschule Rauendahl, Hattingen 37<br />
„Erstellen von <strong>Technik</strong>kisten“ Steinhammerschule, Dortmund 38<br />
„Alessandro Volta - Erfinder der Batterie“ Turmschule, Gelsenkirchen 39<br />
„Edison, der Erfinder der Glühlampe“ Turmschule, Gelsenkirchen 40<br />
„Arbeit mit Werkzeug und Holz/Bau von Seifenkisten“ Wilbergschule, Bochum 41<br />
6<br />
Sekundarstufe I 42<br />
Förderschulen 42<br />
„Mädchen und <strong>Technik</strong> - Wir können was!“ Comeniusschule, Leverkusen 42<br />
„Meta-Ku“ Fröbelschule, Dortmund 43<br />
„<strong>Technik</strong> ist doch (nix) <strong>für</strong> Mädchen“ Niederrheinschule, Kamp-Lintfort 44<br />
Hauptschulen<br />
„Kunststoffver- und -bearbeitung“ Anne-Frank-<strong>Schule</strong>, Hamm 45<br />
„Mädchen programmieren Roberta: Ein Robotermädchen<br />
lernt laufen“<br />
„Ein kinetisches Kunstwerk“<br />
„Kosmetik - Naturwissenschaft und <strong>Technik</strong> im<br />
Dienst der Schönheit“<br />
Falkschule, Hamm 46<br />
Hauptschule an der Schwalbenstraße,<br />
Gelsenkirchen<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
47<br />
Hauptschule Scharnhorst, Dortmund 48<br />
„Mädchen entwerfen und planen ihr Wunschzimmer“ Hellweg Hauptschule, Bergkamen 49<br />
„<strong>Technik</strong>tag <strong>für</strong> Mädchen“ Overbergschule, Witten 50<br />
„Von der Maschinentechnik in die Metalltechnik“ Werner-von-Siemens-<strong>Schule</strong>, Bochum 51<br />
„Elektrotechnik: Bau einer Lärmampel“ Ganztags-Hauptschule Remberg, Hagen 52<br />
Realschulen<br />
„Fit <strong>für</strong> die Bildungskarriere - die Realschule als<br />
Sprungbrett“<br />
Gertrud-Bäumer-Realschule, Dortmund 53<br />
„Mädchen <strong>für</strong> <strong>Technik</strong> <strong>begeistern</strong>“ Heinrich-Pattberg-Realschule, Moers 54<br />
„Schnuppertag <strong>Technik</strong>“ Marienschule, Hamm 55<br />
„AGs rund um die Fahrradreparatur“ Realschule Heessen, Hamm 56<br />
„Planung und Fertigung von Schmuckstücken aus<br />
Metall“<br />
Gustav-Heinemann-Realschule, Duisburg 57<br />
„Wilhelminas Werkstatt“ Wilhelm-Röntgen-Realschule, Dortmund 58<br />
„Die ‚Mädchen wählen <strong>Technik</strong>‘-AG“ Willy-Brandt-<strong>Schule</strong>, Herten 59<br />
Gesamtschulen<br />
„Cola und Co. - Chemie-AG <strong>für</strong> Mädchen“ Anne Frank <strong>Schule</strong> Rheinkamp, Moers 60<br />
„Baumwolltaschen bedrucken - Stempelherstellung<br />
über CAD und CNC“<br />
Anne-Frank-Gesamtschule, Dortmund 61
„Rund um den Zucker“ Erich-Fried Gesamtschule, Herne 62<br />
„Engineering“ Friedensschule, Hamm 63<br />
„Mädchen in technischen Berufen - wir lernen neue<br />
Berufsbilder kennen“<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
Gesamtschule Berger Feld, Gelsenkirchen 64<br />
„Kreatives Werken“ Rosa-Parks-<strong>Schule</strong>, Herten 65<br />
„Mädchen- und Jungen-Projekttage der Jahrgangsstufe<br />
8“<br />
Rosa-Parks-<strong>Schule</strong>, Herten 66<br />
„An die Feile, fertig, los!“ Geamtschule Ruhrort, Duisburg 67<br />
„LED-Power. Der einfache Stromkreis am Beispiel<br />
einer LED-Lampe“<br />
Heinrich-Böll-Gesamtschule, Dortmund 68<br />
„Lebensplaung im 8. Jahrgang“ Janusz-Korczak-Gesamtschule, Bottrop 69<br />
„Roberta - können Roboter tanzen?“ Mont-Cenis-Gesamtschule, Herne 70<br />
„Mädchen - Projekte - <strong>Technik</strong>. Digitale Unterrichtsdokumentation“<br />
Gymnasien<br />
„Talente entdecken - Interessen wecken: eine<br />
Berufsrallye“<br />
Willy-Brandt-Gesamtschule, Marl 71<br />
Galilei-Gymnasium, Hamm 72<br />
„Roberta lernt Rumba“ Haranni-Gymnasium, Herne 73<br />
„ROSINE - Robotersysteme im Informatik/<strong>Technik</strong>-<br />
Unterricht“<br />
Heisenberg-Gymnasium, Dortmund 74<br />
„Mädchen wählen <strong>Technik</strong> - und die Jungen auch“ Hittorf-Gymnasium, Recklinghausen 75<br />
„<strong>Technik</strong>orientierter Berufsparcours“ Mädchengymnasium Essen-Borbeck, Essen 76<br />
„Die menschliche Maschine“ Otto-Hahn-Gymnasium, Herne 77<br />
„Chemische Grundgesetze“ Otto-Hahn-Gymnasium, Herne 78<br />
„Robotermädchen“ Ernst-Barlach-Gymnasium, Castrop-Rauxel 79<br />
„Luft-AG“ Städtisches Gymnasium, Bergkamen 80<br />
Sekundarstufe II 81<br />
„Computersteuerungen im <strong>Technik</strong>unterricht“ Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule, Gladbeck 81<br />
„Wir erklimmen die <strong>Schule</strong> - Mädchen lernen<br />
Schweißen“<br />
Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium, Duisburg 82<br />
„Blende auf - Mädchen führen Regie“ Hans-Böckler-Berufskolleg, Marl 83<br />
„Seitenwechsel“ Hans-Böckler-Berufskolleg, Marl 84<br />
„Neue Medien in der Berufsorientierung und<br />
Lebensplanung“<br />
Käthe-Kollwitz-Berufskolleg, Oberhausen 85<br />
Kontaktdaten der <strong>Schule</strong>n 86<br />
7
8<br />
Einleitung<br />
Junge Frauen entscheiden sich immer noch selten <strong>für</strong> ingenieur- und naturwissenschaftliche Studiengän-<br />
ge oder Ausbildungsberufe im Bereich der MINT-Berufsgruppen (Mathematik, Informatik, Naturwissen-<br />
schaften, <strong>Technik</strong>). Und das, obwohl sie nicht weniger begabt und ihre schulischen Leistungen gut sind.<br />
Hinzu kommt eine attraktive berufliche Perspektive in diesem Beschäftigungsbereich, denn in vielen Un-<br />
ternehmen herrscht ein Fachkräftemangel und es fehlt an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern<br />
<strong>für</strong> die Ausbildung in technischen Berufen.<br />
Schulische Situation<br />
Durchschnittlich erreichen Mädchen inzwischen höhere Bildungsabschlüsse als ihre männlichen Mitschüler<br />
und sie durchlaufen das Bildungssystem schneller als die Jungen. Genauso verlassen Mädchen die <strong>Schule</strong><br />
vergleichsweise selten ohne Abschluss oder lediglich mit einem Hauptschulabschluss. 1 <strong>Für</strong> fast alle jungen<br />
Frauen ist es selbstverständlich und wichtig, einen Beruf zu erlernen, um ihre finanzielle Unabhängigkeit zu<br />
sichern. Studien belegen zudem, dass junge Frauen von einer lebenslangen Erwerbstätigkeit ausgehen und<br />
ihre beruflichen Pläne zielstrebiger und hartnäckiger verfolgen als ihre männlichen Mitschüler. 2<br />
Berufswahl von Mädchen und jungen Frauen<br />
Trotz dieser guten Ausgangslage nehmen viele Mädchen und junge Frauen die vielfältigen Möglichkeiten,<br />
die sich ihnen bei der Berufswahl bieten, nicht ausreichend wahr.<br />
Die Mehrheit der Schulabgängerinnen konzentriert sich auf wenige Ausbildungsberufe und entscheidet<br />
sich dabei immer noch <strong>für</strong> so genannte „Frauenberufe“, wie Einzelhandels- oder Bürokauffrau, Verkäu-<br />
ferin oder Friseurin. 3 Bei den Studienfächern sind z.B. die Sprach- oder Kulturwissenschaften eine<br />
Frauendomäne. 4<br />
Mit ihrer Berufswahl nehmen junge Frauen in Kauf, dass mit den als „frauentypisch“ bezeichneten Be-<br />
rufen ungünstigere Verdienst- und Karrierechancen einhergehen. Die männerdominierten Berufe sind<br />
dagegen traditionell besser dotiert. Im internationalen Vergleich partizipieren Frauen in Deutschland<br />
insgesamt nach wie vor weniger am wirtschaftlichen und technischen Innovationsprozess als die Frauen<br />
in den meisten anderen Industrienationen. 5<br />
Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte<br />
Junge Frauen mit Zuwanderungsgeschichte begegnen zusätzlichen Herausforderungen. Sie bewegen<br />
sich bei ihrer Berufswahlorientierung aufgrund soziokultureller Merkmale häufig in einem noch engeren<br />
Spektrum und konkurrieren bei ihrer Bewerbung mit Schulabgängerinnen ohne Migrationshintergrund.<br />
Diese verfügen häufiger über höherwertige Schulabschlüsse. Junge Frauen mit Zuwanderungsgeschich-<br />
te sind dementsprechend häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als männliche Migranten sowie deutsche<br />
Schulabgängerinnen und Schulabgänger. 6<br />
1 Konsortium Bildungsberichterstattung (Hrsg.), 2006<br />
2 Granato/Schittenhelm, 2003<br />
3 Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung (Hrsg.), 2009<br />
4 Ministerium <strong>für</strong> <strong>Schule</strong> und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, 2006<br />
5 Deutsche Telekom <strong>Stiftung</strong>/Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (Hrsg.), 2006<br />
6 Rothe/Tinter, 2007<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
Mögliche Gründe <strong>für</strong> die eingeschränkte Berufswahl<br />
Dass Mädchen und junge Frauen in den technischen Zukunftsbranchen unterrepräsentiert sind, hat vielfäl-<br />
tige Gründe. Obwohl sich innerhalb der Gesellschaft schon viel Positives in Bezug auf die Gleichstellung von<br />
Mann und Frau getan hat, werden Frauen immer noch bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, die sie<br />
z.B. besonders <strong>für</strong> „frauentypische“ Berufe im pflegerischen oder sozialen Bereich geeignet erscheinen las-<br />
sen. Diese stereotypen Geschlechterbilder sind trotz Gegensteuerung immer noch präsent. Sie wirken auf<br />
das Denken und Handeln und letztendlich auch auf die Berufswahl von Mädchen und jungen Frauen ein.<br />
Hinzu kommt, dass Lehrkräfte in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern meist männlich, und<br />
weibliche Vorbilder im MINT-Bereich nicht alltäglich sind. Die weiblichen Bezugspersonen der Mädchen,<br />
wie Mütter oder Lehrerinnen, haben oft selbst große Hemmschwellen gegenüber <strong>Technik</strong> und geben die-<br />
se Einstellung unbewusst weiter. „Männerberufe“ und das in technischen Berufen männlich dominierte<br />
Arbeitsklima wecken darüber hinaus negative Erwartungen bei vielen jungen Frauen, die sie davon ab-<br />
halten, einen Beruf im technischen Bereich zu ergreifen. Sie be<strong>für</strong>chten, sich an das männerdominierte<br />
Umfeld anpassen zu müssen.<br />
Umfassende Orientierung geben<br />
Die Lösung von Stereotypen und die erfolgreiche Behauptung auf dem Arbeitsmarkt erfordern ein sta-<br />
biles Selbstwertgefühl und Selbständigkeit. Konsequentes Gender Mainstreaming im Schulalltag hilft die<br />
feststehenden Geschlechtsstereotypen bei Mädchen und Jungen zu öffnen. Systematisch angewandt<br />
ermöglicht es diese Strategie, die Unausgewogenheit tradierter Geschlechterrollen kritisch zu hinterfra-<br />
gen und sich in der Folge schrittweise davon zu lösen. Dazu müssen den Schülerinnen die bestehenden<br />
Rollenbilder und -erwartungen bewusst gemacht werden, um ihnen benachteiligende Strukturen gerade<br />
auch in Bezug auf ihre Berufs- und Lebensplanung zu verdeutlichen.<br />
Je früher und umfassender eine geschlechterdifferenzierte Orientierung bei der Berufswahl gegeben<br />
wird, desto leichter fällt es den Mädchen, sich in der Vielfalt der möglichen Berufe zurechtzufinden und<br />
den <strong>für</strong> sie passenden Berufswunsch zu realisieren.<br />
Praxisorientierter Unterricht<br />
Ein praxisorientierter Unterricht, der den Schülerinnen und Schülern eigenes Beobachten und Experimen-<br />
tieren ermöglicht und sie dazu anhält, sich ihr Wissen eigenständig zu erarbeiten, kann das Interesse<br />
und den Spaß an technischen Berufen fördern. Darüber hinaus ist es wichtig, umfassende Informationen<br />
über die Vielfalt und Bandbreite der MINT-Berufe zu vermitteln. 7<br />
Der Umgang mit <strong>Technik</strong> und modernen Technologien sollte so früh wie möglich zu einem selbstverständ-<br />
lichen Erfahrungsbereich von Mädchen und jungen Frauen gemacht werden. Hier ist es sinnvoll, schon<br />
in den ersten Schuljahren spielerisch mit der <strong>Technik</strong>förderung zu beginnen.<br />
<strong>Technik</strong>-Projekte in der <strong>Schule</strong> bieten den Mädchen einen wichtigen konkreten Bezug zur Lebenswelt:<br />
Sie begegnen naturwissenschaftlichen und technischen Zusammenhängen und können selbst experi-<br />
mentieren. Berührungsängste können abgebaut und Interessen aufgebaut werden. Kompetenzen im<br />
technischen Bereich können so erfahren und die Selbstwirksamkeit von Mädchen positiv beeinflusst<br />
werden. Schulprojekte mit externen Kooperationspartnerinnen und –partnern haben dabei den großen<br />
Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler reale Arbeitszusammenhänge direkt ‚vor Ort’ erfahren und<br />
Arbeitsalltage von Berufstätigen und Auszubildenden kennen lernen.<br />
7 acatech/VDI e.V. (Hrsg.), 2009<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
9
Die vorliegenden Praxisbeispiele und Unterrichtsvorschläge bieten Konzepte zur Mädchen-MINT-Förde-<br />
rung, die in der Praxis bereits erprobt wurden. In den Unterrichtsprojekten sind besonders Faktoren<br />
berücksichtigt, die einen positiven Einfluss auf das <strong>Technik</strong>interesse und die spätere Berufswahl der<br />
Mädchen haben.<br />
Literatur<br />
acatech - Deutsche Akademie der <strong>Technik</strong>wissenschaften/VDI - Verein Deutscher Ingenieure e.V. (Hrsg.)<br />
Ergebnisbericht Nachwuchsbarometer <strong>Technik</strong>wissenschaften<br />
München/Düsseldorf 2009<br />
Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung (Hrsg.)<br />
Berufsbildungsbericht 2009<br />
Bonn/Berlin 2009<br />
http://www.bmbf.de/pub/bbb_09.pdf<br />
Konsortium Bildungsberichterstattung (Hrsg.)<br />
Bildung in Deutschland. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse<br />
zu Bildung und Migration.<br />
Bielefeld 2006<br />
Deutsche Telekom <strong>Stiftung</strong>/Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (Hrsg.)<br />
Innovationsindikator Deutschland 2006<br />
Berlin 2006<br />
Granato, Mona/Schittenhelm, Karin<br />
Wege in eine berufliche Ausbildung: Berufsorientierung, Strategien<br />
und Chancen junger Frauen an der ersten Schwelle.<br />
Beitrag zum Online-Reader Berufsorientierung.<br />
Bielefeld 2003<br />
http://www.sowi-online.de/reader/berufsorientierung/granato-schittenhelm.htm<br />
Ministerium <strong>für</strong> <strong>Schule</strong> und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Mädchen und Jungen - verschieden (und) stark. Koedukation reflektieren,<br />
weiter entwickeln und neu gestalten.<br />
Düsseldorf 2006<br />
http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Lehrer/Gleichstellung/Koedukation21/<br />
Koedukation-Broschuere.pdf<br />
Rothe, Thomas/Tinter, Stefanie<br />
Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt. Eine Analyse von Beständen und Bewegungen.<br />
IAB Forschungsbericht 04/2007. Institut <strong>für</strong> Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.<br />
Nürnberg 2007<br />
10<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
Hinweise zu den Projekten<br />
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über bereits entwickelte Unterrichtskonzepte, die von enga-<br />
gierten Lehrkräften innerhalb des Projekts „Mädchen wählen <strong>Technik</strong>“ in 2007/08 umgesetzt wurden.<br />
Die gewählte Kurzform soll es Ihnen ermöglichen, die Bandbreite an Möglichkeiten in den unterschied-<br />
lichen Schulformen, Jahrgangsstufen und Fächern zu erfassen. Detaillierte Langfassungen, die die ein-<br />
zelnen Projektverläufe, Erfahrungen und Reflexionen wiedergeben und zusätzliches Arbeitsmaterial und<br />
Fotos beinhalten, finden Sie auf unserer Webseite www.maedchenwaehlentechnik.de. <strong>Für</strong> sowohl die<br />
Kurz- als auch die Langfassungen liegt das Urheberrecht bei den jeweiligen Autorinnen und Autoren.<br />
Der Internetauftritt des Projekts bietet die Gelegenheit, auch gezielt nach einzelnen Projekten, Schulfor-<br />
men, Klassen und Fächern zu suchen.<br />
Die in dieser Broschüre dargestellten Unterrichtsprojekte sind nach Schulformen geordnet. Anhand der<br />
Icons in der obersten Zeile können Sie erkennen, in welcher Schulstufe Sie sich gerade bewegen und<br />
welches der Konzepte von einer Fachjury im Jahr 2008 prämiert wurde.<br />
Primarstufe<br />
Sekundarstufe I<br />
Sekundarstufe II<br />
Prämiertes Unterrichtsprojekt<br />
Nähere Kontaktinformationen zu den <strong>Schule</strong>n finden Sie im Adressenverzeichnis am Ende der Broschüre.<br />
Wir wünschen Ihnen nun viel Lesevergnügen und laden Sie herzlich ein,<br />
auch unsere Webseite zu besuchen – es lohnt sich!<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
11
„Wasser und Wiese machen <strong>Schule</strong>“<br />
In gemeinsamer Planung mit der Energie Wasser Niederrhein GmbH (ENNI) wurde der Wasserlehrpfad<br />
rund um den alten Vinner Wasserturm neu aufgelegt. Dieser Wasserlehrpfad schließt Themen rund<br />
ums Wasser <strong>für</strong> die Schülerinnen und Schüler der Klassen 3-4 auf und stellt vor Ort die technischen<br />
Zusammenhänge anschaulich mit experimentellen Stationen her:<br />
• Wasserkreislauf, Grundwasser, Förderung<br />
• Brunnen, Aufbereitung, Filterversuche<br />
• Enthärtung, Leitungssystem, Wasserturm/Wasserdruck (kommunizierende Röhren)<br />
• Wasserspeicher, Abwasser, Kläranlage<br />
• Umwelt, Wassersparen, Wasserschutz<br />
In Zusammenarbeit mit dem Verein „Lesen macht Spaß“ wird die Schulbibliothek um das Thema „Lern-<br />
werkstatt Wasser“ mit vielen naturwissenschaftlichen, technischen und experimentorientierten Kompo-<br />
nenten erweitert. Die besonderen Leseinteressen von Jungen und Mädchen finden dort ausdrücklich<br />
Berücksichtigung in der Annäherung an das Thema.<br />
Weiterhin wurden Klassenkisten zum Thema „Schwimmen und Sinken“ sowie das dazugehörige Ge-<br />
samtmaterial angeschafft, um den Kindern Voraussetzungen <strong>für</strong> naturwissenschaftlich angemessene<br />
Experimente im Bereich des Themas Wasser zu schaffen. Ebenfalls in Kooperation mit der ENNI wurde<br />
an der Adolf-Reichwein-<strong>Schule</strong> ein Wiesencurriculum zu unserer Streuobstwiese entwickelt. Flora, Fauna<br />
und Umweltbezüge werden in Lernstationen erlebnispädagogisch und naturwissenschaftlich erarbeitet.<br />
Apfelernte, -verarbeitung und -vermarktung schließen mathematische und technische Aspekte mit ein.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Das Schulprogramm orientiert sich am Gender Mainstreaming und an den Grundsätzen zur reflexiven<br />
Koedukation. Eine Kollegin nimmt regelmäßig an den Treffen der Ansprechpartnerinnen <strong>für</strong> Gleichstel-<br />
lungsfragen teil, die Inhalte dieser Veranstaltungen werden ebenso regelmäßig in Konferenzen kommu-<br />
niziert bzw. fließen in aktuelle Arbeitspläne und damit in den Unterricht ein.<br />
Von der ersten Jahrgangsstufe an werden Geschlechtsrollen reflektiert und den Kindern Möglichkeiten<br />
eröffnet, das ganze Spektrum ihrer personalen, sozialen, kognitiven und praktischen Kompetenzen aus-<br />
zudrücken.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Gerade der Bereich des technischen Werkens erfordert Überlegungen und Arbeiten im Team. In dieser<br />
Schnittmenge treffen Vorurteile aufeinander, können von Kindern reflektiert und durch praktische und<br />
erfolgreiche Projekte verändert und abgebaut werden. Im besten Fall baut sich Selbstwertgefühl auf,<br />
aber auch Wertschätzung <strong>für</strong> das Können des Gegenübers.<br />
12<br />
<strong>Schule</strong><br />
Adolf-Reichwein-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Reichweinstraße 2<br />
47441 Moers<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Werkraum“<br />
Mit Unterstützung einer Fachkraft konnte ein Werkraum aufgebaut werden, der Kindern die Möglichkeit<br />
eröffnet, technisch zu werken: Es gibt eine kindergerechte Hobelbank, angemessenes Werkzeug und<br />
Material sowie fachgerechte Anleitung. Dieser Werkraum wird im Rahmen eines technischen „Drehtür-<br />
modells“ eingesetzt, d.h. sechs Schülerinnen und Schüler arbeiten umschichtig unter Anleitung im Werk-<br />
raum. Gleichzeitig arbeitet die Klasse an anderen Themen oder im Rahmen einer Lernwerkstatt an ähn-<br />
lichen Themen. Die „Drehtürgruppen“ können ggf.<br />
auch nur aus Mädchen oder Jungen bestehen,<br />
je nachdem welche Erfahrungen mit gemischten<br />
Gruppen gemacht werden. Im Werkraum können<br />
auch technische AGs arbeiten (sowie Gruppen<br />
unserer OGATA), z.B. Seifenkisten bauen und<br />
sich damit zu Rennen anmelden oder Lernspiele<br />
<strong>für</strong> den Unterricht bauen. Ein technisches Spiral-<br />
curriculum im Bereich Sachunterricht und Kunst<br />
ist <strong>für</strong> die Klassen 1-4 im Aufbau. Im Werkraum<br />
wird überdies Experimentiermaterial z.B. <strong>für</strong> den<br />
Wasserlehrpfad hergestellt oder auch <strong>für</strong> die<br />
Lernstationen auf der Streuobstwiese.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Das Schulprogramm orientiert sich am Gender Mainstreaming und an den Grundsätzen zur reflexiven<br />
Koedukation. Eine Kollegin nimmt regelmäßig an den Treffen der Ansprechpartnerinnen <strong>für</strong> Gleichstel-<br />
lungsfragen teil, die Inhalte dieser Veranstaltungen werden ebenso regelmäßig in Konferenzen kommu-<br />
niziert bzw. fließen in aktuelle Arbeitspläne und damit in den Unterricht ein.<br />
Von der ersten Klasse an werden Geschlechtsrollen reflektiert und den Kindern Möglichkeiten eröffnet,<br />
das ganze Spektrum ihrer personalen, sozialen, kognitiven und praktischen Kompetenzen auszudrücken.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Gerade der Bereich des technischen Werkens erfordert Überlegungen und Arbeiten im Team. In dieser<br />
Schnittmenge treffen Vorurteile aufeinander, können von Kindern reflektiert und durch praktische und<br />
erfolgreiche Projekte verändert und abgebaut werden. Im besten Fall baut sich Selbstwertgefühl auf,<br />
aber auch Wertschätzung <strong>für</strong> das Können des Gegenübers.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Adolf-Reichwein-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Reichweinstraße 2<br />
47441 Moers<br />
13
„Windmühlen und Zahnradübersetzungen“<br />
Thema des Projektes der Antoniusschule ist „Der Bau von Windmühlen und eigenen Erfindungen mit<br />
Zahnradübersetzungen“. Bezug nehmend auf einen vorangegangenen Besuch der Windmühle in Xanten<br />
sollen die Kinder angeregt werden, über den Sinn der verwendeten Zahnradtechnik nachzudenken. An-<br />
schließend sollen die Kinder Zahnradübersetzungen (Getriebe) nachbauen und dabei Baukästen sowie<br />
Bauanleitungen kennenlernen. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen sie mit Hilfe der Baukästen vielfäl-<br />
tige Modelle von Windmühlen entwerfen, erproben und optimieren, um abschließend selbst Erfindungen<br />
mit Zahnradübersetzungen zu entwickeln.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Mädchen interessieren sich, wie alle Kinder dieser Altersgrup-<br />
pe, <strong>für</strong> lebensnahe Lerninhalte. Beim Besuch der Windmühle in<br />
Xanten zeigten sie sich beeindruckt von der Idee, die Windenergie<br />
zum Antrieb von Maschinen, die Mehl erzeugen, zu nutzen. Vor<br />
allem die verwendete Zahnradtechnik weckte ihr Interesse. Da<br />
der <strong>Technik</strong>unterricht <strong>für</strong> Mädchen auch ästhetischen Aufforde-<br />
rungscharakter haben sollte, wurde den Kindern bei der eigenen<br />
Entwicklung von Maschinen die Art der Gestaltung und die Mate-<br />
rialwahl freigestellt.<br />
Zu Beginn des Projekts wurden die Schülerinnen und Schüler auf-<br />
gefordert, geschlechtshomogene Kleingruppen von zwei bis drei<br />
Kindern zu bilden. So sollte verhindert werden, dass die Jungen<br />
bei den praktisch-technischen Aufgaben eine Führungsrolle über-<br />
nehmen. Außerdem wurde der geschlechtsspezifischen Kreativi-<br />
tät so mehr Raum gegeben.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Am Ende des Projektes haben die Kinder einen Rückmeldebogen ausgefüllt. Danach beurteilten sie die<br />
Arbeit in dem Projekt durchweg als positiv. Das Bauen mit den Baukästen hat ihnen Spaß gemacht. Am<br />
besten gefiel allen, dass sie ganz alleine Maschinen entwickeln und gestalten durften. Der Gestaltungs-<br />
aspekt war in erster Linie den Mädchen wichtig.<br />
Probleme sahen einige Kinder darin, dass die Maschinen nicht immer reibungslos funktionierten, weil<br />
einige Teile schwierig zusammenzubauen waren. Das meistgenannte Problem war allerdings die enge<br />
Zusammenarbeit mit dem <strong>Partner</strong>, die vor allem bei den Mädchen öfter zu Auseinandersetzungen führ-<br />
te. Dabei hatten die Mädchen der Gruppe, die zu dritt arbeiteten, die größten Probleme. Unter dem<br />
Punkt „Meine Verbesserungsvorschläge“ gaben die Kinder in erster Linie Tipps zur Verbesserung der<br />
Zusammenarbeit an.<br />
14<br />
<strong>Schule</strong><br />
Antoniusschule<br />
Gemeinschaftsgrundschule der Stadt Dorsten<br />
Heroldstraße 1<br />
46284 Dorsten<br />
Die Rückmeldungen der Kinder zeigen deutlich,<br />
dass es gelungen ist, sie <strong>für</strong> technische Themen<br />
zu interessieren und ihnen Freude am Umgang<br />
mit <strong>Technik</strong> zu vermitteln. Alle geplanten Unter-<br />
richtsziele konnten erreicht werden.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Trickfilmproduktion“<br />
Schülerinnen und Schüler der Aplerbecker-Mark-Grundschule in Dortmund haben im Projekt „Trickfilm-<br />
produktion – ein Beitrag zur Förderung des <strong>Technik</strong>interesses von Mädchen in der Grundschule“ zwei<br />
ansprechende Trickfilme produziert und nahmen bzw. nehmen mit diesen Filmen am Trickboxx-Festival<br />
<strong>NRW</strong> teil. Die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer bildeten sich im Vorfeld im Bereich der Trickfilmerstel-<br />
lung mit der Trickboxx und der notwendigen Software fort.<br />
Die fächerübergreifenden Projekte wurden im Klassenunterricht sowie in einer Arbeitsgemeinschaft im<br />
offenen Ganztag über mehrere Wochen hinweg regelmäßig durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler<br />
arbeiteten vielfach arbeitsteilig und waren an allen Phasen der Filmentstehung, der Planung, der künstle-<br />
rischen Gestaltung von Figuren und Kulissen sowie des Drehs und des Nachvertonens beteiligt.<br />
Inhaltlich setzten sich die Mädchen und Jungen kreativ mit Kinderliteratur auseinander: Die Klasse 3a ver-<br />
filmte das Kinderbuch „Es ist ein Elch entsprungen“ von Andreas Steinhövel. Die Trickfilm AG der offenen<br />
Ganztagsbetreuung setzte das Gedicht „Ich schiele“ der Schriftstellerin Christine Nöstlinger als Trickfilm um.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Besonders die Mädchen wurden im Projekt ermutigt, sich mit der technischen Ausstattung ausein-<br />
anderzusetzen. Die Projekte wurden im koedukativen Unterricht durchgeführt. Durch die Auswahl der<br />
Filminhalte, die bei beiden Projekten eher den geschlechterspezifischen Vorlieben von Mädchen entspre-<br />
chen, sollten vor allem die Mädchen angesprochen und motiviert werden. Beide Filme behandeln soziale<br />
Themen, bieten viele Möglichkeiten zur Kommunikation und beziehen in vielfältiger Weise künstlerische<br />
Aktivitäten mit ein, was den Mädchen in besonderem Maße entgegenkommt. Um gerade die Mädchen<br />
zur Arbeit am Computer und am Camcorder zu ermutigen, arbeiteten sie in der <strong>Partner</strong>arbeit zusam-<br />
men mit anderen Mädchen. Dies half Selbstvertrauen aufzubauen. Auch wurden speziell Mädchen als<br />
Expertinnen <strong>für</strong> bestimmte Aufgaben am Computer ausgebildet und eingesetzt.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Der Rückblick auf das Projekt kann insgesamt als positiv bewertet werden. Schülerinnen und Schüler<br />
nahmen mit viel Interesse und Freude am Projekt teil, so dass in beiden Gruppen ein ansprechender<br />
Trickfilm entstand. Der Aspekt der Förderung des <strong>Technik</strong>interesses bei Mädchen kann als gelungen be-<br />
zeichnet werden. Am Ende des Projekts übernahmen Jungen wie Mädchen gleichberechtigt technische<br />
Aufgaben, so dass keine geschlechterspezifischen Unterschiede festzustellen waren.<br />
So bleibt festzuhalten, dass sich die Trickfilmproduktion eignet, um in Projekten besonders Mädchen<br />
an technische Fragestellungen im Umgang mit Neuen Medien heranzuführen. In diesem Projekt wurde<br />
der Einstieg in die Trickfilmproduktion über Kinderliteratur gewählt. In der Sekundarstufe I könnte eine<br />
interessante Weiterführung des Projekts darin liegen, technische Vorgänge (z.B. Funktion eines Motors,<br />
Funktion einer Kläranlage etc.) mit Hilfe von selbst erstellten Trickfilmen zu visualisieren.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Aplerbecker-Mark-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Schwerter Straße 269<br />
44287 Dortmund<br />
15
„Sonnenfallen erzeugen Wärme und ermöglichen Bewegung“<br />
Das Projekt „Sonnenfallen erzeugen Wärme und ermöglichen Bewegung“ ist ein Unterrichtsprojekt <strong>für</strong><br />
die Klassenstufe Ende Klasse 2/Anfang Klasse 3, das sich in jedem Klassenraum im Rahmen des<br />
Sachunterrichts durchführen lässt. Materielle Voraussetzung ist die Anschaffung eines Baukastens der<br />
Firma eitech (Construction 73) <strong>für</strong> jeweils zwei Kinder und die Beschaffung des Materials <strong>für</strong> den Bau von<br />
Sonnenöfen (hier können jeweils drei bis sechs Lernende zusammen einen Ofen bauen).<br />
Das Projekt ist in zwei Phasen aufgeteilt: In einer ersten Phase bauen die Schülerinnen und Schüler mit<br />
Hilfe eines Baukastens in <strong>Partner</strong>arbeit ein Fahrzeug, das möglichst gut und weit rollen kann. Die Kin-<br />
der erleben anhand von Solarzellen und einem Getriebemotor, der ihr gebautes Fahrzeug in Bewegung<br />
setzen kann, dass die Sonne Bewegung erzeugt. In einer zweiten Phase erarbeiten sich die Kinder die<br />
Funktion von „Sonnenfallen“, indem sie in Kleingruppen jeweils einen Sonnenofen bauen und diesen zum<br />
Kochen nutzen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung findet in diesem Projekt innerhalb der gemischtgeschlechtlichen Klasse<br />
statt. Der handlungsorientierte Ansatz des Projekts ermöglicht es den Mädchen, vielfältige grundlegende<br />
<strong>Technik</strong>erfahrungen zu sammeln. Sie bauen mit dem Baukasten ein eigenes Fahrzeug. Hierzu müssen<br />
