GESCHICHTE - VICO Wissenschaftliches Antiquariat und Verlag OHG
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1. Alte Drucke<br />
Titelblatt mit Druckersignet, (10), 83, (4) S.; (4: 1611)<br />
Ttlbl., (10), 112, (6) S.; (1: ad Belgas, 1614) Titelblatt mit<br />
Holzschnitt-Druckersignet, (6), 102 S.; (2: ad Belgas)<br />
Ttlbl., (6), 99 S.; (3: ad Belgas) Ttlbl., (6), 118 S.; (Ad<br />
Italos, 1613) Ttlbl., (6), 93, (4) S.; (Ad Germanos, 1614)<br />
Ttlbl., (6), 79 S.; (Institutio, 1614) Ttlbl., 23 S. Schöner,<br />
sehr gut erhaltener, zeitgenössischer Pergamentband<br />
mit vier durchgezogenen Bünden aus dem<br />
Jahre 1644 mit Monogramm: T L L 1644. 1.100,--<br />
Lipsius (1547 - 1606), flämischer Philosoph <strong>und</strong> Altertumsgelehrter,<br />
zunächst Katholik, trat während<br />
eines Studienaufenthaltes an der Universität zu<br />
Jena (1572-1575) zum Protestantismus über, später<br />
dann Calvinist, als er in den Jahren zwischen 1579<br />
bis 1591 an der Universität zu Leiden unterrichtete.<br />
Im Jahre 1592 wechselte er zur Universität Löwen<br />
<strong>und</strong> wurde wieder katholisch. Lipsius wollte dem<br />
Dogmatismus innerhalb der Religionen entgegentreten, suchte die Glaubenseinheit <strong>und</strong><br />
wollte dies auch durch den mehrmaligen Wechsel darstellen. Sein gr<strong>und</strong>legendes Werk<br />
über die religiösen Fragen <strong>und</strong> seine Auffasung der Glaubenseinheit legt er in seinen Politicorum<br />
libri sex, die erstmals 1589 erschienen sind, dar. Das Werk ist im Kern keine Staatslehre,<br />
sondern versucht, die Technik der Regierungskunst darzustellen. Gr<strong>und</strong>lage dabei<br />
war seine Auffassung von der stoischen Tugendlehre, wie er sie vor allem in seinem Traktat<br />
„de constantia“ entwickelt hat. Berühmt wurde Lipsius vor allem als Philologe. Seine Editionen<br />
von Senecas Tragödien <strong>und</strong> philosophischen Schriften entsprechen einem hohen<br />
Standard. Bemerkenswert bei Lipsius ist, daß er sich mehr für die sprachlichen Ausdrucksmittel<br />
als für die Gedanken der antiken Autoren interessierte. Hier unterschied er sich<br />
gr<strong>und</strong>legend von den italienischen Humanisten.<br />
Kollation:<br />
(Centuria I.& II.) Ttlbl.mit Druckersignet, 3nn.Bll., 213 S.; (Centuria III.) Ttlbl.mit Druckersignet,<br />
3nn.Bll., 108 S.; (Centuria IV. Miscell.postuma:) Ttlbl., 5nn.Bll., 83 S., 2nn.Bll.; (Centuria<br />
V.:) Ttlbl., 5nn.Bll., 112 S., 3nn.Bll.; (Centuria prima ad Belgas:) Ttlbl., 3nn.Bll., 102 S.; (Centuria<br />
sec<strong>und</strong>a ad Belgas:) Ttlbl., 3nn.Bll., 99 S.; (Centuria tertia ad Belgas:) Ttlbl., 3nn.Bll., 118<br />
S.; (Centuria singularis ad Italos & Hispanos:) Ttlbl., 93 S.; (Centuria singularis ad Germanos<br />
& Gallos:) Ttlbl., 79 S.; (Epistolica institutio:) Ttlbl., 23 S.<br />
X LUCIANUS Samosatensis, Opera, quae<br />
quidem extant, omnia, e Graeco sermone in<br />
Latinum, partim iam olim diversis autoribus,<br />
partim nunc demum per Iacobum Micyllum,<br />
translata. Cum Argumentis & Annotationibus<br />
eiusdem passim adiectis. Frankfurt am Main,<br />
Apud Christianum Egenolphum Hadamarium,<br />
1543, mense Martio. Folio. Titelblatt mit Druckersignet<br />
von Egenolph, 347gezählte Blätter. Schöner<br />
Renaissance-Einband aus braunem Kalbsleder<br />
aus dem Jahre 1553, mit reicher Blindprägung auf<br />
den Deckeln <strong>und</strong> auf vier Bünden geheftet. Mit<br />
