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„Ein echter Wertewandel“ Mehr Züge Neuss–Wien - Verkehr

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Seite 1A<br />

AKTUELL<br />

„Bank-Austria-Town“ auf<br />

Wiener Nordbahnhof<br />

Der Wiener Nordbahnhof verändert<br />

sein Aussehen. Auf den von<br />

den ÖBB verwerteten ÖBB-Flächen<br />

entsteht bis 2025 ein neuer<br />

Stadtteil mit 10.000 Wohnungen,<br />

Handels- und Dienstleistungseinrichtungen.<br />

Die Bank Austria<br />

wird u. a. dort ihre neue Firmenzentrale<br />

errichten, „weil der<br />

Standort aus Europa gut erreichbar<br />

ist“, sagt BA-Chef Cernko.<br />

ÖBB lassen Kunden neue<br />

Sitze testen<br />

Die ÖBB erneuern die Nahverkehrsflotte<br />

und die Fahrgäste<br />

sollen mitbestimmen, mit welchen<br />

Sitzen die Fahrzeuge ausgestattet<br />

werden sollen. Bis 13.<br />

April können die Kunden in einem<br />

speziellen „Sitztestwagen“<br />

auf verschiedenen Sitzen Platz<br />

nehmen und ihre Meinung dazu<br />

äußern. Der Wagen ist in diesem<br />

Zeitraum in ganz Österreich unterwegs.<br />

Ukraine kauft bei Hyundai<br />

Schnellzüge ein<br />

Die Ukrainischen Staatsbahnen<br />

UZ kaufen für 307 Mio. US-<br />

Dollar beim koreanischen Hersteller<br />

Hyundai zehn Schnellzüge.<br />

Die Fahrzeuge kommen ab<br />

Juni 2012 im Einzugsbereich der<br />

Städte Kiew, Donezk, Charkiw<br />

und Lemberg zum Einsatz. Die<br />

Finanzierung macht die südkoreanische<br />

Eximbank, die zugleich<br />

auch als Gläubiger für die<br />

<strong>Züge</strong> gegenüber der UZ auftritt.<br />

ÖVG-Tagung zum Thema<br />

Fahrwegoptimierung<br />

Neue Bahn<br />

EIN SPECIAL DER INTERNATIONALEN WOCHENZEITUNG VERKEHR<br />

Die Österreichische <strong>Verkehr</strong>swissenschaftliche<br />

Gesellschaft<br />

(ÖVG) veranstaltet von 27. bis<br />

29. September 2011 in Salzburg<br />

die 18. internationale Tagung<br />

des Arbeitskreises Eisenbahntechnik<br />

zum Thema „Fahrwegoptimierung<br />

des Rad/Schiene-<br />

Systems – verkehrsgerechte Infrastruktur<br />

und technische-wirtschaftliche<br />

Netzstrategien“.<br />

<strong>Mehr</strong> Info zur Veranstaltung gibt<br />

es auf der ÖVG-Website unter<br />

www.oevg.at<br />

Siemens bringt Metro<br />

Inspiro auf den Markt<br />

Der erste Auftrag für die neue<br />

Metro kam aus Warschau<br />

SEITE 2A<br />

BAHNINDUSTRIE<br />

Britannischer Sündenfall<br />

Großbritanniens Regierung hat einen Milliardenauftrag für die Lieferung von Intercity-<br />

<strong>Züge</strong>n an den japanischen Lieferanten Hitachi vergeben. Europas Industrie ist verärgert.<br />

