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GL 2/2008 - der Lorber-Gesellschaft eV

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42 Die Stille<br />

<strong>GL</strong> 2/<strong>2008</strong><br />

sagt doch buchstäblich aus, dass etwas Verdecktes hervorgeholt wird. Wer<br />

etwas entdeckt, <strong>der</strong> enthüllt etwas, macht etwas sichtbar, das natürlich<br />

immer schon da war, das aber verdeckt da war und deshalb die Illusion<br />

zuließ, dass „unter <strong>der</strong> Decke“ nichts existiert. War Amerika nicht da,<br />

bevor Kolumbus es entdeckte Waren die Mondgesteine nicht existent,<br />

bevor die Raumfahrzeuge sie zur Erde brachten<br />

Entdecken bedeutet tatsächlich, fast wie dem Wortsinn nach, „die<br />

Decke wegziehen“, so dass unsere Sinne gewahr werden, was unter <strong>der</strong><br />

Decke verborgen ist. Zöge nur jemand - es müsste ein zweiter Jesus sein -<br />

die Decke, die den Geist, die Gotteskraft, verbirgt, weg, damit auch die<br />

Menschen, die um jeden Preis <strong>der</strong> sinnlichen Wahrnehmung bedürfen,<br />

erkennen könnten, dass er vorhanden ist, <strong>der</strong> Geist Gottes, um uns, in uns,<br />

in allem, was ist und lebt! Und doch müsste es ein je<strong>der</strong> von uns wissen!<br />

Die Entdeckung des Geistes ist die größte Entdeckung, die <strong>der</strong> Mensch<br />

je gemacht hat; aber je<strong>der</strong> Mensch muss den ihm innewohnenden Geist für<br />

sich selbst zuerst entdecken und dann erwecken. Und dabei ist etwas<br />

Wun<strong>der</strong>bares: Je<strong>der</strong> Mensch kann und soll auch sein eigener Entdecker<br />

<strong>der</strong> Kraft seines Geistes sein - in <strong>der</strong> Stille. Die „Wohnstätte“ des Geistes<br />

ist die Stille. Alle Menschen, die, wie ihre Lebensgeschichte beweist, nach<br />

geistiger Erleuchtung strebten, die nach kreativen Ideen suchten, die sich<br />

für das Schöne und Gute begeisterten o<strong>der</strong> die Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> Natur zu<br />

begreifen versuchten, haben - heute wie in alter Zeit - erkannt, wie wichtig<br />

die Stille ist.<br />

In <strong>der</strong> Stille findet <strong>der</strong> Mensch zu sich selbst, zu seinem geistigen<br />

Wesen. Im Stillesein - sei es aufgrund gezielter körperlicher Entspannung<br />

und bewusst geistig-seelischer Ruhigstellung o<strong>der</strong> sei es durch den Schlaf<br />

herbeigeführt - kann <strong>der</strong> Mensch seine kreative Kraft aktivieren. Natürlich<br />

wird diese in bewusst und willentlich vollzogenen Tätigkeiten zum<br />

Ausdruck gebracht, aber ihre Erweckung findet in <strong>der</strong> Stille statt. Darum<br />

haben so viele Erfin<strong>der</strong>, Künstler und Wissenschaftler die Kontemplation<br />

o<strong>der</strong> den Rückzug auf die wohltuende Ruhe <strong>der</strong> Natur als einen so<br />

wichtigen Faktor ihres Schaffens betrachtet und immer wie<strong>der</strong> die Stille<br />

gesucht.<br />

Charles Lindbergh hat in seinem Brief an die Leser des Magazins Life<br />

betont, dass <strong>der</strong> Mensch zur Natur zurückkehren und womöglich wie<strong>der</strong> in<br />

die „Wüste“ gehen müsse, um die alles sprengende Technologie in<br />

Einklang auch mit den geistigen Bedürfnissen des Menschen bringen zu<br />

können. Lindbergh war sich, wie fast alle Wissenschaftler und Forscher,<br />

<strong>der</strong> großen Bedeutung bewusst, die die Nähe zur Natur und das „Eintreten<br />

des Menschen in die Stille“ für uns alle hat.

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