schönen Holzschnitt-Initialen. Buchdeckeln später<br />
befestigt. 1.750,--<br />
Zeitgenössischer Holzdeckelband mit Kalbslederüberzug,<br />
Aufdruck auf dem Vorderdeckel:<br />
LUCIANI: SAMOSATENSIS: OPERA. ANNO<br />
1553.Mittelplatte auf Vorderdeckel: Chirstophorus.<br />
Umgeben von einem Band mit Portraitblindstempel:<br />
Papst Leo, Eckius (Menschenfigur mit<br />
Schweinekopf), rechte untere Ecke Datierung:<br />
1540. Äußeres Band mit figürlichen Prägestempel<br />
mit biblischen Gestalten.<br />
LUKIANUS aus Samosata in Kommagene (Syrien),<br />
berühmter Sophist <strong>und</strong> Satiriker, dessen<br />
Lebenswerk nahezu geschlossen erhalten ist,<br />
dessen Lebensdaten jedoch nahezu vollständig<br />
verschlossen sind.<br />
Lucianus, geboren etwa 120 n. Chr., entstammte einer einfachen syrischen Familie. Circa 70 Schriften von<br />
Lucianus sind erhalten <strong>und</strong> einigermaßen seine Autorenschaft sichergestellt, jedoch nur in wenigen Fällen<br />
wurde die Entstehungszeit wurde gesichert. Meist in Dialogform gehaltene Satiren brachte ihm das<br />
nachträgliche Attribut „griechischer Voltaire“ ein.<br />
Lucianus fand zu fast allen Zeiten Leser <strong>und</strong> Bew<strong>und</strong>erer. Abgesehen von den stilistischen Vorzügen trug<br />
der moralisierende Tenor eines großen Teils seiner Schriften zu dieser Beliebtheit bei.<br />
Editio princeps: Florenz 1496.<br />
XI LÜNIG, Johann Christian, Gr<strong>und</strong>feste<br />
Europäischer Potenzen Gerechtsame, worinn<br />
durch auserlesene Deductiones, Informationes,<br />
Repraesentationes, Demonstrationes<br />
<strong>und</strong> andere merckwürdige Schrifften ausführlich<br />
dargethan wird, wie es sowohl um der<br />
Röm.Kayserl.Majestät als auch Chur=Fürsten<br />
<strong>und</strong> Stände des heil. Römischen Reichs ingleichen<br />
Auswärtiger Könige, Republiquen <strong>und</strong><br />
freyer Fürstenthümer unterschiedne hohe<br />
Jura Ansprüche u<strong>und</strong> Praecedenz-Streitigkeit<br />
en...beschaffen sey. Leipzig, Bey Johann Friedrich<br />
Gleditsch <strong>und</strong> Sohn, 1716. Fol. Kollation: (I:)<br />
Ttlbl., 7 nn. Bll., 872 S., 2 nn. Bll. (II:) 840 S., 2 nn. Bll.<br />
Zeitgenössischer Holzdeckelband mit Pergamentüberzug,<br />
auf dem Buchrücken später erneuert.<br />
1.200,--<br />
Erste Ausgabe. - Lünig (1662-1740) studierte an<br />
den Universitäten Helmstedt <strong>und</strong> Jena <strong>und</strong> war<br />
später Amtmann in Eilenburg <strong>und</strong> Stadtschreiber<br />
in Leipzig. Er tat sich vor allem hervor mit<br />
bedeutenden Dokumenten-, Brief- oder Redensammlungen<br />
(„Teutsches Reichs-Archiv“,<br />
„Teutsche Reichskanzley“, „Europäische Staats-<br />
Consilia“, „Theatrum ceremoniale historico-politicum“<br />
u. a.).<br />
XII MONTESQUIEU, Charles-Louis de, De<br />
l’esprit des loix, ou du rapport que les loix<br />
doivent avoir avec la constitution de chaque<br />
gouvernement, les moeurs, le climat, la religion,<br />
le commerce etc. A quoi l´Auteur a ajouté<br />
des recherches nouvelles sur les loix Romaines<br />
touchant les succession, sur les loix francoises<br />
et sur loix feodales. Nouvelle Edition corrigée<br />
par l´Auteur, & augmentée d`une Table des Matieres.<br />
3 Bde. Genf, chez Barillot & Fils, 1751. Kl.-<br />
8vo. (1:) XVIII, gefaltete Tafel mit Kupferstich von<br />
Europa, 447; (2:) XXIII, 427; (3:) XXIV, 609 S. Zeitge-