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Zeitschrift der Landesverbände Berlin und Brandenburg im DAeC

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Eindrücke vom 3. Neuruppiner Vergleichsfliegen<br />

um den „Hasenbergpokal“<br />

Vom 28.07.2007 bis zum 12.08.2007 fand<br />

zum 3. Mal auf unserem Segelflugplatz das<br />

„Neuruppiner Vergleichsfliegen“ um den<br />

„Hasenbergpokal“ statt.<br />

Der Name „Hasenberg“ ist auf eine kaum<br />

wahrnehmbare Erhöhung in <strong>der</strong> Mitte unseres<br />

Platzes zurückzuführen, die mit diesem<br />

Namen aber seit langer Zeit auf <strong>der</strong> topografischen<br />

Karte ausgewiesen ist.<br />

Ausrichter war - wie bereits in den letzten<br />

Jahren - unser Partnerverein AkaLuft. Die<br />

sehr zeit- <strong>und</strong> arbeitsaufwendige Organisation<br />

des Wettbewerbs wurde wie<strong>der</strong> von Andreas<br />

Böhler geleistet; ihm gelang es <strong>im</strong>mer aus den<br />

verfügbaren Wetterdaten eine passende Aufgabe<br />

zu gestalten.<br />

Wie in <strong>der</strong> Ausschreibung betont, ist ein wesentliches<br />

Ziel dieses Vergleichsfliegens unsere<br />

Nachwuchspiloten <strong>im</strong> Wettbewerb an<br />

den organisierten Streckensegelflug heranzuführen.<br />

Aber auch unsere bequemen, spontanen<br />

Sonntagsstreckenflieger galt es wie<strong>der</strong> zu<br />

motivieren, zunächst schwierig erscheinende<br />

Streckenflugaufgaben vorzubereiten <strong>und</strong> anzugehen.<br />

Von den 7 Segelflugzeugen wurden<br />

6 <strong>im</strong> 2er-Team von sich abwechselnden Piloten<br />

geflogen.<br />

auch eine möglichst große Strecke zurückzulegen.<br />

Nachdem kurz nach 11:00 GMT endlich alle<br />

Flugzeuge hochgezogen waren, dauerte es<br />

noch eine viertel St<strong>und</strong>e bis zur Abflugfreigabe.<br />

Und dann folgte das <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> spannende<br />

Wechselbad von Euphorie über den schnellen<br />

Vorflug <strong>und</strong> Ernüchterung über die viel zu<br />

schnell dahin schmelzende Höhe. Warum zieht<br />

diese Wolke nicht besser Dort müsste es besser<br />

gehen! Dann das mühsame Hochkurbeln.<br />

Als ich nach knapp 4 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 270 km wie<strong>der</strong><br />

in Neuruppin ankam, war ich jedoch überrascht,<br />

wie problemlos <strong>der</strong> Flug war.<br />

Trotz einiger Außenlandungen waren alle Piloten<br />

mit dem ersten ernsthaften Wertungstag<br />

zufrieden. Unser Spandauer „Jeans Astir<br />

Team“ (beide Piloten hatten erst seit 3 Wochen<br />

ihren PPL) lag zwar nach 200 km auf dem<br />

Acker, sah aber dem nächsten Wertungstag<br />

mit respektlosem, fluggeilem Ehrgeiz entgegen.<br />

Der abendliche Meinungsaustausch <strong>der</strong><br />

Piloten führte auch zu <strong>der</strong> kühnen Behauptung:<br />

„<strong>der</strong> Astir ist leistungsmäßig nicht schlechter<br />

als die DG 100“. Die Erwi<strong>der</strong>ung war dann: „Mit<br />

dem Harzklumpen Astir kann man nicht wirklich<br />

Überlandfliegen“.<br />

rand vorbeikommen<strong>der</strong> Autofahrer vermutete<br />

aber einen Unfall <strong>und</strong> benachrichtigte die Polizei,<br />

die mit großem Aufgebot erschien um ihn<br />

zu retten.<br />

Eine an<strong>der</strong>e unvergessliche Außenlandung begann<br />

mit <strong>der</strong> Bemerkung: „bring noch jemanden<br />

mit“. Das Flugzeug lag in <strong>der</strong> Mitte eines riesigen,<br />

frisch gepflügten Ackers. Nachdem wir es<br />

zerlegt heraus getragen <strong>und</strong> es <strong>im</strong> Hänger verstaut<br />

