Der Spielplan - TuS 1893 Aschaffenburg-Leider
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.8 | BAYERNLIGA NORD<br />
Sein Name steht für Erfolg<br />
Joachim Hufgard: <strong>Der</strong> Trainer geht in das siebte Jahr bei Alemannia Haibach – Ziel ist ein Mittelfeldplatz<br />
<strong>Der</strong> Name Joachim »Jogi«<br />
Hufgard spricht am Untermain<br />
in Fußballerkreisen für sich.<br />
Er ist seit dem 18. Lebensjahr<br />
Fußballtrainer (mit kleinen<br />
Unterbrechungen) und sammelte<br />
während dieser Zeit bis<br />
heute unzählige Meisterschaften<br />
und Aufstiege der von ihm<br />
betreuten Mannschaften. Mit<br />
der neuen Bayernliga Nord<br />
wartet auf den ehrgeizigen<br />
Kriminalbeamten (»Ich muss<br />
mir nichts mehr beweisen«)<br />
eine weitere Herausforderung<br />
mit seinen Haibacher Alemannen.<br />
Und die will er natürlich<br />
zur Zufriedenheit aller<br />
Fans bewältigen.<br />
So beantwortet er auch die<br />
Frage, welche Erwartungen er<br />
an die Saison 2012/2013 habe,<br />
eindeutig: »Ich möchte möglichst<br />
schnell eine homogene<br />
Mannschaft auf die Beine<br />
stellen und am Ende einen<br />
Mittelplatz erreichen.« <strong>Der</strong> 57-<br />
Jährige hält große Stücke auf<br />
seine Defensive. »Da sind wir<br />
stabiler geworden.« Im offensiven<br />
Bereich besteht noch ein<br />
wenig Nachholbedarf. Die drei<br />
verpflichteten Youngster sind<br />
gut ausgebildet und werden<br />
sukzessive herangeführt.<br />
»Nach den ersten Trainingseindrücken<br />
sind alle Zugänge<br />
in der Lage uns weiterzuhelfen.«<br />
Schmerzlich ist für Hufgard<br />
der Abschied von Marco<br />
Trapp. »Er ist zunächst nicht<br />
gleichwertig zu ersetzen. Auch<br />
der Abgang der Bolze-Brüder<br />
ist für uns ein großer Verlust.«<br />
Geheimtipp Aubstadt<br />
Bei den Favoriten auf den Titel<br />
stehen der Würzburger FV, FC<br />
Schweinfurt 05, Spvgg Bayreuth<br />
und TSV Großbardorf<br />
ganz vorne. Hufgard hat auch<br />
einen Geheimtipp, den TSV<br />
Aubstadt. »Was diese Truppe<br />
im Vorjahr als Tabellenzweiter<br />
in der Landesliga Nordbayern<br />
geleistet hat, war einfach<br />
phänomenal.«<br />
<strong>Der</strong> »Jogi« erntete die ersten<br />
Lorbeeren beim Straßenfußball<br />
in Rottenberg. Als beim TSV<br />
Eintracht eine Jugendabteilung<br />
gegründet wurde, stand der<br />
begabte Jüngling nicht abseits.<br />
Bis zum zarten Alter von 14<br />
Jahren kickte er in der C-<br />
Schüler-Mannschaft. Das Dasein<br />
in der Jugend verlief sehr<br />
erfolgreich. Die Rottenberger<br />
spielten in der höchsten Klasse<br />
am Untermain, er selbst hatte<br />
einen Stammplatz in der<br />
Kreis- und Bezirksauswahl.<br />
Seine ursprüngliche Position<br />
im Mittelfeld der Elf rückte<br />
immer weiter nach hinten.<br />
Engagiert an der Seitenlinie: Joachim Hufgard, Trainer des SV Alemannia Haibach.<br />
Als die Aktivenzeit nahte,<br />
blieben die Angebote anderer<br />
Vereine nicht aus. Aber zur<br />
damaligen Zeit war Onkel<br />
Gotthard Hufgard TSV-Vorsitzende,<br />
und da war die Treue<br />
zum TSV Rottenberg ein<br />
»Muss«.<br />
Die Glocken läuten<br />
Auch während seiner Ausbildung<br />
bei der Polizei jagte<br />
Hufgard in Rottenberg dem<br />
runden Leder nach. Sein erster<br />
Trainer dort war Norbert Honer.<br />
Gemeinsam mit Bruder<br />
Herbert wechselte Joachim<br />
Hufgard mit 28 Jahren zum FC<br />
Bayern Alzenau. Und schon im<br />
ersten Jahr halfen die Hufgard-Brüder<br />
kräftig mit, dass<br />
Alzenau in der Runde 1982/83<br />
