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Der Spielplan - TuS 1893 Aschaffenburg-Leider

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.14 | LANDESLIGA NORDWEST<br />

Die Zeit der »Katzen« ist endgültig abgelaufen<br />

Marc Stephani: <strong>Der</strong> Torwarttrainer aus Altenhaßlau arbeitet intensiv mit den drei Keepern des <strong>TuS</strong> Frammersbach<br />

Die Zeit der »Katzen« ist vorbei.<br />

Früher genügte es, wenn<br />

der Torhüter durch den Fünfmeterraum<br />

flog und Bälle abwehrte.<br />

Nun sind die Anforderungen<br />

komplizierter geworden.<br />

»<strong>Der</strong> moderne Torwart ist<br />

der kompletteste Mann auf<br />

dem Platz. In Baden-Württemberg<br />

reden sie deswegen<br />

nicht mehr vom Torwart, sondern<br />

vom Torspieler«, sagt<br />

Marc Stephani. Und ergänzt:<br />

»Dadurch muss systematischer<br />

trainiert werden.«<br />

Es ist ein Donnerstagabend,<br />

aus der Ferne grollt Donner.<br />

<strong>Der</strong> Frammersbacher Himmel<br />

ist grau, ein paar Regentropfen<br />

fallen auf den Waldsportplatz.<br />

Die Landesliga-Fußballer des<br />

<strong>TuS</strong> absolvieren gerade ihre<br />

zweite Trainingseinheit in<br />

dieser Woche und traben zum<br />

Aufwärmen über den feuchten<br />

Rasen. Am linken Rand des<br />

Feldes hat sich ein Quartett<br />

vom Rest der Kicker abgesondert.<br />

Es sind die drei Keeper<br />

der Spessarter, Markus Fischer,<br />

Bruder Tobias und<br />

Christoph Keller, denen ein<br />

Mann im grünen Dress Bälle<br />

zuwirft: Marc Stephani.<br />

<strong>Der</strong> 39-Jährige ist ein freiberuflicher<br />

Torwart-Trainer<br />

aus Altenhaßlau, den der <strong>TuS</strong><br />

zunächst für die fünfwöchige<br />

Vorbereitung zweimal pro<br />

Woche engagiert hatte. Wie es<br />

nun nach Saisonstart weitergeht,<br />

steht noch nicht fest.<br />

Chef-Coach André Mehrlich<br />

attestiert dem Hessen »gute<br />

Arbeit« und hofft, dass er weitermacht.<br />

Und Jochen Mill von<br />

der sportlichen Leitung stellt in<br />

Aussicht, dass Stephani auch<br />

während der Saison mit den<br />

Keepern arbeiten könne,<br />

wahrscheinlich noch zweimal<br />

im Monat.<br />

Libero und Aufbauspieler<br />

Stephani, der sich in der kommenden<br />

Saison auch um den<br />

Torwart-Nachwuchs von Kickers<br />

Offenbach kümmern<br />

wird, mag seinen Job. »Es<br />

macht mir Spaß, mit den Jungs<br />

zu arbeiten und zu sehen, wie<br />

sie Fortschritte machen«, betont<br />

er. Und erklärt, dass sich<br />

die Aufgaben der Torleute wegen<br />

der veränderten Rückpassregel<br />

und der Beschleuni-<br />

Zur Person:<br />

Marc Stephani<br />

Alter: 39 Jahre<br />

Familienstand: liiert<br />

Wohnort: Altenhaßlau<br />

Beruf: Torwarttrainer<br />

Vereine als Torhüter: FSV Altenhaßlau,<br />

SV Altenmittlau,<br />

SV Neuses.<br />

Homepage: www.torwart-trainer-Stephani.de<br />

gung des Spiels in den vergangenen<br />

Jahren verändert hätten.<br />

So werde aus dem Keeper<br />

der letzte Mann, der wie ein<br />

Libero die Steilpässe des Gegners<br />

abläuft, zugleich Anspielstation<br />

für die Mitspieler ist<br />

und Qualitäten als Spieleröffner<br />

hat, sei es nun per schnellem<br />

Abwurf oder mit dem Fuß.<br />

Zudem müsse der Torspieler<br />

die Grundtechniken wie<br />

Hechten und Fangen beherrschen,<br />

benötige Reaktionsschnelligkeit<br />

und ein gutes<br />

Stellungsspiel. Und er müsse in<br />

der Lage sein, die Flugbahn<br />

und die Geschwindigkeit des<br />

Balls zu »lesen«. Aufgrund<br />

dieser vielschichtigen Stellenbeschreibung<br />

hat nach Stephanis<br />

Meinung bei den Vereinen<br />

ein Umdenken stattgefunden.<br />

Wurden früher die<br />

Torleute eher stiefmütterlich<br />

behandelt, holen sich heute<br />

sogar Amateur-Clubs ausgebildete<br />

Torwart-Trainer: »Immer<br />

mehr Vereine merken, wie<br />

wichtig der Keeper ist, und<br />

dass er fachkundiges Training<br />

benötigt.«<br />

In Frammersbach war es die<br />

Nummer eins, Markus Fischer,<br />

die den Kontakt zum Spezialcoach<br />

hergestellt hatte. Die<br />

beiden kennen sich schon etwa<br />

fünf Jahre lang – und Stephani<br />

war es, der den Kreisklassen-<br />

Keeper Fischer einst im Privattraining<br />

zum Landesliga-<br />

Torhüter geformt hat.<br />

Im Training feilt der Coach<br />

immer wieder an der Technik<br />

der Frammersbacher Torleute.<br />

Während Markus Fischer sein<br />

Können auf bereits hohem Niveau<br />

steigert, arbeiten Bruder<br />

Tobias und Christoph Keller<br />

noch an den Grundlagen.<br />

»Marc weist mich immer wie-<br />

1. AUGUST 2012<br />

der auf technische Fehler hin.<br />

Das ist ein Riesenvorteil. Das<br />

habe ich so noch nie erfahren«,<br />

sagt Keller. Und Tobias Fischer<br />

betont: »Bei Markus wird die<br />

Technik verfeinert, wir dagegen<br />

strukturieren um. Mich<br />

macht das Ganze sicherer, so<br />

dass ich lockerer ins Spiel gehe.«<br />

Nicht die Größe entscheidet<br />

So lernen die beiden von Stephani,<br />

dass ein moderner Torhüter<br />

die Fäden in der Hand<br />

hält. »Ein Torwart muss agieren<br />

und sollte nicht bloß reagieren.<br />

Er muss offensiv auf<br />

den Ball gehen und darf nicht<br />

warten«, sagt er. Durch die<br />

richtige Falltechnik liege zum<br />

Beispiel der Körperschwerpunkt<br />

weiter vorne, so dass<br />

man mehr Länge erzielt und<br />

damit sicherer wird.<br />

Die Größe des Torspielers<br />

hält Stephani indes für nicht so<br />

wichtig: »Wichtiger sind das<br />

Stellungsspiel und die Antizipation<br />

der Flugbahn des Balles.«<br />

Die Zeit der Katzen<br />

scheint tatsächlich vorbei zu<br />

sein. Klaus Werthmann<br />

Marc Stephani (links) hat in der Frammersbacher Saisonvorbereitung intensiv mit den Torleuten des <strong>TuS</strong> trainiert. <strong>Der</strong> Nummer eins des Landesligisten, Markus Fischer, scheint’s<br />

Spaß gemacht zu haben.

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