hatten, konnten wir uns mit Mühe nur noch<br />

ins Auto werfen. Wir waren völlig erschöpft.<br />

Ich war dann wie<strong>der</strong> am 6. Wertungstag dran.<br />

Andreas hatte sich diesmal die Aufgabe von<br />

Neuruppin über Angermünde, Anklam, Kammermark<br />

<strong>und</strong> zurück nach Neuruppin ausgedacht.<br />

Wie<strong>der</strong> bestand die Möglichkeit, durch<br />

„Ankratzen“ o<strong>der</strong> tieferen Einflug in die Wendepunktzylin<strong>der</strong><br />

die Einzelstrecken zu verkürzen<br />

o<strong>der</strong> zu verlängern. Nachdem ich nach etwa 3<br />

St<strong>und</strong>en Anklam endlich umr<strong>und</strong>et hatte, war<br />

die Thermik o<strong>der</strong> auch ich schon reichlich verschlissen.<br />

Ich flog mit respektvollem Abstand<br />

viel zu langsam um die Kontrollzone von Neubrandenburg<br />

herum <strong>und</strong> wollte eigentlich nur<br />

noch he<strong>im</strong> nach Neuruppin. Der Ehrgeiz noch<br />

nach Kammermark zu fliegen, hatte mich längst<br />

verlassen. In Höhe des Flugplatzes „<strong>Berlin</strong>chen“<br />

begann ich mit dem Endanflug über einen<br />

<strong>im</strong>mer höher wachsenden Wald <strong>und</strong> war sehr<br />

erleichtert, als ich in „Ameisenkniehöhe“ doch<br />

noch unseren Platz erreichte. Bei <strong>der</strong> Auswertung<br />

meines Fluges stellte Andreas fest, dass<br />

ich unbeabsichtigt auch noch den letzten Wendepunktzylin<strong>der</strong><br />

um Kammermark angekratzt<br />

hatte. Die Aufgabe war mit 299,7 km erfüllt <strong>und</strong><br />

ich war mit dem Tag zufrieden. Unser „Harzklumpen“<br />

war mit 248 km ebenfalls herumgekommen<br />

<strong>und</strong> lag damit dank Index in <strong>der</strong> Wertung<br />

vor unserem LS4 -Team.<br />

Warten auf den Start<br />

Foto: Andreas Böhler<br />

Als es dann endlich losgehen sollte, war das<br />

Wetter nicht so wie „bestellt“. Die ersten beiden<br />

Wertungstage brachten bescheidene,<br />

zweistellige Punktergebnisse. Aber dann, am<br />

4. Wertungstag wurde es endlich anspruchsvoller.<br />

Es galt eine Strecke von Neuruppin<br />

über Angermünde, Neuhardenberg, Neubrandenburg<br />

zurück nach Neuruppin in einem vorgegebenen<br />

Zeitrahmen mit möglichst hoher<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit zu fliegen. Mit<br />

dem Einflug in die Wendepunktzylin<strong>der</strong> war<br />

Außenlandung bei Wusterhausen (Kyritz)<br />

Foto: Peter Klar<br />

Einer unserer Piloten hatte mit seiner Außenlandung<br />

große Aufregung bei <strong>der</strong> <strong>Brandenburg</strong>ischen<br />

Polizei <strong>und</strong> dem Rettungsdienst ausgelöst.<br />

Er hatte sich nach seiner telefonischen<br />

Außenlandemeldung in Erwartung seines<br />

Rückholers neben seinen Flieger zu einem<br />

Schläfchen ins Gras gelegt. Ein am Straßen-<br />

Es gab noch weitere 3 Wertungstage mit ähnlichen<br />

Aufgaben, Ergebnissen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Ereignissen.<br />

Die gute St<strong>im</strong>mung <strong>im</strong> Wettbewerbsgeschehen<br />

hielt trotz schwächer werdendem<br />

Wetter an. Dazu trug auch unsere „Service-<br />

Mannschaft“ bei. Vielen Dank an Uschi, Ingrid,<br />

Christa <strong>und</strong> Ingo <strong>und</strong> nochmals vielen Dank<br />

an Andreas, dem es mit seinen Kommentaren<br />

schon während des Briefings gelang, Ernsthaftigkeit<br />

mit Spaß zu verbinden.<br />

Lothar Klein<br />

Weitere Information / Endauswertung:<br />

www.neuruppin-segelflug.de/news_fol<strong>der</strong>/ergebnisse-hasenbergpokal-2007<br />

De r Li l i e n t h a l e r 3/2007 19

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