sie Werkzeuge verwenden (Schraubendreher und Maulschlüssel) und sich über die Funktion der Achsen<br />
und Räder klar werden. Die Wahl der Sozialform als <strong>Partner</strong>arbeit verhindert ein bloßes Zuschauen beim<br />
Bauen und ermöglicht eine Kommunikation über Lösungsansätze und mögliche Alternativen.<br />
Beim Bauen der Sonnenöfen in Kleingruppen kann vor allem der Zusammenhang zwischen alltäglichem<br />
Bezug des Gebauten, handlungsorientiertem Vorgehen und Einbindung von Fragen des Umweltschutzes<br />
ein langfristiges Interesse an technischen Zusammenhängen bei den Mädchen wecken.<br />
Der Einbau der Solarzelle in die Fahrzeuge ermöglicht es den Mädchen, einen direkten Erfolg ihrer<br />
Handlung zu beobachten. In dem Moment, wo die Fahrzeuge losfahren, wissen die Kinder, dass sie alle<br />
Zahnräder richtig aufeinander eingestellt haben. So wird das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten durch<br />
ein sehr sichtbares Erfolgserlebnis gestärkt.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Besonders gut bei den Schülerinnen und Schülern ist der handlungsorientierte Ansatz der Unterrichtsreihe<br />
angekommen. Sie haben vielfältige Erfahrungen gemacht und hatten großen Spaß beim selbstständigen<br />
Bauen der Fahrzeuge.<br />
In der Anfangsphase zeigten sich beim Bau der Fahrzeuge zwei der Mädchen-<strong>Partner</strong>-Gruppen eher zurück-<br />
haltend. Sie hatten zuerst keine Ideen, wie sich ein Fahrzeug konstruieren lässt, hatten dann aber mit als<br />
Erste den Solar-Motor funktionsfähig eingebaut und zeigten hier große Begeisterung. Zum Bauen haben<br />
sich alle Mädchen positiv geäußert und wollen sich zu Weihnachten nun die Baukästen schenken lassen.<br />
16<br />
<strong>Schule</strong><br />
Augustinus-Grundschule<br />
Städtische Katholische Grundschule<br />
Flughafenstraße 75<br />
44309 Dortmund<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Bauen mit Fischer-<strong>Technik</strong>“<br />
Das Unterrichtsmodul „Bauen mit Fischer-<strong>Technik</strong>“ wurde in einem 1. Schuljahr durchgeführt und war<br />
Teil der Fächerübergreifenden Unterrichtsreihe „Auf dem Spielplatz“. Im Rahmen des Sachunterrichts<br />
wurden verschiedene Modelle mit dem Universalbaukasten II von Fischer-<strong>Technik</strong> gebaut. Zur Auswahl<br />
standen folgende Modelle: Wippe, Schaukel, Karussell, Dreirad und (Spiel-)Haus.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Im offenen Anfang zu Unterrichtsbeginn wurden schnell die unterschiedlichen Spielwelten von Mädchen<br />
und Jungen sichtbar. Die Jungen bauten mit Bauklötzen oder Steckwürfeln Modelle wie Türme, Raum-<br />
schiffe, Roboter usw. Die Mädchen beschäftigten sich hauptsächlich mit verschiedenen Arten von Spie-<br />
len, malten oder lasen Bücher. Sie zeigten ein weitaus geringeres Interesse <strong>für</strong>s Bauen und hatten dabei<br />
weniger Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten: „Das kann ich nicht so gut!“. Mit diesem Unterrichtsmo-<br />
dul sollte darum vor allem bei den Mädchen die Freude <strong>für</strong> das Bauen von technischen Modellen geweckt<br />
werden. Da Mädchen sich eher durch lebensnahe Inhalte angesprochen fühlen, wurde die Thematik<br />
„Spielplatz“ gewählt, die an ihre Alltagserfahrungen anknüpft. Da Jungen im praktischen Umgang mit<br />
Baukästen oft geübter sind, sollte mit einem Material gebaut werden, mit dem auch die Jungen dieser<br />
Klasse noch keine bzw. wenig Vorerfahrungen hatten (Fischer-<strong>Technik</strong>).<br />
Ausblick/Fazit<br />
Bei der Durchführung der Unterrichtsreihe konnte beobachtet werden, dass auch bei den Mädchen<br />
das Interesse <strong>für</strong> das Bauen von technischen Modellen geweckt wurde. Durch die Fächerübergreifende<br />
Arbeitsweise wurden sie besonders von der Verbindung von <strong>Technik</strong> und kreativer bzw. ästhetischer Ge-<br />
Foto: <strong>Stiftung</strong> <strong>Partner</strong> <strong>für</strong> <strong>Schule</strong> <strong>NRW</strong><br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
staltung angesprochen. Durch die Fertigstellung<br />
und das Funktionieren der Modelle konnte jedes<br />
Mädchen ein Erfolgserlebnis erfahren und so<br />
mehr Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten<br />
auch im Bereich <strong>Technik</strong> gewinnen. Im kommen-<br />
den Schuljahr wird das Bauen von technischen<br />
Modellen in ähnlicher Weise fortgeführt werden.<br />
Weiterhin könnten im offenen Anfang besondere<br />
Angebote <strong>für</strong> Mädchen bereitgestellt werden, in<br />
denen sie ihre Fähigkeiten praktisch erproben<br />
können.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Städt. Gemeinschaftsgrundschule Eichendorff<br />
Katzbachstraße 24<br />
47443 Moers<br />
17
„Naturwissenschaftliche Experimente <strong>für</strong> Kinder“<br />
Zwischen den Oster- und Sommerferien 2008 fand an sechs Nachmittagen an der <strong>Schule</strong> die AG „Na-<br />
turwissenschaftliche Experimente <strong>für</strong> Kinder“ statt. Zu dieser AG trafen sich 18 Kinder aus den beiden<br />
1. Schuljahren und 18 Vorschulkinder aus dem katholischen Familienzentrum St. Franziskus. Aus diesen<br />
Kindern wurden sechs Gruppen gebildet, eine davon eine reine Mädchengruppe. Die einzelnen Gruppen<br />
wurden betreut durch Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9/10 der Geschwister-Scholl-Ge-<br />
samtschule und des Mallinckrodt-Gymnasiums. Unterstützt wurde das Projekt durch eine externe Expertin<br />
und eine Lehramtsstudentin <strong>für</strong> Biologie/Chemie.<br />
Die Betreuerinnen und Betreuer wurden vor Beginn<br />
des eigentlichen Projekts in einer Kompaktphase<br />
fachlich und pädagogisch geschult. Dazu gehörten<br />
die Vorstellung der Inhalte, eine gemeinsame Er-<br />
arbeitung der Umsetzung und die Einweisung, wie<br />
die Jüngeren beim Forschen unterstützt werden<br />
können. Am Ende jeder AG-Stunde haben die Be-<br />
treuungskräfte die durchgeführten Experimente<br />
mit den Kindern reflektiert und die Ergebnisse in<br />
einer Forschungsmappe festhalten.<br />
Ein interessantes Erlebnis war der Besuch des Schülerlabors an der Technischen Universität Dortmund. Die<br />
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten konnten anhand spezieller Arbeitsaufträge erste Erfahrungen im Bereich<br />
biologischer Experimente machen, die jüngeren Mädchen und Jungen erhielten erste Einblicke in die experi-<br />
mentelle Forschung.<br />
Abschluss des gesamten Projekts bildete ein Elternnachmittag, an dem die Jüngeren mithilfe der jeweiligen<br />
Gruppenleitung ihren Eltern die unterschiedlichen Experimente vorführten. Alle Schülerinnen und Schüler<br />
erhielten eine Urkunde und die Forschermappe, in der ihre Ergebnisse gesammelt waren, die aber auch<br />
Beschreibungen aller Experimente zum Nacharbeiten enthielt.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Um zu einem möglichst frühen Zeitpunkt die speziell bei Mädchen vorhandenen Berührungsängste ge-<br />
genüber naturwissenschaftlich-technischen Phänomenen abzubauen bzw. gar nicht erst aufkommen zu<br />
lassen, wurde bewusst eine reine Mädchengruppe mit Gruppenleiterinnen gebildet. So konnten die jün-<br />
geren Mädchen die Erfahrung machen, dass sie ebenso wie die Jungen experimentell handeln können,<br />
die größeren Schülerinnen agierten dabei als Rollenbilder.<br />
18<br />
<strong>Schule</strong><br />
Franziskus Grundschule<br />
Katholische <strong>Schule</strong> der Stadt Dortmund<br />
Robert-Koch-Straße 50<br />
44143 Dortmund<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Jugendlichen haben mit ihrem engagierten<br />
und verlässlichen Verhalten sehr dazu beigetra-<br />
gen, dass die Jüngeren mit viel Spaß, Motivation<br />
und Wissenshunger zu den Projektnachmittagen<br />
erschienen sind. Die Jugendlichen waren nach<br />
kürzester Zeit sehr routiniert und sicher bei der<br />
Betreuung und bei den Erklärungen von wissen-<br />
schaftlichen Phänomenen.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Computer-AG“<br />
Zwischen den Oster- und Sommerferien 2008 fand an sechs Nachmittagen an der Franziskus Grund-<br />
schule eine Computer-AG unter der Themenstellung „Schulung der räumlichen Wahrnehmung und<br />
Vorstellungskraft von Kindern mit Hilfe von Computern“ statt. Zu dieser AG trafen sich jeden Montag-<br />
nachmittag 16 Mädchen und Jungen aus den 2. und 3. Schuljahren. Aus diesen Kindern wurden vier<br />
altersgemischte Gruppen gebildet, zwei davon reine Mädchengruppen. Die Gruppen wurden durch acht<br />
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10/11 des Dortmunder Stadtgymnasiums betreut.<br />
Die Jugendlichen des Gymnasiums wurden vor Beginn des eigentlichen Projekts in einer Kompaktphase<br />
fachlich und pädagogisch geschult. Dabei wurden die Inhalte vorgestellt und gemeinsam mit den Schü-<br />
lerinnen und Schülern die Umsetzung der unterschiedlichen Themenbereiche aufgearbeitet. Zusätzlich<br />
wurden sie eingewiesen, die jüngeren Kinder beim Umgang mit den Computern zu unterstützen und<br />
ihnen Hilfestellung zu geben. Am Ende jedes Arbeitsnachmittages sollten die Gruppenleitungen die erar-<br />
beiteten Ergebnisse mit den Mädchen und Jungen reflektieren.<br />
Ein besonders außergewöhnliches und interessantes Erlebnis war der Besuch des Heinz Nixdorf Museums-<br />
Forums in Paderborn.<br />
Abschluss des gesamten Projekts wird ein Elternnachmittag sein, an dem die Schülerinnen und Schüler<br />
der Franziskus Grundschule mit Hilfe der jeweiligen Gruppenleitungen ihren Eltern die unterschiedlichen<br />
Ergebnisse vorführen werden. Alle Kinder und Jugendliche werden eine Urkunde und eine Mappe erhal-<br />
ten, in der ihre Ergebnisse gesammelt sind.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Um zu einem möglichst frühen Zeitpunkt die speziell bei Mädchen vorhandenen Berührungsängste ge-<br />
genüber Inhalten aus den Bereichen Mathematik und <strong>Technik</strong> sowie beim Umgang mit Computern abzu-<br />
bauen bzw. gar nicht erst aufkommen zu lassen, wurden bei der Aufteilung der Kinder ganz bewusst zwei<br />
Mädchengruppen gebildet. Eine Gruppe setzte sich nur aus Grundschülerinnen und Gymnasiastinnen<br />
zusammen, die zweite Mädchengruppe wurde auch von Schülern des Stadtgymnasiums betreut.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Jugendlichen haben mit ihrem engagierten und verlässlichen Verhalten sehr dazu beigetragen, dass<br />
die Grundschülerinnen und -schüler mit viel Spaß, Motivation und Wissenshunger zu den Projektnach-<br />
mittagen erschienen sind. Die Jugendlichen waren nach kürzester Zeit sehr routiniert und sicher bei<br />
der Betreuung der Kinder und bei den Erklärungen der notwendigen Arbeitsschritte an den Computern.<br />
Aufgrund dieser positiven Erfahrungen soll die AG in Abstimmung mit den Kooperationspartnerinnen und<br />
-partnern auch im kommenden Schuljahr weiter angeboten werden.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Franziskus Grundschule<br />
Katholische <strong>Schule</strong> der Stadt Dortmund<br />
Robert-Koch-Straße 50<br />
44143 Dortmund<br />
19
„Themenkisten bauen“<br />
In dem an der Gemeinschaftsgrundschule Böhmer Straße durchgeführten Projekt erstellten alle Kinder<br />
einer 4. Klasse in Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin sowie der Lehramtsanwärterin in reinen<br />
Mädchen- sowie reinen Jungengruppen in Gruppen- bzw. <strong>Partner</strong>arbeit sogenannte „Themenkisten“. In<br />
diesen zehn praktisch orientierten Themenkisten befinden sich <strong>für</strong> unterschiedliche Versuche bzw. Mo-<br />
delle nutzbare Materialien zu den Themen „Solarenergie“, „Wasser“, „Luft“, „Fahrzeuge bauen“, „Wiegen<br />
und Messen“, „Naturphänomene“, „Optik“, „Magnet und Kompass“, „Strom“ sowie „Pflanzen und Licht“.<br />
Darüber hinaus gibt es Anregungen, welche Versuche mit diesen Materialien durchführbar sind bzw.<br />
welche Modelle mit diesen Materialien hergestellt werden können.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Im Rahmen dieser Einheit im Sachunterricht sollten innerhalb der Gruppen- bzw. <strong>Partner</strong>arbeit (be-<br />
sonders) reine Mädchengruppen dazu angeregt werden, ihre eigenen Ideen zum Umgang mit den zur<br />
Verfügung gestellten Materialien umzusetzen, auch wenn diese eventuell von denen der Jungen abwei-<br />
chen. Hierbei konnten die einzelnen Gruppen mehrere Räume der <strong>Schule</strong> nutzen, um ungestört und<br />
unbeeinflusst ihre eigenen Ideen zu entwickeln. Bei der Zuteilung der einzelnen Gruppen zu den Themen<br />
der Themenkisten, die durch die Lehrkräfte erfolgte, wurden speziell die eher technisch orientierten<br />
Themenkisten an reine Mädchengruppen vergeben. So waren z.B. die Themenkisten „Fahrzeuge bauen“,<br />
„Solarenergie“, „Strom“, „Wiegen und Messen“ sowie „Naturphänomene“ in Mädchengruppenhand.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Da die Unterrichtsreihe bis zum Ende des Schuljahres 2007/2008 durchgeführt sein sollte und weil<br />
die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse nach den Sommerferien 2008 eine weiterführende <strong>Schule</strong><br />
besuchen werden, standen zeitweise bis zu acht Wochenstunden Sachunterricht auf dem Stundenplan.<br />
Dieses ließ sich nur mit Hilfe einer Lehramtsanwärterin, die in dieser Klasse von der Klassenlehrerin im<br />
Fach Sachunterricht ausgebildet wird, sowie mit Unterstützung der <strong>Schule</strong> (z.B. in räumlichen, logisti-<br />
schen, aber auch personellen Fragen) durchführen.<br />
Die so zum Ende des Schuljahres entstandenen Themenkisten bieten allen Kolleginnen und Kollegen<br />
der <strong>Schule</strong> die Möglichkeit, sich zu einem bestimmten Thema zu informieren und es auch praktisch im<br />
Unterricht durchzuführen.<br />
20<br />
<strong>Schule</strong><br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Böhmer Straße<br />
Böhmer Straße 10-14<br />
47249 Duisburg<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Erwerb des Werkzeugführerscheins“<br />
Die Unterrichtseinheit „Erwerb des Werkzeugführerscheins“ wird in Kooperation mit dem sci:moers<br />
durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 1c und 2 lernen Werkzeuge zur Holzverarbei-<br />
tung kennen, können diese benennen und lernen den sachgerechten Umgang mit diesen Werkzeugen.<br />
Am Ende der Unterrichtseinheit wird in <strong>Partner</strong>arbeit (soziale Kompetenz) ein sogenanntes Gesellen-<br />
stück, ein Vogelhäuschen, angefertigt, um den Werkzeugführerschein zu erwerben. Die Schülerinnen<br />
und Schüler werden ihre neuen Fertigkeiten, das Sägen, Schleifen, Bohren und Schrauben, anwenden.<br />
Der Werkzeugführerschein wird den Kindern abschließend in einer Schulstunde in einem feierlichen<br />
Rahmen überreicht.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Der sachgerechte Umgang mit Werkzeugen und Werkstoffen ist notwendig, um kreative Aspekte beim<br />
Lösen technischer Probleme umzusetzen. Deshalb soll durch das Projekt möglichst früh – also in Klasse 1<br />
und 2 – der Umgang mit Holz und Holzwerkzeug kennengelernt und geübt werden. Hier können vor allem<br />
Mädchen erfahren, dass sie technische Probleme kreativ und handwerklich lösen können. Es ist notwen-<br />
dig, den Schülerinnen frühzeitig zu vermitteln, dass <strong>Technik</strong> nicht nur eine Domäne der Jungen ist.<br />
Der Erwerb eines Werkzeugführerscheins hat neben den handwerklichen Herausforderungen einen ho-<br />
hen Aufforderungscharakter <strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler dieser Altersgruppe. Mädchen und Jungen<br />
stellen sich gerne diesen Anforderungen und stehen diesen vollkommen vorurteilslos gegenüber. Es stellt<br />
sich <strong>für</strong> sie nicht die Frage nach rollenspezifischen Tätigkeiten. Nach den Beobachtungen im Projekt ar-<br />
beiten Mädchen und Jungen in dieser Altersgruppe vorurteilslos auch in anderen Bereichen wie Kochen<br />
und Backen im Sachunterricht oder Sticken und Nähen in Textil/Kunst.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
Die Faszination der Werkzeuge, z.B. der elektri-<br />
sche Bohrer, beeindruckt sowohl Jungen als auch<br />
Mädchen und der sachgerechte Umgang mit die-<br />
sen Werkzeugen nimmt ihnen die Angst davor.<br />
Deshalb arbeitet die Klasse 1 auch aufgrund der<br />
geringen Klassenstärke in der gemischten Grup-<br />
pe. In der Klasse 2 werden aufgrund der Klas-<br />
senkonstellation (16 Mädchen und 15 Jungen)<br />
zwei geschlechtshomogene Gruppen gebildet, um<br />
keine Vorurteile aufzubauen.<br />
Dieses Projekt soll in das Schulprogramm der <strong>Schule</strong> aufgenommen und so erweitert werden, dass<br />
der Werkzeugführerschein in den Klassen 1 und 2 erworben werden kann und die entsprechenden<br />
Fertigkeiten in weiteren Projekten in Klasse 3 und 4 angewendet und vertieft werden. Im Rahmen der<br />
offenen Ganztagsschule und mit Unterstützung<br />
des sci:moers sollen Arbeitsgemeinschaften<br />
mit geschlechtshomogenen Gruppen angeboten<br />
werden.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Gemeinschaftsgrundschule Eick-West<br />
Eicker Grund 86-88<br />
47445 Moers<br />
21
„Brücken – Brücken – Brücken“<br />
In diesem Projekt sollen Grundschulkinder der 2. Klasse im handelnden Umgang Grundbegriffe der Statik<br />
erfahren. Als Motivation und Einstieg in das Thema findet zu Beginn eine Exkursion zu einem Brücken-<br />
park statt. Projektziel ist ein „Brücken-Vormittag“ mit der Vorschulgruppe einer Kindertagesstätte und<br />
die Dokumentation des Projekts in einem Themenbuch. Einbezogen werden die Fächer Sachunterricht,<br />
Deutsch, Mathematik, Kunst und Musik. Ausgehend von den Vorerfahrungen und den Fragen der Kin-<br />
der soll vor allem das eigene Bauen und Konstruieren verschiedener Brücken im Vordergrund stehen.<br />
Außerdem stellen die Kinder nach Recherche in verschiedenen Medien Plakate zu Brücken her, arbeiten<br />
am Computer, lernen verschiedene Künstler kennen, die zum Thema Brücken gearbeitet haben und<br />
singen und tanzen Brücken-Lieder.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Den Mädchen wird ein praktischer Umgang mit <strong>Technik</strong> ermöglicht, um ihre Kompetenzen zu stärken<br />
und Berührungsängste abzubauen. Da Mädchen bei gemischten Gruppen vorwiegend die Zuschauerrolle<br />
einnehmen oder Schreibarbeiten übernehmen, wird in geschlechtshomogenen <strong>Partner</strong>gruppen gearbei-<br />
tet. Hier können sie durch eigene technische Erfahrungen Freude an der <strong>Technik</strong> und Selbstvertrauen<br />
entwickeln. Die zur Verfügung stehenden Materialien sind so ausgewählt, dass Mädchen und Jungen<br />
auf gleiche Vorerfahrungen zurückgreifen können, was zum Beispiel bei technischen Baukästen nicht<br />
der Fall ist. Dem ästhetischen Aspekt wird durch die Ausgestaltung der Brückenmodelle mit Farben<br />
und den Aufbau der Brückenausstellung mit einem Fluss aus Stoffen und kleinen Häusern Rechnung<br />
getragen. Auch das Themenbuch bietet die Möglichkeit einer entsprechenden Gestaltung. Die Zusam-<br />
menarbeit mit älteren Schülerinnen aus dem <strong>Technik</strong>kurs der Klassen 10 eines ortsnahen Gymnasiums<br />
bietet den Mädchen die oft noch fehlenden weiblichen Vorbilder im Bereich der <strong>Technik</strong>orientierung. Bei<br />
der Präsentation <strong>für</strong> die KiTa-Kinder sollen vor allem die Mädchen als Expertinnen zum Thema Brücken<br />
fungieren, um ihr Selbstbewusstsein in technischen Bereichen noch weiter zu unterstützen. Rollenbilder<br />
und Wunschberufe werden thematisiert. Die durchführenden Lehrerinnen signalisieren eine positive<br />
Erwartungshaltung und sind gleichzeitig weibliche Vorbilder.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Kinder haben mit großer Freude gearbeitet, was sich auch in dem abschließenden Feedback-Bogen<br />
ausgedrückt hat. Die Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte und den Schülerinnen des <strong>Technik</strong>-<br />
kurses war <strong>für</strong> alle Seiten erfolgreich. Die zukünftige Kooperation mit der Kindertagesstätte wurde<br />
auch in schriftlichen Kooperationsvereinbarungen festgehalten und soll weiter intensiviert werden. Die<br />
Festschreibung der Durchführung technischer Projekte in allen Jahrgangsstufen im Rahmen des Schul-<br />
programms soll im Laufe des nächsten Schuljahres in den zuständigen Mitwirkungsgremien diskutiert<br />
und implementiert werden. Auch über eine Einbeziehung des offenen Ganztags sollte weiter nachgedacht<br />
werden. Hier wäre ebenfalls die Organisation in geschlechtshomogenen Arbeitsgemeinschaften zu tech-<br />
nischen Fragestellungen möglich und interessant.<br />
22<br />
<strong>Schule</strong><br />
Gemeinschaftsgrundschule an der Gartenstraße<br />
Gartenstraße 17<br />
46535 Dinslaken<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Solarenergie – Energie der Zukunft“<br />
Das Projekt „Solarenergie – Energie der Zukunft“ teilte sich in vier Teilbereiche auf und wurde mit einer<br />
reinen Mädchengruppe durchgeführt. Im ersten Teil wurde die Funktionsweise eines Kraftwerkes mit<br />
fossilen Brennstoffen erläutert. Dabei ging es auch um die Endlichkeit der fossilen Brennstoffe und<br />
die Umweltbelastung durch die herkömmliche<br />
Stromerzeugung. Im zweiten Teil wurde die Ener-<br />
gieerzeugung durch die Sonne thematisiert. Expe-<br />
rimente mit Sonnenlicht sollten die Kraft dieser<br />
Energiequelle verdeutlichen. Anschließend bauten<br />
die Schülerinnen Demonstrationsmodelle, die mit<br />
Solarenergie angetrieben wurden. Im dritten Teil<br />
wurde ein Solarofen benutzt und mit Sonnen-<br />
energie ein kleines Gericht gekocht. Im vierten<br />
Teil stellten die Schülerinnen den Schülern ihre<br />
Lerninhalte vor und fungierten als Expertinnen im<br />
Bereich Energieerzeugung durch die Sonne.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Das Projekt wurde klassenübergreifend im 3. Schuljahr durchgeführt. Die Mädchen beider Klassen wur-<br />
den zu einer Lerngruppe zusammengefasst. Die Jungen beschäftigten sich in der Zeit mit der Nutzung<br />
der Wasserkraft.<br />
Geschlechtshomogene Gruppen erschienen bei diesem Projekt sinnvoll, damit die Mädchen mehr Sicher-<br />
heit im Umgang mit dem Thema <strong>Technik</strong> erlangten. Das Bauen von Modellen ist <strong>für</strong> viele Mädchen eine<br />
neue Erfahrung. Am Ende des Projekts sollten sie sich als Expertinnen fühlen, die gegenüber den Jungen<br />
in einem technischen Bereich einen Wissensvorsprung haben.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Schülerinnen waren begeistert bei der Sache. Sie fühlten sich in der reinen Mädchengruppe wohl und<br />
trauten sich mehr zu als im normalen Sachunterricht. Einige Versuche konnten leider mangels Sonnen-<br />
licht nicht durchgeführt werden. Viel Freude machte den Mädchen das Bauen der Modelle. Wenn sich<br />
diese dann noch mit Hilfe der durch die Solarzellen gewonnenen elektrischen Energie bewegten, war die<br />
Freude besonders groß. Aber auch der große Solarofen faszinierte die Schülerinnen, und das gebratene<br />
Rührei schmeckte hervorragend! Der Solarofen steht noch heute im <strong>Schule</strong>ingang und wird von allen<br />
Kindern der <strong>Schule</strong> bewundert. Die Ergebnisse des Projekts sollen den Parkschülerinnen und -schülern<br />
in einer kleinen Ausstellung dargeboten werden.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Parkschule Friedrichsfeld<br />
Gemeinschaftsgrundschule<br />
Parkstraße 13<br />
46562 Voerde<br />
23
„Physikalisch-technische Experimente mit Luft“<br />
Im Projekt „Physikalisch-technische Experimente mit Luft“ wurde mit Grundschulkindern zum Thema<br />
„Luft“ und den physikalischen und technischen Alltagsphänomenen, die mit Luft, Luftdruck, Luftwider-<br />
stand und Luftbewegung zu tun haben, gebaut, experimentiert, beobachtet und geforscht. Zunächst<br />
haben die Schülerinnen und Schüler mit Fischer-<strong>Technik</strong> einfache Fahrzeuge gebaut (Aspekt Luftwider-<br />
stand), anschließend mit der KiNT-Box „Luft und Luftdruck“ (Klassenkiste <strong>für</strong> den Sachunterricht) expe-<br />
rimentiert und geforscht.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Das Thema wurde ausgewählt, weil die Kinder hier viele Möglichkeiten haben, ihr Welt- und Alltagswis-<br />
sen zu erweitern. Sie können bisher <strong>für</strong> selbstverständlich Gehaltenes in Frage stellen. Das gilt vor allem<br />
<strong>für</strong> die Mädchen, weil diese sonst in dieser Weise nicht gefordert werden. Mädchen, besonders aus<br />
Familien mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Schichten, können hier naturwissenschaft-<br />
lich experimentieren, vieles ausprobieren und sich technisch-motorisch weiterentwickeln. Sie lernen zu<br />
schrauben, zu stecken, zu bauen, mit Fahrzeugen zu spielen und zu sehen, welche Folgen die Art und<br />
Weise hat, wie sie bauen. Die Mädchen und Jungen werden aufgefordert, Dinge zu untersuchen, zu<br />
beobachten, zu verbalisieren, Fragen zu stellen, Neugier zu entwickeln.<br />
Diese Kompetenzen sind im Hinblick auf <strong>Technik</strong>förderung <strong>für</strong> Mädchen besonders wichtig und werden<br />
im normalen Sachunterricht wenig und im Alltag der Familien gerade der teilnehmenden Mädchen gar<br />
nicht gefördert.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Viele der Versuche und Erforschungen sind bei den Schülerinnen und Schülern gut angekommen und<br />
haben die erwarteten Kenntnisse gebracht. Der Einsatz der Klassenkiste „Luft und Luftdruck“ erlaubt<br />
zeitsparendes Arbeiten, da Anleitungen und Material schon vorgefertigt und erprobt vorlagen.<br />
Die Kinder haben viel Neugier entwickelt, ihr Wissen den Zielen entsprechend erweitert und viel auspro-<br />
biert. Vor allem das eigene Ausprobieren und der Umgang mit den Geräten, die sonst entweder verbo-<br />
ten oder nur als Spielzeug bekannt sind (Teebeutel, Streichhölzer oder Luftballons, Fahrräder und Was-<br />
serbälle) waren wichtig, erhellend und haben den Horizont und das Wissen von Jungen und Mädchen<br />
erweitert. Beim Bauen mit Fischer-<strong>Technik</strong> wurde deutlich, wie motorisch ungeschickt manche Mädchen<br />
zunächst waren: Sie hatten offensichtlich noch nie geschraubt, gebaut oder mit Autos gespielt.<br />
Auch im nächsten Schuljahr soll wieder ein Angebot „Forschen und Experimentieren“ im offenen Ganztag<br />
gemacht werden. Abhängig von den Anmeldungen wird die vorgestellte Unterrichtsreihe noch einmal<br />
durchgeführt oder andere Vorschläge aus dem Material der Klassenkiste übernommen, die noch nicht<br />
ausprobiert wurden.<br />
24<br />
<strong>Schule</strong><br />
Grundschule an der Auguststraße<br />
Auguststraße 18<br />
45661 Recklinghausen<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Töne - Klänge - Geräusche - Lärm“<br />
Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse er-<br />
langen in diesem Projekt Kenntnisse über den<br />
Schall. Sie machen Erfahrungen zu Phänomenen in<br />
diesem Bereich und lernen die Funktionsweise der<br />
Schallentwicklung, -ausbreitung, -verstärkung und<br />
-übertragung kennen. Dabei werden die Wirkungen<br />
des Schalls auf das menschliche Ohr sowie die<br />
Auswirkungen von Lärm erarbeitet. Im Unterricht<br />
werden Experimente und Versuche aus den Berei-<br />
chen Physik und <strong>Technik</strong> (Akustik) durchgeführt.<br />
Das Projekt integriert die Fachbereiche Sachunter-<br />
richt, Deutsch, Mathematik, Kunst, Musik.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Ausgehend vom „Tag gegen Lärm“ sollen die Schülerinnen versuchen, Lärm zu umschreiben. Die Möglich-<br />
keit, Erfahrungen aus der Umwelt einbringen und verbalisieren zu können, spricht die emotionale und kom-<br />
munikative Ebene der Mädchen an.<br />
Die Erfahrungen zum Phänomen Schall sollen mit allen Sinnen möglich gemacht werden, u.a. soll die Schall-<br />
wirkung gesehen, gehört und gespürt werden. Auch diese Ebene spricht Mädchen besonders an. In den<br />
Experimenten werden Gegenstände eingesetzt, die den Schülerinnen aus ihrem Umfeld bekannt sind und die<br />
im Sachunterricht einen neuen Aufforderungscharakter bekommen. Phänomene des Schalls, die wie Zauberei<br />
erscheinen, werden erfahr- und erklärbar gemacht. Im Umgang mit Lärmampel und Datenlogger erhalten die<br />
Kinder die Möglichkeit, mit technischen Geräten umzugehen. Die Erfahrung, mit diesen Lautstärken selbst-<br />
ständig messen und auswerten zu können, soll das Selbstwertgefühl der Mädchen stärken. Die Schülerinnen<br />
und Schüler haben an Stationstischen die Möglichkeit zur freien Gruppenwahl, damit geschlechtshomogene<br />
Gruppen möglich werden. Beim Bauen von Musikinstrumenten mit Alltagsmaterialien und Werkzeugen erfah-<br />
ren die Mädchen, dass sie nach Umsetzung der Bauanleitung einfache Melodien spielen können. Ein zusätzli-<br />
cher Anreiz ergibt sich durch die ästhetische Wirkung nach dem Anmalen und Verzieren des Instruments.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
Die Mädchen zeigten Interesse <strong>für</strong> die Thematik. Sie arbeiteten<br />
gern mit den Messgeräten. Die Durchführung von Experimenten in<br />
wählbaren Gruppen erwies sich als günstig, meistens wurden ge-<br />
schlechtshomogene Gruppen gebildet. Die Mädchen bestimmten<br />
ihr Arbeitstempo gern selbst. Das Verbalisieren von Erfahrungen<br />
fiel ihnen leichter als das Erklären von Zusammenhängen oder das<br />
Deuten von Diagrammen, hier besteht noch Förderbedarf.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Grundschule an der Michaelstraße<br />
Michaelstraße 16<br />
44649 Herne<br />
25
„AGs mit Kamera und Mikroskop“<br />
Unser geplantes Projekt besteht aus zwei Teilen:<br />
1. Wir begleiten unser Schulgeschehen mit der Filmkamera.<br />
Im Rahmen unserer letzten Projekttage wurde das große Interesse der Kinder an der Erstellung eigener<br />
