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Der Spielplan - TuS 1893 Aschaffenburg-Leider

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.10 | LUKAS KAFARA<br />

Auf Ballhöhe: Lukas Kafara darf mit seinen 15 Jahren bereits Kreisklassen-Spiele leiten.<br />

Die Kür im neongelben Trikot<br />

1. AUGUST 2012<br />

Lukas Kafara: <strong>Der</strong> 15-Jährige blüht als Schiedsrichter richtig auf – Zur kommenden Saison darf er in der Kreisklasse pfeifen<br />

Er ist ein sympathischer Kerl,<br />

aufgeschlossen, locker drauf.<br />

Sein erstes Spiel, erinnert sich<br />

Lukas Kafara, habe er im März<br />

des vergangenen Jahres gepfiffen.<br />

Eine Partie der U13-<br />

Junioren in Steinbach. Am<br />

nächsten Tag hatte Manuel<br />

Steigerwald, Schiedsrichter-<br />

Obmann des Landkreises<br />

Main-Spessart, eine E-Mail in<br />

seinem Postfach – vom Trainer<br />

der Heimmannschaft. Die<br />

Message: <strong>Der</strong> Unparteiische<br />

hat so gut gepfiffen als wäre es<br />

sein hundertstes Spiel.<br />

Lukas lächelt kurz. Er erzählt<br />

das nicht ohne Stolz, arrogant<br />

wirkt er aber nicht. Im<br />

» Ich denke,<br />

ich bin nicht<br />

ganz unbeliebt. «<br />

Lukas Kafara, Jung-Schiedsrichter<br />

Gegenteil: eher zurückhaltend.<br />

Diesen Eindruck wird man<br />

einfach nicht los. Das liegt<br />

wohl an Aussagen wie: »Ich<br />

denke, ich bin nicht ganz unbeliebt<br />

bei den anderen<br />

Schiedsrichtern. Und der Obmann<br />

ist wohl auch recht zufrieden<br />

mit meinen Leistungen.«<br />

Und ob er das ist. Obwohl<br />

der 15-Jährige erst seit gut einem<br />

Jahr Spiele leitet, darf er<br />

zur kommenden Runde Kreisklasse<br />

pfeifen.<br />

Lukas Kafara sitzt auf einem<br />

Stuhl im Mittelkreis des Fußballfeldes<br />

der DJK Oberndorf.<br />

<strong>Der</strong> Sportplatz ist etwas abgelegen,<br />

die Atmosphäre ruhig.<br />

Zur Person:<br />

Lukas Kafara<br />

Geburtstag/-ort: 27. November<br />

1996 in Marktheidenfeld<br />

Wohnort: Oberndorf<br />

Lieblingsvereine: FC Bayern<br />

München, Real Madrid<br />

Hobbys: Schiedsrichter, Freunde<br />

Spielklasse: Kreisklasse<br />

Die Kirchturmglocke läutet, es<br />

ist 18 Uhr. Es ist heiß – ein<br />

normaler Sommervorabend.<br />

Ein Fotograf huscht um ihn<br />

herum, knipst ihn beim Interview.<br />

Lukas erzählt von seinem<br />

Opa, Horst Ott. Durch ihn<br />

sei er zum Pfeifen gekommen.<br />

»Bis zur U 13 habe ich selbst<br />

gespielt. Bei der JFG Spessartgrund.<br />

Aber das Fußballspielen<br />

war nicht so meins.<br />

Und da hat mich mein Opa<br />

gefragt, ob ich nicht Lust hätte,<br />

Schiedsrichter zu werden.«<br />

Sein Großvater ist selbst ein<br />

renommierter Referee. Lukas<br />

wollte es einfach mal versuchen;<br />

und so sei er dazu gekommen,<br />

Spiele zu leiten.<br />

Vorbild Thorsten Kinhöfer<br />

Inzwischen hat er über 80<br />

Spiele gepfiffen. Zweimal pro<br />

Woche streift er sich in der<br />

Regel das Schiedsrichtertrikot<br />

über. Er ist ehrgeizig, will etwas<br />

erreichen. Die Kreisklasse<br />

genügt ihm nicht. Auf die<br />

Dauer will er höher hinaus.<br />

Und in welche Liga? »Ach, ich<br />

schau einfach, wie weit ich es<br />

schaffe«, sagt Lukas, »jetzt<br />

konzentriere ich mich erst mal<br />

auf die Kreisklasse und sehe<br />

zu, dass ich dann bald Kreisliga<br />

pfeifen darf.« Sein Vorbild<br />

ist der Bundesliga-Schiedsrichter<br />

Thorsten Kinhöfer.<br />

»Weil er abgeklärt ist und sich<br />

nicht aufspielt«, erklärt der<br />

Oberndorfer.<br />

Weniger motiviert als fürs<br />

Pfeifen ist Lukas für die<br />

Schule. Er geht in die neunte<br />

Klasse der Marktheidenfelder<br />

Realschule. <strong>Der</strong> 15-Jährige ist<br />

ein mittelmäßiger Schüler.<br />

Aber Durchschnitt, sagt er, sei<br />

schon in Ordnung. Seine Eltern<br />

sehen das anders. Natürlich.<br />

Welche nicht? »Sie sagen,<br />

ich könnte mehr machen.«<br />

Lieblingsfächer hat er nicht<br />

wirklich. Nur Geschichte und<br />

» Ach, ich schau<br />

einfach, wie weit<br />

ich es schaffe. «<br />

Lukas Kafara über die Zukunft.<br />

Sport seien ganz okay. Die<br />

Naturwissenschaften kann<br />

Lukas gar nicht abhaben.<br />

»Aber gut, Schule muss halt<br />

sein.«<br />

Den Unterricht sieht er als<br />

Pflicht. Das Pfeifen ist die Kür.<br />

Im neongelben Jersey blüht<br />

Lukas erst richtig auf. Und<br />

womöglich flattert noch die<br />

eine oder andere Lobesnachricht<br />

ins Postfach von Obmann<br />

Steigerwald. Wer weiß.<br />

Sebastian Leisgang

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