2_2013 - SAC Sektion Rossberg
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Jubiläum<br />
150 Jahre <strong>SAC</strong><br />
150-Jahr-Jubiläum: Rückblende und Nachlese<br />
Das Vorliegen eines Original-Jahrbuches von anno 1864 ermöglicht es, den Beschrieb des damaligen<br />
Gründungsvorgang mitzuverfolgen. Auch wenn unsere <strong>Sektion</strong> dabei nicht erwähnt ist, so mag der<br />
Wortlaut für manche <strong>Rossberg</strong>ler doch von Interesse sein. Das Bildmaterial stammt ebenfalls aus<br />
diesem Jahrbuch. Fortsetzungen erfolgen, wenn möglich, im nächsten und übernächsten «<strong>Rossberg</strong> Echo». Urs Schwyter<br />
«Seit einer Reihe von Jahren schon hatte<br />
sich der englische Alpine Club durch<br />
kühne Bergfahrten und interessante<br />
Publikationen bemerkbar gemacht, und<br />
eben war uns die Kunde von der Gründung<br />
eines Österreichischen Alpenvereins<br />
zugekommen, als der früher nur von<br />
Einzelnen und mehr im Stillen gehegte<br />
Wunsch, in der Schweiz eine ähnliche<br />
Verbindung zu bilden, zur Verwirklichung<br />
gelangte. Die Ehre, die ersten thatsächlichen<br />
Schritte zur Gründung unseres<br />
Vereins gethan zu haben, gebührt<br />
Hrn. Dr. Th. Simler in Bern. Vornehmlich<br />
auf seine Anregung hin sammelten sich<br />
am 19. April 1863 in der Bahnhofrestauration<br />
zu Olten 35 schweizerische Bergund<br />
Gletscherfahrer aus den Kantonen<br />
Bern, Basel, Solothurn, Aargau, Luzern,<br />
Nidwalden, Zürich, Glarus und St. Gallen<br />
und konstituierten sich zu einem<br />
Schweizer Alpenclub.<br />
Ein von Hrn. Dr. Simler ausgearbeiteter<br />
Statutenentwurf wurde an dieser Versammlung<br />
in globo angenommen, um<br />
später einer eingehenden Berathung<br />
unterstellt zu werden. Zum Festorte für<br />
das gleiche Jahr 1863 wurde Glarus erkoren,<br />
wo sich neben Bern und Basel die<br />
lebhafteste Theilnahme für unser Unternehmen<br />
kundgab, und man bezeichnete<br />
zugleich das Glarner Hochland, speziell<br />
die Gletscherreviere des Tödi und der<br />
Clariden, als erstes von Vereins wegen<br />
zu befahrende Gebiet. Die Centralleitung<br />
des Club wollte man bis auf weiteres<br />
in Bern lassen, von wo die einleitende<br />
Organisation ausgegangen, und es<br />
wurden als Spitzen des provisorischen<br />
Vorstandes die HH. Dr. Th. Simler (Präsident),<br />
Dr. A. Roth (Vicepräsident) und<br />
Bergingenieur Edmund v. Fellenberg<br />
(Secretär) gewählt, nachdem Hr. Regierungsstatthalter<br />
Gottlieb Studer das ihm<br />
zuerst angebotene Amt des Präsidenten<br />
freundlich, aber bestimmt abgelehnt<br />
hatte. Das Centralcomité erhielt den<br />
Auftrag, für die weitere Ausbreitung des<br />
Vereins bedacht zu sein und insbesondere<br />
die Vorbereitungen zur officiellen<br />
Clubfahrt nach dem Tödi und den Clariden<br />
zu treffen, zu welchem Behufe ihm<br />
die nöthigen Kredite eröffnet wurden.<br />
Die Ausgaben sollten aus dem von jedem<br />
Clubisten zu erhebenden Eintrittsgeld<br />
und Jahresbeiträgen, welche beide man<br />
auf 5 Fr. festsetzte, bestritten werden.<br />
Es ist den Clubisten bekannt, in welcher<br />
Weise sich das Centralcomité seiner Aufgaben<br />
entledigte. Es hatte das Vergnügen,<br />
binnen kurzer Zeit die in den Statuten<br />
gewünschten kantonalen <strong>Sektion</strong>en in<br />
Bern, Glarus, Basel und St. Gallen entstehen<br />
zu sehen, denen sich seither <strong>Sektion</strong>en<br />
in Aarau, Zürich, Lausanne und<br />
Chur angeschlossen haben, während<br />
viele Mitglieder in anderen Kantonen<br />
zerstreut leben und die Gesammtzahl<br />
unserer Vereinsmitglieder mit dem Erscheinen<br />
dieses ersten Jahrbuches auf<br />
ungefähr 300 angeschlagen werden darf.<br />
Auch die in Olten beschlossene Clubfahrt<br />
in das Tödi-Gebiet fand unter der<br />
Leitung des Centralpräsidenten zwischen<br />
dem 9. und 17. August statt. Von ihr<br />
berichten einlässlich die verschiedenen<br />
Mittheilungen in der zweiten Hauptabteilung<br />
dieses Buches. Es ist daraus zu<br />
ersehen, dass manches Wackere geleistet<br />
worden, aber gleichwohl noch mehr als<br />
eine Lücke auszufüllen bleibt. Etliche<br />
Versuche wurden durch die Ungunst der<br />
Witterung gestört, ein Hauptübelstand<br />
aber lag in der Massenexpedition. Die für<br />
Hegetschweilers Platte bestimmt gewesene<br />
Schirmhütte wurde, auf besonderen<br />
Wunsch der <strong>Sektion</strong> Tödi (Glarus) und<br />
nachdem diese eine Expertise hatte vorangehen<br />
lassen, am Grünhorn errichtet;<br />
der Wunsch, dass mit der Zeit auch noch<br />
auf Hegetschweilers Platte für irgend einen<br />
Schirm gesorgt werde, behält dabei<br />
immer seine Berechtigung.<br />
Während das Centralcomité in angedeuteter<br />
Weise um die allgemeinen Interessen<br />
besorgt war, entwickelte sich ein erfreuliches<br />
Leben in etlichen Kantonen.<br />
<strong>Rossberg</strong> ECHO | <strong>SAC</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>Rossberg</strong>