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2_2013 - SAC Sektion Rossberg

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Jubiläum 150 Jahre <strong>SAC</strong><br />

11<br />

Die <strong>Sektion</strong> Bern stellte sich unter das<br />

Präsidium ihres hochverehrten Nestors,<br />

Hrn. Regierungsstatthalter Studer, und<br />

brachte es bis zum Jahresschluss auf 66<br />

Mitglieder, worunter wissenschaftliche,<br />

montanistische und künstlerische Kräfte<br />

in recht ansehnlicher Zahl. Daneben<br />

hatten sie die Ehre, die Spitzen der eidgenössischen<br />

Administration, den Hrn.<br />

Bundespräsidenten und den eidg. Kanzler,<br />

in ihren Kreis treten zu sehen, denen<br />

sich soeben der Bundespräsident des<br />

laufenden Jahres und ein drittes Mitglied<br />

des Bundesrathes angeschlossen haben.<br />

Die monatlichen Zusammenkünfte gewannen<br />

erst im Laufe des Winters das<br />

rechte Leben, in welchem Vorträge, artistische<br />

und montanistische Vorlagen<br />

aller Art und heitere Geselligkeit mit einander<br />

abwechselten.<br />

Von besonderen Statuten abstrahierte<br />

man, bis sich ein Bedürfnis danach zeigen<br />

würde. Ein am 26. und 27. Juli unternommener<br />

<strong>Sektion</strong>sausflug nach dem<br />

Faulhorn und der Schynigen Platte fand<br />

nur schwache Theilnahme, weil der Verein<br />

damals noch nicht gehörig zusammengeschweisst<br />

war. Man hofft diessfalls<br />

im laufenden Jahre glücklicher zu sein.<br />

Was Mitglieder dieser <strong>Sektion</strong> während<br />

des Jahres 1863 in montanistischer Beziehung<br />

geleistet haben, davon erzählen<br />

die Kapitel dieses Buches, welche von<br />

der Porta da Spescha, dem Bifertenstock,<br />

dem Finsteraarhorn und dem Silberhorn<br />

handeln; daneben wurde noch manches<br />

Andere unternommen, wie denn z.B. Hr.<br />

Studer allein während der Saison das<br />

Finsteraarhorn, das Oberaarhorn, den<br />

Piz Morteratsch und den Schlossberg<br />

überwand, vier Mitglieder zusammen<br />

das Wetterhorn bestiegen und zwei der<br />

Letzern nachher die neue Rundtour um<br />

das Wetterhorn machten.<br />

Die <strong>Sektion</strong> Tödi (Glarus), welche ihre<br />

warme Theilnahme an unserem Unternehmen<br />

schon bei der Gründung<br />

des Clubs durch die verhältnissmässig<br />

sehr ansehnliche Zahl von 23 Mitgliedern<br />

kundgegeben hatte, wuchs unter<br />

der rührigen Leitung ihres Präsidenten,<br />

Hrn. Landrath Hauser, bis zur Zeit der<br />

Generalversammlung auf 44 Mitglieder<br />

an. Sie machte während der Saison drei<br />

<strong>Sektion</strong>sausflüge: über den Alpengürtel<br />

von Guppen, Oberblegi, Bächi und die<br />

Braunwaldberge nach Stachelberg; über<br />

den Frohnalpstock und Plattensee nach<br />

Mühlehorn und über den selten betretenen<br />

Auern (Hochnase) auf den Rautispitz,<br />

mit nächtlichem Bivouac auf dem<br />

Auernhorn. An der offiziellen Expedition<br />

betheiligte sich diese Section besonders<br />

zahlreich, doch nur zu vorwiegend am<br />

Tödi selbst. Auch sie lebt bis zur Stunde<br />

ohne besondere Statuten, wie Bern,<br />

gleichsam zum Beweise, dass republikanische<br />

Disciplin und gemeinsames<br />

Streben nach Einem Ziele gelegentlich<br />

alle Verfassungen entbehrlich machen<br />

können. Als besondere Zwecke ihrer<br />

Thätigkeit setzt sich die <strong>Sektion</strong> Tödi für<br />