Filme über ihr Geschehen in der <strong>Schule</strong> wahrgenommen. Dieses Material wurde <strong>für</strong> Schreibanlässe wei-<br />
ter genutzt und unterstützt unser Bemühen im Bereich Sprachförderung. Es wurde an diese positiven<br />
Vorerfahrungen angeknüpft und den Mädchen und Jungen in der OGS die Gelegenheit zur Dokumenta-<br />
tion gegeben. Die Kinder erfahren die Handhabung einer Filmkamera (technischer Aspekt), sie treffen<br />
die Auswahl ihrer Motive und erstellen eine Dokumentation (Schreibanlässe). Die Ergebnisse werden den<br />
Eltern und Klassen der <strong>Schule</strong> vorgeführt.<br />
2. Wir interessieren uns <strong>für</strong> Kleinstlebewesen, die dem Auge verborgen bleiben.<br />
Stadtkinder erleben Bäume und Sträucher im<br />
Jahreswechsel, einige Tiere rund um unsere<br />
<strong>Schule</strong>, aber die Kleinstlebewesen, z. B. im nahe<br />
gelegenen Teich des Bulmker Parks, bleiben ihnen<br />
verborgen. Das Interesse ist sehr groß, darüber<br />
mehr zu erfahren. Bei Ausflügen in den Park oder<br />
bei mitgebrachten Materialien können die Schüle-<br />
rinnen und Schüler dann nacharbeiten, was dem<br />
bloßen Auge nicht sichtbar war. In Kleingruppen<br />
(zunächst in der OGS) werden die Kinder mit der<br />
Handhabung eines Mikroskops vertraut gemacht.<br />
Sie lernen über die neue Sicht zu staunen. Die<br />
Welt ringsum öffnet sich auf wunderbare Weise!<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung und Förderung der Geschlechtssensibilisierung wird unterstützt, indem die<br />
Mädchen bei der Auswahl der Teilnehmenden bevorzugt werden. Sie sollen motiviert werden, sich auch<br />
technische Dinge zuzutrauen, die sonst häufig von Jungen schnell ausgeführt werden.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Da die Unterrichtseinheit bei Redaktionsschluss noch nicht stattgefunden hatte, kann kein Fazit gezogen<br />
werden. Geplant ist die Fortsetzung im Unterricht der <strong>Schule</strong> bzw. in Projekten. Die Kinder können ihre<br />
Erfahrungen in die neuen Gruppen einbringen und stärken dadurch zusätzlich ihr Selbstwertgefühl.<br />
26<br />
<strong>Schule</strong><br />
Grundschule an der Vandalenstraße<br />
Städt. Gemeinschaftsschule der Primarstufe<br />
Vandalenstraße 43<br />
45888 Gelsenkirchen<br />
Foto: <strong>Stiftung</strong> <strong>Partner</strong> <strong>für</strong> <strong>Schule</strong> <strong>NRW</strong><br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Rund ums Rad – Mädchen am Start“<br />
Im Rahmen des Projekts „Mädchen wählen <strong>Technik</strong>“ wurde eine <strong>Technik</strong>-AG mit dem Schwerpunkt „Tech-<br />
nik am Fahrrad“ <strong>für</strong> Schülerinnen des 3. und 4. Schuljahres angeboten. Diese Thematik ermöglicht zum<br />
einen gute Anknüpfungsmöglichkeiten an die Lebenswirklichkeit der Mädchen und bietet zum anderen<br />
vertiefende Aspekte zur Verkehrserziehung, die fester Bestandteil des Fachs Sachunterricht im 3. wie<br />
auch im 4. Schuljahr ist. Anhand der Thematik rund ums Fahrrad lassen sich technische Sachverhalte<br />
beispielhaft entdecken: der Umgang mit Werkzeugen und Arbeitsmaterialien beim Flicken eines Fahrrad-<br />
schlauchs, die Funktionsweise einer Fahrradkette, einer Klingel, eines Ventils und eines Dynamos und<br />
die Suche nach Ursachen <strong>für</strong> einen Lichtausfall am Fahrrad.<br />
Die AG trägt den Titel „Rund ums Rad – Mädchen am Start“, der <strong>für</strong> die Teilnehmerinnen motivierend<br />
klingen soll und das Zutrauen in ihr technisches Können impliziert. Außerdem werden die Mädchen von<br />
der radelnden Symbolfigur Regina durch die AG begleitet, welche z.B. auf Arbeitsblättern Reflexionsim-<br />
pulse gibt. <strong>Für</strong> die Durchführung der Forschungsaufträge werden Alltagsmaterialien verwendet, wodurch<br />
die Mädchen einen guten Zugang zu der Thematik finden können.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die geschlechtshomogene Gruppenzusammensetzung wurde gewählt, da den Mädchen häufig techni-<br />
sche Vorerfahrungen fehlen und ihnen darum von den Jungen entsprechende Aufgaben vielfach abge-<br />
nommen werden. Innerhalb der 60-minütigen AG haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, selbststän-<br />
dig und mit Muße technische Sachverhalte handlungsorientiert zu erforschen. Damit sich das erworbene<br />
Wissen festigt, werden zu Beginn jeder Veranstaltung bewusste Wiederholungsphasen eingebaut.<br />
Insgesamt soll das Konzept einen Beitrag zur Förderung des technischen Verständnisses von Mädchen<br />
leisten. Darüber hinaus sollen die Mädchen durch Könnenserfahrungen im Umgang mit den entspre-<br />
chenden Sachverhalten Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln. In weiterführenden Unterrichts-<br />
situationen können sie als Expertinnen fungieren (Multiplikatorinneneffekt).<br />
Ausblick/Fazit<br />
Zusammenfassend haben sich bei der Durchfüh-<br />
rung der AG insbesondere folgende Aspekte als<br />
gewinnbringend erwiesen:<br />
• handlungsorientierter Umgang mit Alltagsmaterialien<br />
• Thematik aus der Lebenswirklichkeit der Kinder<br />
• geschlechtshomogene Gruppenzusammensetzung<br />
• motivierender Titel und Symbolfigur<br />
Da die einzelnen Sequenzen in sich abgeschlossen<br />
sind, lassen sie sich auch problemlos in den regu-<br />
lären Unterricht einbinden. <strong>Schule</strong><br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
Grundschule Essel<br />
Esseler Straße 195<br />
45665 Recklinghausen<br />
27
„Mädchen bauen Seifenkisten“<br />
Innerhalb der einmal wöchentlich stattfindenden <strong>Technik</strong>-AG „Mädchen bauen Seifenkisten“ bauen 16<br />
Mädchen des 3. und 4. Jahrgangs in Vierergruppen jeweils den Bausatz einer Seifenkiste möglichst<br />
selbstständig zusammen. Die fertigen Seifenkisten werden kreativ ausgestaltet. Abschließend ist ein<br />
Rennen mit <strong>Partner</strong>schulen geplant, die gleiche Bausätze zusammengesetzt haben.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Mädchen, aber auch die <strong>Technik</strong>-AG-Lehrerinnen sollten in einer durch Homogenität erzeugten ge-<br />
schützten Atmosphäre erste bzw. erweiterte Erfahrungen im Umgang mit technischen Konstruktionen<br />
und im Umgang mit Werkzeugen machen. Dabei wird dem der weiblichen Rolle zugesprochenen Aspekt<br />
der künstlerischen Kreativität durch das fantasievolle Verzieren und Bemalen der Seifenkisten im An-<br />
schluss entsprochen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Innerhalb des 2. Halbjahres 2007/2008 konnten die Mädchen wertvolle Erfahrungen im Umgang mit<br />
Werkzeugen machen. Der vermutete Zusammenhalt der gleichgeschlechtlichen Gruppe konnte in dem<br />
Maße nur anfänglich beobachtet werden. Im Verlauf der AG stellten sich auch hier Spitzen von technisch<br />
versierten und interessierten Mädchen heraus. Durch die Optimierung bzw. das Umschreiben der be-<br />
triebseigenen Bauanleitung hätte eine größere Selbstständigkeit der Mädchen beim Verstehen, Erfassen<br />
und Umsetzen einzelner Arbeitsschritte erreicht werden können.<br />
Die <strong>Technik</strong>-AG wird voraussichtlich auch im nächsten Schuljahr von den Lehrerinnen, die am Projekt<br />
„Mädchen wählen <strong>Technik</strong>“ teilgenommen haben, weitergeführt; dann jedoch in einer geschlechtshetero-<br />
genen Gruppe und auch mit unterschiedlichen kleineren Reihen rund ums Bauen und Werken.<br />
28<br />
<strong>Schule</strong><br />
Gudrun-Pausewang-Grundschule<br />
Heinrichstraße 52<br />
45663 Recklinghausen<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Räder bewegen Sachen und Menschen“<br />
Das vorliegende Projekt „Räder bewegen Sachen und Menschen“ besteht aus vier Unterrichtsvorschlä-<br />
gen (je zwei <strong>für</strong> die Klassenstufen 1/2 und 3/4), die generell im Sachunterricht der Grundschule<br />
durchgeführt werden sollen, aber auch fächerübergreifende Anknüpfungspunkte enthalten. Diese Unter-<br />
richtsvorschläge entstanden im Rahmen einer 2. Staatsprüfung. Thematisch beschäftigen sich alle vier<br />
Unterrichtsvorschläge mit dem Komplex „Räder und Rollen zur Fortbewegung von Gegenständen und<br />
Personen sowie zum Lastentransport“. Dabei sind entsprechend dem Spiralcurriculum die Unterrichts-<br />
vorschläge eins und zwei sowie die Unterrichtsvorschläge drei und vier aufeinander aufbauend konzipiert,<br />
können jedoch unter Berücksichtigung verschiedener notwendiger Abwandlungen auch unabhängig von-<br />
einander in den Sachunterricht integriert werden.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Alle Unterrichtseinheiten sind darauf ausgerichtet, Hemmungen der Mädchen gegenüber technischen<br />
Sachverhalten und eventuell bereits erworbene rollenspezifische Inkompetenzgefühle abzubauen und im<br />
Gegenzug das Interesse <strong>für</strong> Funktionsweisen und Konstruktionsprinzipien zu wecken oder zu erhalten.<br />
Allen Schülerinnen und Schülern sollen zu diesem Zweck in erster Linie Kompetenzerfahrungen vermit-<br />
telt werden. Die Verwendung der erstellten Modelle in Spielzusammenhängen sowie die Möglichkeit zur<br />
kreativen Gestaltung ermöglichen auch Mädchen individuelle Zugänge zu technischen Konstruktionen.<br />
Sollten geschlechtsspezifische Unterschiede von den Kindern angesprochen werden, bieten alle Einhei-<br />
ten genügend Flexibilität und Offenheit, um diese zusätzlich zu thematisieren.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Da die Unterrichtseinheit bei Redaktionsschluss noch nicht stattgefunden hatte, kann kein Fazit gezogen<br />
werden.<br />
Grundsätzlich sollen die Unterrichtsvorschläge in die Arbeitspläne <strong>für</strong> das Fach Sachunterricht aufge-<br />
nommen werden. Es ist geplant, sie in den Sachunterricht zu integrieren und somit wiederkehrend in<br />
allen Klassen durchzuführen. Ein Ausbau technischer Unterrichtsinhalte im Sachunterricht ist ebenfalls<br />
angedacht, weshalb im Keller neue Werkräume eingerichtet und mit Werkzeugen ausgestattet wur-<br />
den.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Katholische Grundschule Meckinghoven<br />
Bahnhofstraße 22<br />
45711 Datteln<br />
29
„Leonardo da Vinci – Naturwissenschaftler und Ästhet“<br />
In diesem Projekt lernen die Schülerinnen und Schüler des 2. und 4. Schuljahres den Forscher und<br />
Künstler Leonardo da Vinci in seiner Vielseitigkeit kennen. Die Kinder erfahren da Vinci, seine Erfindun-<br />
gen und einige seiner Kunstwerke in einer ganzheitlichen, aktiv entdeckenden, gestalterischen, produk-<br />
tiven und nachempfindenden Auseinandersetzung. Ziel ist die Förderung eines tieferen Verständnisses<br />
der Person und ihrer Werke und eine differenzierte, gemeinsame Förderung von Mädchen und Jungen<br />
beim Bauen und Basteln technischer Elemente.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Grundidee zur Realisierung des Leonardo-da-Vinci-Projekts zielt auf eine sehr effektive Förderung von<br />
Mädchen und Jungen ab. Bei einem solchen Projekt in der Grundschule muss Chancengleichheit <strong>für</strong> alle<br />
Kinder und deren individuelle Förderung bestehen. Deshalb wurde das Projekt im Sachunterricht bzw. in-<br />
tegrativen Deutschunterricht umgesetzt, sodass die Schülerinnen und Schüler überwiegend gemeinsam<br />
unterrichtet wurden und während des Projekts gemeinsam gelernt und gearbeitet haben. So konnten in<br />
beiden Klassen die Kinder miteinander und voneinander lernen. Zusätzlich bot sich durch den parallelen<br />
Aufbau des Projekts die Möglichkeit, in den beiden Klassen neben den geschlechtsheterogenen Unter-<br />
richtseinheiten auch phasenweise geschlechtshomogen zu arbeiten. Die Mädchenförderung beinhaltet<br />
zum einen die angestrebte <strong>Technik</strong>förderung bei den Mädchen und Jungen in unseren beiden Klassen,<br />
zum anderen die Einbindung von Möglichkeiten zum ästhetischen Gestalten, Verändern und Verzieren.<br />
Inhalte der Unterrichtseinheiten waren beispielsweise „Wir stellen selbst Farben aus Naturmaterialien<br />
her“ oder „Wir bauen Fallschirme wie Leonardo“.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Das Projekt lässt sich mit differenzierten Arbeits-<br />
aufträgen und Hilfestellungen und entsprechend<br />
aufbereitet bereits im 2. Schuljahr durchführen und<br />
verliert bis zum Ende des 4. Schuljahres nicht an<br />
Reiz <strong>für</strong> die Kinder. Die Motivation der Kinder war<br />
durchgängig sehr hoch und die Spannungskurve der<br />
Unterrichtseinheit blieb stets auf hohem Niveau.<br />
Zurzeit wird überlegt, wie das Projekt auch in Zu-<br />
kunft durchgeführt werden kann. Des Weiteren<br />
soll den Aspekten des gendergerechten Lernens<br />
noch mehr Raum gegeben werden, z.B. durch<br />
einen reflektierteren Gebrauch der Sprache.<br />
Somit soll eine Chancengleichheit <strong>für</strong> alle Kinder<br />
geschaffen werden, egal ob leistungsstark oder<br />
leistungsschwach, ob Mädchen oder Junge!<br />
30<br />
<strong>Schule</strong><br />
Katholische Grundschule Barbara-<strong>Schule</strong><br />
Gartenstraße 110<br />
47167 Duisburg<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Experimentieren in der Chemieküche“<br />
Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Experimentieren in der Chemieküche“ haben die Schülerinnen und<br />
Schüler eigenständig Lebensmittel hergestellt. In einer Experimentierstunde pro Woche über einen<br />
Zeitraum von vier Wochen experimentierten die Schülerinnen sowohl in gemischtgeschlechtlichen als<br />
auch in gleichgeschlechtlichen Lerngruppen („Mädchen-Experimentier-Stunden“). Dabei wurden folgende<br />
Lebensmittel hergestellt: Zitronenlimonade, Karamellbonbons, Kandiszucker und Fruchtgummis.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Schülerinnen<br />
• entwickeln eine kritisch-konstruktive Haltung zu<br />
Naturwissenschaften und <strong>Technik</strong>, indem sie<br />
Phänomene hinterfragen und versuchen, eige-<br />
ne Begründungen zu finden,<br />
• entwickeln Freude am Experimentieren und<br />
Interesse an der Auseinandersetzung mit na-<br />
turwissenschaftlichen Fragestellungen durch<br />
gendergerechte Experimente, die ihre Interes-<br />
sen aufgreifen und sich an der Lebenswelt der<br />
Mädchen orientieren,<br />
• lernen verschiedene Berufe im Bereich der Lebensmittelchemie und -technologie kennen, indem sie<br />
Informationen über diese Berufe zusammentragen und Frauen, die im Bereich dieser Berufsfelder<br />
tätig sind, kennenlernen,<br />
• lernen am Modell, indem sie sich mit weiblichen Vorbildern identifizieren, die in den vorgestellten tech-<br />
nischen Berufen tätig sind,<br />
• schulen sich im Umgang mit verschiedenen Geräten zur Herstellung von Lebensmitteln,<br />
• übertragen ihre Erkenntnisse aus den Versuchen auf die Lebenswirklichkeit und lernen maschinelle<br />
Herstellungsverfahren von Lebensmitteln kennen (z.B. Herstellung von Fruchtgummis).<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Erfahrungen während der durchgeführten Unterrichtsreihe haben gezeigt, dass <strong>für</strong> die Mädchen im<br />
Bezug auf die Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen in Naturwissenschaften und <strong>Technik</strong> vor allem die<br />
Unterrichtung in Kleingruppen sowie die Arbeit mit gendergerechten Experimenten förderlich war. Die<br />
Zusammensetzung von Lerngruppen mit einer geringen Schülerinnen- und Schüleranzahl ermöglichte<br />
den Mädchen, sich aktiv und mit eigenen Ideen in den Unterricht einzubringen. Im Vergleich zu den<br />
üblicherweise im Klassenverband unterrichteten<br />
Stunden, in denen sich die Schülerinnen bei der<br />
Durchführung von Versuchen häufig der Verant-<br />
wortung entziehen und eine eher passive Rolle<br />
als Beobachterin einnehmen, konnte sowohl in<br />
den gemischten als auch gleichgeschlechtlichen<br />
Gruppen eine höhere Schülerinnenaktivität beob-<br />
achtet werden.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Lessing-Grundschule<br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Gneisenaustraße 60<br />
44147 Dortmund<br />
31
„Wir erstellen einen Kinderreiseführer <strong>für</strong> Dortmund“<br />
Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Wir erstellen einen Kinderrei-<br />
seführer <strong>für</strong> Dortmund“ haben die Schülerinnen und Schüler einen<br />
digitalen Reiseführer <strong>für</strong> ihre Heimatstadt Dortmund erstellt. Die<br />
Unterrichtsreihe wurde innerhalb eines fächerverbindenden Pro-<br />
jekts (Sachunterricht und Deutsch) erarbeitet, indem die Mädchen<br />
und Jungen ihre eigenen Erfahrungen und Eindrücke mit Hilfe<br />
unterschiedlicher Medien (Texte, Fotos, Zeichnungen, Filmaufnah-<br />
men) zusammengestellt und am Computer überarbeitet haben (Ein-<br />
fügen und Einscannen von Zeichnungen, Überarbeitung mit Text-,<br />
Foto- und Videobearbeitungsprogrammen etc.). Im Anschluss an<br />
die Unterrichtsreihe wird der fertig erstellte Kinderreiseführer im<br />
Internet (www.kindernetz.de/reisefuehrer) veröffentlicht.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Schülerinnen<br />
• lernen Texte und Bilder am Computer zu gestalten (schulen sich im Umgang mit dem PC und Textbearbei-<br />
32<br />
tungsprogrammen), indem sie ihre Texte und Fotos mit Hilfe entsprechender Software überarbeiten,<br />
• erproben den Umgang mit technischen Geräten (PC, Kamera etc.), indem sie diese selber bedienen<br />
und ihre verschiedenen Funktionen kennenlernen,<br />
• lernen, Webseiten zu gestalten, indem sie ihre Texte mit Fotos und Zeichnungen gestalten und <strong>für</strong> die<br />
Internetpräsenz vorbereiten,<br />
• lernen, wie Filme gedreht, bearbeitet und <strong>für</strong> die Internetveröffentlichung vorbereitet werden, indem sie<br />
Filmaufnahmen machen und diese mit Hilfe eines Videoschnittprogrammes überarbeiten,<br />
• lernen verschiedene Berufe kennen, indem sie selber die Rolle der Kamerafrau, Cutterin etc. übernehmen,<br />
• entwickeln eine kritisch-konstruktive Haltung zu Naturwissenschaft und <strong>Technik</strong>, indem sie den Umgang<br />
mit technischen Geräten erproben.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Erfahrungen während der Projektdurchführung haben gezeigt, dass die Thematik und das Ziel, den<br />
Kinderreiseführer im Internet zu veröffentlichen, bei den Schülerinnen auf großes Interesse getroffen<br />
sind. Allein die Zielangabe und die Thematik waren ausreichend, um die Mädchen zu motivieren, sich mit<br />
der eigenen Stadt auseinanderzusetzen und nebenbei technische Kompetenzen zu erwerben. Darüber<br />
hinaus konnten die Schülerinnen ihre sozialen Kompetenzen im Bereich Teamfähigkeit, Kooperation und<br />
Selbstständigkeit weiterentwickeln.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Lessing-Grundschule<br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Gneisenaustraße 60<br />
44147 Dortmund<br />
Besonders positiv ist im Bezug auf die Förde-<br />
rung der <strong>Technik</strong>kompetenz der Schülerinnen<br />
zu erwähnen, dass diese die neuen Medien aus<br />
eigener Motivation heraus in ihre Informationssu-<br />
che einbezogen haben. Des Weiteren zeigten die<br />
Mädchen vor allem im Umgang mit technischen<br />
Geräten (Digitalkamera, Camcorder) großes Inte-<br />
resse und Geschicklichkeit.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Solartechnik – Nutzung von erneuerbaren Energien“<br />
Während des Projekts „Solartechnik – Nutzung von erneuerbaren Energien“ haben die Mädchen der<br />
Overberg-Grundschule in <strong>Partner</strong>arbeit beim freien Experimentieren Erfahrungen gesammelt, die sie<br />
beim Bau von unterschiedlichen Modellen anschließend umsetzen konnten. Durch das Projekt wurde<br />
den Mädchen bewusst, dass neben den fossilen Energiequellen auch erneuerbare Energiequellen zum<br />
Antrieb von Motoren genutzt werden können. Hierbei wurden sie <strong>für</strong> die Notwendigkeit der Nutzung<br />
alternativer Energiequellen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes sensibilisiert. Gleichzeitig haben sie<br />
gelernt, dass auch die Größe einer Solarzelle da<strong>für</strong> entscheidend ist, wie viel Energie damit erzeugt wird,<br />
damit Geräte mit unterschiedlichem Energiebedarf effektiv betrieben werden können.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Teilnahme an diesem Projekt war <strong>für</strong> die Mädchen freiwillig und kostenlos und erfolgte im Anschluss<br />
an die Unterrichtsreihe „Strom und Stromkreisläufe“ in den 4. Klassen. Da die Mädchen im Rahmen<br />
dieser Unterrichtsreihe großes Interesse zeigten, aber durch die Vorerfahrungen und die Dominanz<br />
der Jungen nicht ausreichend gefördert werden<br />
konnten, wurde <strong>für</strong> das Projekt eine reine Mäd-<br />
chengruppe ausgewählt.<br />
Seit zwei Jahren befindet sich die Overberg-Grund-<br />
schule durch diverse Fortbildungen und Projekte<br />
im Unterricht und im offenen Ganztag auf dem<br />
Weg zur gendergerechten Erziehung. Daher sind<br />
die Schülerinnen und Schüler es gewöhnt, in ge-<br />
schlechtshomogenen Gruppen zu arbeiten.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Durch das Projekt ist das Interesse der Mädchen an technischen Vorgängen und umweltbezogenen Pro-<br />
blemen geweckt worden. Das Selbstbewusstsein der Mädchen wurde gesteigert, auch im Rahmen des<br />
regulären Unterrichts. Diese Projektform soll aufgrund des großen Erfolgs und der hohen Motivation der<br />
Schülerinnen auch in den folgenden Jahrgängen als Ergänzung zum Sachunterricht angeboten werden.<br />
Leider war durch den Beginn der Sommerferien eine längere Projektdurchführung nicht möglich, so dass<br />
dem Wunsch der Jungen nach einem eigenen Projekt nicht entsprochen werden konnte. Auch waren<br />
aus diesem Grund Ausflüge zu außerschulischen Lernorten leider nicht möglich. Ein früherer Beginn<br />
der vorbereitenden Unterrichtseinheit „Strom“ soll bei zukünftigen Projekten diesem Problem Rechnung<br />
tragen.<br />
Weitere Probleme, die im Laufe des Projekts auftraten, bezogen sich ausschließlich auf die räumlichen<br />
Gegebenheiten aufgrund zurzeit stattfindender Umbaumaßnahmen und das Material, was durch eine<br />
Veränderung der Materialauswahl behoben werden kann.<br />
Die mit der Durchführung des Projekts und den<br />
Fortbildungen erworbenen Erfahrungen werden<br />
zudem bei einer kollegiumsinternen Fortbildung<br />
an die Kolleginnen und Kollegen des Sachunter-<br />
richts weitergegeben.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Overberg-Grundschule<br />
Städtische Katholische Grundschule<br />
Am Hohen Teich 5<br />
44359 Dortmund<br />
33
„Soap-Box-Girls – Mädchen bauen Seifenkistenautos“<br />
In der wöchentlich stattfindenden Mädchen-AG „Die Soap-Box-Girls – Mädchen bauen Seifenkistenautos“<br />
ab Februar 2008 bauten die Mädchen der 4. Klasse aus Bausätzen funktionstüchtige Seifenkistenfahr-<br />
zeuge. Ziel war die gemeinsame Erstellung von insgesamt vier Autos.<br />
34<br />
Im Vorfeld erarbeiteten die Mädchen theoreti-<br />
sche, technische und praktische Voraussetzun-<br />
gen <strong>für</strong> funktionierende Transportmobile. Durch<br />
Recherchen im Internet oder in adäquater Litera-<br />
tur besichtigten sie vergleichbare Modelle. Filme<br />
über Seifenkistenrennen mit Kindern wurden<br />
angeschaut und ausgewertet. <strong>Für</strong> die ästhetische<br />
Gestaltung waren der Fantasie der Mädchen kei-<br />
ne Grenzen gesetzt, trotzdem sollten aber auch<br />
statische und aero-dynamische Komponenten in<br />
Betracht gezogen werden.<br />
Nach Fertigstellung der Seifenkistenautos bildeten die Mädchen zusammen mit interessierten Jungen<br />
aus unserer <strong>Schule</strong> so genannte „Boxen-Teams“, die die Fahrtauglichkeit, Sicherheit und Schnelligkeit der<br />
Fahrzeuge gemeinsam erprobten.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Das Angebot „Mädchen bauen Seifenkistenautos“ nähert sich bereits in der Thematik einem Vorurteil<br />
und regt zum Nachdenken an: Ist das nicht eigentlich eine Jungen-AG? Die landläufige Vorstellung,<br />
dass der Umgang mit Werkstoffen und Werkzeugen und die Montage eines Fahrzeuges <strong>für</strong> Mädchen<br />
zu schwierig oder sogar uninteressant ist, wurde durch das praktische Tun, die hohe Motivation der<br />
Mädchen und die Akzeptanz der Jungen aufgebrochen. Während des Projektes wurden die Mädchen<br />
zunehmend selbstständiger, mutiger und selbstbewusster in ihrem Tun. Bei Problemen mit den Bauplä-<br />
nen berieten sie sich gegenseitig und fanden immer selbst machbare Lösungen. Der Umgang mit dem<br />
Werkzeug wurde zur Selbstverständlichkeit. Unübertroffen war der Stolz, als die fertigen Seifenkisten<br />
vorgestellt werden konnten: Das haben WIR Mädchen geschafft!<br />
Ausblick/Fazit<br />
Das Projekt war ein voller Erfolg und hat auch den betreuenden Lehrerinnen sehr viel Freude gemacht.<br />
Anfangs bestand die Sorge, ob zusätzliche externe Unterstützung vonnöten sein wird. Das gesamte weibli-<br />
che Team entschied sich jedoch ganz bewusst, konkrete Handlungsorientierung mit entdeckendem Lernen<br />
– also „learning by doing“ – zuzulassen.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Grundschule an der Düngelstraße<br />
James-Krüss-<strong>Schule</strong><br />
Düngelstraße 45<br />
44623 Herne<br />
Diese Entscheidung hat sich im Nachhinein als<br />
sehr günstig erwiesen, weil der Wunsch zum<br />
Projekterfolg mit der Notwendigkeit, ungewohnte<br />
Wege zu beschreiten, neue Kapazitäten bei den<br />
Mädchen und auch bei den betreuenden Lehrerin-<br />
nen freigesetzt hat. Geplant ist eine Fortsetzung<br />
der AG „Mädchen wählen <strong>Technik</strong>“.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Der elektrische Strom“<br />
Inhalte der Unterrichtsreihe sind im Wesentlichen Themen des Lehrplans Sachunterricht <strong>NRW</strong> aus den<br />
Bereichen „Natur und Leben“ und „<strong>Technik</strong> und Arbeitswelt“. Die vorliegende Unterrichtsreihe hat die<br />
Inhalte: Der elektrische Strom, Leiter und Nichtleiter, Stromkreis, Parallel- und Reihenschaltung, Schalt-<br />
skizzen, Batterie, Generatoren, Glühlampe, Magnetspule.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
In der Unterrichtseinheit sollen die <strong>Technik</strong>kompetenz und das Selbstverständnis insbesondere der Mäd-<br />
chen im Umgang mit technischen Fragestellungen, Materialien und Problemen gestärkt und gefördert<br />
werden. Dies soll durch die Bildung geschlechtshomogener Gruppen und folgender Ziel- und Inhaltsaspek-<br />
te gestützt werden und gilt <strong>für</strong> die Mädchen- ebenso wie <strong>für</strong> die Jungengruppen:<br />
a) Mädchen setzen sich mit technischen Fragestellungen auseinander, benutzen Fachvokabular, setzen<br />
Arbeitsanweisungen in Fachsprache um, dokumentieren ihre Umsetzungsideen und fertigen Schalt-<br />
skizzen dazu an.<br />
b) Mädchen gehen mit technischen Materialien um und benutzen da<strong>für</strong> Handwerkszeug.<br />
c) Mädchen wenden erste Erfahrungen mit eigenen einfachen Stromkreisen auf technisch weiterentwi-<br />
ckelte Nutzungsmöglichkeiten von elektrischem Strom an, indem sie mit „Kosmos easy elektro Kästen“<br />
experimentieren.<br />
d) Mädchen wenden das Gelernte beim Bau von Alltagsgegenständen bzw. Spielzeugen (Genderaspekt)<br />
selbstständig oder angeleitet an.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Ein wesentlicher Aspekt, der in dieser Unterrichtsreihe zum ersten Mal so umgesetzt wurde, war die<br />
geschlechtshomogene Gruppeneinteilung. Die meisten Mädchen waren zum ersten Mal mit technischen<br />
Fragestellungen unter sich, mussten sich <strong>für</strong> die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit<br />
dem Thema teilweise überwinden, denn sie konnten sich unter Gleichgesinnten nicht zurückziehen und<br />
benötigten auch wesentlich mehr Zeit <strong>für</strong> die Lösung praktischer Aufgaben als die meisten Jungengrup-<br />
pen. Trotzdem war zu beobachten, dass die Mädchen gerade durch die Auseinandersetzung mit dem<br />
Thema in ihrem technischen Verständnis stark gefördert wurden, so dass sie die Scheu vor dem Umgang<br />
mit Handwerkszeug und technischen Materialien verloren haben und spüren konnten, dass <strong>Technik</strong> Spaß<br />
machen kann, spannend ist und durchaus auch von Mädchen bewältigt werden kann. Bei der Auswahl<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
von weiteren Unterrichtsthemen werden weiterhin<br />
in hohem Maße naturwissenschaftlich-technische<br />
Themen berücksichtigt, die man in gendergerech-<br />
ten Teilthemen bearbeiten kann.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Grundschule Pantrings Hof<br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Eberhard-Wildermuth-Straße 43<br />
44628 Herne<br />
35
„Geisterbahn“<br />
Die Unterrichtsreihe, die im Rahmen des Projekts „Mädchen wählen <strong>Technik</strong>“ durchgeführt wurde, heißt<br />
„Geisterbahn/elektrischer Strom/Stromkreise – wir erkunden elektrische Stromkreise, Batterien und Werk-<br />
zeuge, bauen eigene Stromkreise, beobachten, was bei unterschiedlichen Stromkreisen geschieht und bauen<br />
gemeinsam eine Geisterbahn“. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich damit, wie elektrischer Strom<br />
täglich in jedem Haushalt eingesetzt wird, wie wir mit elektrischen Geräten umgehen sowie mit den Gefahren,<br />
die vom elektrischen Strom ausgehen können, und wie wichtig vorsichtiges Experimentieren ist. Sie erhalten<br />
erste Einblicke, was es mit Stromquellen auf sich hat und wo der Strom eigentlich herkommt.<br />
Die Mädchen und Jungen sollen sich mit den Symbolen wie z.B. zum elektrischen Stromkreis und Begriffen<br />
wie Polklemmen oder Schraubendreher usw. beschäftigen und diese nutzen. Die Kinder sollen mit Experi-<br />
mentierkästen ausprobieren, was man mit Stromkreisen alles machen kann. Und schließlich sollen sie ihre<br />