VON JOSEF MÜLLER<br />

Europas Eisenbahnindustrie ist<br />

verstimmt und spricht von einem<br />

inakzeptablen Schritt, den jüngst<br />

die britische Regierung gesetzt<br />

hatte. Das <strong>Verkehr</strong>sministerium<br />

in London hat kürzlich einen<br />

Großauftrag im Wert von<br />

4,5 Mrd. Pfund Sterling<br />

(5,2 Mrd. Euro) an das Industriekonsortium<br />

Hitachi und John<br />

Laing vergeben. Diese Order<br />

wird als das weltweit größte Enbloc-Fahrzeugbeschaffungsprogramm<br />

eingeschätzt.<br />

Der japanische Lieferant Hitachi<br />

wird nach britischen Angaben<br />

im englischen Durham eine neue<br />

Fabrik errichten, 500 Jobs schaffen<br />

und u. a. 500 Waggons für<br />

den Intercity-Express-<strong>Verkehr</strong> in<br />

England, Schottland und Wales<br />

liefern. Die Vergabe dieses Großauftrags<br />

tut Europas Bahnindustrie<br />

besonders weh, weil hier ein<br />

Unternehmen aus einem Land<br />

zum Zug kommt, in dem die europäische<br />

Eisenbahnindustrie de<br />

facto keinen Marktzugang hat.<br />

Nämlich in Japan.<br />

Markt abgeschottet<br />

Während japanische Hersteller<br />

sich an internationalen Ausschreibungen<br />

beteiligten und im<br />

Fall Großbritanniens das große<br />

Los ziehen würden habe Europas<br />

Bahnindustrie keine Chance, sich<br />

an Ausschreibungen in Japan zu<br />

beteiligen, kritisiert Michael<br />

Clausecker, Generaldirektor des<br />

Verbandes der europäischen<br />

Bahnindustrie UNIFE, sehr<br />

scharf. Japan versteht es, sich<br />

mit Hilfe der sogenannten „Operational<br />

Safety Clause“ gegenüber<br />

ausländischen Bietern abzuschotten.<br />

Nur rund zwei Prozent<br />

des japanischen Eisenbahnmarktes<br />

sind für ausländische Anbieter<br />

zugänglich.<br />

Bei allem Respekt vor der Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen in<br />