einmal die Vollendung der Grünhornhütte,<br />

die Erleichterung der Zugänge zu<br />

den vorzüglichsten Aussichtspunkten,<br />

die Erstellung eines Asyls für bequeme<br />

Ersteigung des Ruchen Glärnisch und<br />

in neuester Zeit auch die Sicherung des<br />

Gemsenwildstandes im Kanton Glarus.<br />

Die <strong>Sektion</strong> Basel zeigte nicht weniger<br />

lebhaftes Interesse für die Vereinssache<br />

und konstituierte sich unter dem Vorsitze<br />

von Hrn. Meyer-Bischoff, gegenwärtigen<br />

Centralpräsidenten. Sie wuchs<br />

rasch zu einer Zahl von 46 Mitgliedern<br />

an, obschon keine öffentlichen Einladungen<br />

zum Beitritt erlassen worden<br />

waren. Hier wie in Bern findet sich die<br />

Wissenschaft und die Montanistik gleich<br />

tüchtig vertreten. Wohl die fleissigste<br />

unter sämmtlichen <strong>Sektion</strong>en hält die<br />

von Basel alle 14 Tage Sitzung und erfreut<br />

sich regelmässig einer zahlreichen<br />

Theilnahme ihrer Mitglieder, und selbst<br />

der Winter vermag ihren Vereinsausflügen<br />

in den Jura kein Ziel zu stecken.<br />

Ihre Geldmittel verwendet sie nach und<br />

nach zur Anschaffung von Landkarten,<br />

Panoramen und Handzeichnungen, so<br />

wie zur Anlage einer geologischen und<br />

botanischen Sammlung. Von Baslern<br />

wurden während der verflossenen Saison<br />

das Aletschhorn, zweimal das Finsteraarhorn,<br />

der Galenstock, das Scheerhorn,<br />

der Tödi, der Bifertenstock und der<br />

Selbsanft überwunden; verschiedener<br />

anderer Gipfel nicht zu gedenken.<br />

Die vierte der erstkonstituierten <strong>Sektion</strong>en,<br />

welche durch ihr Auftreten und<br />

gemeinschaftliches Zusammenwirken<br />

von Anfang an unserem Clubunternehmen<br />

Halt gaben, ist St. Gallen; ihr Präsident:<br />

Hr. Dr. F. v. Tschudi, der Verfasser<br />

des «Thierlebens der Alpenwelt». Mit<br />

Basel hatte diese <strong>Sektion</strong> sehr lapidarische<br />

Statuten gemein und sie zählte am<br />

Ende des Gründungsjahres 38 Mitglieder.<br />

Ihre Zusammenkünfte finden bis jetzt<br />

nur alle 2 Monate statt, dagegen machte<br />

sie während der Saison zwei Ausflüge,<br />

den einen in die Sitterschlucht, wo ein<br />

gelehrtes Mitglied einen Vortrag über die<br />

merkwürdigen Wechsellagerungen des<br />

dortigen Tertiärgebirges hielt, den anderen<br />

auf den Altmann, den Nachbar und<br />

Rivalen des Säntis, woselbst die petrefaktenreiche<br />

Geröllhalde, welche sich<br />

von dem beide verbindenden Grate absenkt,<br />

das Schuhwerk der Clubisten auf<br />

eine schwere Probe stellte. Dies scheint<br />

die Veranlassung gewesen zu sein, dass<br />

die <strong>Sektion</strong> sich seither die Erzeugung<br />

eines Musterbergschuhes angelegen sein<br />

lässt, wie sie denn auch die Vorzüge eines<br />

englischen und eines französischen Modells<br />

ohne deren Nach theile in einem<br />

neuen Gebilde zu vereinigen hofft. Diese<br />

<strong>Sektion</strong> hat in ihrer Mitte denjenigen<br />

Bergsteiger, den wir Schweizer als unseren<br />

muthigsten betrachten und welcher<br />

kein Jahr ohne einige kecke Unternehmungen<br />

vorübergehen lässt. Ein<br />

anderes Mitglied war bei der Fahrt auf<br />

den Bifertenstock betheiligt.»<br />

<strong>Rossberg</strong> ECHO | <strong>SAC</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>Rossberg</strong>

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