Entdeckungen und Erkenntnisse in der Entwicklung und im praktischen Bau einer einfachen „Geisterbahn“<br />
umsetzen. Dabei soll ein Stromkreis geschlossen werden, wenn ein Waggon/Wagen vorfährt und so zumin-<br />
dest ein Lichteffekt entstehen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Hierbei waren zwei Dinge wichtig: Einmal sollten die Mädchen ihre<br />
Scheu vor elektrischen Versuchen verlieren und Basteleien mit<br />
elektrischem Strom oder an einer Eisenbahn nicht gleich völlig<br />
ablehnen („Das machen nur Jungs.“). Im Rahmen anderer Unter-<br />
richtsinhalte hatte sich bereits gezeigt, dass einige Mädchen wenig<br />
Vertrauen in ihre Fähigkeiten hatten und handwerkliche Arbeiten<br />
schnell <strong>für</strong> sich ablehnten bzw. Jungen/Männern zuordneten.<br />
Sie sollten sehen, dass Mädchen genauso gut mit Batterien und<br />
Kabeln probieren und basteln können wie Jungen, wenn sie die<br />
Gelegenheit dazu haben.<br />
Das zweite Anliegen war, dass die Jungen an einem Unterrichts-<br />
thema mitarbeiten konnten, das sie sich schon lange gewünscht<br />
hatten und das auch ihr Selbstwertgefühl steigern sollte, da sie in<br />
ihren <strong>Partner</strong>gruppen ihr Vorwissen einbringen konnten.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Unterrichtsreihe kam sowohl bei den Schülerinnen als auch bei den Schülern sehr gut an. Alle Kin-<br />
der machten begeistert die Versuche und schriftlichen Ausarbeitungen mit. Sie zeigten sich regelrecht<br />
empört, wenn wir einen Tag nicht mit Stromkreisen probierten oder wenn wir nicht an der Geisterbahn<br />
bauten. Meistens wollten sie in der Pause weiterarbeiten.<br />
36<br />
<strong>Schule</strong><br />
St. Marien-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Katholische Grundschule<br />
Kirschenallee 100<br />
47443 Moers<br />
Es ist auffällig, wie begeistert sich Kinder generell<br />
mit dem Thema „Strom“ beschäftigten. Auch bei<br />
dieser Unterrichtsreihe zeigte sich die Begeiste-<br />
rung sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen.<br />
Die im Projekt angeschafften Experimentierkästen<br />
und der CVK Stromkasten werden künftig zum<br />
Thema „Strom und Magnetismus“ in den Schul-<br />
jahren 2, 3 und 4 genutzt.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Einrichtung eines <strong>Technik</strong>raumes“<br />
Diese Dokumentation entspricht in großen Teilen dem Wortlaut der Zweiten Staatsarbeit von Lisa-Marie Meise.<br />
Ein <strong>Technik</strong>raum, der speziell <strong>für</strong> das technische Lernen bereit steht, bietet den Kindern die Möglichkeit,<br />
in einer vorbereiteten Umgebung offen, selbstständig und handelnd tätig zu sein. Die Einrichtung eines<br />
<strong>Technik</strong>raumes soll <strong>Technik</strong>unterricht regelmäßig möglich machen und die Lehrkräfte organisatorisch<br />
und planerisch dabei unterstützen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Für</strong> den <strong>Technik</strong>raum wurden die beiden thematischen<br />
Schwerpunkte Elektrizität und Fahrzeugbau gewählt, da sie<br />
zum einen Inhalte des Lehrplans und zum anderen typische<br />
technische Themen sind, mit denen Kinder sehr viel lernen<br />
können. Ferner sind diese beiden Themenbereiche gut<br />
miteinander kombinierbar, da man themenübergreifend<br />
unterrichten kann. Die Materialien beider Themenbereiche<br />
werden sortiert in tragbaren Schränken aufbewahrt, so<br />
dass auch ein Unterrichten im Klassenraum möglich ist.<br />
Bei der Ausstattung des <strong>Technik</strong>raumes wurde Wert auf vielfältige Materialien zur Gestaltung z. B. <strong>für</strong><br />
die Fahrzeuge gelegt, denn vor allem Mädchen haben Freude daran, gestalterisch tätig zu werden.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Um das Lernen in dem neuen <strong>Technik</strong>raum mit<br />
den neuen Materialien angemessen reflektieren<br />
zu können, wurde probeweise die Unterrichtsrei-<br />
he „Wir bauen Fahrzeuge“ durchgeführt. Hierbei<br />
konnten die Schülerinnen und Schüler mithilfe<br />
verschiedener Materialien aus dem entsprechen-<br />
den Themenschrank selbst Fahrzeuge herstellen.<br />
Jedes der Kinder sollte selbstständig ein Räder-<br />
fahrzeug konstruieren, das rollen kann. Hierbei<br />
hatten sowohl die Jungen als auch die Mädchen<br />
großen Spaß.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Grundschule Rauendahl<br />
Rauendahlstraße 40-42<br />
45529 Hattingen<br />
37
„Erstellen von <strong>Technik</strong>kisten“<br />
38<br />
In diesem Projekt arbeiten Schülerinnen und Schüler mit <strong>Technik</strong>-<br />
kisten. Diese Kisten beinhalten Material und Arbeitsanleitungen <strong>für</strong><br />
kleine Lehrstücke, die von den Kindern angefertigt werden sollen.<br />
An jeder Station sind dabei andere Werkzeuge und Arbeitstechni-<br />
ken im Einsatz. Ziele sind das Kennenlernen gängiger Werkzeuge,<br />
deren sachgerechter Gebrauch sowie der Umgang mit unter-<br />
schiedlichen Materialien.<br />
Hintergrund <strong>für</strong> das Projekt ist die Hoffnung, dass fachfremde<br />
Lehrkräfte sich eher an technischen Unterricht heranwagen, wenn<br />
strukturiertes Material da<strong>für</strong> bereitsteht. Weitere Hemmschwel-<br />
len sollen dadurch abgebaut werden, dass das Material schon<br />
mit Schülerinnen und Schülern erprobt wurde. Die Fotos aus der<br />
Erprobungsphase zeigen, mit welchem Eifer die Kinder gearbeitet<br />
haben.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Stationen sind gleichermaßen <strong>für</strong> Jungen wie<br />
Mädchen geeignet. So muss keine Trennung vor-<br />
genommen werden, welche einerseits zur „Stig-<br />
matisierung“ führen kann und andererseits im<br />
Schulalltag schwer zu organisieren ist und somit<br />
den Einsatz im Unterricht verhindern könnte. Die<br />
Lehrstücke sind so gewählt, dass sie beide Ge-<br />
schlechter ansprechen und Mädchen wie Jungen<br />
sich über ihre Handlungsprodukte freuen können.<br />
An der Gestaltungs-Station können die Mädchen<br />
zudem ihrem Bedürfnis nachkommen, die Produk-<br />
te zu verschönern. Es wurden extra kleine Werk-<br />
zeuge <strong>für</strong> Mädchenhände angeschafft.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Kinder der Erprobungsklasse aus dem 4. Schuljahr konnten fast alle Aufgaben leisten. Mädchen wie<br />
Jungen waren sehr motiviert und hatten Spaß an der Arbeit und an ihren Werken. Erstaunlicherweise<br />
nutzten auch viele Jungen die Gestaltungs-Station, wenn auch nicht mit so viel Hingabe wie die Mädchen.<br />
Im nächsten Schuljahr wird die Werkstatt allen Lehrkräften der <strong>Schule</strong> vorgestellt. Bei einer pädagogi-<br />
schen Konferenz sollen sie selber an den Stationen arbeiten, um den praktischen Einsatz kennenzuler-<br />
<strong>Schule</strong><br />
Steinhammerschule<br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule Marten<br />
Schulte-Heuthaus-Straße 28<br />
44379 Dortmund<br />
nen. Dazu sollen zusätzlich die Mitarbeiterinnen<br />
der offenen Ganztagsschule eingeladen werden.<br />
Vielleicht finden sie Interesse daran, mit den<br />
Kisten am Nachmittag zu arbeiten. Wenn der<br />
Stundenplan es zulässt, soll eine <strong>Technik</strong>-AG ein-<br />
gerichtet werden.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Alessandro Volta – Erfinder der Batterie“<br />
Im Rahmen der Projektwoche „Berühmte Menschen“ lernten die Kinder Alessandro Volta als Erfinder<br />
der Batterie kennen, machten Versuche zum Stromkreis mit der Batterie und lernten Grundbegriffe der<br />
Photovoltaik kennen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Projektgruppe bestand aus neun Mädchen<br />
und elf Jungen aus dem 3. und 4. Schuljahr. Der<br />
Aspekt der Mädchenförderung liegt in der Ver-<br />
mittlung der Selbstverständlichkeit im Umgang<br />
mit <strong>Technik</strong> und der Ichstärkung von Mädchen.<br />
Es sollte verinnerlicht werden, dass es etwas<br />
Normales ist, mit <strong>Technik</strong> umzugehen ist – auch<br />
<strong>für</strong> Mädchen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Jungen und Mädchen arbeiteten in diesem Projekt sehr intensiv und waren überaus interessiert. Die<br />
Arbeit in geschlechtshomogenen Gruppen war interessant zu beobachten, da Unterschiede in der Ar-<br />
beitsweise sehr deutlich wurden. Dies war <strong>für</strong> das Projekt und den Erfolg aber nicht vonnöten. In diesem<br />
Projekt zeigten sich die Mädchen den Jungen in keinem Fall unterlegen. Das Interesse war genauso<br />
groß wie bei den Jungen. Sie brachten zwar nicht so ein großes Vorwissen ein, nahmen da<strong>für</strong> aber<br />
umso mehr mit und behielten es auch. Durch ihre gewissenhafte Arbeitsweise erreichten sie sogar zum<br />
Schluss ein besseres Ergebnis als die Jungen.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
Das Projekt wurde – in abgespeckter Form – in<br />
den Sachunterrichtsplan des 4. Schuljahrs auf-<br />
genommen. Die Lehrkräfte entscheiden <strong>für</strong> sich<br />
und ihre Klasse, ob sie geschlechtshomogene<br />
Arbeitsgruppen bilden oder nicht.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Turmschule<br />
Städtische Gemeinschaftsschule der Primarstufe<br />
Schonnebecker Straße 32<br />
45884 Gelsenkirchen<br />
39
„Edison, der Erfinder der Glühlampe“<br />
Im Rahmen der Projektwoche „Berühmte Menschen“ lernten die Kinder Thomas Alva Edison als einen<br />
berühmten Erfinder kennen, machten Experimente im Zusammenhang mit der Glühlampe und dem elek-<br />
trischen Strom und bauten ein Puppenhaus mit elektrischer Beleuchtung.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
An der Projektgruppe nahmen 20 Kinder aus dem 2., 3. und 4. Schuljahr teil, insgesamt fünf Mädchen<br />
und 15 Jungen. <strong>Für</strong> die Teilnahme an der Gruppe hatten sich ursprünglich 51 Kinder (36 Jungen und 15<br />
Mädchen) mit Erstwunsch angemeldet. Hier zeigt sich, dass sich immerhin 15 Mädchen als Erstwunsch<br />
mit Elektrizität auseinandersetzen wollten, aber auch, dass es doppelt so viele Jungen waren.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Alle Kinder nahmen während der gesamten Projektwoche an allen Experimenten mit großem Interesse<br />
teil und bauten mit viel Eifer an ihren Puppenhäusern. Die Kinder schienen besonders durch die Tatsa-<br />
che angesprochen, dass sich durch den Einbau der elektrischen Beleuchtung in die Puppenhäuser <strong>für</strong><br />
die bei den Versuchen gewonnenen Erkenntnisse umgehend ein Anwendungsbereich bot. Am Ende der<br />
Projektwoche war bei allen Kindern ein Lernzuwachs festzustellen. Mädchen und Jungen zeigten sich<br />
während der gesamten Projektwoche gleichermaßen motiviert. Die Mädchen gingen Aufgaben nicht<br />
weniger unbefangen als die Jungen an und sie zeigten keinerlei Scheu, der Gruppe Problemlösungen<br />
vorzuschlagen. Die Experimente führten die Mädchen mit gleicher Eigenständigkeit wie die Jungen durch.<br />
Bezüglich der Freude an der Durchführung von Experimenten waren zwischen Jungen und Mädchen kei-<br />
nerlei Unterschiede feststellbar. Auch beim Bau und der Möblierung des Puppenhauses waren zwischen<br />
Jungen und Mädchen keine Interessenunterschiede zu erkennen. Auch beim Austausch von Ideen, sei es<br />
bei den Experimenten oder bei der Arbeit an den Puppenhäusern, zeigten die Kinder keinen Unterschied<br />
in ihrem Verhalten, wenn sie sich mit einem Jungen oder einem Mädchen austauschten. Die Kinder gin-<br />
gen unbefangen miteinander um. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es <strong>für</strong> die Arbeit dieser<br />
Projektgruppe zu keinem Zeitpunkt von Vorteil gewesen wäre, Jungen und Mädchen auf unterschiedliche<br />
Weise an den Themen arbeiten zu lassen oder gar die Gruppe nach Jungen und Mädchen zu trennen.<br />
40<br />
<strong>Schule</strong><br />
Turmschule<br />
Städtische Gemeinschaftsschule der Primarstufe<br />
Schonnebecker Straße 32<br />
45884 Gelsenkirchen<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Arbeit mit Werkzeug und Holz/Bau von Seifenkisten“<br />
Das Projekt besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil haben Schülerinnen und Schüler einer 3. und einer 4.<br />
Klasse nach Geschlechtern getrennt mit Holz gearbeitet und den Umgang mit Werkzeugen erprobt. Im<br />
zweiten Teil haben die Mädchen dieser Klassen Seifenkisten aus Bausätzen zusammengebaut.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Im handelnden Umgang mit Werkzeug und Holz<br />
konnten sich die Mädchen ohne Einflussnahme<br />
der Jungen selbstständig Fertigkeiten hinsichtlich<br />
des Planens und Herstellens von Gegenständen<br />
aneignen. Beim Bau der Seifenkisten konnten<br />
sie das zielgerichtete Lesen von Grafiken und<br />
Bauanleitungen trainieren. Sie konnten ihre<br />
Vorerfahrungen, ihre Fragen und Interessen in<br />
einer geschlechtshomogenen Gruppe ausleben,<br />
ohne Zurechtweisungen von Jungen be<strong>für</strong>chten<br />
zu müssen.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
Ausblick/Fazit<br />
Speziell die Mädchen haben einen neuen Zugang<br />
zum technischen Werken erhalten und Hemm-<br />
schwellen überwunden. Durch die handelnde<br />
Auseinandersetzung mit den Materialien haben<br />
sie ihre Vorkenntnisse systematisiert, erweitert<br />
und auch revidiert. Alle Aktivitäten fanden bei<br />
allen Kindern großen Anklang. Sie waren hoch<br />
motiviert, kreativ und haben überwiegend part-<br />
nerschaftlich zusammen gearbeitet. Es herrschte<br />
in allen Phasen eine gelassene Atmosphäre, in<br />
der keine Frage <strong>für</strong> zu dumm erachtet wurde und<br />
Tipps und Hilfen immer willkommen waren.<br />
Das Projekt lässt sich nach Meinung der durch-<br />
führenden Lehrkräfte beliebig ergänzen, auswei-<br />
ten und modifizieren.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Wilbergschule<br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Wilbergstraße 3<br />
44807 Bochum<br />
41
„Mädchen und <strong>Technik</strong> – wir können was!“<br />
Das Projekt „Mädchen und <strong>Technik</strong> – wir können was!“ findet mit drei Schülerinnen der 6. und 7. Klasse<br />
und fünf Schülerinnen der 8. und 9. Klasse montags in der 5. und 6. Stunde an wechselnden Orten in<br />
unserer <strong>Schule</strong> statt. Die Themen:<br />
• „Mädchen müssen zusammen halten.“<br />
42<br />
Zusammenführung der zwei Klassen, Abbau von Vorurteilen,<br />
Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen, Abstecken von Grenzen.<br />
• „Auf der Suche nach einem Raum <strong>für</strong> uns.“<br />
Wo findet unser wöchentliches Treffen statt?<br />
• „Was erwarten wir jeden Montag?“<br />
Was <strong>für</strong> Wünsche und Be<strong>für</strong>chtungen haben die Mädchen?<br />
• „Wir fangen ganz einfach an.“<br />
Besichtigung des Werkraums, wer hat welche Erfahrungen?<br />
• „Wir möchten etwas herstellen.“<br />
Die Schülerinnen erstellen ein kleines eigenes Werkstück.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Anfertigung eines Stundenplanrahmens erfordert nicht viel handwerkliches Vorwissen. Das genaue<br />
Messen und Sägen wie auch das Bohren von Löchern ist <strong>für</strong> die Schülerinnen leistbar. Sie erfahren<br />
somit schnell, dass sie etwas alleine herstellen können. Der Stundenplanrahmen ist <strong>für</strong> die Schülerinnen<br />
ein attraktiver Anreiz, da sie diesen <strong>für</strong> sich selber oder als Geschenk <strong>für</strong> andere behalten dürfen.<br />
Etwas alleine herstellen mit hohen Erfolgscharakter ist eine Erfahrung, die die Schülerinnen im Schulall-<br />
tag nicht immer erleben. Besonders die Schülerinnen an einer Förderschule brauchen Erfolgserlebnisse,<br />
damit sich ihr Selbstbewusstsein ausbaut und festigt.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Schülerinnen sind ins Werken eingestiegen. Anfängliche Ängste und Abneigungen (Bohrmaschine,<br />
Säge etc.) wurden abgebaut. Nach den Sommerferien sind Betriebserkundungen geplant und die Be-<br />
sichtigung des Handwerkerinnenhauses in Köln. Wünschenswert wäre ein von den Mädchen geplantes<br />
eigenes großes Projekt <strong>für</strong> die <strong>Schule</strong>.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Comeniusschule<br />
Städtische Förderschule<br />
Heinrich-Lübke-Straße 140<br />
51375 Leverkusen<br />
Foto: <strong>Stiftung</strong> <strong>Partner</strong> <strong>für</strong> <strong>Schule</strong> <strong>NRW</strong><br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Meta-Ku“<br />
Das Projekt bestand aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Im theoretischen Teil haben sich<br />
die Schülerinnen und Schüler zunächst mit der Frage „Welche Berufe kenne ich?“ und ihren Wunschberu-<br />
fen beschäftigt. Mittels einer Bücherkiste aus der örtlichen Bibliothek konnten sie sich mit Berufen ausein-<br />
andersetzen und so einen ersten Zugang zum Thema finden. Bei der praktischen Arbeit ging es darum, auf<br />
unterschiedliche Arten bearbeitetes Kupferblech (z.B. durch Schneiden, Entgraten, Bohren) mit ebenfalls<br />
bearbeitetem Acrylglas (z.B. durch Sägen, thermoplastische Verformung) zu Mobiles zu verarbeiten.<br />
Bestandteil der Praxis war neben der Arbeit im<br />
Werkraum der Fröbelschule der Besuch einer<br />
Dachdeckerfirma und die Teilnahme der Mäd-<br />
chen am Eintagesprojekt „Berufsorientierung <strong>für</strong><br />
Mädchen“ bei der RAG in Datteln. Hier haben die<br />
Mädchen in der Metallwerkstatt unter Anleitung<br />
einer Industriemechanikerin Schlüsselanhänger<br />
aus Aluminiumblech hergestellt und bei der Ar-<br />
beit unterschiedliche Werkzeuge, Maschinen und<br />
<strong>Technik</strong>en kennengelernt und angewandt.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Mädchen und Jungen der Klassen 6a und 6b haben gleichberechtigt am Projekt teilgenommen. Es wurde auf<br />
eine Geschlechtertrennung verzichtet, um den Mädchen nicht zu vermitteln, dass die Auseinandersetzung mit<br />
Berufen und die praktische Arbeit im <strong>Technik</strong>unterricht <strong>für</strong> Mädchen etwas Besonderes ist, da der sonstige<br />
Unterricht auch nicht nach Geschlechtern getrennt durchgeführt wird. Erfahrungen aus dem <strong>Technik</strong>unter-<br />
richt haben auch bislang gezeigt, dass der gemeinsame Unterricht von Mädchen und Jungen eher eine gegen-<br />
seitige positive Beeinflussung mit sich bringt als negative Auswirkungen auf Mädchen oder Jungen hat.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Rückschauend betrachtet hat sich der Ansatz, Schülerinnen und Schüler gemeinsam zu unterrichten, als<br />
durchaus positiv erwiesen. Sowohl Mädchen als auch Jungen konnten sich gleichermaßen behaupten,<br />
beim Besuch der Dachdeckerfirma zeigten sich die Mädchen sogar als wissbegieriger und dominanter.<br />
Alle Teilnehmenden des Projekts hatten viel Spaß und waren mit viel Engagement und Kreativität am<br />
Werk. Es konnten nicht alle Projektphasen in der Ausführlichkeit und Intensität durchgeführt und been-<br />
det werden. Es ist geplant, das Projekt im Schuljahr 2008/2009 fortzusetzen, die praktischen Arbeiten<br />
fertigzustellen und anschließend sowohl in der <strong>Schule</strong> als auch eventuell im Friseurstudio eines Koopera-<br />
tionspartnerbetriebs auszustellen.<br />
Zudem ist seitens der Schulleitung geplant, die <strong>Technik</strong>förderung der Mädchen in ähnlicher Form schon<br />
in der Mittelstufe zu beginnen. Das Projekt „Meta-Ku“ soll hierbei zur Grundlage genommen werden.<br />
Es soll dann situativ entschieden werden, ob der<br />
Unterricht geschlechtergetrennt oder gemeinsam<br />
stattfindet, um gerade Mädchen einen möglichst<br />
ungehinderten und unbeeinflussten Zugang zum<br />
<strong>Technik</strong>unterricht zu ermöglichen.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Fröbelschule<br />
Förderschule der Stadt Dortmund<br />
Sendstraße 100-102<br />
44143 Dortmund<br />
43
„<strong>Technik</strong> ist doch (nix) <strong>für</strong> Mädchen“<br />
Die Schülerinnen haben in der Unterrichtsreihe „<strong>Technik</strong> ist doch (nix) <strong>für</strong> Mädchen!“ die Möglichkeit, den<br />
Werkstoff Kunststoff und seine Verarbeitungsmöglichkeiten durch eigene handlungsaktive Auseinander-<br />
setzung kennenzulernen. Die Mädchengruppe wird in vier Unterrichtseinheiten, in denen sie die Ver- und<br />
Bearbeitungstechniken von Acrylglas kennenlernt und selbstständig ausführt, auf die Herstellung eines<br />
komplexen Anwendungsgegenstandes hingeführt.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
• geschlechtsspezifische Rollenmuster aufbrechen<br />
• technische und naturwissenschaftliche Fähig-<br />
44<br />
keiten bei Mädchen wecken und fördern<br />
• vorhandene Fertigkeiten der Mädchen festigen,<br />
vertiefen und ausbauen<br />
• neue Berufschancen und Berufsfelder <strong>für</strong> die<br />
Mädchen erschließen<br />
• neue Interessen bei den Mädchen entwickeln<br />
• direkter Umgang mit unbekannten Materialien<br />
• Selbstbewusstsein der Mädchen stärken<br />
• Vertrauen der Mädchen in eigene Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten herstellen<br />
Ausblick/Fazit<br />
Nach jeder Unterrichtseinheit, an deren Ende die Herstellung eines Werkstücks <strong>für</strong> jedes Mädchen<br />
steht, sollen die Beteiligten zum einen zeigen können, was sie erstellt haben, und zum anderen aufge-<br />
tretene Probleme benennen und bearbeiten. Dies ist die Grundlage <strong>für</strong> die Arbeitsschritte in den darauf<br />
folgenden Unterrichtseinheiten.<br />
Im Anschluss an die gesamte Unterrichtsreihe wird gemeinsam mit den Mädchen ein reflektierendes<br />
Gespräch über die gemachten Erfahrungen angesetzt. Die Ergebnisse werden von den Teilnehmerinnen<br />
in einem Bewertungsbogen festgehalten. Darüber hinaus werden die begleitenden Lehrkräfte versuchen,<br />
die konstruktiven Anregungen, Verbesserungsvorschläge und persönlichen Ideen in der Umsetzung einer<br />
sich anschließenden Unterrichtsreihe zu berücksichtigen.<br />
Den Mädchen wird während der gesamten Unterrichtsreihe verdeutlicht, dass sie die erlernten Techni-<br />
ken auf andere Werkstoffe übertragen. Auf diese Weise kann der Respekt oder die Angst vor anderen<br />
Werkstoffen abgebaut werden.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Niederrheinschule<br />
Städtische Förderschule<br />
Friedrich-Heinrich-Allee 24<br />
47475 Kamp-Lintfort<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Kunststoffver- und -bearbeitung“<br />
Das Projekt wird <strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler des 7. und 8. Jahrgangs an zwei Projekttagen im Rahmen<br />
der normalen Unterrichtszeit durchgeführt. Projektort ist die außerschulische Einrichtung der „Kultur-<br />
und Begegnungsstätte Alter Bauhof“. Neben theoretischen Überlegungen zum Thema Kunststoff, z.B.<br />
über die Bedeutung des Materials im Alltag, beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit seiner<br />
Bearbeitung und den dazu nötigen Werkzeugen. <strong>Für</strong> einen praxisorientierten Zugang planen und ferti-<br />
gen die Mädchen und Jungen einen Gebrauchsgegenstand aus Acrylglas. Die Schülerinnen und Schüler<br />
besuchen projektbegleitend das örtliche Berufsinformationszentrum (BIZ) in Hamm, um Perspektiven im<br />
Hinblick auf die Berufswahl im Bereich Kunststoffverarbeitung insbesondere <strong>für</strong> junge Frauen aufgezeigt<br />
zu bekommen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Der Ideenreichtum der Schülerinnen wird in diesem Projekt besonders aufgegriffen und im Sinne der<br />
Erweiterung der <strong>Technik</strong>kompetenz, z.B. durch Modellentwicklung, technisches Zeichnen, Biegen und<br />
Umformen von Thermoplasten, gefördert. Die beruflichen Interessen der Schülerinnen werden nicht nur<br />
im Hinblick auf die Kunststoffberufe berücksichtigt. Das herzustellende Werkstück, eine Blumenvase,<br />
wird den Interessen von Mädchen gerecht. Der Werkstoff PMMA ist <strong>für</strong> Mädchen besonders aufgrund<br />
der Ästhetik und Bearbeitungsmöglichkeiten ansprechend, auch weil er ohne großen Kraftaufwand gut<br />
zu bearbeiten ist.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Da die Unterrichtseinheit bei Redaktionsschluss noch nicht stattgefunden hatte, kann kein Fazit gezogen<br />
werden.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Anne-Frank-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Gemeinschaftshauptschule<br />
Frankenstraße 12<br />
59067 Hamm<br />
45
„Mädchen programmieren Roberta: Ein Robotermädchen lernt laufen“<br />
In diesem Projekt können Mädchen im <strong>Technik</strong>unterricht Roboter planen und zusammenbauen. Dazu<br />
gehören unter anderem der sachgemäße Einsatz der nötigen Materialien und Werkzeuge, wie z.B. Akku<br />
und Sensoren, das Entdecken und Einüben von Programmierwegen, um den Roboter zu bewegen, sowie<br />
mathematische Überlegungen. Zum Projektverlauf gehört ebenso die protokollarische Dokumentation<br />
der Arbeitsschritte und Ergebnisse.<br />
Am Ende der Reihe sollen die Mädchen ihre Ergebnisse in der <strong>Schule</strong> und außerhalb, z.B. im Rahmen<br />
eines Zeitungsartikels, präsentieren. Es wird auch eine Präsentation mit dem Programm PowerPoint er-<br />
stellt. Gerade in diesem Punkt wird sich zeigen, inwieweit die Mädchen Selbstbewusstsein erlangt haben,<br />
indem sie eine Präsentation aufbauen, vorstellen und andere da<strong>für</strong> <strong>begeistern</strong> können.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Das Projekt hat das Ziel, Mädchen nachhaltig <strong>für</strong> <strong>Technik</strong> zu interessieren. Sie sollen an dieses Thema<br />
herangeführt werden und erkennen, dass sie die gleichen, wenn nicht gar bessere Ergebnisse als die<br />
Jungen erreichen können. Die Kurse sollen reine Mädchenkurse werden, so dass dort nicht die bekann-<br />
ten Hemmschwellen auftreten. Auf diese Weise können die Mädchen eigene Erfahrungen sammeln<br />
und sich trauen, <strong>Technik</strong> auszuprobieren. Sie sollen selbst ihre Interessen und Fähigkeiten erkennen,<br />
erproben und weiterentwickeln. Neugier und Interesse an <strong>Technik</strong> sind unabdingbare Voraussetzungen,<br />
um sich z.B. auf eine technische Ausbildung zu bewerben und diese auch durchzuhalten. Mädchen soll<br />
die Barriere vor <strong>Technik</strong> genommen werden, so dass sie selbstbewusster werden, auch im Bereich der<br />
Berufswahl.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Da die Unterrichtseinheit bei Redaktionsschluss noch nicht stattgefunden hatte, kann kein Fazit gezogen<br />
werden.<br />
46<br />
<strong>Schule</strong><br />
Falkschule<br />
Hauptschule der Stadt Hamm<br />
An der Falkschule 9<br />
59077 Hamm<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Ein kinetisches Kunstwerk“<br />
Die Schülerinnen lernten in einer Stationsarbeit verschiedene Möglichkeiten der optischen Täuschung<br />
kennen. Sie entwarfen gemeinsam ein künstlerisch gestaltetes Werkstück, das eine optische Täuschung<br />
enthielt. Die Projektgruppe entschied sich <strong>für</strong> einen Drachen mit Augen aus drehbaren Scheiben. Der<br />
Drache wurde zuerst gezeichnet, dann wurde festgelegt, aus welchen Einzelteilen er aufgebaut werden<br />
soll. Danach wurden Schablonen gefertigt, mit deren Hilfe die Einzelteile auf Sperrholz übertragen wer-<br />
den konnten. Anschließend wurden die Holzteile <strong>für</strong> das Werkstück gesägt und durch Lackieren farbig<br />
gestaltet. Zuletzt wurde der Drachen zusammengesetzt und im Schulgarten aufgestellt.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Schülerinnen haben in der 5. Jahrgangsstufe noch keine einschränkenden Rollenbilder verinnerlicht<br />
und lassen sich vorbehaltslos auf Arbeiten ein, die von den Schülerinnen der 7. Jahrgangsstufe schon<br />
abgelehnt werden, da sie sich in dieser späteren Altersgruppe als weniger kompetent und erfahren ein-<br />
stufen als Jungen und dementsprechend weniger Engagement im <strong>Technik</strong>unterricht zeigen. Durch das<br />
Projekt soll der Erfahrungsrückstand der Mädchen ausgeglichen werden, damit sie später im gemeinsa-<br />
men Unterricht ebenfalls auf ihr Können im Umgang mit Werkzeugen zurückgreifen können. Außerdem<br />
wird der positive Abschluss des Projekts ihr Selbstbewusstsein stärken und dazu beitragen, dass sie eine<br />
positive Erwartungshaltung in Bezug auf ihre technischen Begabungen entwickeln. Auch das Interesse an<br />
eher männlich dominierten Berufen ist noch ohne ablehnende Haltungen vorhanden.<br />
Der geschlechtergetrennte Unterricht kommt<br />
dem Bedürfnis der Mädchen nach Zeit und Ruhe<br />
zur Auseinandersetzung mit den Werkzeugen<br />
sehr entgegen und das Kunst und <strong>Technik</strong> ver-<br />
bindende Projekt entspricht in besonderer Weise<br />
den Vorlieben der Schülerinnen. Bei der prakti-<br />
schen Durchführung wurde Wert auf mädchenge-<br />
rechte Werkzeuge und Materialien gelegt.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Schülerinnen zeigten sich interessiert am Projektthema. Sie arbeiteten sehr aktiv und selbständig an<br />
ihren Aufgaben, wobei sie großes Selbstvertrauen bewiesen. Offenbar machte ihnen die Arbeit Spaß, da<br />
sie auch außerhalb der regulären Stunden im <strong>Technik</strong>raum vorbeischauten, um zwischendurch an ihrem<br />
Drachen weiterzuarbeiten. Ob die Projektschülerinnen in Klasse 7 im regulären <strong>Technik</strong>-Unterricht tat-<br />
sächlich ihre technischen Fähigkeiten selbstbewusster einschätzen und sie offener gegenüber männlich<br />
dominierten Arbeiten und Berufen bleiben, wird sich erst in der Zukunft zeigen. Ganz sicher sind aber<br />
durch das Projekt positive Erinnerungen an die Malerwerkstatt und das eigene technische Vermögen<br />
gelegt worden und das Projekt hat die Schülerinnen zu einem Zeitpunkt erreicht, zu dem sie sich offen<br />