Großbritannien sei der dadurch<br />

entstehende Vorteil wesentlich<br />

kleiner als der damit verbundene<br />

Nachteil für Europas Eisenbahnindustrie,<br />

heißt es seitens UNI-<br />

FE. Die Entscheidung zugunsten<br />

eines japanischen Herstellers<br />

schwäche die europäische Industrie,<br />

und das sei nicht zu akzeptieren,<br />

verlautet es seitens des<br />

www.verkehr.co.at 11. März 2011 | Nr. 10<br />

ÖBB liefern ÖPNV bis<br />

zum Jahr 2019<br />

Der neue GWL-Vertrag schafft klare<br />

Verhältnisse Bund–ÖBB<br />

Europas Bahnindustrie ist sauer auf Englands Regierung, den weltgrößten<br />

Auftrag gerade nach Japan zu vergeben und die WTO-Regeln zu ignorieren<br />

Verbandes. „Diese Entscheidung<br />

bestätigt weiters das enorme Defizit<br />

an Gegenseitigkeit zwischen<br />

Europa und Japan im Bereich<br />

Beschaffung im Schienenverkehrssektor“,<br />

stellt der Verband<br />

fest.<br />

Auch Österreich betroffen<br />

Beim österreichischen Verband<br />

der Bahnindustrie spricht man in<br />

dieser Causa von einem<br />

„schwerwiegenden Sündenfall,<br />

weil bei Ausschreibungen von<br />

Aufträgen im Bereich des Eisenbahnwesens<br />

zumeist auch öffentliche<br />

Finanzmittel diese Investitionen<br />

begleiten“, so Ronald<br />

Chodász, Geschäftsführer des<br />

» London hat die<br />

WTO-Spielregeln<br />

ignoriert «<br />

Verbandes. Umso mehr müsse<br />

dabei darauf geachtet werden,<br />

dass bei der Vergabe von Aufträgen<br />

nicht industrie- und standortpolitische<br />

Nachteile für<br />

Europa und damit auch für<br />

Österreich gefestigt würden.<br />

Die in Europa und speziell in<br />

Österreich überproportional<br />

starke Bahnindustrie sei es gewohnt,<br />

im internationalen Wettbewerb<br />

anspruchsvolle Projekte<br />

höchst erfolgreich durchzuführen.<br />

Dennoch müsse stets ein<br />

wechselseitig wirkender fairer<br />

Marktzugang sichergestellt sein,<br />

SEITE 4A<br />

VERBAND BAHNINDUSTRRIE<br />

betont der Verband.<br />

Europas Bahnindustrie liefert<br />

mehr als 50 Prozent der weltweiten<br />

Produktion von Schienenfahrzeugen<br />

und industriellen<br />

Dienstleistungen und befürwortet<br />

Initiativen zur Öffnung des<br />

globalen Marktes. Allerdings<br />

wird gleichzeitig die Reziprozität<br />

und somit gleiche Wettbewerbsbedingungen<br />

für alle Akteure<br />

verlangt. „Die Bahnindustrie<br />

kann nicht akzeptieren, dass europäische<br />

Märkte für andere<br />

Länder zunehmend geöffnet werden,<br />

während deren nationale<br />

Märkte für europäische Anbieter<br />

geschlossen bleiben“, reklamiert<br />

UNIFE unmissverständlich.<br />

Clausecker: „Die britische Entscheidung,<br />

das Hitachi-Angebot<br />

zu akzeptieren, schwächt die europäische<br />

Position gegenüber Japan<br />

und zeigt das mangelnde Interesse<br />

einiger Regierungen, die<br />

europäische Industriebasis im<br />

Kampf für offene Märkte und<br />

gegen unfaire Handelspraktiken<br />

zu unterstützen.“<br />

Nach den WTO-Spielregeln haben<br />

japanische Firmen übrigens<br />

keinen Rechtsanspruch auf Vergabe<br />

im Schienenfahrzeugbereich.<br />

Europäische Beschaffer<br />

können daher japanische Bieter<br />

nach den Bestimmungen der geltenden<br />

europäischen Richtlinien<br />

über das europäische Beschaffungswesen<br />

ausschließen. Die<br />

britische Regierung entschied<br />

sich jedoch, das nicht zu tun. Fazit:<br />

Britanniens Sündenfall bringt<br />

konkret negative Auswirkungen<br />

für die europäische Bahnindustrie.<br />

Thales rüstet ZSSK mit<br />

ETCS aus<br />

Die slowakische Eisenbahn wird<br />

technisch aufgerüstet<br />

AKTUELL<br />

ÖBB rüsten railjet mit<br />

Speisewagen auf<br />

Die Premiumzüge der ÖBB-Marke<br />

railjet bekommen einen Speisewagen.<br />

Die Garnituren werden<br />

nachträglich damit ausgerüstet,<br />

was in Summe mit zwei Mio.<br />

Euro zu Buche schlägt und die<br />

Reisenden zufrieden stimmen<br />

soll, wie man bei der Bahn hofft.<br />

Konkret geht es um 51 railjet-<br />

Garnituren, die mit einem Speisewagen<br />

aufgewertet werden.<br />

SNCF erwägt Einstieg bei<br />

WESTbahn<br />

Frankreichs Staatsbahn SNCF<br />

plant den finanziellen Einstieg<br />

bei der Holding der WESTbahn,<br />

die ab November dieses Jahres<br />

die Konkurrenz mit den ÖBB<br />

zwischen Wien und Salzburg<br />

aufnimmt. Man habe mit mehreren<br />

potenziellen Investoren gesprochen<br />

und die SNCF sei auf<br />

der Präferenzliste ganz weit<br />

oben, teilte ein Sprecher der<br />

Neuen Bahn mit.<br />

<strong>Verkehr</strong>sexperten und<br />

Zukunftsforscher ...<br />

SEITE 8A<br />

... skizzieren beim ÖPNV-Forum<br />

im Rahmen der Fachmesse PublicTansport<br />

in Berlin (2. bis 24.<br />

Juni) Perspektiven und technologische<br />

Herausforderungen für<br />

den öffentlichen <strong>Verkehr</strong> der Zukunft.<br />

Die Fachmesse Public<br />

Transport wird von der Berliner<br />

Messe veranstaltet und fokussiert<br />

den Bereich des Personenverkehrs.<br />

Info unter: www.publictransport-interiors.de<br />

Weltkongress der Eisenbahnforschung<br />

in Lille<br />

Von 22. bis 26. Mai 2011 findet<br />

in Lille der 9. Weltkongress der<br />

Eisenbahnforschung statt. Organisiert<br />

wird dieser von Frankreichs<br />

Staatsbahn SCNF in Kooperation<br />

mit anderen Bahnen<br />

und dem Internationalen Eisenbahnverband<br />

UIC. Das zentrale<br />

Thema diesmal: Forschung und<br />

der daraus resultierende <strong>Mehr</strong>wert<br />

für das Eisenbahnverkehrswesen.<br />

<strong>Mehr</strong> Info gibt es dazu<br />

auf der Website www.wcrr2011.<br />

org.

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