PDF-Ausgabe herunterladen (26.7 MB) - IEE
PDF-Ausgabe herunterladen (26.7 MB) - IEE
PDF-Ausgabe herunterladen (26.7 MB) - IEE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
PRAXIS Blech- und Umformtechnik<br />
[1] Rohr- und Profilbearbeitung gehören zu den<br />
nichtspanenden Werkzeugmaschinen.<br />
[1]<br />
Viele Einsatzgebiete für die Blech- und Umformtechnik<br />
Formende Kreativität<br />
Mit Werkzeugmaschinen-Industrie verbindet man meistens die spanenden Bearbeitung.<br />
Dazu gehört aber auch die Umformtechnik und hier spielen die Pressen und<br />
Blechbearbeitungsmaschinen die bedeutendste Rolle. Der Begriff Innovationsfähigkeit<br />
wird hierbei häufig gebraucht und da kommt die Automatisierung ins Spiel.<br />
Viel früher als erwartet konnte die<br />
deutsche Werkzeugmaschinen-<br />
Industrie die Auftragsflut in eine<br />
Umsatzentwicklung Richtung schwarze<br />
Zahlen drehen und für jeweils zweistellig<br />
ansteigende Resultate sorgen. Gestützt<br />
wurde dies durch die nichtspanenden<br />
Werkzeugmaschinen. Hier sticht speziell<br />
die Blechbearbeitung hervor, welche im<br />
Gegensatz zum projektorientierten<br />
(Groß-)Pressenbau naturgemäß wesentlich<br />
kürzere Durchlaufzeiten hat.<br />
Andere Kundenstruktur prägt<br />
unterschiedliche Nachfrageverläufe<br />
Der auftretende Phasenversatz zwischen<br />
dem Beschaffungsverhalten der Automobilindustrie,<br />
mit lange vorgeplanten Projekten<br />
und strategischer Ausrichtung, und<br />
der viel stärker konjunkturabhängigen<br />
Nachfrage im mittelständischen Maschinenbau<br />
führt zu ganz unterschiedlichen<br />
Verläufen in der Produktionsentwicklung<br />
bei umformenden (Großpressen) und spanenden<br />
Werkzeugmaschinen. Das Produktionsverhalten<br />
beweist dies, denn der<br />
Umformtechnik kommt meist eine stützende<br />
Funktion im Gesamtumsatz der<br />
Werkzeugmaschinenbranche zu. Während<br />
die Hersteller spanender Werkzeugmaschinen<br />
ein Minus verbuchen müssen,<br />
stabilisiert sich der Output im umformenden<br />
Anlagenbereich mit gemäßigter Einbuße.<br />
Mit einem technologischen Strukturwandel<br />
oder Gefälle in der Innovationsfähigkeit<br />
hat der eingeschränkte oder<br />
auch einmal gänzlich ausbleibende<br />
Gleichschritt der beiden Werkzeugmaschinenaggregate<br />
nichts zu tun.<br />
Bedeutung der Automobilindustrie<br />
und des Maschinenbaus<br />
Die Verteilung der Jahresproduktion der<br />
Werkzeugmaschinenbranche muss eher<br />
nach Anwendergruppen aufgeteilt werden,<br />
denn je nach Programm- und Kundenstruktur<br />
schlägt das unterschiedliches<br />
Beschaffungsverhalten der Abnehmer nieder.<br />
Während kleinere und mittelständische<br />
Kunden aus dem Maschinenbau und<br />
der Elektroindustrie, je nach konjunkturellem<br />
Barometerstand und individuell<br />
gehandhabten Regeln kaufmännischer<br />
Vorsicht, Investitionsvorhaben strecken<br />
oder vertagen, kann der Anteil relativ<br />
konjunkturautonomer Projekte der Großindustrie<br />
hoch ausfallen. Das Krisenjahr<br />
2009 hat derartige Strukturen ein Stück<br />
weit nivelliert.<br />
Ein Problem besteht in unscharfen Branchenabgrenzungen:<br />
Wo endet Autoelektronik,<br />
deren Hersteller als Automobilzulieferer<br />
deklariert sind, und was gehört<br />
unter das Label Elektroindustrie. Gleiches<br />
gilt für den Bereich der Herstellung von<br />
Metallerzeugnissen (Zulieferer von<br />
Schlössern und Beschlägen). Der Verband<br />
priorisiert die bei den Werkzeugmaschinenherstellern<br />
gebräuchliche Sprachregelung.<br />
Unter Marktforschungsaspekten erklärtes<br />
Ziel ist es, die Bedeutung besonders<br />
volumenstarker Anwenderindustrien,<br />
wie zum Beispiel des Automobil- oder<br />
Maschinenbaus, in ihrer Gesamtheit darzustellen.<br />
Die Automobilindustrie inklusive<br />
ihrer Systemlieferanten und Zulieferer<br />
baute selbst im Krisenjahr 2009 ihre Stellung<br />
als wichtigste Abnehmerbranche<br />
aus. Der Maschinenbau als zweitgrößter<br />
Kunde mit seinen vielfältigen Teilbranchen<br />
hält einen stabilen Anteil. ➜<br />
64 <strong>IEE</strong> · 1/2 2012