18.01.2015 Aufrufe

PDF kostenlos downloaden - Digitalfernsehen

PDF kostenlos downloaden - Digitalfernsehen

PDF kostenlos downloaden - Digitalfernsehen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Blu-ray<br />

Spezial<br />

Interview: Im Namen der Brillanz<br />

Das in Halle/Saale ansässige Postproduktionsstudio Digital Images zeichnete bereits für hochgradige<br />

Kinowelt-Produktionen auf Blu-ray wie „Der Fuchs und das Mädchen“ oder „Leon, der Profi “ verantwortlich.<br />

Zum Spezialgebiet gehört unter anderem die fachgerechte Überarbeitung klassischer Filme. Wir<br />

befragten Holger Meinel, Geschäftsführer von Digim, über die Scan- und Bearbeitungsprozesse.<br />

Sind mit dem digitalen Verfahren auch partielle<br />

Farbanpassungen möglich<br />

Ja, durch die sekundäre Farbkorrektur können partielle<br />

Farbanpassungen realisiert werden. Im Gegensatz<br />

zur primären Farbkorrektur, bei der das Gesamtbild<br />

verändert wird, kann man bei der sekundären<br />

Farbkorrektur einzelne Farbfl ächen verändern.<br />

So wäre es z. B. mittels dem „Da Vinci“ (eine Farbkorrektursuite,<br />

Anm. d. Red.) möglich, einen roten<br />

Ball zu markieren und dann mit jeder beliebigen<br />

Farbe zu ersetzen.<br />

heutigen Aufnahmen unterscheidet. Aktuelle<br />

Meisterwerke auf Blu-ray haben bereits einen<br />

Grad an audiovisueller Perfektion erreicht, der<br />

das menschliche Sehvermögen geradezu ausreizt.<br />

Viele Zuschauer sehnen sich deshalb danach,<br />

noch einmal die wichtigsten Filme ihrer<br />

Vergangenheit in ähnlicher Qualität Revue passieren<br />

zu lassen. Gleichzeitig werden die Meisterwerke<br />

auf diesem Wege der kommenden<br />

Zuschauergeneration zugänglich gemacht, die<br />

sich andernfalls vermutlich gar nicht an die in<br />

ihren Augen schmerzenden Bilder herantrauen<br />

würde. Freilich eignet sich nicht jede Restaurierung<br />

für die volle HD-Aufl ösung, denn irgendwie<br />

hat es schon seinen Grund, warum neue<br />

Filme klarer, schärfer oder einfach besser aussehen<br />

als alte. Doch ein wahrer Kenner weiß<br />

die behutsame Arbeit erfahrener Korrektoren<br />

durchaus zu schätzen. Wenn er seine traumhaften<br />

Erinnerungen aus alten Tagen an seine<br />

aktuelle Sehgewohnheit angepasst vor sich<br />

sieht, ist der Filmenthusiast froh, alle Lieblingsfi<br />

lme in seinem Blu-ray-Regal zu wissen.<br />

FALKO THEUNER<br />

Holger Meinel, Geschäftsführer der Digital<br />

Images GmbH<br />

Herr Meinel, warum ist es grundsätzlich besser,<br />

einen Analogfilm in 4K (4 000 Pixel pro<br />

Zeile) einzuscannen, um dann letzten Endes<br />

ein 2K-Produkt (Full-HD bzw. mit 2 000 Pixeln<br />

in der Horizontalen) zu erhalten<br />

Grundsätzlich darf man davon ausgehen, dass durch<br />

einen 4K-Scan und die darauf folgende Down Conversion<br />

zu 2K eine bessere Qualität erzielt wird, indem<br />

zwar die Aufl ösung dementsprechend geringer<br />

ist, aber die Detailschärfe weitestgehend erhalten<br />

bleibt. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit HD-Programmen,<br />

die zu SD down converted werden<br />

und dann im Vergleich zu einer SD-Produktion eine<br />

bessere Qualität darstellen. Aus wirtschaftlicher<br />

Sicht muss man aber darauf hinweisen, dass 4K-<br />

Abtastungen teurer sind, da eine 4K-Abtastung im<br />

Verhältnis zu einer 2K-Abtastung nicht eine doppelte,<br />

sondern eine vierfache Datenmenge bedeutet.<br />

Das Scannen ist aber nur der erste Schritt einer<br />

langen Produktionskette ...<br />

Für Digital Images liegt der Schwerpunkt gleichermaßen<br />

im Bereich der digitalen Nachbearbeitung<br />

wie z. B. der Beseitigung von analogen Fehlern wie<br />

Laufschrammen, erhöhtem Filmkorn, Schichtverletzungen<br />

und Tilgung von Audioknistern, Klicks, Rauschen<br />

und Ähnlichem.<br />

Die Umgebung der digitalen Farbkorrektursuite<br />

„Da Vinci“ ist weitestgehend farbneutral und<br />

abgedunkelt<br />

Können Sie uns ein wenig über 7.1-Abmischung<br />

erzählen Wie läuft so etwas im Groben ab<br />

Der Aufwand und die entsprechende Herangehensweise<br />

werden durch das zur Verfügung stehende<br />

Ausgangsmaterial bestimmt. Im Idealfall sind die<br />

Musik- und Effektspuren getrennt von den Dialogen<br />

vorhanden, sodass man alles neu mischen und im<br />

Panorama und Raum neu und frei platzieren kann.<br />

Dabei hat man den Vorteil, dass die Kanaltrennung<br />

ähnlich hoch wie bei einer neuen Produktion ist.<br />

Bei älteren Filmen und dem damit oft nicht vorhandenen<br />

idealen Ausgangsmaterial ist diese Vorgehensweise<br />

nicht möglich, da die einzelnen Audiospuren<br />

meist nicht mehr verfügbar sind. In diesem<br />

Fall steht man vor der Aufgabe, die Dialoge von der<br />

Musik und den Effekten so weit es möglich ist zu<br />

trennen (durch Schnitt, Filtering etc.). Mitunter kann<br />

es auch passieren, dass wir Musiken oder Effekte<br />

nachgestalten müssen, da eventuell kleine Passagen<br />

„verloren“ gehen bzw. durch überlagerte Dialoge<br />

nicht einzeln verfügbar werden. Auch hier gilt<br />

die Regel, dass selbstverständlich eine Anpassung<br />

an das originale Klangbild erfolgen muss. Wenn<br />

diese Arbeiten erledigt sind, wird alles zu einem<br />

homogenen und zum Bild stimmigen 7.1-Sound<br />

gemischt.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

„Die Erstellung von 7.1-Mischungen als neue Abmischung<br />

ist zweifellos eine sehr komplexe Arbeit, die<br />

sehr viel Know-how erfordert (...)“<br />

Spezial | www.bluray-vision.de | November 2009 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!