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Antiquariatskatalog Rechtswissenschaften Deutschland Europa und ...

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NEUERSCHEINUNG im Vico Verlag<br />

MOHL, Robert von (1799-1875), Das B<strong>und</strong>es-Staatsrecht<br />

der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Erste<br />

Abteilung: Verfassungs-Recht (mehr nicht erschienen!)<br />

Stuttgart & Tübingen, in der J. G. Cotta’schen Buchhandlung,<br />

1824. 8vo. XX, 423 S. Hlwd.<br />

Order no.: KdR-20 ISBN: 978-3-940176-63-9 95,-- €<br />

Robert von Mohl birgt alle besonderen Tugenden eines Rechtsgelehrten,<br />

Stintzing-Landsberg beschreibt diese an seiner Person:<br />

“Gaben des ges<strong>und</strong>en Menschenverstandes, der nüchternen<br />

Tatsächlichkeitsbeobachtung, der riesenhaften Büchergelehrsamkeit,<br />

namentlich aber auch des unermüdlichen Fleißes, der<br />

peinlichen Gewissenhaftigkeit, der umfassenden literarischen<br />

Produktionskraft“. Wer Robert von Mohl studiert, der durchmisst<br />

nach seinen eigenen Angaben einen „Ozean der Literatur“.<br />

Dies gilt auch für sein Erstlingswerk, das sich mit einer Materie<br />

beschäftigt, die zu Mohls Zeiten einzigartig neu <strong>und</strong> unerwartet<br />

war, galt die USA wirtschaftlich <strong>und</strong> auch rechtlich als ein unbedeutendes<br />

Land, wenn auch als Einwanderungsland in aller<br />

M<strong>und</strong>e. Im Jahre 1800 zählte die Union insgesamt 21 einzelne<br />

Staaten <strong>und</strong> eine Einwohnerzahl von 5.300.000. Im Jahre 1850<br />

waren es 34 Staaten <strong>und</strong> bereits über 31 Millionen, immerhin<br />

zwei Städte über 500.000 Einwohner (New York <strong>und</strong> Philadelphia)<br />

<strong>und</strong> 7 Städte über 100.000.<br />

Anlass war seine Reise <strong>und</strong> sein längerer Aufenthalt in Paris<br />

während seiner peregrinatio academica in den Jahren 1822-<br />

1823. Dort lernte er den amerikanischen Konsul kennen, der ihm<br />

seine umfangreiche Bibliothek nordamerikanischer Rechtsliteratur<br />

zur Verfügung stellte. „Es handelt sich um ein Werk von ganz<br />

ungemeinem Verständnis für die fremdartige <strong>und</strong> verwickelte<br />

Anlage des amerikanischen Staatsrechts; mit merkwürdiger<br />

Geschicklichkeit im Zugriff <strong>und</strong> Aufbau verbindet sich fleißiges<br />

Erfassen zahlreicher zerstreuter Einzelheiten...“ Ein Erfolg war<br />

dem Buch zu seiner Zeit nicht beschieden, der zweite Teil, der<br />

dem Verwaltungsrecht der USA gewidmet sein sollte, wurde nicht<br />

gedruckt. Insgesamt war das Thema USA dem deutschen Leser<br />

noch zu weit weg.<br />

Dennoch ist es eine ganz ausgezeichnete Pionierarbeit.<br />

1799: geboren am 17. August in Stuttgart<br />

1817: Beginn des Rechtsstudiums in Tübingen<br />

1819: Wechseln nach Heidelberg bei Thibaut <strong>und</strong> Zachariä<br />

1821: Promotion in Tübingen, danach Bildungsreise nach<br />

Frankfurt am Main (Deutscher B<strong>und</strong>estag),<br />

Bekanntschaft mit dem amerikanischen Konsul Warden<br />

1824: Publikation über das B<strong>und</strong>esstaatsrecht der USA, große<br />

Bekanntheit von Mohl<br />

1824: Rückkehr nach Tübingen<br />

1827: ordentlicher Professor in Tübingen<br />

1829: Beginn der Publikation „Das Staatsrecht des Königsreichs<br />

Württemberg“<br />

1832: „Die Polizeiwissenschaft“ wird publiziert<br />

1844: Herausgeber der „Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaften“<br />

1845: Verlust des Lehrstuhles wegen seiner Kritik am Herrschaftssystem<br />

in einem Wahlaufruf<br />

1847: Annahme eines Rufes nach Heidelberg als Ordinarius für<br />

Staatswissenschaften<br />

1848: am 9. August Ernennung zum Reichsjustizminister, Mitglied<br />

der Paulskirchenverfassung<br />

1849: nach der Ablehnung der Kaiserkrone von Friedrich Wilhelm<br />

IV. Rückkehr nach Heidelberg<br />

1855: Beginn des Erscheinens „Die Geschichte <strong>und</strong> Literatur<br />

der Staatswissenschaften“<br />

1861: Ernennung zum badischen Gesandten beim B<strong>und</strong>estag<br />

1871: Berufung zum Präsidenten der Oberrechnungskamnmer<br />

in Karlsruhe<br />

1874: Abgeordneter im Reichstag in Berlin<br />

1875: dort gestorben am 5. November.<br />

Robert von Mohl, law professor in Tübingen and Heidelberg,<br />

was the outstanding scholar in state law in the middle of the 19th<br />

century. „Whoever works through von Mohl‘s books crosses an<br />

ocean of literature“, as he himself put it. His knowledge of books,<br />

his power of judgment and output, also his conscientiousness and<br />

erudition were legendary. With his first work Mohl surprised everybody,<br />

and to great acclaim: „This is a work of extremely rare <strong>und</strong>erstanding<br />

for the strange and convoluted situation of American<br />

state law“, applauds Stintzing-Landsberg.<br />

The USA was still unknown, played practically no political or<br />

economic roles, and was a country of immigration. Mohl begins his<br />

work with the latitude and longitude so that readers could find the<br />

country on a map. At that time, USA comprised 24 states and with<br />

a population of no more than 10 million some of these were almost<br />

uninhabited. Mohl published a pioneering work of a particular caliber<br />

and also wise foresight.<br />

NDB XVII, 692-694 (E. Angermann); ADB XXII, 745-758 (H. Marquardsen);<br />

Stintzing-Landsberg III,2/ 401-411 (Noten: 191-194); Kleinheyer-<br />

Schröder, 2.A. 1996. S. 282-286 m it vielen weiteren Literaturangaben.

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