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MITTEILUNGEN - Rudolf Steiner Schule Basel

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48<br />

<strong>Schule</strong> intern<br />

Unsere Schulkrippe<br />

Wie Maria, Josef und die drei Könige in die Eingangshalle der<br />

<strong>Steiner</strong>schule fanden.<br />

Während der Zeit vom ersten Advent<br />

bis zum Dreikönigstag steht in der<br />

Eingangshalle unserer <strong>Schule</strong> eine<br />

Weihnachtskrippe. Wie entstand<br />

diese Tradition?<br />

Die Idee stammte ursprünglich von<br />

Folkhart Waltz, der mit einer 3. Klasse<br />

Krippenfiguren aus Ton modellierte,<br />

im Keramikofen brannte, glasierte<br />

und neben der grossen Treppe ausstellte.<br />

Dies beeindruckte mich sehr<br />

und brachte mich auf eine neue Idee.<br />

Am Waldorflehrerseminar in Stuttgart<br />

hatte ich bei Manfred Welzel<br />

meine Freude am Tonen entdeckt.<br />

So fasste ich den Entschluss, jedem<br />

Schüler der 4. Klasse von Kurt Linder,<br />

die ich damals in französisch<br />

unterrichtete, eine aus getrocknetem<br />

Lehm selbstgefertigte Krippenfigur<br />

zum Geburtstag zu schenken. Es war<br />

ein grosses Unterfangen (jetzt würde<br />

man von einem «Projekt» sprechen).<br />

Manchmal musste ich unter grossem<br />

Zeitdruck arbeiten, so dass die<br />

frische Farbe am Geschenkpapier<br />

noch klebte. Heute noch treffe ich<br />

junge Erwachsene, Väter und Mütter<br />

meiner jetzigen Schüler, die mir<br />

mit leuchtenden Augen sagen, dass<br />

sie dieses besondere Geburtstagsgeschenk<br />

lange aufbewahrt hätten.<br />

Als sich das Jahr rundete, rief ich alle<br />

Figuren zurück und wir stellten sie<br />

im Schulzimmer als unsere klassen-<br />

eigene Krippe auf. Dann wagte ich<br />

es, als nächstes «Projekt», diesmal<br />

für die ganze <strong>Schule</strong> eine Krippe zu<br />

schaffen, aus Ton geformt, im Schulofen<br />

gebrannt, und mit Stockmar Wasserfarben<br />

bemalt. Als Vorlage wählte<br />

ich traditionelle Motive aus der provenzalischen<br />

und neapolitanischen<br />

Krippentraditon. Als Podest diente<br />

mir ein Teil der Bühne aus dem alten<br />

Schulhaus an der Engelgasse.<br />

Mit der Zeit bürgerte sich ein, dass die<br />

Schulkrippe wie ein Adventskalender<br />

jeden Tag um ein «santon» wächst.<br />

Jeden Morgen im Advent, wenn das<br />

Schultor aufgeht, rennen viele kleine<br />

Schüler durch die noch dunkle<br />

Halle zu der hell erleuchteten Krippe,<br />

um nachzuschauen, was neu dazu<br />

gekommen ist. Vor den Sonntagshandlungen<br />

im Dezember können<br />

die vor der Treppe wartenden Besucher<br />

Erzählungen hören, die meine<br />

sonst stummen «pastorini» zu Wort<br />

kommen lassen. (Vielleicht überlassen<br />

mir meine lieben Lehrerkollegen<br />

einmal ihre Texte zum Abdruck in<br />

den Schulmitteilungen! Was für ein<br />

wunderbares Weihnachtsgeschenk an<br />

unsere Leser und Leserinnen…)<br />

Die Tradition der Weihnachtskrippe<br />

im Foyer der <strong>Schule</strong> reicht also ins<br />

Jahr 1986 zurück. Zehn Jahre später<br />

zog das Moosgärtli, ein Teil der Bazardekoration,<br />

vom ersten Stock ins Erd-

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