ExtErnE Evaluation von SchulEn - AQS - in Rheinland-Pfalz

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2. Orientierungsrahmen Schulqualität (ORS) und externe Evaluation punkt steht die Unterrichtsqualität, für die die Unterrichtsforschung fach- und schulartübergreifend wirksame Qualitätsprinzipien herausgearbeitet hat. Der ORS ist ein Grundkonsens darüber, was in Rheinland-Pfalz unter einer guten Schule verstanden wird. Er ist eine wichtige Arbeitsgrundlage für alle an Schule beteiligten Gruppen und Personen (Schulen, AQS, Schulaufsicht, Pädagogisches Landesinstitut, Pädagogische Serviceeinrichtungen, Studienseminare, Ministerium). Der ORS in der externen Evaluation Während im ORS ein sehr umfangreicher Möglichkeitsraum beschrieben ist, der den Schulen vielfältige Impulse und Denkanstöße für die Schul- und Unterrichtsentwickung liefern kann, muss sich die externe Evaluation inhaltlich auf bestimmte Bereiche konzentrieren: Im Mittelpunkt der AQS-Evaluation stehen die fächer- und schulartübergreifenden Qualitätsmerkmale von Unterricht sowie ausgewählte schulische Prozesse. Die fachliche und fachdidaktische Qualität des Unterrichts ist von außerordentlich hoher Wichtigkeit. Ihre Berücksichtigung im Evaluationsverfahren ist wünschenswert, kann aber aus Gründen der inhaltlichen Schwerpunktsetzungen gemäß AQS-Auftrag und aufgrund der Ressourcenlage, noch nicht realisiert werden. Zudem gibt es derzeit keine geeigneten fachspezifischen Evaluationsverfahren. Die inhaltliche Ausrichtung der AQS am Orientierungsrahmen führt zu einer stringenten und durchgehenden Fokussierung der verschiedenen Erhebungsinstrumente auf die Dimensionen, Kriterien und Indikatoren des ORS. Konsequenterweise folgt auch der Evaluationsbericht der Struktur und den Inhalten des ORS. Die sich an den Bericht der externen Evaluation gemäß Schulgesetz anschließenden Zielvereinbarungen sind ebenfalls am ORS ausgerichtet. Diese liegen in der Zuständigkeit von Schule und Schulaufsicht (Abt. 3). Für die Schulen kann die interne Evaluation im Zusammenhang mit den Zielvereinbarungen besonders hilfreich sein, wenn auch sie am ORS entlang erfolgt oder die Erhebungsinstrumente der AQS dazu verwendet werden. Durch den ORS und seine systematische Berücksichtigung auf allen Ebenen der AQS-Evaluation wird das Verfahren der externen Evaluation nachvollziehbar und transparent. Orientierungsrahmen Schulqualität, externe und interne Evaluation sowie Zielvereinbarungen Orientierungsrahmen Schulqualität ■ Qualitätsbereiche ■ Dimensionen ■ Kriterien ■ Indikatoren Externe Evaluation (AQS) Erhebungsinstrumente ■ Fragebögen ■ Einblicknahmen in Lehr- und Lernsituationen ■ Leitfadengestützte Gespräche ■ Schulrundgang, Schulträgerbefragung Zielvereinbarungen ■ Schule ■ Schulaufsicht (Abt. 3) ■ Schule Interne Evaluation 8
3. Die Erhebungs instrumente 3. Die Erhebungsinstrumente Die Ergebnisse aus der externen Evaluation helfen Schulen, Konzepte für ihr pädagogisches Handeln zu entwickeln und ihnen eine Rückmeldung darüber zu geben, inwiefern sie die selbst gesetzten Ziele auf der Grundlage des ORS unter den gegebenen Voraussetzungen erreicht haben. Methodische Grundüberlegungen Die Qualität von Schule und Unterricht ist nicht nur komplex, sondern auch nicht unmittelbar und direkt beobachtbar. Überall da, wo Wissen über menschliches Handeln und soziale Prozesse, soziale Strukturen und Zusammenhänge überprüft werden sollen, bietet sich der Einsatz von Werkzeugen der empirischen Sozialforschung an. Gerade dann, wenn empirische Daten eine hilfreiche Unterstützung für schulische Akteure sein sollen, ist die Qualität der Daten und des professionellen Umgangs mit diesen unerlässlich. Die AQS orientiert ihre Arbeit deswegen an empirischen Gütekriterien. Es sind dies Reliabilität, Objektivität und Validität. Damit ein Verfahren als reliabel gelten kann, muss die Unabhängigkeit der Evaluationsergebnisse von den zuständigen Evaluatorinnen und Evaluatoren gewährleistet sein. Je eher unterschiedliche Personen beim gleichen Vorgehen und dem gleichen Sachverhalt zu gleichen Ergebnissen kommen, desto höher ist die Reliabilität des Verfahrens. Reliabilität ist die Bedingung für seine Validität (Gültigkeit). Sind die Evaluationsergebnisse des gewählten Verfahrens nicht objektiv und reliabel, so sind sie auch nicht valide. Die Validität ist das Maß an Gültigkeit, mit dem das Verfahren auch tatsächlich die gefragten Einstellungen und Meinungen misst, die gemessen werden sollen. Die Objektivität ist z. B. wiederum abhängig davon, wie präzise und eindeutig Messanweisungen sind, wie hoch das Maß an Standardisierung ist und wie klar und eindeutig das Verfahren und die Inhalte für alle Beteiligten sind. Die Einhaltung der genannten Gütekriterien wird in der AQS fort laufend über unterschiedliche Verfahren überprüft. Dazu zählen neben Reliabilitätsanalysen u. a. auch (Re-)Trainings der Evaluatorinnen und Evaluatoren. Triangulation: Vielfalt der Methoden, Perspektiven und Daten Schulische Qualitätsentwicklung kann am ehesten zuverlässig bewertet werden, wenn Schul- und Unterrichtsqualität aus der Sicht möglichst vieler Befragtengruppen (multiperspektivischer Ansatz, Triangulation) berücksichtigt werden. Dazu zählen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern, Schulträger, verschiedene schulische Gremien sowie die Ausbildungsbetriebe und die dualen Partner bei den Berufsbildenden Schulen. Deren Sichtweisen auf die jeweilige Schule werden gegenübergestellt und verglichen, um so ein ausgewogenes und facettenreiches Bild von Schule zu erhalten. Triangulation bedeutet nicht nur die Einnahme unterschiedlicher Perspektiven auf den untersuchten Gegenstand, sondern auch den Einsatz unterschiedlicher Methoden. Da jede Methode für sich genommen nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile hat, werden die Perspektiven über unterschiedliche Methoden erhoben. Je nach Fragestellung und Zielgruppe werden passende empirische Methoden eingesetzt. 9
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