auf das Thema einlassen. Bei der Durchführung des Projekts hat sich gezeigt, dass das Thema noch viel<br />
mehr fächerübergreifende Bezüge beinhaltet, die<br />
bei einer wiederholten Durchführung noch zusätz-<br />
lich genutzt werden können. Das Projektthema ist<br />
sehr offen und bietet viele Variationsmöglichkei-<br />
ten. Dadurch ist es auch in modifizierter Form im<br />
Pflichtunterricht einsetzbar.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Hauptschule an der Schwalbenstraße<br />
Schwalbenstraße 22<br />
45899 Gelsenkirchen<br />
47
„Kosmetik – Naturwissenschaft und <strong>Technik</strong> im Dienst der Schönheit“<br />
Im Projekt „Kosmetik – Naturwissenschaft und <strong>Technik</strong> im Dienst der Schönheit“ probieren die Schüle-<br />
rinnen aus ihrem Alltag bekannte Hennaprodukte aus. Dabei lernen sie Gebrauchsanleitungen zu lesen<br />
und zu befolgen. Die Schülerinnen erhalten einen Überblick über die Stellung der kosmetischen Industrie<br />
in unserer Wirtschaft. Sie sollen sich über die Berufsbilder in diesem Bereich wie z.B. Chemikantin,<br />
Laborantin oder Drogistin informieren.<br />
In einer praktischen Phase werden einige Kosme-<br />
tika selbst hergestellt. Dabei wird der Umgang<br />
mit der Laborwaage und dem Magnetrührer<br />
eingeübt. Auch das genaue Lesen und Verste-<br />
hen der Versuchsanleitung sind wichtige Punkte,<br />
ebenso wie das exakte Abmessen und Abwiegen<br />
von Chemikalien. Anhand eines Schaubildes soll<br />
die Versuchsanordnung mit einer großtechni-<br />
schen Anlage verglichen werden.<br />
Ein Besuch in einem Betrieb der chemischen In-<br />
dustrie, möglichst aus dem Bereich Kosmetik, ist<br />
geplant. Dabei sollen insbesondere auch Fragen<br />
zu Ausbildungsmöglichkeiten geklärt werden.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Da Kosmetik in der Erfahrungswelt von Mädchen eine große Rolle spielt, kann man sie damit gut mo-<br />
tivieren. Um den großen Anteil der ausländischen Schülerinnen zu berücksichtigen, fiel die Wahl auf<br />
Hennaprodukte, die die Mädchen auch zuhause anwenden.<br />
Um den Blick von typischen Mädchenberufen auf andere Berufsbilder zu lenken, die ebenfalls im weiteren Sin-<br />
ne mit Kosmetik zu tun haben, sollen sich die Schülerinnen einen Überblick durch Internetrecherche verschaf-<br />
fen. Da die Schülerinnen die hergestellten Kosmetika später mitnehmen können, gehen sie wahrscheinlich<br />
sorgfältig und gewissenhaft mit den Chemikalien um und halten sich genau an die Anleitungen. Dabei lernen<br />
sie naturwissenschaftliche Arbeitstechniken, ohne dabei von männlichen Schülern an den Rand gedrängt zu<br />
werden. Sie führen die praktischen Arbeitsschritte selbst aus, anstatt immer nur Protokoll zu führen.<br />
Bei der Betriebsbesichtigung soll der Erfahrungsaustausch mit weiblichen Auszubildenden ein wesentli-<br />
cher Aspekt sein.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Durchführung der Unterrichtseinheit wird im Schuljahr 2008/2009 stattfinden.<br />
48<br />
<strong>Schule</strong><br />
Hauptschule Scharnhorst<br />
Städtische Gemeinschaftsschule<br />
Gleiwitzstraße 200<br />
44328 Dortmund<br />
Foto: <strong>Stiftung</strong> <strong>Partner</strong> <strong>für</strong> <strong>Schule</strong> <strong>NRW</strong><br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Mädchen entwerfen und planen ihr Wunschzimmer“<br />
Mithilfe des Projekts „Mädchen entwerfen und planen ihr Wunschzimmer und setzen es anschließend<br />
in einem maßstabsgerechten Modell in die Praxis um“ soll versucht werden, Mädchen bzw. junge Frau-<br />
en an naturwissenschaftliche und technische Berufe heranzuführen, da sie in diesen Berufszweigen<br />
noch unterrepräsentiert sind. Schon in der <strong>Schule</strong> haben Mädchen in den entsprechenden Fächern oft<br />
weniger Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, geringeres Interesse trotz gleicher Eignung und oftmals<br />
schlechtere Noten.<br />
Während eines Schuljahres durchlaufen sie erst die Planungsphase und dann die Phase der praktischen<br />
Umsetzung. In der Planungsphase beschäftigen sich die Schülerinnen mit ihrem Entwurf, der Detailplanung<br />
von Möbeln, der Elektrik sowie der Wand-, Decken-, und Fußbodengestaltung. Zudem lernen sie die Ar-<br />
beitsbereiche der benötigten Berufsfelder kennen. In der Phase der praktischen Umsetzung erstellen die<br />
Schülerinnen anhand der theoretischen Vorplanung ein Modell ihres Wunschzimmers im Maßstab 1:5.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Ziele dieses Projekts sind:<br />
• Den Mädchen sollen Perspektiven in naturwissenschaftlich-technischen<br />
Berufsfeldern eröffnet werden.<br />
• Die naturwissenschaftlich-technischen Begabungen innerhalb der schulischen<br />
Berufs- und Studienorientierung sollen stärker gefördert werden.<br />
• Zudem soll dem drohenden bzw. bereits jetzt existierenden Fachkräftemangel<br />
vorgebeugt und Unternehmen bei der Nachwuchssuche unterstützt werden.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Durchführung der Unterrichtseinheit wird im Schuljahr 2008/2009 stattfinden.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Hellweg Hauptschule<br />
Rünther Straße 80<br />
59192 Bergkamen<br />
49
„<strong>Technik</strong>tag <strong>für</strong> Mädchen“<br />
In diesem Jahr ist als Sonderveranstaltung am 10.06.2008 <strong>für</strong> die Mädchen der Klassen 7 und 8 sowie<br />
<strong>für</strong> eine kleine Gruppe von Jungen der „<strong>Technik</strong>tag <strong>für</strong> Mädchen“ durchgeführt worden. Die Mädchen<br />
wurden an diesem Tag mit unterschiedlichen Aufgaben aus dem <strong>Technik</strong>bereich konfrontiert und durften<br />
sich in vielfältiger Weise mit technischen Problemen auseinandersetzen.<br />
In der Turnhalle (wegen des benötigten Platzes) war ein Parcours mit Trainingsmodulen aufgebaut. Auf<br />
jedem Tisch lag ein gelber Stationszettel mit den Anweisungen <strong>für</strong> die Durchführung und, wenn nötig,<br />
ein grüner Lösungszettel. Zu jeder Station gab es eine Betreuungsperson, die vorher in die einzelnen<br />
Stationen eingeführt wurde. Die Mädchen wurden in kleinen Gruppen vor der Halle begrüßt und kurz über<br />
den Inhalt informiert. Regeln bezüglich der Sicherheit wurden aufgestellt. Jedes Mädchen bekam einen<br />
blauen Laufzettel, auf dem die Stationen vermerkt waren. Die Mädchen verteilten sich auf die Stationen<br />
und wurden von den Betreuerinnen und Betreuern angeleitet und unterstützt, wo es nötig war.<br />
20 Aufgaben, die unterschiedlichste Fähigkeiten<br />
erforderten, standen zur Wahl. Bedingung war,<br />
mindestens zehn Aufgaben zu lösen. Die Statio-<br />
nen, die zu erreichenden Punkte und die erreichte<br />
Punktzahl wurden auf dem Laufzettel eingetragen.<br />
Am Ende wurde ausgerechnet, wie viel Prozent der<br />
Gesamtpunktzahl erreicht wurden. Die Aufgaben<br />
waren so gewählt, dass sie einen hohen Aufforde-<br />
rungscharakter besaßen und an vielen Stationen<br />
nicht sofort einen direkten – und damit eventuell<br />
abschreckenden – <strong>Technik</strong>bezug erkennen ließen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Bei diesem Mädchen-<strong>Technik</strong>tag können Mädchen <strong>für</strong> sie Ungewohntes ausprobieren und erkennen,<br />
dass Arbeit im technischen Bereich <strong>für</strong> beide Geschlechter gleichermaßen möglich und interessant ist.<br />
Technische Aufgaben waren auf Mädchenthemen ausgerichtet. Dadurch und durch Auswahl von Werk-<br />
zeugen und Maschinen, die Mädchenhänden gerecht werden, entsteht Spaß an der <strong>Technik</strong>.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Der Tag hat gezeigt, dass Mädchen Interesse an <strong>Technik</strong> mitbringen, wenn ihnen die Möglichkeiten in<br />
dem entsprechenden Rahmen gegeben werden: Personen, Materialien und Werkzeuge sowie Übungen<br />
mit Aufforderungscharakter. Die Mädchen waren mit Begeisterung dabei, haben gute und sehr gute<br />
Leistungen gezeigt, so dass sehr schnell klar war, dass die Weiterführung des Projekts im nächsten<br />
Jahr und die Einbettung in den größeren Zusammenhang „Berufsorientierung“ zwingend gegeben sein<br />
muss.<br />
50<br />
<strong>Schule</strong><br />
Overbergschule<br />
Städtische Gemeinschaftshauptschule<br />
Rhienscher Berg 12<br />
58452 Witten<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Von der Maschinentechnik in die Metalltechnik“<br />
Die Schülerinnen nehmen im Projekt „Von der Maschinentechnik in die Metalltechnik“ zunächst Einblick in die<br />
Funktionsweise einer Ständerbohrmaschine, müssen dann Parallelen zu einem elektrischen Handrührgerät<br />
finden und alles auf ein Hammerwerk, welches zum<br />
Schmieden in früheren Zeiten eingesetzt wurde,<br />
übertragen und dazu ein Modell bauen. Aus der<br />
Verwendung des Hammerwerks ergibt sich das<br />
Interesse an der Metallverarbeitung – hier Schmie-<br />
den von Werkzeugen und der Exkurs in die heutige<br />
Arbeitswelt der Stahlverarbeitung anhand einer<br />
detaillierten Betriebsbesichtigung, verbunden mit<br />
einer aktiven Arbeitsphase in der dortigen Lehr- bzw.<br />
Ausbildungswerkstatt.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Motivation entsteht aus der Vielseitigkeit des Projekts. Es sind Spielräume vorhanden, die eine schü-<br />
lerinnenorientierte Gestaltung zulassen. Sehr wichtig ist, dass die Mädchen sich aktiv mit technischen<br />
Zusammenhängen befassen müssen und damit auch den Verlauf bestimmen. Hauptziel des Projekts<br />
war, das Interesse der Mädchen an technischen Sachverhalten zu wecken, soziale Schranken diesbe-<br />
züglich abzubauen und Angst vor einer „Männerdomäne“ zu nehmen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Schülerinnen waren sehr begeistert und haben ihre neuen Erfahrungen in der <strong>Schule</strong> weitergetra-<br />
gen. Daraus ergibt sich eine Wiederholung im kommenden Schuljahr mit einer weiteren Gruppe. Wider<br />
Erwarten ist die Nachfrage so groß, dass überlegt werden muss, wie das Interesse bewahrt werden<br />
kann, wenn nicht alle Schülerinnen unterkommen. Die Schülerinnen, die teilgenommen haben, wollen<br />
noch mehr wissen, sodass ein zweites Projekt in der Fortsetzung läuft, in dem dann Berufsbilder detail-<br />
liert aufgearbeitet werden. Vorstellbar ist auch, den Bereich der chemischen Industrie hinzuzufügen.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „Heintzmann“ wird fortgesetzt, da von beiden Seiten und<br />
auch vom AGV Metall großes Interesse besteht.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Werner-von-Siemens-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Gemeinschaftshauptschule<br />
Haydnstraße 3<br />
44805 Bochum<br />
51
„Elektrotechnik: Bau einer Lärmampel“<br />
Die Unterrichtseinheit „Elektrotechnik: Sensorik und Umwandlung von Signalen mit dem Ziel, eine Lärm-<br />
ampel zu bauen“ fand als zweistündiger Wahlpflichtkurs der Jahrgangsstufen 9 und 10 im zweiten<br />
Halbjahr 2007/2008 statt. Es hatten sich 13 Jungen im Alter von 15 bis 18 Jahren gemeldet, vier<br />
Mädchen kamen hinzu. Die Gruppe war extrem heterogen; es kam zu Konflikten zwischen den Jungen<br />
und den Mädchen. Das hatte eine Teilung der Gruppe zur Folge: Die Jungen kamen weiter zu der im<br />
Stundenplan angegebenen Zeit und die Mädchen an mehreren Freitagnachmittagen. Da von den Mäd-<br />
chen mehr Ruhe gefordert wird, sollte als Unterrichtsergebnis eine Lärmampel gebaut werden, die <strong>für</strong><br />
die Schülerinnen und Schüler ein Mittel der Selbstregulierung sein soll. Die Ampel zeigt ab 60 Dezibel<br />
das gelbe und bei Überschreitung von etwa 80 Dezibel die rote Lampe. Als Einstieg wurde am Tag gegen<br />
den Lärm am 16.04.2008 die Ausstellung der DASA in Dortmund besucht. Die Jugendlichen machten<br />
eine Führung, hörten Vorträge und machten Experimente im Schalllabor.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Mädchen sollten eine Selbstverständlichkeit im Umgang mit Werkzeugen und Selbstbewusstsein<br />
technischen Dingen gegenüber entwickeln. Der spezifisch weibliche Zugang zum technischen Material<br />
ermöglicht den Abbau der Hemmungen und diffusen Ängste der Mädchen. Durch ihren Forscherdrang<br />
sollen die Mädchen zu mehr Wissen und dadurch zu einer größeren Nähe und Sympathie <strong>für</strong> technische<br />
Dinge gelangen, damit überholte genderbestimmte Bilder in ihren Köpfen abgebaut werden können. Sie<br />
sollen in einem geschützten Bereich ohne die Konkurrenz der männlichen Mitschüler in freundlicher,<br />
ungestörter Atmosphäre experimentieren können.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die forschend-entdeckende Herangehensweise an das Thema Elektronik wurde von den Mädchen gut an-<br />
genommen. Sie erkannten die spezifische Ästhetik der Bauteile und funktionierten sie <strong>für</strong> andere Belange<br />
um. Das erleichterte eine positive Einstellung zu dem spezifisch männlichen Bereich Elektronik und schloss<br />
eine prinzipielle Ablehnung von vornherein aus. Dazu muss anerkennend gesagt werden, dass die vier<br />
Mädchen eigentlich den Wahlpflichtkurs „Buchbinden“ gewählt hatten, der mangels Interesse aber nicht<br />
zustande gekommen war, sodass sie nun in einen <strong>für</strong> sie völlig fremden und eigentlich ungewollten Bereich<br />
einsteigen mussten. Die erforderlichen elektronischen Bauteile wurden in der Unterrichtszeit erkundet<br />
und experimentell eingesetzt. Durch den späten Einstieg in das Projekt war das Ziel, eine Lärmampel zu<br />
bauen, nicht mehr zu erreichen, wird aber im nächsten Halbjahr als Wahlpflichtkurs weitergeführt und<br />
von den Mädchen zu Ende gebracht. Das Projekt war trotz des großen Zeitaufwands <strong>für</strong> alle sehr lohnend.<br />
Zusammen mit den Mädchen wurde ein großer Er-<br />
fahrungsschatz aufgebaut, der in den nächsten Se-<br />
mestern weitergeben und ausbauen werden kann.<br />
52<br />
<strong>Schule</strong><br />
Ganztags-Hauptschule Remberg<br />
Elbersstiege 10<br />
58095 Hagen<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Fit <strong>für</strong> die Bildungskarriere – die Realschule als Sprungbrett“<br />
In dem Kooperationsprojekt „Fit <strong>für</strong> die Bildungskarriere – die Realschule als Sprungbrett“ der Gertrud-<br />
Bäumer-Realschule und der Diesterweg-Grundschule führen die Schülerinnen und Schüler miteinander<br />
naturwissenschaftliche und technische Experimente aus dem Alltag durch. In dem Projekt, das in Zu-<br />
sammenarbeit mit der Universität Dortmund stattfindet, lernen die Realschülerinnen und Realschüler<br />
neben der Aneignung und Vermittlung von rein fachlichen Aspekten vor allem den Umgang mit Rollen-<br />
und Vorbildern: Studentinnen und Studenten werden zu Vorbildern <strong>für</strong> eine erfolgreiche Bildungskarriere<br />
nach der <strong>Schule</strong> <strong>für</strong> die Realschülerinnen und Realschüler, während diese selbst zu Vorbildern <strong>für</strong> die<br />
Grundschulkinder werden. Diese Aspekte, intensive Coachings sowie die betreuenden Lehrkräfte fördern<br />
besonders bei den Schülerinnen das Selbstbewusstsein und das Verantwortungsbewusstsein gegenüber<br />
sich selbst und anderen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Da das gemeinsame Experimentieren mit den<br />
Grundschulkindern durch eine hauptsächlich<br />
phänomenologische Herangehensweise an Natur-<br />
wissenschaften und <strong>Technik</strong> geprägt ist, bedeutet<br />
dies einen komplett anderen Zugang als es die<br />
Jugendlichen von ihrem Schulalltag gewöhnt sind.<br />
Dies fördert das Interesse der Jugendlichen an<br />
Naturwissenschaften und <strong>Technik</strong> allgemein so-<br />
wie an einem naturwissenschaftlich-technischen<br />
Bildungsweg. Dies gilt im Besonderen <strong>für</strong> die Mäd-<br />
chen sowohl der Grund- als auch der Realschule.<br />
Durch die Mentorentätigkeit der Jugendlichen fördert das Projekt wichtige soziale und kooperative Kom-<br />
petenzen, die bei Mädchen bereits häufig gut ausgeprägt sind. In dem Projekt können Mädchen deshalb<br />
stärker in Naturwissenschaften und <strong>Technik</strong> gefördert werden. Über die Zusammenarbeit mit den klei-<br />
nen Kindern kann insbesondere bei den Realschülerinnen das Interesse an diesen vermeintlich „schwe-<br />
ren“ Fächern ganz anders gefördert werden. Bei den männlichen Realschülern stand die Förderung der<br />
Sozialkompetenz gegenüber dem Interesse an Naturwissenschaften und <strong>Technik</strong> im Vordergrund. Das<br />
Projekt stellt deshalb <strong>für</strong> die Realschüler eine große Chance zur Persönlichkeitsentwicklung dar.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Durch die Erfolge bei den Jugendlichen und Grundschulkindern wird das Projekt weitergeführt und in<br />
der Realschule noch stärker mit den berufsvorbereitenden Aktivitäten vernetzt. Es wird <strong>für</strong> das ganze<br />
Schuljahr ein WP2-Kurs <strong>für</strong> das Projekt eingerichtet. Im letzten Schuljahr war es eine AG <strong>für</strong> Freiwillige,<br />
bei der sich dann die besten Schülerinnen und Schüler gemeldet haben. Das Projekt soll aber zu einer<br />
langfristigen AG wie z.B. die Energie-Spar-AG <strong>für</strong><br />
alle Schülerinnen und Schüler werden. Außerdem<br />
wird es eine stärkere Zusammenarbeit der Fach-<br />
leute von Grundschule und Realschule geben,<br />
um auch die Inhalte und Vorangehensweise des<br />
Projekts im Unterricht der Grundschule zu ver-<br />
ankern.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Gertrud-Bäumer-Realschule<br />
Städtische Realschule <strong>für</strong> Jungen und Mädchen<br />
Goethestraße 20<br />
44147 Dortmund<br />
53
„Mädchen <strong>für</strong> <strong>Technik</strong> <strong>begeistern</strong>“<br />
Das Projekt „Mädchen <strong>für</strong> <strong>Technik</strong> <strong>begeistern</strong> - Experimentelle Erkundung einfacher elektrischer Schal-<br />
tungen und Bau eines elektrischen Quizspiels“ gliedert sich in zwei Teile: Zuerst wurde ein <strong>Technik</strong>-<br />
schnuppertag <strong>für</strong> Mädchen der Jahrgangsstufe 6 durchgeführt. Daran schließt eine Unterrichtssequenz<br />
an, die sich über ca. fünf Doppelstunden erstreckt. Diese soll ab dem kommenden Schuljahr in den<br />
regulären Förderunterricht der Jahrgangsstufe 5 oder 6 integriert werden.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Mit dem <strong>Technik</strong>schnuppertag <strong>für</strong> Mädchen wurden die Schülerinnen der Jahrgansstufe 6 vor der Wahl<br />
eines Faches aus dem Wahlpflichtbereich 1 in einem ersten Schritt angesprochen und auf das Fach<br />
<strong>Technik</strong> aufmerksam gemacht. Dabei lag das Ziel darin, die sehr geringe Mädchenquote im Fach Tech-<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Resonanz der Mädchen auf den Schnupper-<br />
tag war so groß, dass nicht alle Mädchen, die teil-<br />
nehmen wollten, berücksichtigt werden konnten.<br />
Der Tag selbst kann insofern als Erfolg verzeich-<br />
net werden, als dass sich die Mädchenquote im<br />
<strong>Technik</strong>kurs der kommenden Jahrgangsstufe 7<br />
gegenüber den Vorjahren verdoppelt hat. Bei der<br />
inhaltlichen Planung des <strong>Technik</strong>unterrichts sollte<br />
dies miteinbezogen und die individuelle Förderung<br />
der Mädchen berücksichtigt werden.<br />
54<br />
<strong>Schule</strong><br />
Heinrich-Pattberg-Realschule<br />
Städtische Realschule Moers<br />
Uerdinger Straße 74<br />
47441 Moers<br />
nik, die im Durchschnitt unter 15% liegt, bereits<br />
zum nächsten Schuljahr zu erhöhen. Der zweite<br />
Schritt soll langfristig in die Unterrichtsplanung<br />
der unteren Jahrgangsstufen einfließen und da-<br />
durch eine kontinuierliche <strong>Technik</strong>förderung bzw.<br />
zunächst <strong>Technik</strong>motivation bewirken. Ziel ist,<br />
dass alle Mädchen und Jungen eines Jahrgangs<br />
im Rahmen des Förderunterrichts die Unter-<br />
richtssequenz durchlaufen, jedoch geschlech-<br />
tergetrennt, um insbesondere auf die Mädchen<br />
sensibler eingehen zu können.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Schnuppertag <strong>Technik</strong>“<br />
Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 erproben ihre praktisch-technischen Fertigkeiten<br />
durch einen Stationenlauf:<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
• Biegen einer Blume aus Draht<br />
• Sägen eines Würfels aus einem Quadratstab<br />
• Demontage von zwei Schrauben und Muttern<br />
aus einer Doppel-T-Form<br />
• Schätzen und Messen von Nagellängen<br />
• Bau eines Turms mit Reißzwecken (Lötübung)<br />
• Technisches Zeichnen<br />
• Bohrübung an der Standbohrmaschine<br />
• Belegen von Lüsterklemmen<br />
• Verbindung von Stahl- und Bauwinkeln mit<br />
Schrauben und Muttern<br />
• Aufzeichnen von Tierfiguren auf Sperrholz und<br />
Aussägen per Dekupiersäge<br />
• Nachbau eines Körpers am PC<br />
• Programmierung eines Lego-Roboters<br />
• Aufbau eines Körpers nach technischer Zeich-<br />
Mädchen sollen <strong>für</strong> technische Inhalte und somit <strong>für</strong> die technische Berufswelt begeistert werden. Ziel<br />
dieses Schnuppertages ist es, durch Erfolgserlebnisse bei einfachen technischen Aufgaben Mädchen zu<br />
motivieren bzw. ihnen Mut zu machen, die Wahl des Faches <strong>Technik</strong> als Leistungskurs in Erwägung zu<br />
ziehen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Diese Maßnahme wird als fester Bestandteil in<br />
das Schulprogramm aufgenommen. Die wesentli-<br />
chen Gründe hier<strong>für</strong> sind eine freudig-engagierte<br />
Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler, positive<br />
Rückmeldungen in persönlichen Gesprächen und<br />
eine sehr hohe Anmeldezahl <strong>für</strong> den Leistungs-<br />
kurs <strong>Technik</strong> in Klasse 7 im Schuljahr 2008/<br />
2009. Von den 27 Anmeldungen waren zehn von<br />
Mädchen, trotz der auf 18 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer begrenzten Kursgröße.<br />
nung<br />
<strong>Schule</strong><br />
Marienschule<br />
Realschule <strong>für</strong> Jungen und Mädchen<br />
Franziskanerstraße 1<br />
59065 Hamm<br />
55
„AGs rund um die Fahrradreparatur“<br />
Das an der Realschule Heessen durchgeführte Projekt gliedert sich in zwei völlig unterschiedlich gestal-<br />
tete AGs, die beide das Reparieren von Fahrrädern als gemeinsamen Aufhänger haben. Die Fahrrad-AG<br />
kümmert sich nur um die Reparatur der oftmals defekten Fahrräder der gesamten Schülerschaft der<br />
Realschule Heessen. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler zunächst mit Hilfe von Ruheständlern<br />
die Werkzeuge kennen, die zwingend <strong>für</strong> die leichten Reparaturen von Fahrrädern notwendig sind. Im<br />
nächsten Schritt reparieren sie dann in Eigenregie die ihnen zur Verfügung gestellten Fahrräder.<br />
Die Video-AG kümmert sich ausschließlich um die Dokumentation der neu ins Leben gerufenen Fahr-<br />
rad-AG. Ziel ist es, einen ca. sieben bis zehn Minuten dauernden Film über die Fahrrad-AG zu drehen.<br />
Dabei erlernen die Schülerinnen und Schüler zunächst den richtigen Umgang mit der neuen Kamera und<br />
dem Stativ. Auch der Umgang mit einem Bildbearbeitungsprogramm wird im Zuge der AG-Tätigkeiten<br />
gewährleistet. Da es sich bei dem Film nicht um einen reinen Dokumentarfilm handeln soll, haben die<br />
Mädchen und Jungen die Arbeit der Fahrrad-AG in eine Handlung eingebaut und somit vor den ersten<br />
konkreten Dreharbeiten ein Storyboard erstellt. Die eigentlichen Dreharbeiten der einzelnen geplanten<br />
Filmsequenzen nehmen dann den Großteil der AG-Arbeit ein.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Schülerinnen dringen durch ihre Mitarbeit an beiden AGs in noch bestehende Männerdomänen ein<br />
und bekommen so einen Einblick in die Arbeitsweise eines Fahrradmechanikers oder Film- und Tontech-<br />
nikers. Die Einarbeitung der Schülerinnen durch Fachleute in die jeweiligen hochtechnischen Aufgaben-<br />
felder gewährleistet den Erwerb der einzelnen neuen Kompetenzen. Auch der hohe Grad der selbststän-<br />
digen Arbeit fördert in erheblichem Maße das <strong>Technik</strong>verständnis der Schülerinnen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Arbeit der Schülerinnen in <strong>für</strong> Männer typischen Berufszweigen hat sich als völlig unproblematisch<br />
herausgestellt. Sowohl im Arbeitsbereich der Video-AG als auch im Bereich der Fahrrad-AG waren an-<br />
fängliche Schwierigkeiten beim Umgang mit Schraubenschlüssel und Objektiv schnell überwunden. Vor<br />
diesem Hintergrund sollen auch im nächsten Schuljahr beide Angebote <strong>für</strong> Mädchen aufrechterhalten<br />
werden. Allerdings wird die Video-AG nicht erneut eine Dokumentation der Fahrrad-AG produzieren,<br />
sondern sich auf andere Aktivitäten der Realschule Heessen konzentrieren.<br />
56<br />
<strong>Schule</strong><br />
Realschule Heessen<br />
Jahnstraße 23<br />
59073 Hamm<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Planung und Fertigung von Schmuckstücken aus Metall“<br />
Das Projekt „Planung und Fertigung von Schmuckstücken aus<br />
Metall unter Berücksichtigung geometrischer Formen“ wird fächer-<br />
übergreifend mit dem Fach Mathematik kombiniert, weil festgestellt<br />
wurde, dass viele geometrische Formen wie z.B. Drei- und Vierecke<br />
auch Unterrichtsinhalte in Klasse 7 und 8 sind.<br />
Zu Beginn der Unterrichtsreihe ist es wichtig, dass die Schülerinnen<br />
und Schüler verschiedene Metalle sowie deren Eigenschaften und<br />
Bearbeitung kennenlernen. Die Werkzeuge und deren Umgang müs-<br />
sen erlernt werden. In der Mathematik wird begleitend oder in einer<br />
kurzen Wiederholung (falls dieselbe Lehrperson <strong>Technik</strong> und Mathe-<br />
matik unterrichtet) der Unterrichtsinhalt „Konstruktion von Dreiecken<br />
und Vierecken“ besprochen. Danach erfolgen Planung und Entwurf<br />
der Schmuckstücke, die dann von den Schülerinnen und Schülern<br />
hergestellt werden. In einer Präsentation werden die Schmuckstücke<br />
nach Beendigung der Arbeit gezeigt und vorgestellt.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Laut Richtlinien <strong>für</strong> den <strong>Technik</strong>unterricht soll das Thema „Metallbearbeitung“ besprochen werden. In<br />
diesem Projekt wurde dieses Thema nicht wie gewöhnlich am Beispiel eines Hubschraubers besprochen,<br />
sondern am Beispiel der Schmuckherstellung. Schmuck ist ein Accessoire, womit sich die Schülerinnen<br />
kleiden. Somit kommt dieses Thema aus ihrer Alltagswelt und hat einen ästhetischen Aufforderungscha-<br />
rakter. Sie identifizieren sich mit diesem Thema und sind dadurch motivierter, sich mit den Lerninhalten<br />
des <strong>Technik</strong>- und des Mathematikunterrichts auseinanderzusetzen. Theoretische Inhalte des Mathema-<br />
tikunterrichts werden <strong>für</strong> die Mädchen interessanter, da sie den Transfer der Dreiecks- und Vierecks-<br />
konstruktionen zur praktischen Arbeit der Schmuckherstellung leisten können.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Eine Durchführung der Unterrichtseinheit ist <strong>für</strong> das Schuljahr 2008/2009 geplant. Danach soll diese<br />
fester Bestandteil des schulinternen Lehrplans werden.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Gustav-Heinemann-Realschule<br />
Landgerichtsstraße 17<br />
47051 Duisburg<br />
Foto: <strong>Stiftung</strong> <strong>Partner</strong> <strong>für</strong> <strong>Schule</strong> <strong>NRW</strong><br />
57
„Wilhelminas Werkstatt“<br />
Während einer viertägigen Projektwoche wurde im Projekt „Wilhelminas Werkstatt – Mädchen der Jahr-<br />
gangsstufen 5 und 7 entdecken ihre handwerkliche Fähigkeiten zur Ausgestaltung des Klassenraumes“<br />
eine Werkstatt eingerichtet. Hier bekamen Schülerinnen einer 5. und einer 7. Klasse die Gelegenheit,<br />
handwerkliche <strong>Technik</strong>en und die Materialien Holz, Metall, Keramik und Farbe kennenzulernen und eigene<br />
Erfahrungen im Umgang damit zu sammeln. Hergestellt wurden Dinge zur Dekoration der Klassenräume.<br />
An den ersten beiden Tagen entdeckten die Schülerinnen Möglichkeiten des Werkstoffs Holz, indem sie ma-<br />
gnetische Tafeln mit Rahmen sowie weitere kleine Laubsägearbeiten anfertigten. Die Schülerinnen erhielten<br />
keine fertigen Vorlagen, sondern sollten eigene Vorstellungen umsetzen und Möglichkeiten erproben. Um<br />
den Blick auf die Möglichkeiten und die Verarbeitung der Materialien Holz, Kunststoff und Metall sowie die<br />
berufliche Orientierung zu erweitern, ergänzten ein Besuch und ein Vortrag beim Fachverband des Tischler-<br />
handwerks die praktischen Arbeiten. <strong>Für</strong> die Schülerinnen der Klasse 5 bedeuteten die Inhalte des Projekts<br />
die ersten bewussten Begegnungen im Bereich der „Männerberufe“, während ein größerer Teil der Schüle-<br />
rinnen aus der Klasse 7 bereits beim Girls’ Day erste Erfahrungen mit eher Männern zugestandenen Berufen<br />
sammeln konnte. Der dritte Tag stand im Zeichen des Malerhandwerks, neben technischen Kenntnissen zur<br />
praktischen Umsetzung sollte auch hier ein Blick auf berufliche Perspektiven in gestaltungsorientierten Be-<br />
rufen (Maler/innen und Lackierer/innen, aber auch Grafiker/innen und Inneneinrichter/innen) ermöglicht<br />
werden. Am vierten Tag ging es um den Werkstoff Metall. Die Mädchen hatten die Gelegenheit, ihre Kraft an<br />
dickerem Metalldraht zu messen und diesen zu Blumen zu biegen. Den Bedürfnissen der Schülerinnen nach<br />
farbigen Details wurde nachgekommen, indem der Blumendraht zusätzlich durch Perlen geschmückt und die<br />
Blumentöpfe mit farbigen Glassteinen und mitgebrachten Muscheln verziert wurden.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Bewusst sollten hier nur Mädchen zusammenwirken, um jeden Vergleich mit Jungen auszuschließen. Im Fra-<br />
