2_2013 - SAC Sektion Rossberg
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22 Berichte<br />
Der Grat auf den Pizzo Centrale war<br />
dann leicht vereist, insgesamt trotzdem<br />
problemlos. Die Abfahrt begann gleich<br />
im Guspissattel, Pulverhang an Pulverhang<br />
bis zur Gotthardstrasse und auf<br />
dieser hinunter nach Hospental.<br />
Denn erstens kommt es, wie es muss,<br />
und zweitens anders, als du meinst. Es<br />
war wunderbar.<br />
<br />
J. Gunsch<br />
Skitour<br />
GranD Paradiso 4061 m<br />
2. bis 4. April <strong>2013</strong><br />
Was sich zuerst als Aprilscherz anhört,<br />
ist Tatsache: Der Tourbeginn wird infolge<br />
akuter Magen-Darm-Grippe von<br />
Chrigels Partnerin um einen Tag verschoben.<br />
Guten Mutes treffen sich<br />
dann am 2. April neun Teilnehmer und<br />
Chrigel um 6 Uhr beim Bahnhof Zug.<br />
Verteilt auf drei Autos fahren wir zu<br />
unserem Ausgangsort Pont auf 1960 m,<br />
zuhinterst im Val Savarenche, einem<br />
Seitental vom Aostatal. Obwohl im<br />
schönen Val Savarenche beinahe nur<br />
noch verlassene Siedlungen vorzufinden<br />
sind, ist die Strasse erstaunlich gut<br />
ausgebaut. Um die Mittagszeit treffen<br />
wir in Pont ein. Die Mehrheit rüstet sich<br />
gleich für den Aufstieg, während ein<br />
Auto um einige Kilometer talauswärts<br />
platziert wird, da geplant ist, dass wir<br />
dort am Ende der Tour vom Rif. Chabod<br />
ankommen werden.<br />
«Poca gente» habe es auf der Hütte, sagen<br />
uns zwei von dort kommende Spanier.<br />
Hört sich gut an! Etwa 1,5 km sind<br />
uns zum Aufwärmen flach der Langlaufloipe<br />
entlang gegeben, dann jedoch<br />
beginnt der Aufstieg zum Rifugio Vittorio<br />
Emanuele auf 2735 m direkt mit<br />
einem steilen Couloir. Für diese etwa<br />
775 m benötigen wir knapp 3 Stunden.<br />
Bis Chrigel das Administrative geregelt<br />
hat, verweilen wir auf der Terrasse.<br />
Trotz Sonne wird es schnell kalt.<br />
Da die Wettervorhersage nur noch gerade<br />
für Mittwoch erwartungsvoll lautet,<br />
schlägt uns Chrigel vor, gleich den<br />
Gran Paradiso in Angriff zu nehmen.<br />
Uns stehen zwei Zimmer zur Verfügung,<br />
und wir entscheiden uns für je<br />
ein Schnarcher- und Nichtschnarcherzimmer.<br />
Pech für die Nichtschnarcher:<br />
Das Schnarcherzimmer verfügt nicht<br />
über genügend Plätze. Sorge bereitet<br />
Rifugio Vittorio Emanuele auf 2735 m<br />
uns im Verlauf des Abends Chrigels gesundheitlicher<br />
Zustand. Zum Essen ist<br />
ihm absolut nicht zumute, und er begibt<br />
sich gleich auf sein Zimmer. Ursi schaut<br />
nach dem Abendessen nochmals nach<br />
unserem Patienten. Chrigel schlägt ihr<br />
vor, via Hüttenwart einen Bergführer<br />
aus dem Tal aufzutreiben. Der neunte<br />
Versuch ist erfolgreich. Wir genehmigen<br />
uns vorbeugend noch einen Génépi.<br />
Wir sind alle positiv überrascht, als uns<br />
nach dem Frühstück der Hüttenwart<br />
den jungen, sympathischen Andrea vorstellt,<br />
welcher in nur einer Stunde eben<br />
zu uns hochgestiegen ist. Bei schönem<br />
Wetter machen wir uns um gut 8 Uhr in<br />
Auf dem Gipfel des Grand Paradiso 4061 m<br />
angemessenem Tempo an den Aufstieg.<br />
Von vier trainierenden Italienern werden<br />
wir im Eiltempo überholt. Für den<br />
letzten Drittel montieren wir die Harscheisen.<br />
Entgegen Chrigels Vorankündigung,<br />
dass für eine kurze Passage womöglich<br />
die Skis aufgebunden werden<br />
müssen, ist diese problemlos auf Ski begehbar.<br />
Um 11.30 Uhr treffen wir im Skidepot,<br />
von uns «Base Camp» genannt,<br />
ein. Verschiedene Seilschaften befinden<br />
sich im Aufstieg, andere sind noch<br />
in Vorbereitung, und wiederum andere<br />
kommen uns bereits entgegen, wie auch<br />
die vier italienischen Läufer. Aufgeteilt<br />
in zwei Seilschaften, angeführt von Andrea<br />
und Hansruedi, und ausgerüstet<br />
mit Steigeisen, nehmen wir den Gipfel<br />
in Angriff. Da der Gran Paradiso auch<br />
von der Chabod-Hütte aus erreichbar<br />
ist, befinden sich auf dem Gipfelgrat wider<br />
Erwarten viele Leute; nichts mehr<br />
von «poca gente». Es ist schlecht auszumachen,<br />
wer sich auf dem Auf- oder<br />
Abstieg befindet. Das letzte Stück gilt<br />
es noch mit leichter, gesicherter Blockkletterei<br />
in luftiger Höhe zu überwinden.<br />
Um 13 Uhr befinden wir uns glücklich<br />
zu Füssen der Madonna. Die Schneeverhältnisse<br />
sowie die Sicht auf der Rückkehr<br />
zur Hütte Vittorio Emanuele sind<br />
erstaunlich gut. Die drohende Bewölkung<br />
hat sich zum Glück verzogen. Andrea<br />
verabschiedet sich, und wir lassen<br />
den schönen Tag bei Sonne, wenn auch<br />
wiederum bei frischen Temperaturen,<br />
auf der Terrasse ausklingen. Chrigel hat<br />
sich während unserer Abwesenheit mit<br />
Tee und Cola aufgepäppelt.<br />
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