die Meisterschaft in der Bezirksoberliga<br />
und den Aufstieg<br />
in die Landesliga Nordbayern<br />
schaffte. Hufgard weiß es noch<br />
genau: »An diesem Tag ließ<br />
der Stadtpfarrer von St. Justinus<br />
die Kirchenglocken in<br />
voller Lautstärke erklingen.<br />
Stadtpfarrer Karl-Heinz Buhleier<br />
wollte auf diese etwas<br />
ungewöhnliche Art die Einwohner<br />
von dem freudigen<br />
Ereignis unterrichten.« Anfang<br />
des zweiten Jahres in der<br />
Landesliga beendete ein<br />
Kreuzbandriss im linken Knie<br />
jäh die Laufbahn.<br />
Nachdem der 30 Jahre alte<br />
Ex-Kicker bereits als Jugendlicher<br />
das Training im TSV-<br />
Nachwuchsbereich geleitet<br />
hatte, wollte er jetzt den aktiven<br />
Fußballern das Einmaleins<br />
im Fußball lehren. Die erste<br />
Station war der FC Wenigumstadt<br />
in der B-Klasse <strong>Aschaffenburg</strong>.<br />
Dort spielte er mit<br />
seinen Schützlingen zweimal<br />
um die Meisterschaft mit. Fred<br />
Madl, Vater des langjährigen<br />
Ex-Alemannen Andre Madl,<br />
hütete damals den FC-Kasten.<br />
Dann wurde Teutonia Obernau<br />
auf Hufgard aufmerksam, der<br />
nach den Bemühungen von<br />
Vorstand Nikolaus Balonier<br />
auch zusagte. »Es war eine<br />
tolle Zeit mit insgesamt vier<br />
Titeln«, sagt der Coach im<br />
Rückblick. Die Zeit beim Bayernligisten<br />
Alemannia Haibach<br />
war kurz. Nach dem Heimspiel<br />
gegen Aindling warf der »Jogi«<br />
das Handtuch.<br />
Die Ära beim SV Erlenbach<br />
möchte Joachim Hufgard nicht<br />
missen. »Dort habe ich von der<br />
guten Jugendarbeit profitiert«,<br />
erinnert sich der Übungsleiter.<br />
In dieser Zeit lernte er auch<br />
die Vorzüge von Marco Trapp<br />
kennen, mit dem ihn noch<br />
heute eine tiefe Freundschaft<br />
verbindet.<br />
In der Saison 2006/2007<br />
kehrte er an das Haibacher<br />
Hohe Kreuz zurück und feierte<br />
dort beachtliche Erfolge, nicht<br />
zuletzt auch im Totopokal. Das<br />
soll so bleiben. Ein »verflixtes«<br />
siebtes Jahr wird es bei den<br />
Grün-Weißen nicht geben. Die<br />
Antwort auf die Frage, wie<br />
lange er den oft auch stressigen<br />
Trainerjob noch ausüben<br />
will, ließ er sich nicht entlocken.<br />
»Ein Fußballverrückter«<br />
Haibachs Bürgermeister Andreas<br />
Zenglein, Vorstand für<br />
Öffentlichkeitsarbeit bei den<br />
Alemannen, hält große Stücke<br />
auf Hufgard. »Er ist ein Fußballverrückter<br />
im positiven<br />
Sinn. Er führt akribisch die<br />
Trainingseinheiten und Spielbesprechungen<br />
durch. Hufgard<br />
ist immer ganz nahe bei der<br />
1. AUGUST 2012<br />
Mannschaft und für die jungen<br />
Spieler fast eine Vaterfigur.<br />
Ich halte ihn für einen ambitionierten<br />
Trainer, der auch<br />
offen seine Emotionen zeigt.«<br />
Übrigens: Sohn Marcel ist in<br />
die Fußstapfen des Vaters getreten.<br />
So spielte er in der<br />
Obernauer A-Jugend in der<br />
Bayernliga und arbeitete drei<br />
Jahre als Co-Trainer in Sailauf.<br />
Jetzt wechselt er zur Hösbacher<br />
A-Jugend.<br />
Wolfgang Schwarzkopf<br />
Zur Person:<br />
Joachim Hufgard<br />
Alter: 57 Jahre<br />
Geburtsort: Rottenberg<br />
Wohnort: Hösbach<br />
Beruf: Polizeibeamter<br />
Familienstand: verheiratet, ein<br />
Sohn<br />
Lieblingsverein: FC Barcelona<br />
Persönliches Vorbild: Jose<br />
Mourinho (Real Madrid)<br />
Größte Erfolge:<br />
Als Spieler: Aufstieg mit Bayern<br />
Alzenau in die Landesliga<br />
Als Trainer: Aufstieg mit Obernau<br />
und Erlenbach in die Landesliga,<br />
Aufstieg mit Haibach<br />
in die Bayernliga.