gebogen bewerteten zahlreiche Mädchen es als positiv, dass die „unruhigen, lauten Jungs“ nicht in der Klasse<br />
sein würden. Viele begrüßten es auch gleichzeitig, Schülerinnen aus einer anderen Klasse kennenzulernen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten, mit welch hoher Motivation und Ausdauer die Schülerinnen mitge-<br />
macht und auch Frustrationsmomente überstanden haben. Die Mädchen empfanden das Bewusstsein<br />
der eigenen handwerklichen Fähigkeiten und den Spaß an der Arbeit als positiv. Die gewählte Projektform<br />
war günstig, da hier jede Bewertung der Produkte in Notenform wegfallen konnte. Die selbst erarbeite-<br />
ten Laubsägearbeiten wiesen bei einigen Schüle-<br />
rinnen einen beeindruckenden Schwierigkeitsgrad<br />
auf. Sinnvoll erscheint uns, auch weiterhin Mög-<br />
lichkeiten zu schaffen, die Schülerinnen solche<br />
Erfahrungen erlauben.<br />
58<br />
<strong>Schule</strong><br />
Wilhelm-Röntgen-Realschule<br />
Städtische Realschule <strong>für</strong> Jungen und Mädchen<br />
Kreuzstraße 159<br />
44137 Dortmund<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Die ‚Mädchen wählen <strong>Technik</strong>‘-AG“<br />
In der Arbeitsgemeinschaft „Mädchen wählen <strong>Technik</strong>“ wird Schülerinnen des 6. Jahrgangs in ein bis<br />
zwei wöchentlichen Stunden ein erster Einblick in die technisch basierte Welt geboten. Erste Fertig-<br />
keiten mit Werkzeugen zur Holz- und Metallbearbeitung werden in Lehrgängen mit anschließenden<br />
praktischen Projekten erlernt. Hier sind Kooperationen mit Frauen aus Handwerksberufen angestrebt.<br />
Zudem bekommen die Schülerinnen einen Einblick in die Elektrotechnik. Erste Versuche und technische<br />
Vorgehensweisen zum Erproben von Schaltungen werden mit einem Unterrichtsgang in das Umspann-<br />
werk Recklinghausen gekoppelt. Dieser Unterrichtsblock wird ebenfalls durch praktische Projekte<br />
(Alarmanlagenschaltung/Morsegerät) bereichert und getragen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Durch die Geschlechtshomogenität der Gruppe verlieren die Schülerinnen die Angst vor dem männer-<br />
dominierten <strong>Technik</strong>bereich des Lebens und der Gesellschaft. Die Schülerinnen können sich fernab von<br />
Vorurteilen und Anfeindungen individuell entwickeln, das Fach <strong>Technik</strong> kennenlernen und ohne Angst,<br />
etwas falsch zu machen, lernen, mit Werkzeugen und Materialien umzugehen.<br />
Ziel des Projekts:<br />
• Abbau von Ängsten und Vorurteilen<br />
• höherer Anteil von Schülerinnen im vierten Hauptfach <strong>Technik</strong> ab Klasse 7<br />
• Erweiterung des möglichen Berufsspektrums <strong>für</strong> Frauen<br />
• Aufklärung der Schülerinnen über Möglichkeiten von Frauen in technischen Berufen<br />
• Mädchenförderung bzgl. Naturwissenschaften/<strong>Technik</strong>/Berufswahl<br />
Ausblick/Fazit<br />
<strong>Für</strong> das Schuljahr 2008/2009 ist die phasenweise Unterrichtung des Faches Physik im 7. Jahrgang<br />
in geschlechtshomogenen Lerngruppen in Planung. Da<strong>für</strong> werden von je zwei Klassen alle Schülerinnen<br />
gemeinsam von einer Physiklehrerin und alle Schüler von einem Physiklehrer unterrichtet.<br />
Die AG soll als <strong>Technik</strong>einführung verpflichtend <strong>für</strong> alle Schülerinnen des 6. Jahrgangs sein. Da<strong>für</strong> wer-<br />
den alle Schülerinnen aus den Klassen in möglichst kleinen Gruppen bis maximal 16 Teilnehmerinnen<br />
phasenweise im Schuljahr das Fach <strong>Technik</strong> erproben können.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Willy-Brandt-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Realschule<br />
Ernst-Reuter-Platz 10-20<br />
45699 Herten<br />
59
„Cola und Co. – Chemie-AG <strong>für</strong> Mädchen“<br />
<strong>Für</strong> das Projekt „Cola und Co. – Chemie-AG <strong>für</strong><br />
Mädchen“ wurde eine Chemie-AG ins Leben ge-<br />
rufen und durchgeführt. Wir haben uns <strong>für</strong> das<br />
Themengebiet „Cola“ entschieden, weil wir den<br />
Schülerinnen einen Aufhänger aus ihrer Lebenswelt<br />
bieten wollten, um sie zur freiwilligen Teilnahme zu<br />
motivieren. Nachdem die erste Stunde Chemie-AG<br />
mit bereits zehn Schülerinnen stattgefunden hatte,<br />
kamen weitere Interessentinnen durch Mundpropa-<br />
ganda hinzu. Aus organisatorischen Gründen wur-<br />
de die Teilnehmerinnenzahl dann auf 16 begrenzt.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Berührungsängste von Mädchen mit dem Fach Chemie waren bekannt. Durch Auswahl eines gen-<br />
dergerechten Themas sollten die Mädchen gezielt angesprochen und <strong>für</strong> das Fach interessiert werden.<br />
Mit der AG sollten die Mädchen in einer geschlechtshomogenen Gruppe ihre Ängste und Vorurteile<br />
hinsichtlich des Fachs Chemie abbauen und im geschützten Raum Spaß und Selbstbewusstsein am<br />
Hinterfragen, Untersuchen und Verstehen bekommen. Durch das Tragen der notwendigen Schutzklei-<br />
dung (Kittel, Schutzbrille) fanden die Schülerinnen zusätzlich immer stärker Gefallen an der Rolle der<br />
Wissenschaftlerin.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die AG hat dazu beigetragen, das Selbstbewusstsein der Schülerinnen hinsichtlich ihrer naturwissen-<br />
schaftlichen Fähigkeiten und des entdeckenden Lernens zu unterstützen. Die Hemmungen hinsichtlich<br />
des naturwissenschaftlichen Experimentierens wurden im Laufe der AG sichtlich geringer und der Mut,<br />
Hypothesen aufzustellen und zu äußern, wuchs.<br />
Die Schülerinnen baten um Fortführung der Chemie-AG, obwohl es sich dabei um eine zusätzliche schu-<br />
lische Veranstaltung im Nachmittagsbereich handelt. In Hinblick auf den Chemieunterricht haben die<br />
Schülerinnen bereits Grundkenntnisse erlangt und werden dadurch einen leichteren Einstieg in das Fach<br />
Chemie haben.<br />
60<br />
<strong>Schule</strong><br />
Anne Frank <strong>Schule</strong> Rheinkamp<br />
Städtische Gesamtschule Moers<br />
Kopernikusstraße 9<br />
47445 Moers<br />
Foto: <strong>Stiftung</strong> <strong>Partner</strong> <strong>für</strong> <strong>Schule</strong> <strong>NRW</strong><br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Baumwolltaschen bedrucken – Stempelherstellung über CAD und CNC“<br />
Die gegründete Schulfirma aus den Schülerinnen und Schülern der 9. Jahrgangsstufe stellt im Fach<br />
Arbeitslehre/<strong>Technik</strong> über CAD und CNC Druckstempel her, mit denen Baumwolltaschen <strong>für</strong> einen<br />
bestimmen Anlass (Weihnachten, Schulfest, Einschulung etc.) bedruckt und anschließend vertrieben<br />
werden.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Durch den hohen Anteil an Gestaltung und Kreativität in Verbindung mit technischen Prozessen werden<br />
besonders Schülerinnen Anreize geboten, ihre Interessen einzubringen und ihre Fähigkeiten auf techni-<br />
schen Gebieten zu entwickeln.<br />
Um das Berufswahlspektrum <strong>für</strong> Schülerinnen zu erweitern und Alternativen zu „Frauenberufen“ (wie Fri-<br />
seurin, Kosmetikerin etc.) aufzuzeigen, sollen Berufe beleuchtet werden, die technisch orientiert sind.<br />
Um das festgefahrene Rollenklischee bei Mädchen und Jungen aufzubrechen, werden zunächst die<br />
Mädchen der Lerngruppe in das CAD-Programm eingeführt. Sie werden anschließend als Expertinnen<br />
den Jungen selbstständig dieses Programm erklären. Ebenso soll die <strong>Partner</strong>arbeit von Jungen und<br />
Mädchen Rollenklischees aufdecken.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Um die <strong>Technik</strong>kompetenz von Mädchen weiter zu fördern und sie in ihrer Geschlechtsrolle zu stärken,<br />
könnte dieses Projekt auch fächerübergreifend arbeiten. Aspekte der Mädchenförderung können in den<br />
Fächern Berufswahlorientierung, Lebensplanung und Gesellschaftslehre weiter beleuchtet und vertieft<br />
werden.<br />
Das vorliegende Konzept zur Mädchen- und <strong>Technik</strong>förderung muss sich im 1. Halbjahr 2008/2009 in<br />
der Praxis bewähren und wird bei bzw. nach seiner Anwendung sicher verbessert und modifiziert.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Anne-Frank-Gesamtschule<br />
Städtische Gesamtschule<br />
Burgholzstraße 120<br />
44145 Dortmund<br />
61
„Rund um den Zucker“<br />
Der vollständige Titel des Projektes lautet „Von der industriellen Zuckergewinnung aus Zuckerrüben zur<br />
Gewinnung von Zucker mit haushaltsüblichen und/oder laborüblichen Methoden aus Äpfeln“. Ausge-<br />
hend von einer graphischen Darstellung der industriellen Herstellung von Zucker sollen die Schülerinnen<br />
und Schüler einer 9. Klasse eine labortechnische Versuchsanordnung zur Gewinnung von Zucker aus<br />
Äpfeln herleiten. Die Unterrichtsreihe wird im Regelunterricht eines Chemie-E-Kurses in ausgelosten<br />
geschlechtsheterogenen Gruppen durchgeführt.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Unterrichtseinheit soll beiden Geschlechtern gerecht werden. Der Umgang mit dem Bunsenbrenner<br />
ist zwar den meisten Mädchen bekannt, aber häufig haben sie Angst beim Anzünden der Brenner und<br />
sie haben in der Großgruppe da<strong>für</strong> sorgen können, dass sie es nicht machen müssen. In der <strong>Partner</strong>-<br />
arbeit wird jede den Brenner wenigstens zweimal selbst anmachen müssen. Der Umgang mit einer<br />
Gasflasche unter Anleitung ist ebenfalls neu und soll jeweils von einem Mädchen der 4-er Arbeitsgruppe<br />
durchgeführt werden. Die Schülerinnen sollen entdecken, dass Chemie sehr viel mit <strong>Technik</strong>en, die auch<br />
in jedem Haushalt stattfinden, arbeitet. Sie sollen ebenso entdecken, dass Lebensmittelverarbeitung<br />
häufig chemische Prozesse beinhaltet, somit Chemie etwas Nützliches und <strong>für</strong> den Alltag Selbstver-<br />
ständliches ist. Damit kann insbesondere bei Mädchen ein Interesse <strong>für</strong> das naturwissenschaftliche Fach<br />
verstärkt werden.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Unterrichtsreihe wird im Schuljahr 2008/2009 durchgeführt werden.<br />
62<br />
<strong>Schule</strong><br />
Erich-Fried Gesamtschule<br />
Grabenstraße 14<br />
44625 Herne<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Engineering“<br />
Engineering ist ein neues Wahlfach, das Schülerinnen und Schülern zusammen die Möglichkeit eröffnet,<br />
Grundkenntnisse in Ingenieurwissenschaften zu erlangen und dabei intensiv Englisch als Sprache der<br />
Wissenschaft zu erlernen. Die Gruppengröße ist auf 20 Personen (zehn Schülerinnen und zehn Schüler)<br />
beschränkt. In den ersten Lernjahren werden grundlegende Fertigkeiten wie Teamarbeit, Gruppenbildun-<br />
gen, Durchführung eigener kleiner Projekte, Präsentation der Ergebnisse etc. vermittelt; später werden<br />
spezielle Arbeitstechniken ausgewählter Ingenieurwissenschaften erarbeitet.<br />
Anders als andere Wahlpflichtfächer wird Engineering schon ab der Klasse 5 mit vier Wochenstunden<br />
erteilt. Ab Klasse 6 wird Engineering mit vier bis fünf Wochenstunden unterrichtet. Der Unterricht in<br />
anderen WP-Fächern wird nur zwei- bis vierstündig erteilt.<br />
„Learning by doing“: Die praktische Erarbeitung<br />
technischer und naturwissenschaftlicher Sach-<br />
verhalte steht im Vordergrund. Englischsprachige<br />
Phasen sind von Anfang an Teil des Unterrichts.<br />
Ab der Klasse 7 wird der Unterricht auf Englisch<br />
durchgeführt, denn gute Englischkenntnisse sind<br />
in technischen Berufen und in der Wissenschaft<br />
in der Regel eine Notwendigkeit.<br />
Wenige überschaubare Projekte, z.B. Entwicklung und Bau eines Windrads, werden in einem Halbjahr<br />
fast ausschließlich in Kleingruppen (zwei – vier Schülerinnen und Schüler) in wechselnder geschlechtli-<br />
cher Zusammensetzung durchgeführt. Die Phasen Erarbeitung von Grundkenntnissen, Planung, Bau,<br />
Testlauf und ggf. Verbesserung sind feste Bestandteile eines solchen Projekts.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Das Projekt hat mittlerweile den Abschluss der Klasse 6 erreicht. Die Nachfrage nach diesem Fach in<br />
der Stadt Hamm ist stark angestiegen und die gelungene Förderung von Mädchen und guten Schüle-<br />
rinnen und Schülern zeigt sich in ihrer Begeisterung am Unterricht. Die Vernetzung mit Industrie und<br />
Handwerk zeigt erste Erfolge. Ein neues Hauptfach ist fester Bestandteil der Friedensschule geworden.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Friedensschule<br />
Gesamtschule der Stadt Hamm<br />
Marker Allee 20<br />
59063 Hamm<br />
63
„Mädchen in technischen Berufen – wir lernen neue Berufsfelder kennen“<br />
Im Rahmen der Mädchen-AG im Jahrgang 7 werden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Betrieben<br />
und Werkstätten Praktika und Besichtigungen in unterschiedlichen Berufsfeldern durchgeführt. Ziel ist<br />
die Durchbrechung typisch männlicher bzw. weiblicher Berufsbarrieren. Mädchen sollen einen vertie-<br />
fenden Einblick in typisch männliche Berufsfelder (z.B. im technischen Bereich) bekommen, Jungen in<br />
typisch weibliche (z.B. Sozialwesen). Nach Beendigung der Praktika und Betriebsbesichtigungen soll eine<br />
Interviewphase der Jugendlichen in verschiedenen Betrieben mit den dort Beschäftigten durchgeführt<br />
werden. Das Projekt wird durch eine ausführliche Dokumentation und Präsentation in der <strong>Schule</strong> be-<br />
endet. Mögliche Praktika der Mädchen sind in technischen Berufen vorgesehen, bei den Jungen sind<br />
mögliche Praktika in sozialen Berufen geplant.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Geschlechtertrennung ist eine Neuerung <strong>für</strong> die Gesamtschule Berger Feld. Geschlechtergetrennte<br />
Gruppen sind ansonsten nicht üblich. Die Kinder sollen in einer homogenen Lern- und Arbeitsgruppe<br />
diverse Berufsfelder kennenlernen sowie selbstständig Fragebögen erstellen und eigenständig Interviews<br />
in allen Ebenen eines Betriebs durchführen, wobei sie die hierarchische Strukturen bewusst durchlaufen.<br />
Parallel dazu erlernen die Mädchen technische Fertigkeiten.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Vorbereitung der Lehrpersonen geschieht in einem Zeitrahmen von Februar bis August 2008. Die<br />
Vorbereitung und Durchführung des Projekts durch die Schülerinnen und Schüler beginnt ab August<br />
2008 bis Januar 2009. Eine Nachbereitung und Auswertung wird <strong>für</strong> Ende des Schulhalbjahres 2008/<br />
2009 vorgesehen. Danach ist eine eventuelle Ausweitung auf das 2. Schulhalbjahr vorgesehen.<br />
64<br />
<strong>Schule</strong><br />
Gesamtschule Berger Feld<br />
Adenauerallee 110<br />
45891 Gelsenkirchen<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Kreatives Werken“<br />
Im Projekt “Kreatives Werken“ konnten Schülerinnen Werkstücke eigenständig entwickeln und mit Hilfe<br />
der technischen Möglichkeiten umsetzen. Bei der Umsetzung ihrer Ideen hatten die Mädchen weitestge-<br />
hend freie Hand. Als Werkstoffe standen Holz, Metall, Kunststoff, Gips und Ton zur Verfügung. Es durf-<br />
ten alle Werkzeuge und Maschinen (Dekupiersäge, Standbohrmaschine, Deltaschleifer, Akkuschrauber<br />
etc.) aus dem <strong>Technik</strong>bereich genutzt werden.<br />
Die verschiedenen Werkstoffe sowie die Möglich-<br />
keiten der Bearbeitungen wurden zu Beginn des<br />
Projekts von den beiden Fachlehrerinnen vorge-<br />
stellt. Außerdem wurden Anregungen in Form von<br />
bereits erstellten Werkstücken und entsprechen-<br />
der Fachliteratur gegeben. Das Projekt wurde im<br />
Rahmen einer AG mit dem Titel “Künstlerisches<br />
Werken“ angeboten und fand alle zwei Wochen<br />
zweistündig statt. Es nahmen 27 Mädchen aus<br />
dem 7. und 8. Jahrgang sowie die beiden Projekt-<br />
leiterinnen teil.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Nach umfassender Vorüberlegung fiel die Entscheidung gegen eine koedukative Unterrichtseinheit sowie<br />
gegen eine bestimmte Vorgabe des Werkstücks bzw. Endprodukts. Zu diesen Vorüberlegungen gehör-<br />
ten zum einen, dass die meisten Schülerinnen bereits im regulären AL-Unterricht in koedukativen Grup-<br />
pen unterrichtet werden. In diesen Lerngruppen wurde die Beobachtung gemacht, dass die Schülerinnen<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Schülerinnen haben das Angebot sehr gut<br />
angenommen und konnten ihre Ideen mit Hilfe<br />
der technischen Möglichkeiten umsetzen. Im<br />
nächsten Schuljahr wird dieses AG-Angebot wie-<br />
derholt. Die Kursstärke war etwas zu groß und<br />
sollte deshalb verringert werden.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
oft Hilfe von ihren Mitschülern bekamen, teilweise<br />
gewollt, teilweise aber auch ungewollt. Dies<br />
betraf hauptsächlich den Umgang mit Maschi-<br />
nen. Ziel des Projekts sollte aber sein, dass die<br />
Schülerinnen gerade im Umgang mit Maschinen<br />
und Werkzeugen Selbstvertrauen bzw. Selbstbe-<br />
wusstsein entwickeln können. Zum anderen wird<br />
im regulären AL-Unterricht oftmals das Werk-<br />
stück aufgrund der thematischen Unterrichtsein-<br />
heit vorgeschrieben. Diese Vorgabe spricht leider<br />
meist mehr Schüler als Schülerinnen an.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Rosa-Parks-<strong>Schule</strong><br />
Gesamtschule der Stadt Herten<br />
Fritz-Erler-Straße 2-4<br />
45701 Herten<br />
65
„Mädchen- und Jungen-Projekttage der Jahrgangsstufe 8“<br />
An dem Projekt „Mädchen- und Jungen-Projekttage der Jahrgangsstufe 8“ nahmen alle Schüler und<br />
Schülerinnen des 8. Jahrgangs teil. Die Dauer des Projekts betrug drei Tage. Die Schülerinnen und<br />
Schüler sollten nach Geschlechtern getrennt Einblicke in Berufe und Tätigkeiten gewinnen, die <strong>für</strong> das<br />
jeweilige Geschlecht untypisch sind: Die Mädchen testeten in der Probierwerkstatt Datteln ihre hand-<br />
werkliche Geschicklichkeit und besuchten einen technischen Betrieb in Herten. Die Jungen besuchten<br />
<strong>für</strong> einen Praktikumstag eine soziale Einrichtung in Herten und absolvierten einen Haushaltsparcours.<br />
Außerdem sollten bei den Mädchen die sozialen Kompetenzen durch ein Selbstbehauptungstraining, bei<br />
den Jungen durch Abenteuersport trainiert werden.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Schülerinnen konnten während dieser Projekttage Einblicke in <strong>für</strong> sie eher untypische Berufe und<br />
Tätigkeiten gewinnen. Dazu hatten sie während der drei Projekttage u.a. Schnupperstunden in einem<br />
frei wählbaren technischen Betrieb sowie einen Projekttag in der Probierwerkstatt Datteln, wo sie sich<br />
alternativ in den Bereichen Holz, Metall und Internetrecherche fortbilden konnten. In das Projekt wurde<br />
die Einheit „Selbstbehauptung“ aufgenommen, da <strong>für</strong> viele Mädchen Selbstschutz (z.B. vor sexuellen<br />
Übergriffen), Neinsagen, sich zu wehren und durchzusetzen keine Selbstverständlichkeiten sind. Die<br />
Stärkung ihres Selbstbewusstseins und ihrer Persönlichkeit ist deshalb besonders wichtig. Ein sicheres<br />
Auftreten ist notwendig <strong>für</strong> die Prävention von Gewalt und der Eröffnung von Berufsperspektiven (z.B.<br />
bei Vorstellungsgesprächen mit Arbeitgebern). Das Selbstbehauptungstraining wurde in Kooperation mit<br />
dem Kampfsportverein „Hertener Panther“ durchgeführt.<br />
66<br />
<strong>Schule</strong><br />
Rosa-Parks-<strong>Schule</strong><br />
Gesamtschule der Stadt Herten<br />
Fritz-Erler-Str. 2-4<br />
45701 Herten<br />
Ausblick/Fazit<br />
Dieses Projekt findet schon viele Jahre in ab-<br />
gewandelter Form an unserer <strong>Schule</strong> in der<br />
Jahrgangsstufe 8 statt, zum ersten Mal in der<br />
beschriebenen Form. In Absprache mit der Stu-<br />
fenleitung wird zu einem späteren Zeitpunkt über<br />
gleiche oder eventuell wieder abgewandelte Ange-<br />
bote entschieden.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„An die Feile, fertig, los!“<br />
Die Gesamtschule Ruhrort befindet sich in einer Schulpartnerschaft mit dem Konzern ArcelorMittal Steel<br />
AG. Beide <strong>Partner</strong>innen haben sich zum Ziel gesetzt, in dem einwöchigen praxisorientierten Projekt „An<br />
die Feile, fertig, los!“ besonders Mädchen an Metall verarbeitende Berufe heranzuführen. Dieses Ange-<br />
bot richtet sich an Schülerinnen (und Schüler) des Jahrgangs 10, die mindestens die Fachoberschul-<br />
reife anstreben. Die Fachoberschulreife wurde vorausgesetzt, da die Schülerinnen und Schüler diesen<br />
Bildungsstand benötigen, um die Ausbildungsgänge bei ArcelorMittal Steel AG bestehen zu können.<br />
ArcelorMittal Steel AG kooperiert bei diesem Projekt auch in der Hoffnung, zukünftige Auszubildende zu<br />
finden.<br />
Aus organisatorischen Gründen (z.B. Kapazitäten <strong>für</strong> weibliche Arbeitnehmer in der Ausbildungswerk-<br />
statt) wurden auch männliche Schüler einbezogen. Die Schülerinnen und Schüler werden zu Beginn des<br />
Schuljahres 2008/2009 <strong>für</strong> eine Woche vom Regelunterricht befreit, um in dieser Zeit in den Ausbil-<br />
dungswerkstätten der Firma ArcelorMittal Steel AG verschiedene Werkstücke herzustellen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Auswahl der Werkstücke ist besonders auf die Interessen von Mädchen ausgerichtet. Die Motivation<br />
der Mädchen, sich mit technischen bzw. Metall verarbeitenden Berufen auseinanderzusetzen, soll so<br />
gesteigert werden. Auch die Bandbreite des Faches <strong>Technik</strong> sowie die Vielfältigkeit des Materials und<br />
der Arbeitsvorgänge (z.B. feilen, fräsen etc.) wird veranschaulicht. Ebenso erhalten die Schülerinnen und<br />
Schüler Einblick in die Arbeitswelt, da sie komplette Arbeitstage absolvieren.<br />
Im Vorlauf zur Durchführung des Projekts wurde im laufenden Schuljahr das Bildungszentrum RAG in<br />
Datteln von einer Schülerinnengruppe besucht. In den dort vorhandenen Werkstätten fertigten die Mäd-<br />
chen nach Anweisung durch eine Handwerkerin ein Werkstück aus Metall. In diesem geschützten Raum<br />
sollten vorhandene Hemmungen abgelegt und Selbstbewusstsein entwickelt werden. In einem sonst oft<br />
von Männern dominierten Berufsfeld konnten die Mädchen hier frei an einem eigenen Arbeitsplatz arbei-<br />
ten und ein Werkstück fertigen, das ihren Interessen entspricht. Dies wiederum fördert das Interesse<br />
der Mädchen und soll sie motivieren, sich <strong>für</strong> das Projekt zu melden.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Das Projekt wird zu Beginn des Schuljahrs 2008/2009 durchgeführt.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Gesamtschule Ruhrort<br />
<strong>Schule</strong> der Sekundarstufen I und II<br />
Karlstr. 25<br />
47119 Duisburg<br />
67
„LED-Power. Der einfache Stromkreis am Beispiel einer LED-Lampe“<br />
Die Motivation der <strong>Schule</strong> zur Teilnahme an der Durchführung des Projekts „LED-Power. Der einfache<br />
Stromkreis am Beispiel einer LED-Lampe“ begründet sich in der Feststellung, dass trotz des schulischen<br />
Angebots von <strong>Technik</strong>fachunterricht das Interesse der Mädchen an <strong>Technik</strong> mit zunehmendem Alter<br />
immer weiter abnimmt.<br />
Die Unterrichtseinheit wird möglichst praxisnah und spielerisch durchgeführt. Vertraute Elektrogeräte<br />
sollen von den Mädchen untersucht, auseinandergebaut und auf ihre Wirkungsweise hin überprüft<br />
werden. Experimente zum Herstellen eines einfachen Stromkreises mit unterschiedlichen Materialien,<br />
Leitern und Nichtleitern schließen sich an. Ge-<br />
schicklichkeitsspiele mit unterschiedlichen Auf-<br />
gaben (www.berufsparcours.de) sollen <strong>für</strong> Spaß<br />
am Entdecken der Welt der <strong>Technik</strong> sorgen. Die<br />
anschließende Bauphase wird durch Modelle und<br />
Zeichnungen altersgemäß unterstützt, Messun-<br />
gen der Widerstände und LEDs zeigen anschau-<br />
lich die unterschiedlichen elektrischen Spannun-<br />
gen. Ein Simultanbau der LED-Lampe am PC mit<br />
dem Programm „Crocodile-Clips“ unterstützt das<br />
Verständnis und vermeidet Fehler beim Bau der<br />
Lampe.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Das Projekt wird in einer homogenen Lerngruppe, sprich einer reinen Mädchengruppe, im 5. Jahrgang<br />
durchgeführt, um der ständigen Konkurrenz mit den Jungen auszuweichen. Der spielerisch gestaltete Un-<br />
terricht soll Freude an <strong>Technik</strong> wecken und vermitteln sowie helfen, das Zielprodukt kreativer zu gestalten.<br />
Ausblick/Fazit<br />
<strong>Für</strong> die Mädchen war es etwas Besonderes, ohne die Jungen experimentieren zu dürfen und zu lernen.<br />
Die ungewöhnlich günstige Materialausstattung in der Lerngruppe schloss sonst oft störende Warte-<br />
zeiten aus, und so war der Lerneffekt weit größer. Nach jeder Stunde waren die Schülerinnen auf die<br />
kommende gespannt und wünschten eine Verlängerung des Projekts.<br />
Mädchenförderung soll in Zukunft in allen <strong>Technik</strong>gruppen eine größere Rolle spielen. Zusätzlich ist eine<br />
<strong>Technik</strong>-AG nur <strong>für</strong> Mädchen in Planung.<br />
Im berufswahlorientierten Unterricht im 9. Jahrgang soll versucht werden, Mädchen <strong>für</strong> technische Be-<br />
rufe zu sensibilisieren. Hier kommt ein Berufsparcours zum Einsatz, der auf Anregung einer Fortbildung<br />
im Rahmen von „Mädchen wählen <strong>Technik</strong>“ entwickelt wurde.<br />
68<br />
<strong>Schule</strong><br />
Heinrich-Böll-Gesamtschule<br />
im Schulzentrum Lütgendortmund<br />
Volksgartenstraße 19<br />
44388 Dortmund<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Lebensplanung im 8. Jahrgang“<br />
Das Projekt „Lebensplanung im 8. Jahrgang“ ist in den großen Rahmen der Lebensorientierung und<br />
-planung der Janusz-Korczak-Gesamtschule eingebunden und soll verdeutlichen, dass Berufliches und<br />
allgemein Menschliches nicht unabhängig voneinander existierende Bereiche sind. Das Projekt soll das<br />
Rollenverständnis beider Geschlechter verdeutlichen, in Frage stellen und gegebenenfalls korrigieren.<br />
Gleichzeitig wird das Verständnis <strong>für</strong> die Rolle des jeweils anderen Geschlechts geweckt.<br />
Im Projekt reflektieren die Schülerinnen und Schüler über eigene Wünsche, Interessen und Fähigkeiten. Dabei<br />
beschäftigen sich die Jungen und Mädchen in getrennten Gruppen mit persönlichen Perspektiven bezüglich<br />
ihrer Lebensorientierung und beruflicher Erwartung. Gleichzeitig soll diese Perspektive durch die Erweiterung<br />
des Erfahrungsraumes hinsichtlich jungen- und mädchenuntypischer Beschäftigungen vergrößert werden.<br />
Jungen werden im sozialen, die Mädchen im technischen Bereich praktische Erfahrungen sammeln.<br />
Charakteristisch <strong>für</strong> dieses Projekt ist, dass außerschulische Praxiserfahrung und Arbeit in Gruppen im<br />
schulischen Rahmen abwechseln. Je nachdem, wo diese Phasen aus organisatorischen Gründen ange-<br />
siedelt sind, müssen die vorgeschlagenen Bausteine entsprechend eingesetzt werden. Dabei wird mit<br />
der Agentur <strong>für</strong> Arbeit zusammengearbeitet. Einrichtungen im sozialen Bereich werden eingebunden,<br />
um den Jungen eine Praxiserfahrung zu ermöglichen, Bildungsträger und technische Betriebe stellen<br />
Arbeitsplätze <strong>für</strong> Mädchen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Durch die Beschäftigung mit dem Rollenverständnis und der Auseinandersetzung mit beruflichen Über-<br />
legungen und deren Vereinbarkeit mit persönlichen Lebensentwürfen soll die Sensibilität der Mädchen<br />
hinsichtlich geschlechtsbezogener Zuschreibungen geweckt werden. Durch die praktische Arbeit im<br />
Betrieb, wo sie auch Frauen bei der Arbeit beobachten können, werden die Augen <strong>für</strong> diesen Bereich<br />
geöffnet. Entsprechend werden diese Bemühungen im <strong>Technik</strong>unterricht (WPI-Bereich) wieder aufgegrif-<br />
fen. Vor allem soll das Selbstvertrauen gefördert werden.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Dieses Projekt ist fest im Schulprogramm verankert und wird jedes Jahr im 8. Jahrgang durchgeführt.<br />
Innerhalb des Kollegiums erfährt es eine große Akzeptanz. Schülerinnen und Schüler lassen sich bereitwil-<br />
lig auf die neuen Erfahrungen ein. Erste Auswirkungen des Projekts zeigen sich in der Wahl bezüglich der<br />
Praktikumsstellen. Klar ist, dass die Ansätze <strong>für</strong> die Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung im <strong>Technik</strong>unterricht<br />
weitergeführt werden müssen. Die Nachhaltigkeit des gesamten Projekts muss durch die Fachbereiche<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
sichergestellt werden. Notwendig sind auch Kon-<br />
zepte <strong>für</strong> eine entsprechende Elternarbeit, ohne<br />
die solche Bemühungen im Sande verlaufen.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Janusz-Korczak-Gesamtschule<br />
Städtische <strong>Schule</strong> der Sekundarstufe I und II<br />
Horster Straße 114<br />
46236 Bottrop<br />
69
„Roberta – können Roboter tanzen?“<br />
Mit Hilfe von LEGO-Robotern (NXT) soll bei Schülerinnen zunächst an sogenannten Schnuppertagen spie-<br />
lerisch Neugier auf <strong>Technik</strong> und Interesse <strong>für</strong> technische Anwendungen geweckt werden. Im Rahmen<br />
der AG „Roberta – Kreativität und Robotertechnik“ werden ab dem Schuljahr 2008/2009 interessierte<br />
Mädchen des 6./7. Jahrgangs dann selbst kreativ in die Entwicklung eigener Roboter und deren Pro-<br />
grammierung einsteigen.<br />
Durch den Wegfall des bisherigen Faches WPII in den Jahrgängen 9 und 10 sollen im Rahmen des<br />
Ergänzungsstunden-Konzepts auch Schülerinnen dieser Altersgruppe an die Roboter und an <strong>Technik</strong> im<br />
Allgemeinen herangeführt werden. Ziel soll es hierbei auch sein, geeignete Kursleiterinnen <strong>für</strong> den 6.<br />
Jahrgang zu finden.<br />
In diesem Zusammenhang werden in Zusammen-<br />
arbeit mit der Hochschule Bochum Schulungen<br />
<strong>für</strong> die Roberta-Kursleitung angeboten, um weite-<br />
re Schülerinnen und Schüler, aber auch interes-<br />
sierte Kollegen und Kolleginnen <strong>für</strong> die nachhalti-<br />
ge Umsetzung dieses Konzepts zu gewinnen.<br />
Langfristig soll das Roberta-Konzept als fester<br />
Bestandteil des Informatik-Unterrichtes spiele-<br />
risch und anschaulich technische Sachverhalte<br />
verstehen helfen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Aufbauend auf den Erfahrungen mit geschlechtergetrenntem Informatik-Unterricht in der Sek I wird die<br />
AG „Roberta – können Roboter tanzen?“ nur <strong>für</strong> Mädchen angeboten. Dies ermöglicht den teilnehmen-<br />
den Mädchen, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entdecken, mehr Selbstvertrauen zu entwickeln und<br />
sich mit technischen Sachverhalten auseinanderzusetzen.<br />
Die Arbeit in Kleingruppen von zwei bis vier Schülerinnen und die an die Erlebniswelt der Mädchen angepass-<br />
ten Aufgabenstellungen ermöglichen sowohl eine individuelle Förderung als auch die Entfaltung der eigenen<br />
Kreativität und erhöhen die Motivation der Schülerinnen, sich technischen Anforderungen zu stellen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Nach anfänglicher Scheu und Skepsis entwickelten die Mädchen während der Schnupperkurse sehr<br />
schnell Interesse <strong>für</strong> weiterführende Aufgabenstellungen, probierten und experimentierten selbststän-<br />
dig sowohl an der konstruktiven Erweiterung ihrer Roboter-Modelle als auch an der Programmierung<br />
dieser.<br />
70<br />
<strong>Schule</strong><br />
Mont-Cenis-Gesamtschule<br />
Städtische Gesamtschule<br />
Mont-Cenis-Straße 180<br />
44627 Herne<br />
Die hohe Motivation der Mädchen lässt sich u.a.<br />
auf den schnellen Erfolg bei der Konstruktion,<br />
aber auch bei der Programmierung zurückführen.<br />
Der Erfolg wird nicht an der Reaktion einer Lehre-<br />
rin oder eines Lehrers gemessen, sondern an der<br />
Beherrschung der <strong>Technik</strong> selbst: Der Roboter<br />
tut, was ich ihm sage.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Mädchen – Projekte – <strong>Technik</strong>. Digitale Unterrichtsdokumentation“<br />
Das Projekt wurde im Rahmen des WP1-Unterrichts im Bereich Arbeitslehre im 6. Jahrgang durchge-<br />
führt. Über die inhaltliche Fokussierung auf Ausbildungschancen und technische Förderung sollten die<br />
Schülerinnen <strong>für</strong> den Zusammenhang von <strong>Technik</strong> und Mädchen sensibilisiert werden und im Compu-<br />
terbereich interessiert und qualifiziert werden. Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten können als<br />
Basiskompetenzen bei weiteren Projekten wie zum Beispiel Klassen- oder Festzeitungen im Rahmen<br />
schulischer Arbeit genutzt werden.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Bei der Berufswahl der Mädchen ist eine Zurückhaltung im Bereich der technischen Berufsfelder fest-<br />
stellbar. Somit sollte im schulischen Bereich im Fach <strong>Technik</strong> angesetzt werden, damit Schülerinnen<br />
sich mit technischen Aufgabenfeldern und Tätigkeiten auseinandersetzen. <strong>Für</strong> die jüngeren Schülerinnen,<br />
die noch nicht unmittelbar vor der Berufswahlentscheidung stehen, ist es wichtig zu erkennen und zu<br />
erfahren, welche <strong>Technik</strong>erfahrungen auch Mädchen an der <strong>Schule</strong> machen. Das „Hineinschauen“ mit<br />
der digitalen Kamera in andere Gruppen sollte nicht nur das Interesse an den Arbeitsprodukten anderer,<br />
oft älterer Schülerinnen wecken, sondern auch den Perspektivenwechsel von der handelnden Schülerin<br />
zur beobachtenden Fotografin und beschreibenden Redakteurin ermöglichen. Ziel des Projekts war es,<br />
diese vielfältigen und vielschichtigen Erfahrungen in die Erstellung und Gestaltung einer <strong>Technik</strong>zeitung<br />
einmünden zu lassen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Das projektartige Vorgehen ermöglichte den Schülerinnen über einen längeren Zeitraum engagiert zu<br />
bleiben, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Die Herausnahme des Projekts aus dem engeren<br />
Arbeitslehreunterricht einer Jahrgangsstufe in den OA-Bereich ermöglichte zusätzlich eine Zusammen-<br />
arbeit von älteren und jüngeren Schülerinnen und schuf neue Gruppenstrukturen und vielfältige Kom-<br />
munikations- und Interaktionsmöglichkeiten. Die Vielzahl der von Schülerinnen entwickelten Ideen, die in<br />
diesem Rahmen noch nicht berücksichtigt wurden, zeigte das kreative Potenzial der Schülerinnen und<br />
Möglichkeiten zur nachhaltigen Fortführung des Projekts. So gab es Kreuzworträtsel und Knobelaufga-<br />
ben, Erkennungsrätsel und eine Befragung von Schülerinnen bzw. Schülern und Eltern zur Berufswahl<br />
und deren Auswertung in Form von Tabellen. Die Einbeziehung der Software „Mind Manager Smart“<br />
ermöglichte den Schülerinnen, immer den Überblick über das Projekt zu behalten und Änderungen ein-<br />
zuarbeiten. Das aus dem bisherigen Unterricht bekannte Mindmap-Verfahren fand hiermit seine digitale<br />
Fortführung und Vertiefung und zeigte den Schülerinnen weitere Vorzüge eines computergestützten Un-<br />
terrichts. Die Schülerinnen konnten über den engen schulischen Bereich hinaus mit der kostengünstigen<br />
Drucksoftware „Drucken Total“ auch in häuslicher Umgebung weitere Lernerfahrungen machen und sich<br />
weiterqualifizieren. Eine Verbindung von <strong>Schule</strong> und Elternhaus war damit gegeben und eine motivierende<br />
Hausarbeit möglich.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Willy-Brandt-Gesamtschule<br />
Willy-Brandt-Allee 1<br />
45570 Marl<br />
71
„Talente entdecken – Interessen wecken: eine Berufsrallye“<br />
Ziel des Projekts war es, das schulische Konzept zur Berufsorientierung um einen weiteren praxisorien-<br />
tierten Baustein zu ergänzen, der in Form einer Berufsrallye in der Jahrgangsstufe 9 unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Mädchen jährlich angeboten werden soll. Die Schülerinnen und Schüler durchlau-<br />
fen im Rahmen der Berufsrallye klassenweise in einer Doppelstunde 13 Stationen zu verschiedenen tech-<br />
nischen Berufen. An den Stationen müssen Aufgaben gelöst werden, die speziell technische Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten abfragen und schulen. Gleichzeitig wird über die Berufsfelder informiert, in denen diese<br />
Fähigkeiten besonders gebraucht werden.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Insbesondere bei den Mädchen soll das Interesse<br />
an technischen Berufen geweckt werden. Die<br />
Berufsrallye bietet ihnen zudem eine bessere<br />
Beurteilungsbasis <strong>für</strong> die Wahl eines Praktikums-<br />
platzes beim Berufspraktikum in der Jahrgangs-<br />
stufe 10. Die Mädchenförderung spiegelt sich<br />
vor allem in der mädchengerechten Aufarbeitung<br />
der Stationen wider, um auf diesem Wege das<br />
Vorurteil zu brechen, Mädchen besäßen weniger<br />
technische Fähigkeiten als Jungen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Nach ihrer Durchführung wurde die Rallye anhand eines Fragebogens von den Schülerinnen und Schülern<br />
bewertet. Die Auswertung der Befragung dient als Grundlage <strong>für</strong> die zukünftige Gestaltung der Rallye.<br />
<strong>Für</strong> einen ersten Versuch hat der Gesamtablauf recht gut wie geplant funktioniert. Die Rückmeldungen<br />
von Seiten der Schülerinnen und Schüler, aber auch der beteiligten Eltern und des zunächst skeptischen<br />
Schulleiters waren überwiegend positiv. Die Auswertung der Fragebögen ergab, dass das Hauptproblem<br />
in der zur Verfügung stehenden Zeit bestand, die offenbar zu knapp kalkuliert wurde, so dass an einigen<br />
Stationen Wartezeiten in Kauf genommen werden mussten. Geplant ist, diese Abschnitte durch weitere<br />
Materialien zu ergänzen, so dass mehrere Schülerinnen und Schüler dort gleichzeitig arbeiten können.<br />
Einzelne Stationen sollen ferner im Anforderungsniveau an die Schüler und vor allem an die Schülerinnen<br />
angepasst werden.<br />
Im Nachhinein scheint die Wahl der Stufe 9 <strong>für</strong> die Berufsrallye zu spät und das Projekt allein nicht aus-<br />
reichend, um Mädchen frühzeitig an technische Sachverhalte heranzuführen und ihr Interesse da<strong>für</strong> zu<br />
wecken. Die Berufsrallye soll daher zukünftig jährlich in Klasse 8 durchgeführt und in ein Gesamtkonzept<br />
gendergerechter Berufsorientierung, beginnend in Klasse 5, eingebaut werden.<br />
72<br />
<strong>Schule</strong><br />
Galilei-Gymnasium<br />
Städtisches Gymnasium <strong>für</strong> Jungen und Mädchen<br />
Dr. Voßhage Straße 1<br />
59065 Hamm<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Roberta lernt Rumba“<br />
Ausgehend von den Unterlagen des vom Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung geförderten<br />
Projekts „Roberta – Mädchen erobern Roboter“ sollte am Haranni-Gymnasium Herne ein Kurskonzept<br />
entwickelt werden, das Schülerinnen der Jahrgangsstufe 7 dazu befähigt, am „RoboDance“-Wettbewerb<br />
teilzunehmen. Der Kurs wurde fortlaufend im 2. Schulhalbjahr als freiwilliges AG-Angebot mit ca. einer<br />
Wochenstunde <strong>für</strong> einen festen Teilnehmerinnenkreis angeboten.<br />
In einem ersten Teil wurden die Grundlagen der<br />
Lego-Mindstorm-Roboter vermittelt, um eine ge-<br />
meinsame Wissensbasis der Teilnehmerinnen zu<br />
gewährleisten. Kleinere Aufgaben dienten dazu,<br />
das erworbene Wissen zu wiederholen, zu abs-<br />
trahieren und zu verankern. Danach sollten die<br />
Schülerinnen eigene Ideen entwickeln und eine<br />
kleine Choreografie von ca. ein bis zwei Minuten<br />
mit Musik und tanzenden Robotern entwerfen.<br />
Um die Motivation zu erhalten, sind externe An-<br />
gebote im Kurskonzept integriert, wie ein Besuch<br />
der Hannover Messe.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Arbeit fördert die Selbstständigkeit der Mädchen bei der Bearbeitung der Aufgaben, stärkt ihr Selbst-<br />
bewusstsein und spricht ihre Kreativität an. Die Durchführung der Aufgaben erfolgte in sechs Kleingrup-<br />
pen mit je vier Mädchen, so dass insgesamt 24 Schülerinnen die Teilnahme ermöglicht wurde.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Kreativität der Schülerinnen übertraf bei weitem die an sie gestellten Erwartungen. Die eigenständige<br />
Ideenfindung und Umsetzung erforderte Fingerspitzengefühl und individuelle Betreuung. Wichtig war und<br />
ist ein abwechslungsreiches Programm und die sehr freie Gestaltung.<br />
Der Kurs wird im nachfolgenden Halbjahr entsprechend der bereits erworbenen Fähigkeiten mit allen 24<br />
Teilnehmerinnen fortgeführt. Hier werden Programmierelemente wiederholt, vertieft und dokumentiert,<br />
außerdem ist eine Präsentation durch die Schülerinnen geplant.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Haranni-Gymnasium<br />
Hermann-Löns-Straße 58<br />
44623 Herne<br />
73
„ROSINE – Robotersysteme im Informatik/<strong>Technik</strong>-Unterricht“<br />
Ab dem Schuljahr 2008/2009 wird das Unterrichtsfach Informatik/<strong>Technik</strong> im Wahlpflichtbereich II <strong>für</strong><br />
die Jahrgangsstufen 8 und 9 angeboten. Die Kurse werden zwei Wochenstunden über vier Halbjahre<br />
umfassen. Dieses Angebot ist neu und deshalb so besonders, weil die Schülerinnen und Schüler inner-<br />
halb der Kurse u.a. mit Lego-Robotermodellen arbeiten dürfen.<br />
Die Mädchen und Jungen sollen dabei neben klassischen Informatikthemen auch Robotermodelle kon-<br />
struieren und programmieren, um damit vorgegebene Aufgabenstellungen zu lösen. Dabei wird beson-<br />
derer Wert auf die Förderung der informatischen und technischen Kompetenz von Schülerinnen gelegt,<br />
da diese im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Fächerbereich oftmals unterrepräsentiert<br />
sind. Das soll sich mit diesem Kursangebot ändern. Es soll ein geschlechtergerechter Unterricht stattfin-<br />
den, in dem bewusst auf die Stärken sowohl der Mädchen als auch der Jungen eingegangen wird.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Wahlen zu diesem Angebot haben gezeigt, dass die Mädchen großes Interesse an der Kombination<br />
von Informatik und <strong>Technik</strong> haben, so dass nun Kurse eingerichtet werden können, in denen 50% der<br />
Teilnehmenden Mädchen sind. Die <strong>Technik</strong>kompetenz insbesondere der Mädchen soll geschult und<br />
gefördert werden. Dabei sollen sie einen angstfreien und selbstverständlichen Umgang mit <strong>Technik</strong> er-<br />
lernen und Aufgaben mithilfe kooperativer Arbeitsformen lösen lernen. Auch eigene Problemstellungen<br />
sollen kreativ entwickelt und gelöst werden. Informatische und technische Aspekte sollen bei der Pro-<br />
blemlösung gleichbedeutend Beachtung finden.<br />
Wichtig im Projekt ist auch ein verantwortlicher Umgang mit den Robotern, so dass diese in kommenden<br />
Jahrgängen weiter genutzt werden können. Deshalb bekommen die Schülerinnen und Schüler zu Beginn<br />
die Roboter in einer speziellen Kiste ausgehändigt, die sie am Ende des Kurses vollständig und funkti-<br />
onstüchtig wieder abgeben müssen. Sollten zwischenzeitlich Teile fehlen oder kaputt gehen, so müssen<br />
diese von den Mädchen und Jungen ersetzt werden.<br />
Durch kooperative Arbeitsformen und Aufgabenstellungen soll erreicht werden, dass die Schülerinnen<br />
und Schüler lernen, im Team zu arbeiten und mit anderen Gruppen so zu kooperieren, dass die Aufgaben<br />
zielgerichtet, kreativ und effizient gelöst werden. Dabei dürfen die Mädchen und Jungen auch eigene<br />
Aufgabenstellungen entwickeln und entweder selbst lösen oder von anderen Gruppen lösen lassen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Eine umfangreiche Aufgabenstellung ist die Entwicklung eines automatisierten „RecHeiGlinghofes“, den<br />
die Schülerinnen und Schüler im Detail planen und umsetzen sollen. Dabei müssen sowohl die Funktiona-<br />
lität der Roboter, als auch der Aufbau und ein umfangreiches Konzept <strong>für</strong> die Programmabläufe entwi-<br />
ckelt werden. Anschließend sollen die „RecHeiGlinghöfe“ implementiert und präsentiert werden.<br />
74<br />
<strong>Schule</strong><br />
Heisenberg-Gymnasium<br />
Preußische Straße 225<br />
44339 Dortmund<br />
Ein weiteres Ziel ist auch die Teilnahme an Wett-<br />
bewerben wie z.B. dem der First Lego League<br />
oder „Jugend forscht“. Im nächsten Schuljahr<br />
heißt es aber erst einmal: „Ran an die Rosinen!“.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – und die Jungen auch“<br />
Zur Vorbereitung der Fächerwahl in der differenzierten Mittelstufe haben die Schülerinnen und Schüler im<br />
Rahmen des Projekts die Möglichkeit, Unterrichtsinhalte und Methoden des Unterrichtsfaches <strong>Technik</strong> wäh-<br />
rend eines Projekttages kennenzulernen und zu erleben. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich in ge-<br />
schlechtshomogener Gruppenarbeit mit Steuer- und Regelungstechnik anhand des Lego Mindstorm NXT®<br />
Systems. Sie erforschen selbstständig verschiedene Sensoren und erklären die möglichen Einsatzbereiche.<br />
Anschließend konstruieren und bauen die Mädchen und Jungen mit den Bauelementen des Lego Mind-<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
storm NXT® Systems einen einfachen Roboter.<br />
Die abschließende Programmierung erfolgt dann<br />
in gemischtgeschlechtlichen Gruppen. Ziel ist es,<br />
in Kooperation mit einem andersgeschlechtlichen<br />
Team an einem Wettbewerb teilzunehmen, bei<br />
dem die gebauten Roboter ein Spielfeld mit einer<br />
vorher festgelegten Übergabestelle von Roboter<br />
eins an Roboter zwei durchqueren. Dazu entwickeln<br />
die Schülerinnen und Schüler eine funktionstüchtige<br />
Programmierung und nehmen eventuell noch nöti-<br />
ge Anpassungen an ihren Robotern vor.<br />
Bedingt durch die Arbeit sowohl in geschlechtshomogenen als auch in geschlechtsheterogenen Gruppen<br />
wird Mädchenförderung in diversen Bereichen angestrebt:<br />
• Heranführen an technische Sachgebiete und Tätigkeitsfelder<br />
• Heranführen an technische Sachzusammenhänge<br />
• Heranführen an unterschiedliche Unterrichtsmethoden des <strong>Technik</strong>unterrichts<br />
• Stärkung des Selbstbewusstseins gegenüber den Jungen<br />
• Förderung von Sozialkompetenzen durch Interaktion von Mädchen und Jungen<br />
Die Förderung der Geschlechtssensibilität findet innerhalb des Projekts besonders durch die Interaktion<br />
geschlechtsdifferenter Schüler/-innengruppen, sowohl vor als auch während des Wettbewerbs, statt.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die eine Woche nach Projektdurchführung erfolg-<br />
ten Fächer-Wahlen der Schülerinnen und Schüler<br />
zeigten eine überdurchschnittlich hohe Anwahl<br />
des Faches <strong>Technik</strong> in der differenzierten Mittel-<br />
stufe. So wählten fast zwei Drittel der Mädchen<br />
und Jungen <strong>Technik</strong>. Dabei waren, verglichen<br />
mit den Vorjahren, besonders viele Mädchen<br />
darunter. Im nächsten Schuljahr wird es – aller<br />
Voraussicht nach – wieder zwei <strong>Technik</strong>tage <strong>für</strong><br />
die Jahrgangsstufe 7 geben.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Hittorf-Gymnasium<br />
Kemnastraße 38<br />
45657 Recklinghausen<br />
75
„<strong>Technik</strong>orientierter Berufsparcours“<br />
Das Projekt „<strong>Technik</strong>orientierter Berufsparcours“ zur technischen Mädchenförderung an unserer <strong>Schule</strong><br />
wird zu Beginn des folgenden Schuljahrs 2008/2009 stattfinden. Ziel des Projekts soll es sein, die<br />
Mädchen frühzeitig in ihren technischen Kompetenzen zu fördern und ihnen das breite Spektrum an<br />
technischen Berufen aufzuzeigen. Dadurch erweitert sich der Berufekanon <strong>für</strong> die Mädchen enorm, da<br />
besonders technische Berufsfelder <strong>für</strong> die Schülerinnen unserer <strong>Schule</strong> meist von vornherein ausge-<br />
schlossen werden.<br />
Aus diesem Grund wird ein Berufsparcours erstellt, welcher aus diversen Stationen besteht, an denen<br />
die Schülerinnen ihre technische Begabung entdecken können.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Um möglichst frühzeitig die Schülerinnen auf tech-<br />
nische Berufe aufmerksam zu machen, wird der<br />
Parcours in der Jahrgangsstufe 8 stattfinden. Die<br />
Schülerinnen dieser Jahrgangsstufe befinden sich<br />
in dem Alter, in welchem das gesellschaftliche<br />
Geschlecht (gender) enorm durch Eltern, Peer-<br />
groups und <strong>Schule</strong> geprägt wird. Eine spätere<br />
Begeisterung der Schülerinnen <strong>für</strong> technische<br />
Berufe in einem festgelegten Selbstbild des<br />
Geschlechts würde eventuell nur mit größten<br />
Schwierigkeiten möglich sein.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Durchführung des Projekts findet im Schuljahr 2008/2009 statt.<br />
Die Materialien des Parcours werden so gewählt, dass die einmalige Anschaffung eine häufige Verwen-<br />
dung ermöglicht, da es Ziel an der <strong>Schule</strong> ist, diesen Parcours regelmäßig einmal im Schuljahr in der<br />
Jahrgangsstufe 8 durchzuführen. Damit wird durch das Projekt zum einen eine möglichst lange Nach-<br />
haltigkeit erreicht. Zum anderen dient der Parcours als Initialzündung <strong>für</strong> eine weitere Beschäftigung der<br />
Mädchen in technischen Bereichen, die durch eine Kooperation mit dem Berufskolleg Essen-West und<br />
die naturwissenschaftliche Wahlmöglichkeit in der Jahrgangsstufe 9 und 10 ermöglicht wird.<br />
76<br />
<strong>Schule</strong><br />
Mädchengymnasium Essen-Borbeck<br />
<strong>Für</strong>stäbtissinstraße 52-54<br />
45355 Essen<br />
Foto: <strong>Stiftung</strong> <strong>Partner</strong> <strong>für</strong> <strong>Schule</strong> <strong>NRW</strong><br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Die menschliche Maschine“<br />
Innerhalb des Projekts „Mädchen wählen <strong>Technik</strong>“ war „Die menschliche Maschine“ das Thema im Kunst-<br />
unterricht in der Klasse 9. Die Schülerinnen und Schüler haben in der sechswöchigen Unterrichtsreihe<br />
zunächst Maschinenteile wie Federn, Muttern, Schrauben, Zahnräder etc. ertastet und gezeichnet. Wei-<br />
terhin haben sie Beispiele aus der Bildenden Kunst kennengelernt, die sich mit dem Thema Maschine<br />
auseinandergesetzt haben.<br />
In gemischten Kleingruppen – möglichst zwei Jungen und zwei<br />
Mädchen – war der erste Teil der Aufgabe, eine fantastische<br />
Maschine zu erfinden, die man körperlich darstellen kann. Diese<br />
Fantasiemaschine wurde im weiteren Verlauf gezeichnet, wobei<br />
ca. die Hälfte des Innenlebens dargestellt und die verschiedenen<br />
Funktionen deutlich gemacht werden sollten. Eine kreative Na-<br />
mensgebung vervollständigte den Konstruktionsplan.<br />
Im zweiten Teil der Aufgabe haben die Jungen der Gruppe die Ma-<br />
schine mithilfe von Requisiten dargestellt und die Mädchen haben<br />
diese dann bedient. Die gestellte Szene wurde mit dem gezeichne-<br />
ten Konstruktionsplan fotografiert.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Diese Unterrichtsreihe sollte die besonders bei Mädchen übliche Einstellung „Es ist mir egal, wie das<br />
innen aussieht. Hauptsache, es funktioniert!“ auflösen. Sie sollten auf spielerische Art Maschinenteile<br />
kennenlernen und erfühlen und diese dann beim Zeichnen detailliert wahrnehmen. Durch Bildbeispiele<br />
wurde das Zusammenspiel von Gelenken, Zahnrädern, Hebeln usw. verdeutlicht.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Bei der Erfindung einer <strong>für</strong> sie nützlichen Fantasiemaschine diskutierten die Kinder in den Gruppen<br />
verstärkt über Funktion und <strong>Technik</strong> schon vorhandener Maschinen und wünschenswerter, wenn auch<br />
illusorischer Eigenschaften. Das Bedienen ihrer Mitschüler als Prototyptester hat den Schülerinnen am<br />
meisten Spaß gemacht und besonders bei der Fotosession herrschte allgemeine Heiterkeit.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Städtisches Gymnasium <strong>für</strong> Jungen und Mädchen<br />
Hölkeskampring 168<br />
44625 Herne<br />
77
„Chemische Grundgesetze“<br />
Die Unterrichtseinheit „Chemische Reaktionen unter Berücksichtigung der Lebenswelt der Schülerinnen“<br />
wurde im Chemieunterricht der Klasse 7 durchgeführt und umfasste neun Wochenstunden.<br />
Im ersten Teil der Unterrichtseinheit erfassen die<br />
Schülerinnen den Begriff der „chemischen Reak-<br />
tion“ durch Vorgänge, die ihnen aus ihrem Alltag<br />
vertraut sind. Im zweiten Teil der Unterrichtsein-<br />
heit wird das „Gesetz von der Erhaltung der Mas-<br />
se“ zunächst anhand von lebensnahen Versuchen<br />
erarbeitet. Anschließend erfolgt die Abstraktion<br />
auf Modellebene, indem die Schülerinnen Modelle<br />
selbstständig – handlungsorientiert – entwickeln<br />
und die Reaktionsabläufe darstellen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Diese Unterrichtseinheit sollte die besonders bei Mädchen vorhandene Hemmschwelle, sich mit theo-<br />
retischen Begriffen und Modellen auseinanderzusetzen, durch den handlungsorientierten Schwerpunkt<br />
auflösen. Durch das Durchführen von lebensnahen Experimenten und insbesondere das anschließende<br />
Basteln von Modellen ist <strong>für</strong> die Mädchen ein Anreiz gegeben, sich mit diesen Aspekten zu beschäftigen.<br />
Während dieses Projekts wurden die Mädchen und Jungen getrennt unterrichtet. So konnten die Mäd-<br />
chen unbefangener an die ihnen gestellten Arbeitsaufträge herangehen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die Durchführung der Experimente hat den Mädchen viel Spaß gemacht und sie zu weitergehenden<br />
eigenen Versuchen angeregt. Insbesondere das Basteln fand bei den Mädchen viel Anklang und hat<br />
78<br />
<strong>Schule</strong><br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Hölkeskampring 168<br />
44625 Herne<br />
ihnen dabei geholfen, die abstrakten Vorgänge<br />
besser zu verstehen. Die getrennten Lerngrup-<br />
pen führten zu einem unbefangeneren und regen<br />
Umgang mit den gestellten Arbeitsaufträgen und<br />
Materialien. Das zeigte sich zum Beispiel an den<br />
vielen gestellten Fragen und dem eigenständigen<br />
Entwickeln von Ideen. Aufgrund dieser Erfah-<br />
rungen ist es sicher sinnvoll, bei bestimmten<br />
Themen die Interessen von Mädchen stärker zu<br />
berücksichtigen, um einen nachhaltigeren und<br />
besseren Lernerfolg zu gewährleisten.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Robotermädchen“<br />
Auf der Basis des LEGO® MINDSTORMS Education® NXT<br />
Robotiksystems <strong>für</strong> <strong>Schule</strong>n ist im Schuljahr 2007/2008<br />
eine Fördergruppe <strong>für</strong> naturwissenschaftlich besonders<br />
begabte Schülerinnen der 6. Klassen aufgebaut worden.<br />
Zeitgleich sind Betreuerinnen und Betreuer geschult<br />
worden, die das Projekt „Robotermädchen“ im nächsten<br />
Schuljahr <strong>für</strong> neue Schülerinnen anbieten.<br />
Erhofft wird eine individuelle Förderung in Naturwissenschaften, <strong>Technik</strong>, Konstruktion und Mathematik<br />
durch selbstständiges Arbeiten, motivierende Baukästen, Programmiersoftware und schülergerechte Lern-<br />
konzepte. Bei den teilnehmenden Schülerinnen und den Hilfskräften wird das soziale Lernen gefördert.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Schülerinnen sind im 6. Schuljahr offen <strong>für</strong> und interessiert an technischen Fragestellungen. Da das<br />
Ernst-Barlach-Gymnasium das Fach <strong>Technik</strong> nicht anbietet, erscheint das Fach Physik als ein möglicher<br />
Indikator. Da im 7. Schuljahr lernplangemäß Physik entfällt, wird beobachtet, dass vormals interessierte<br />
Mädchen nach Wiedereinsetzen des Fachs im 8. Schuljahr deutlich an Interesse verloren haben und<br />
stärker rollenkonforme Interessen ausprägen. Durch die Robotermädchen soll diesem Interessenverlust<br />
entgegengewirkt werden. In Kooperation mit benachbarten Hochschulen (Institut <strong>für</strong> Roboterforschung,<br />
Dortmund und Hochschule Bochum) erleben Mädchen junge Frauen in technischen Berufen, die mögli-<br />
che Vorbilder sein können.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Durch die Teilnahme an einer altersgemäßen Aufbereitung der Einführung in die Robotik durch Roboter-<br />
mädchen haben die Schülerinnen zahlreiche Kompetenzen erworben. Außerdem ist das Selbstbewusst-<br />
sein der Teilnehmerinnen deutlich gestiegen. Es ist etwas Besonderes, ein Robotermädchen zu sein und<br />
die Schülerinnen sind stolz darauf, dazuzugehören.<br />
In Sinne der Ausprägung einer „Corperate Identity“ <strong>für</strong> die Robotermädchen in Verbindung mit der Schul-<br />
zugehörigkeit werden Wettbewerbsteilnahmen, Logos und öffentliche Auftritte entwickelt.<br />
Die Durchführung des Konzepts „Robotermädchen“ wird in der Schulöffentlichkeit des Ernst-Barlach-<br />
Gymnasiums uneingeschränkt als Erfolg gewertet.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Städtisches Ernst-Barlach-Gymnasium<br />
Lunastraße 3<br />
44575 Castrop-Rauxel<br />
79
„Luft-AG“<br />
Im Rahmen des naturwissenschaftlich-technischen Unterrichts veranstaltet das Städtische Gymnasium<br />
Bergkamen eine Arbeitsgemeinschaftsreihe <strong>für</strong> den 5. und 6. Jahrgang. In der „Wald-AG“ erhalten inte-<br />
ressierte Schülerinnen und Schüler des 5. Jahrgangs erste Einblicke in den naturwissenschaftlich-tech-<br />
nischen Unterricht. Vierteljährlich wechseln sie die Themenbereiche und nähern sich dem Schwerpunkt<br />
Wald aus technischer, biologisch-chemischer und künstlerischer Sicht. Interessierte Schülerinnen und<br />
Schüler des 6. Jahrgangs vertiefen ihr naturwissenschaftliches Wissen, speziell im Bereich der Bio-<br />
Chemie in der „Wasser-AG“. Ab dem Schuljahr 2008/2009 wird das naturwissenschaftliche Arbeitsge-<br />
meinschaftsangebot durch die „Luft-AG“ erweitert. In dieser Arbeitsgemeinschaft können Schülerinnen<br />
und Schüler interdisziplinär physikalische, biologische und technische Experimente zum Thema Luft und<br />
Flug durchführen. Sie lernen dabei den Themenbereich „Luft“ mit allen Sinnen (optisch, akustisch und<br />
haptisch) kennen. Die „Luft-AG“ soll überdies Bindeglied zwischen der bereits existierenden „Wasser-AG“<br />
des 6. Jahrgangs und dem im 8. Jahrgang einsetzenden Wahlpflichtunterricht <strong>Technik</strong> sein.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
An der „Luft-AG“ können Mädchen und Jungen des 7. Jahrgangs teilnehmen, allerdings richtet sich das<br />
Lernangebot der „Luft-AG“ speziell an die Mädchen dieser Jahrgangsstufe. Sie haben hier die Möglich-<br />
keit, den Umgang mit technischen Apparaturen und Werkzeugen zu üben und dabei mit allen Sinnen zu<br />
lernen. Darüber hinaus wird ein Selbstverständnis in der Durchführung von technischen Experimenten<br />
ausgebildet, welches ihnen den Übergang in den Wahlpflichtbereich <strong>Technik</strong> im Jahrgang 8 erleichtert.<br />
In der Konzeptionierung der „Luft-AG“ wurde darauf verzichtet, die Arbeitsgemeinschaft ausschließlich<br />
<strong>für</strong> Mädchen zu öffnen, da ein geschlechtergetrenntes Vorhaben eine künstliche Situation erzeugt, die<br />
dem Lernprozess der Mädchen einen Nachhilfe- bzw. Fördercharakter unterstellen könnte. In der gesell-<br />
schaftlichen Realität werden sich Mädchen immer mit Jungen in Lern-, Konkurrenz- und Arbeitsprozes-<br />
sen wiederfinden. Aus diesem Grund sollten sich Mädchen gerade im Ingenieur- und naturwissenschaftli-<br />
chen Bereich schon frühzeitig in diesen sozialen Prozess einleben, um sich später optimal den fachlichen<br />
Herausforderungen stellen zu können.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Die „Wald-AG“ und „Wasser-AG“ erfreuen sich bei den Schülerinnen und Schülern des Städtischen<br />
Gymnasiums Bergkamens großer Beliebtheit. In die Planung der neuen „Luft-AG“ wurden Schülerinnen<br />
und Schüler der aktuellen „Wald-AG“ und des Wahlpflichtunterrichts <strong>Technik</strong> einbezogen, um auch diese<br />
Arbeitsgemeinschaft primär in den Fokus des Interesses zu stellen. Im Schuljahr 2007/2008 wurden<br />
bereits praktische Übungen und Zwischenevaluationen zu den Inhalten der „Luft-AG“ durchgeführt. Sie<br />
versprechen, dass die Arbeitsgemeinschaft ab August 2008 eine große und interessierte Schülerschaft<br />
finden wird.<br />
80<br />
<strong>Schule</strong><br />
Gymnasium<br />
Städtisches Gymnasium Bergkamen<br />
Hubert-Biernat-Straße 1<br />
59192 Bergkamen<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Computersteuerungen im <strong>Technik</strong>unterricht“<br />
In der Realtechnik hat die Steuerung von Fertigungsprozessen mit Hilfe von Computern in den letzten<br />
Jahren eine erhebliche Bedeutung erlangt. Von daher erscheint es sinnvoll, die Schülerinnen und Schüler<br />
bereits in der Schulzeit die Grundlagen dieser <strong>Technik</strong> erkunden zu lassen. Dazu gehört natürlich der Auf-<br />
bau der wichtigen Systemkomponenten (Computer, Interface und technischer Prozess). Im Rahmen des<br />
Unterrichts erfolgte zunächst die Vermittlung der Grundlagen der Digitaltechnik (duales Zahlensystem,<br />
ASCII-Code), um anschließend den Grundaufbau einer jeden informationstechnischen Maschine (EVA-<br />
Prinzip) zu erkunden. Dem inneren Aufbau von PC-Systemen kam dabei eine besondere Bedeutung zu.<br />
In mehreren Projektphasen des Projekts „Computersteuerungen im <strong>Technik</strong>unterricht der gymnasialen<br />
Oberstufe“ konnten die Schüler und Schülerinnen in Anschluss technische Systeme steuern. Die erste<br />
Aufgabe war die Ansteuerung von acht Leuchtdioden. Neben den üblichen Effekten (Lauflicht, Blinklicht)<br />
waren hier besonders die Mädchen hinsichtlich kreativer Eigenentwicklung (Abfrage von Alarmmeldern<br />
und Ansteuerung von Alarmgebern an selbst gebauten Modellhäusern) sehr erfolgreich. Der zweite<br />
Projektauftrag bezog sich auf die sichere Steuerung einer Kreuzungsampel mit sechs Leuchtdioden (drei<br />
<strong>für</strong> die Hauptstraße und drei <strong>für</strong> die Nebenstraße) in den Ampelfarben. Auch diese Aufgabe erwies sich<br />
als sehr mädchenfreundlich, da neben dem üblichen Ablauf genügend Freiraum <strong>für</strong> weitere Rahmenbe-<br />
dingungen blieb (z.B. Blinklicht <strong>für</strong> Fußgänger, Signalton <strong>für</strong> sehbehinderte Menschen, Ausweitung der<br />
Grünphasen <strong>für</strong> die Fußgänger, Einsatz eines Anforderungskontaktes, Verwendung eines selbst gestalte-<br />
ten Kreuzungsampelmodells). Zum Abschluss der Reihe war die Arbeit mit den LEGO-Robotern geplant,<br />
was aus Zeitgründen nicht mehr realisiert werden konnte.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Das Projekt stellt die Weiterentwicklung von<br />
bereits in den Vorjahren erprobten Unterrichts-<br />
sequenzen dar. <strong>Für</strong> das aktuelle Projekt wurden<br />
zentrale Unterrichtsverfahren zur individuellen<br />
Förderung aller Schüler und besonders der Schü-<br />
lerinnen eingearbeitet. Dazu gehören die Bildung<br />
von geschlechtshomogenen Projektgruppen<br />
mit differenzierten Arbeitsaufträgen. Durch die<br />
stärkere Berücksichtigung der Schülerinnenin-<br />
teressen kam es zu keiner Benachteiligung der<br />
Jungen.<br />
Ausblick/Fazit<br />
<strong>Für</strong> die Folgejahre ist die ständige Weiterentwicklung der Unterrichtssequenz zentrales Element der<br />
Fachkonferenzarbeit.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule<br />
Fritz-Erler-Straße 4<br />
45966 Gladbeck<br />
81
„Wir erklimmen die <strong>Schule</strong> – Mädchen lernen Schweißen“<br />
Industrie, Forschung und Berufsbilder der Stahl erzeugenden und verarbeitenden Industrie sind prägen-<br />
des Bild der Stadt Duisburg und insbesondere des Duisburger Nordens. Viele Schülerinnen und Schüler<br />
des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums, ein Großteil mit Migrationshintergrund, sind über ihre Elternhäuser<br />
mit dieser Tradition eng verbunden. Im Projekt „Wir erklimmen die <strong>Schule</strong> – Mädchen lernen Schweißen“<br />
wird durch einen gestalterischen Ansatz versucht, insbesondere Mädchen mit dem Werkstoff Stahl<br />
vertraut zu machen und die damit verbundenen vielfältigen beruflichen Möglichkeiten aufzuzeigen. Es gilt,<br />
Berührungsängste in einer noch immer vom Mann beherrschten Domäne abzubauen.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Ziel des Projekts ist es, insbesondere Mädchen die Erprobung einer gestalterischen <strong>Technik</strong> zu ermöglichen,<br />
die im schulischen Zusammenhang nicht geboten werden kann und die in der Regel eine Männerdomäne<br />
darstellt. Darüber hinaus beteiligen sich die Schülerinnen aktiv an der Gestaltung des Schulgebäudes:<br />
Ausblick/Fazit<br />
82<br />
Es sollen lebensgroße, stark vereinfachte Figuren aus Stahlrohr<br />
erarbeitet werden, die an der Fassade entlang kletternd das Schul-<br />
dach erklimmen, um sich auf diesem in Gruppen oder als illustre<br />
Gesellschaft niederzulassen.<br />
Der Arbeitsprozess gliedert sich in vier Hauptphasen:<br />
1) Beobachtung von Bewegungsabläufen und Haltungen (z.B. an<br />
Kletterwänden)<br />
2) Erstellen von Skizzen aus diesen Beobachtungen unter Berück-<br />
sichtigung der starken Vereinfachung der Form<br />
3) Materialerprobung und -kunde, Erstellung erster Schweißversu-<br />
che und Fertigung kleiner Modelle, um die zeichnerisch eingefan-<br />
gene Bewegung dreidimensional zu bannen<br />
4) Erstellen der Großplastiken mit Stahlrohr<br />
Durchgeführt wird das Projekt mit Schülerinnen des Leistungskurses Kunst der Jahrgangsstufe 12<br />
im ersten Halbjahr des Schuljahres 2008/2009. Die erstmalige Realisierung des Projekts im Herbst<br />
2008 findet in Kooperation mit der Fachhochschule Bochum statt.<br />
In den darauf folgenden Jahren soll das Projekt bei erfolgreicher Realisierung in den Regelunterricht der<br />
Jahrgangsstufe 12 integriert werden. Dazu wird das Angebot auf den Kunst-Grundkurs erweitert. Zur<br />
Erstellung weiterer Klein- und Großplastiken werden regionale <strong>Partner</strong> im näheren Umfeld der <strong>Schule</strong><br />
gesucht.<br />
<strong>Schule</strong><br />
Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium<br />
Am Grillopark 24<br />
47169 Duisburg<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Blende auf – Mädchen führen Regie“<br />
Um Mädchen die Möglichkeit zu geben, eine Fernsehproduktion von<br />
A-Z – also von der Vorbereitung bis zur technischen Umsetzung – zu<br />
gestalten, wurde klassenübergreifend ein Mädchenproduktionsteam<br />
zusammengestellt. Insgesamt bestand das Team aus 15 jungen<br />
Frauen aus drei verschiedenen Bildungsgängen der Sekundarstufe II:<br />
• der einjährigen Berufsfachschule Medien und Kommunikationstechnik,<br />
• der zweijährigen Berufsfachschule <strong>für</strong> Medientechnik/Drucktechnik,<br />
• dem Bildungsgang Allgemeine Hochschulreife.<br />
Aufgabe des Produktionsteams war die Aufzeichnung einer Chemie-<br />
Show im Präsentationszentrum der <strong>Schule</strong>, die von den Auszubilden-<br />
den zum Chemielaboranten bzw. zur Chemielaborantin veranstaltet<br />
wurde. Zudem war das Fernsehbild auch als Beamerbild während<br />
der Show zu sehen. So waren die Experimente <strong>für</strong> alle Zuschauerin-<br />
nen gut zu verfolgen. Die Aufzeichnung wurde im Anschluss geschnit-<br />
ten (Bild- und Tonnachbearbeitung). So entstand eine Art Lehrfilm.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Die Tatsache, dass die jungen Frauen unter sich lernen und üben konnten, ermöglichte einen anderen Zugang<br />
zum Unterrichtsgegenstand. Sie fielen sich nicht gegenseitig ins Wort, hörten sich zu und trauten sich, Fragen<br />
zu stellen. In dieser Atmosphäre ließen sich auch komplizierte technische Details so lange besprechen, bis sie<br />
allen verständlich wurden. Diese Situation ermöglichte es ebenso, den jungen Frauen technische Medienberu-<br />
fe näher zu bringen und zu vermitteln, dass <strong>Technik</strong> auch Spaß machen kann – ein nicht unwesentlicher Aspekt<br />
bei der Frage, ob bei der späteren Berufswahl auch technische Berufe <strong>begeistern</strong> können.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Sowohl die jungen Frauen wie auch die betreuenden Lehrerinnen empfanden die Lehr-Lern-Situation in<br />
einer geschlechtshomogenen Gruppe als bereichernd und zielführend. Die Vermittlung der <strong>Technik</strong>- und<br />
Gestaltungskompetenzen sowie der Sozialkompetenzen konnte deshalb so gut gelingen, weil auf der ei-<br />
nen Seite die Ansprache der Lehrerinnen und andererseits die Mitarbeit der Schülerinnen von Vertrauen<br />
und Wertschätzung geprägt waren. Entscheidend <strong>für</strong> den Erfolg des Projekts waren zudem die Produkt-<br />
orientierung und die Orientierung an einer konkreten beruflichen Handlungssituation: Einerseits wurde<br />
ein Produkt in Form einer DVD erstellt und andererseits entsprach die Lernsituation einer realen Berufs-<br />
situation. Da die Aufzeichnung ein Live-Act vor Publikum darstellte, trugen dieser öffentliche Auftritt des<br />
Mädchenproduktionsteams und die damit verbundene Anerkennung ebenfalls zum Erfolg bei.<br />
Das Projekt „Blende auf – Mädchen führen Re-<br />
gie“ wird im nächsten Schuljahr fortgesetzt. Im<br />
Rahmen der Unterrichtsentwicklung wird die<br />
Integration dieses Projekts in die didaktischen<br />
Jahresplanungen der beteiligten Medienbildungs-<br />
gänge Eingang finden. Geplant sind unter anderen<br />
wieder eine Chemie-Show und die Aufzeichnung<br />
des lokalen Finales von „Jugend debattiert“.<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Hans-Böckler-Berufskolleg<br />
Hagenstraße 28<br />
45768 Marl<br />
83
„Seitenwechsel“<br />
Bei dem Projekt „Seitenwechsel“ handelt es sich um ein einwöchiges, Fachbereiche übergreifendes Gen-<br />
der-Projekt zur beruflichen Orientierung <strong>für</strong> die Bildungsgänge Berufsorientierungsjahr (ehemals Vorklas-<br />
se zum Berufsgrundschuljahr) im Fachbereich Hauswirtschaft (H-BOJ) und im Fachbereich Naturwissen-<br />
schaften und <strong>Technik</strong> (T-BOJ). Die Schülerinnen und Schüler verfügen über keinen Schulabschluss. Die<br />
Schülerschaft der H-BOJ setzt sich traditionell fast ausschließlich aus Mädchen zusammen, in der T-BOJ<br />
befinden sich nur Jungen. Die Schülerinnen und Schüler kommen i.d.R. aus einem sozial schwachen<br />
Umfeld und haben besonderen Förderbedarf. Der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist<br />
sehr hoch – der familiäre Hintergrund ist eher bildungsfern.<br />
In der Projektwoche wechseln die Schülerinnen und Schüler in den jeweils anderen Fachbereich und<br />
werden von den dortigen Lehrkräften beschult. Dabei wird die Stundentafel <strong>für</strong> diese Woche aufgelöst;<br />
vielmehr sollen die Schüler und Schülerinnen im projektorientierten Fachpraxisunterricht einen Einblick in<br />
die Berufsfelder des anderen Bereiches gewinnen.<br />
Das Projekt soll die Jugendlichen bei ihrer persön-<br />
lichen Berufswahl unterstützen, sie anregen, ihr<br />
eigenes Rollenverständnis zu hinterfragen und ihre<br />
Selbsteinschätzung hinsichtlich der eigenen berufli-<br />
chen Vorstellungen erweitern. Ziel ist es, dass die<br />
Mädchen nach der Projektwoche frauenuntypische<br />
und die Jungen männeruntypische Berufsfelder <strong>für</strong><br />
die eigene berufliche Orientierung nicht mehr unre-<br />
flektiert ausschließen. Das Projekt ist so angelegt,<br />
dass die berufsbezogenen Inhalte des jeweiligen Bil-<br />
dungsganges zielgruppenorientiert aufbereitet sind.<br />
Aspekte der Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung<br />
Das Projekt zur Mädchen-<strong>Technik</strong>-Förderung stellt unter dem Motto „<strong>Technik</strong> zum Wohle des Menschen“<br />
die Gesundheitstechnik in den Mittelpunkt. Dabei werden die Fachpraxisfächer Zahntechnik, Elektro-<br />
technik, Chemietechnik und Medientechnik inhaltlich in Zusammenhang gebracht mit Themen, die den<br />
Mädchen leicht zugänglich sind.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Insgesamt kann ein positives Fazit über die Durchführung und die Ergebnisse der Projektwoche gezogen<br />
werden. Die Lernziele hinsichtlich des geschlechterspezifischen Rollenverständnisses wurden erreicht.<br />
Es ist geplant, das Projekt zum festen Bestandteil der didaktischen Jahresplanung der beiden beteiligten<br />
Bildungsgänge zu machen. Eine Übertragung auf andere Bildungsgänge ist vorstellbar.<br />
84<br />
<strong>Schule</strong><br />
Hans-Böckler-Berufskolleg<br />
Hagenstraße 28<br />
45768 Marl<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
„Neue Medien in der Berufsorientierung und Lebensplanung“<br />
Die 2-jährige Berufsfachschule im Sozial- und Gesundheitswesen – Fachrichtung Gesundheitswesen –<br />
ermöglicht die Erlangung der beruflichen Grundbildung und des mittleren Bildungsabschlusses, der Fach-<br />
oberschulreife. Die Schülerinnen und Schüler verfolgen meist im Anschluss den Weg in die Gesund-<br />
heitsberufe wie z. B. die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. zum Gesundheits- und<br />
Krankenpfleger.<br />
Der Übergang zwischen <strong>Schule</strong> und Ausbildungsplatz gestaltet sich aufgrund der auszubauenden Kom-<br />
munikationskompetenzen sowie der Selbstdarstellung und der Richtigkeit bzw. Vollständigkeit der schrift-<br />
lichen Bewerbungen oft schwierig.<br />
Aus diesem Förderbedarf hat sich das Projekt „Neue Medien in der Berufsorientierung und Lebenspla-<br />
nung“ entwickelt. Innerhalb von drei Modulen wird eine Bewerbungssituation um einen Ausbildungsplatz<br />
bei einem Akustikbetrieb in Oberhausen simuliert. Die Schüler und Schülerinnen verbessern dadurch<br />
ihre Kommunikationsfähigkeit in ausgewählten Bereichen mit und durch Neue Medien, um sich auf<br />
Bewerbungssituationen in Hinblick auf den Erwerb einer Ausbildungsstelle vorzubereiten. Die modulare<br />
Struktur mit Workshops <strong>für</strong> Anfänger/-innen und Fortgeschrittene lässt eine individuelle Förderung der<br />
Schülerinnen und Schüler zu.<br />
Als Kooperationspartner nehmen ein selbstständiger örtlicher Hörgeräteakustiker sowie ein Berufsbe-<br />
rater des BIZ (Berufsinformationszentrum der Stadt Oberhausen) teil. Sie unterstützen die Arbeit in den<br />
jeweiligen Modulen insbesondere in den Erarbeitungs- und Reflexionsphasen und stehen den Schülerin-<br />
nen und Schülern <strong>für</strong> Fragen und Rückmeldungen zur Verfügung.<br />
Da der Unterricht in diesem Bildungsgang in Lernfeldern stattfindet, sind die Voraussetzungen <strong>für</strong> ein<br />
fächerübergreifendes und projektorientiertes Lernen gegeben. An dem Projekt sind zunächst folgende<br />
Fächer beteiligt: Datenverarbeitung, Deutsch/Kommunikation, Gesundheitslehre, Anatomie.<br />
Ausblick/Fazit<br />
Es ist bereits jetzt geplant, das Projekt mit berufs-<br />
nahen Beispielen und lebensnahen Situationen<br />
weiterzuführen. Die Kooperation mit außerschu-<br />
lischen <strong>Partner</strong>n soll erweitert werden:<br />
• weitere Berufsgruppen im Gesundheitswesen<br />
• Mitarbeit von Krankenkassen zum Bewerbungs-<br />
training<br />
• Zusammenarbeit mit unterschiedlichen örtli-<br />
chen Betrieben im Gesundheitswesen, wie z. B.<br />
im Bereich Zahntechnik<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
<strong>Schule</strong><br />
Käthe-Kollwitz-Berufskolleg<br />
Richard-Wagner-Allee 40<br />
46117 Oberhausen<br />
85
Kontaktdaten der <strong>Schule</strong>n<br />
Hier erhalten Sie nähere Kontaktinformationen zu allen teilnehmenden <strong>Schule</strong>n der Laufzeit 2007/2008,<br />
die wir alphabetisch nach Schulformen und Schulnamen sortiert aufgeführt haben.<br />
Grundschulen<br />
Adolf-Reichwein-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Reichweinstraße 2<br />
47441 Moers<br />
Tel.: 02841.3 13 92<br />
Fax: 02841.93 95 88<br />
E-Mail: ars-moers@t-online.de<br />
Antoniusschule<br />
Gemeinschaftsschule der Stadt Dorsten<br />
Heroldstraße 1<br />
46284 Dorsten<br />
Tel.: 02362.62 35 5<br />
Fax: 02362.60 27 08<br />
E-Mail: email@antoniusschule.dorstenerschulen.de<br />
Aplerbecker-Mark-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Schwerter Straße 269<br />
44287 Dortmund<br />
Tel.: 0231.286 739 60<br />
Fax: 0231.286 739 80<br />
E-Mail: aplerbecker-markgrundschule@stadtdo.de<br />
Augustinus-Grundschule<br />
Städtische Katholische Grundschule<br />
Flughafenstraße 75<br />
44309 Dortmund<br />
Tel.: 0231.25 52 21<br />
Fax: 0231.722 53 87<br />
E-Mail: augustinus-Grundschule@stadtdo.de<br />
Franziskus Grundschule<br />
Katholische <strong>Schule</strong> der Stadt Dortmund<br />
Robert-Koch-Straße 50<br />
44143 Dortmund<br />
Tel.: 0231.502 54 17<br />
Fax: 0231.477 989 656<br />
E-Mail: franziskus-grundschule@stadtdo.de<br />
Gemeinschaftsgrundschule<br />
an der Gartenstraße<br />
Gartenstraße 17<br />
46535 Dinslaken<br />
Tel.: 02064.7 27 51<br />
Fax: 02064.47 07 78<br />
E-Mail: gartenschule-dinslaken@t-online.de<br />
86<br />
Gemeinschaftsgrundschule Eick-West<br />
Eicker Grund 86-88<br />
47445 Moers<br />
Tel.: 02841.4 18 32<br />
Fax: 02841.4 19 50<br />
E-Mail: Grundschule_Eick-West@web.de<br />
Grundschule an der Auguststraße<br />
Auguststraße 18<br />
45661 Recklinghausen<br />
Tel.: 02361.37 21 83<br />
Fax: 02361.65 16 98<br />
E-Mail: email@august.schulen-re.de<br />
Grundschule an der Düngelstraße<br />
James-Krüss-<strong>Schule</strong><br />
Düngelstraße 45<br />
44623 Herne<br />
Tel.: 02323.94 32 44<br />
Fax: 02323.94 32 46<br />
E-Mail: 130692@schule.nrw.de<br />
Grundschule an der Michaelstraße<br />
Michaelstraße 16<br />
44649 Herne<br />
Tel.: 02325.50 75 5<br />
Fax: 02325.56 91 13<br />
E-Mail: verwaltung@michaelschule.herne.de<br />
Grundschule an der Vandalenstraße<br />
Städtische Gemeinschaftsschule<br />
der Primarstufe<br />
Vandalenstraße 43<br />
45888 Gelsenkirchen<br />
Tel.: 0209.20 25 27<br />
Fax: 0209.319 44 07<br />
E-Mail: info@gs-vandalenstrasse.de<br />
Grundschule Essel<br />
Esseler Straße 195<br />
45665 Recklinghausen<br />
Tel.: 02361.8 13 52<br />
Fax: 02361.94 31 26<br />
E-Mail: email@essel.schulen-re.de<br />
Grundschule Pantrings Hof<br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Eberhard-Wildermuth-Straße 43<br />
44628 Herne<br />
Tel.: 02323.8 38 33<br />
Fax: 02323.98 11 78<br />
E-Mail: pantrings.herne@cityweb.de<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
Grundschule Rauendahl<br />
Rauendahlstraße 40-42<br />
45529 Hattingen<br />
Tel.: 02324.98 02 33<br />
Fax: 02324.98 02 35<br />
E-Mail: ggs.rauendahl@schulen-hattingen.de<br />
Gudrun-Pausewang-Grundschule<br />
Heinrichstraße 52<br />
45663 Recklinghausen<br />
Tel.: 02361.303 37 80<br />
Fax: 02361.303 37 89<br />
E-Mail: email@gp-gs.schulen-re.de<br />
Katholische Grundschule Barbara-<strong>Schule</strong><br />
Gartenstraße 110<br />
47167 Duisburg<br />
Tel.: 0203.58 64 76<br />
Fax: 0203.519 298 12<br />
E-Mail: kgs.barbaraschule@stadt-duisburg.de<br />
Katholische Grundschule Meckinghoven<br />
Bahnhofstraße 22<br />
45711 Datteln<br />
Tel.: 02363.6 20 07<br />
Fax: 02363.6 11 26<br />
E-Mail: 122439@schule.nrw.de<br />
Lessing-Grundschule<br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Gneisenaustraße 60<br />
44147 Dortmund<br />
Tel.: 0231.82 54 10<br />
Fax: 0231.728 27 44<br />
E-Mail: Lessing-Grundschule@stadtdo.de<br />
Overberg-Grundschule<br />
Städtische Katholische Grundschule<br />
Am Hohen Teich 5<br />
44359 Dortmund<br />
Tel: 0231.286 736 0<br />
Fax: 0231.286 736 26<br />
E-Mail: Overberg-Grundschule@stadtdo.de<br />
Parkschule Friedrichsfeld<br />
Gemeinschaftsgrundschule<br />
Parkstraße 13<br />
46562 Voerde<br />
Tel.: 0281.49 62<br />
Fax: 0281.460 80 67<br />
E-Mail: parkschule-friedrichsfeld@t-online.de<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
St. Marien-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Katholische Grundschule<br />
Kirschenallee 100<br />
47443 Moers<br />
Tel.: 02841.5 78 92<br />
Fax: 02841.50 85 11<br />
E-Mail: buero-kontakt@st-marien-schule.de<br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Böhmer Straße<br />
Böhmer Straße 10-14<br />
47249 Duisburg<br />
Tel.: 0203.738 298 55<br />
Fax: 0203.739 59 72<br />
E-Mail: GGS.BoehmerStr@stadt-duisburg.de<br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Eichendorff<br />
Katzbachstraße 24<br />
47443 Moers<br />
Tel.: 02841.5 22 02<br />
Fax: 02841.5 94 24<br />
E-Mail: eichendorffschule-moers@t-online.de<br />
Steinhammerschule<br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Marten<br />
Schulte-Heuthaus-Straße 28<br />
44379 Dortmund<br />
Tel.: 0231.286 729 60<br />
Fax: 0231.286 729 66<br />
E-Mail: Steinhammer-Grundschule@stadtdo.de<br />
Turmschule<br />
Städtische Gemeinschaftsschule<br />
der Primarstufe<br />
Schonnebecker Straße 32<br />
45884 Gelsenkirchen<br />
Tel.: 0209.13 46 32<br />
Fax: 0209.155 40 85<br />
E-Mail: 119039@schule.nrw.de<br />
Wilbergschule<br />
Städtische Gemeinschaftsgrundschule<br />
Wilbergstraße 3<br />
44807 Bochum<br />
Tel.: 0234.53 14 38<br />
Fax: 0234.904 10 54<br />
E-Mail: 128892@schule.nrw.de<br />
87
Förderschulen<br />
Comeniusschule<br />
Städtische Förderschule<br />
Heinrich-Lübke-Straße 140<br />
51375 Leverkusen<br />
Tel.: 0214.850 18 30<br />
Fax: 0214.850 184 30<br />
E-Mail: foes-comeniusschule@schulen-lev.de<br />
Fröbelschule<br />
Förderschule der Stadt Dortmund<br />
Sendstraße 100-102<br />
44143 Dortmund<br />
Tel.: 0231.286 638 30<br />
Fax: 0231.286 638 40<br />
E-Mail: froebel-foerderschule@stadtdo.de<br />
Niederrheinschule<br />
Städtische Förderschule<br />
Friedrich-Heinrich-Allee 24<br />
47475 Kamp-Lintfort<br />
Tel.: 02842.5 03 40<br />
Fax: 02842.5 03 04<br />
E-Mail: schulleitung@niederrheinschule.de<br />
Hauptschulen<br />
Anne-Frank-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Gemeinschaftshauptschule<br />
Frankenstraße 12<br />
59067 Hamm<br />
Tel.: 02381.987 62 46<br />
Fax: 02381.987 62 48<br />
E-Mail: afs.schulen.hamm@t-online.de<br />
Falkschule – Hauptschule der Stadt Hamm<br />
An der Falkschule 9<br />
59077 Hamm<br />
Tel.: 02381.304 65 11<br />
Fax: 02381.304 65 13<br />
E-Mail: falk.schulen.hamm@t-online.de<br />
Ganztags-Hauptschule Remberg<br />
Elbersstiege 10<br />
58095 Hagen<br />
Tel.: 02331.3 19 23<br />
Fax: 02331.2 83 74<br />
E-Mail: hsremberg@t-online.de<br />
Hauptschule an der Schwalbenstraße<br />
Schwalbenstraße 22<br />
45899 Gelsenkirchen<br />
Tel.: 0209.58 37 20<br />
Fax: 0209.155 58 60<br />
E-Mail: 143492@schule.nrw.de<br />
88<br />
Hauptschule Scharnhorst<br />
Städtische Gemeinschaftsschule<br />
Gleiwitzstraße 200<br />
44328 Dortmund<br />
Tel.: 0231.476 429 30<br />
Fax: 0231.476 429 49<br />
E-Mail: Hauptschulescharnhorst@web.de<br />
Hellweg Hauptschule<br />
Rünther Straße 80<br />
59192 Bergkamen<br />
Tel.: 02389.98 24 0<br />
Fax: 02389.98 24 15<br />
E-Mail: hellweg.hs@helimail.de<br />
Overbergschule<br />
Städtische Gemeinschaftshauptschule<br />
Rhienscher Berg 12<br />
58452 Witten<br />
Tel.: 02302.18 98 56<br />
Fax: 02302.18 97 65<br />
E-Mail: Overberg.s@witten.de<br />
Werner-von-Siemens-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Gemeinschaftshauptschule<br />
Haydnstraße 3<br />
44805 Bochum<br />
Tel.: 0234.925 63 0<br />
Fax: 0234.925 63 20<br />
E-Mail: info@wvsbo.de<br />
Realschulen<br />
Gertrud-Bäumer-Realschule<br />
Städtische Realschule <strong>für</strong> Jungen und<br />
Mädchen<br />
Goethestraße 20<br />
44147 Dortmund<br />
Tel.: 0231.502 70 51<br />
Fax: 0231.81 09 83<br />
E-Mail: gertrud-baeumer-realschule@stadtdo.de<br />
Gustav-Heinemann-Realschule<br />
Landgerichtsstraße 17<br />
47051 Duisburg<br />
Tel.: 0203.283 45 98<br />
Fax: 0203.283 42 06<br />
E-Mail: gustavheinemann.realschule@stadtduisburg.de<br />
Heinrich-Pattberg-Realschule<br />
Städtische Realschule Moers<br />
Uerdinger Straße 74<br />
47441 Moers<br />
Tel.: 02841.3 64 51<br />
Fax: 02841.39 61 07<br />
E-Mail: hpr@hprmoers.de<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation
Marienschule<br />
Realschule <strong>für</strong> Jungen und Mädchen<br />
Franziskanerstraße 1<br />
59065 Hamm<br />
Tel.: 02381.2 41 93<br />
Fax: 02381.1 39 21<br />
E-Mail: marienschule.hamm@t-online.de<br />
Realschule Heessen<br />
Jahnstraße 23<br />
59073 Hamm<br />
Tel.: 02381.30 40 86<br />
Fax: 02381.30 40 88<br />
E-Mail: realschule-heessen@rehe.schulen-hamm.de<br />
Wilhelm-Röntgen-Realschule<br />
Städtische Realschule <strong>für</strong> Jungen und Mädchen<br />
Kreuzstraße 159<br />
44137 Dortmund<br />
Tel.: 0231.912 372 0<br />
Fax: 0231.912 372 50<br />
E-Mail: 162747@schule.nrw.de<br />
Willy-Brandt-<strong>Schule</strong><br />
Städtische Realschule<br />
Ernst-Reuter-Platz 10-20<br />
45699 Herten<br />
Tel.: 02366.30 37 60<br />
Fax: 02366.30 37 63<br />
E-Mail: v.klocke-eickmann@herten.de<br />
Gesamtschulen<br />
Anne Frank <strong>Schule</strong> Rheinkamp<br />
Städtische Gesamtschule Moers<br />
Kopernikusstraße 9<br />
47445 Moers<br />
Tel.: 02841.94 27 0<br />
Fax.: 02841.94 27 55<br />
E-Mail: schulleiter@anne-frank-ge.de<br />
Anne-Frank-Gesamtschule<br />
Städtische Gesamtschule<br />
Burgholzstraße 120<br />
44145 Dortmund<br />
Tel.: 0231.502 59 30<br />
Fax: 0231.728 11 69<br />
E-Mail: anne-frank-gesamtschule@stadtdo.de<br />
Erich-Fried Gesamtschule<br />
Grabenstraße 14<br />
44625 Herne<br />
Tel.: 02325.637 95 0<br />
Fax: 02325.637 95 28<br />
E-Mail: hoff@efg-herne.de<br />
Mädchen wählen <strong>Technik</strong> – Projektdokumentation<br />
Friedensschule<br />
Gesamtschule der Stadt Hamm<br />
Marker Allee 20<br />
59063 Hamm<br />
Tel.: 02381.544 02 0<br />
Fax: 02381.544 02 23<br />
E-Mail: friedensschule@gefr.schulen-hamm.de<br />
Gesamtschule Berger Feld<br />
Adenauerallee 110<br />
45891 Gelsenkirchen<br />
Tel.: 0209.450 90 11<br />
Fax: 0209.450 90 15<br />
E-Mail: gesamtschule.berger-feld.ge@t-online.de<br />
Gesamtschule Ruhrort<br />
<strong>Schule</strong> der Sekundarstufen I und II<br />
Karlstraße 25<br />
47119 Duisburg<br />
Tel.: 0203.800 97 60<br />
Fax: 0203.800 97 70<br />
E-Mail: info@gesamtschule-ruhrort.de<br />
Heinrich-Böll-Gesamtschule<br />
im Schulzentrum Lütgendortmund<br />
Volksgartenstraße 19<br />
44388 Dortmund<br />
Tel.: 0231.696 01 0<br />
Fax: 0231.696 01 55<br />
E-Mail: heinrich-boell-gesamtschule@stadtdo.de<br />
Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule<br />
Fritz-Erler-Straße 4<br />
45966 Gladbeck<br />
Tel.: 02043.94 05 0<br />
Fax: 02043.94 05 21<br />
E-Mail: sl@ingeborg-drewitz-gesamtschule.de<br />
Janusz-Korczak-Gesamtschule<br />
Städtische <strong>Schule</strong> der Sekundarstufe I und II<br />
Horster Straße 114<br />
46236 Bottrop<br />
Tel.: 02041.709 47 0<br />
Fax: 02041.709 47 19<br />
E-Mail: janusz-korczak-gesamtschule@bottrop.de<br />
Mont-Cenis-Gesamtschule<br />
Städtische Gesamtschule<br />
Mont-Cenis-Straße 180<br />
44627 Herne<br />
Tel.: 02323.16 26 69<br />
Fax: 02323.16 26 57<br />
E-Mail: leitung@mcg.herne.de<br />
Rosa-Parks-<strong>Schule</strong><br />
Gesamtschule der Stadt Herten<br />
Fritz-Erler-Straße 2-4<br />
45701 Herten<br />
Tel.: 02366.30 37 20<br />
Fax: 02366.8 83 21<br />
E-Mail: info@gesamtschule-herten.de<br />
89
Willy-Brandt-Gesamtschule<br />
Willy-Brandt-Allee 1<br />
45570 Marl<br />
Tel.: 02365.572 80 0<br />
Fax: 02365.572 80 78<br />
E-Mail: wbg-marl@t-online.de<br />
Gymnasien<br />
Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium<br />
Am Grillopark 24<br />
47169 Duisburg<br />
Tel.: 0203.544 39 0<br />
Fax: 0203.544 39 39<br />
E-Mail: ellyheussknapp.gymnasium@stadtduisburg.de<br />
Galilei-Gymnasium Hamm<br />
Städtisches Gymnasium<br />
<strong>für</strong> Jungen und Mädchen<br />
Dr. Voßhage Straße 1<br />
59065 Hamm<br />
Tel.: 02381.6 46 44<br />
Fax: 02381.6 66 67<br />
E-Mail: mail@galilei-gymnasium.de<br />
Haranni-Gymnasium Herne<br />
Hermann-Löns-Straße 58<br />
44623 Herne<br />
Tel.: 02323.16 22 11<br />
Fax: 02323.16 28 27<br />
E-Mail: haranni-gymnasium-herne@t-online.de<br />
Heisenberg-Gymnasium Dortmund<br />
Preußische Straße 225<br />
44339 Dortmund<br />
Tel.: 0231.477 374 0<br />
Fax: 0231.477 374 37<br />
E-Mail: heiggym@aol.com<br />
Hittorf-Gymnasium Recklinghausen<br />
Kemnastraße 38<br />
45657 Recklinghausen<br />
Tel.: 02361.908 62 10<br />
Fax: 02361.908 62 19<br />
E-Mail: email@hittorf.schulen-re.de<br />
Mädchengymnasium Essen-Borbeck<br />
<strong>Für</strong>stäbtissinstraße 52-54<br />
45355 Essen<br />
Tel.: 0201.685 02 30<br />
Fax: 0201.685 02 31<br />
E-Mail: Maedchengymnasium-Borbeck.info<br />
@schule.essen.de<br />
90<br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Städtisches Gymnasium<br />
<strong>für</strong> Jungen und Mädchen<br />
Hölkeskampring 168<br />
44625 Herne<br />
Tel.: 02323.16 26 07<br />
Fax: 02323.16 26 08<br />
E-Mail: buero@otto-hahn-gymnasium.de<br />
Städtisches Ernst-Barlach-Gymnasium<br />
Lunastraße 3<br />
44575 Castrop-Rauxel<br />
Tel.: 02305.358 15 0<br />
Fax: 02305.358 15 22<br />
E-Mail: ebgcastrop@t-online.de<br />
Städtisches Gymnasium Bergkamen<br />
Hubert-Biernat-Straße 1<br />
59192 Bergkamen<br />
Tel.: 02307.964 44 0<br />
Fax: 02307.964 44 44<br />
E-Mail: gym.bergkamen@helimail.de<br />
Berufskollegs<br />
Hans-Böckler-Berufskolleg<br />
Hagenstraße 28<br />
45768 Marl<br />
Tel.: 02365.91 95 0<br />
Fax: 02365.91 95 40<br />
E-Mail: info@hbbk-marl.de<br />
Käthe-Kollwitz-Berufskolleg<br />
Richard-Wagner-Allee 40<br />
46117 Oberhausen<br />
Tel.: 0208.690 448 0<br />
Fax: 0208.690 448 20<br />
E-Mail: kkbk.ob@web.de<br />
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91
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