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Spezial<br />

Blu-ray<br />

So nahe wie möglich am Original<br />

Noch in diesem Jahr erreichen uns unzählige Blu-rays von Filmklassikern wie „James Bond jagt<br />

Dr. No“, „The French Connection“ oder „Planet der Affen“. Sven Davison, Vice-President of Content<br />

Creation bei Twentieth Century Fox, hat Einblick in eine Vielzahl dieser Projekte und gibt uns<br />

Auskunft über die technische Wiederbelebung großer Filmklassiker.<br />

Herr Davison, was sind die größten Probleme<br />

beim Restaurationsprozess<br />

An Schwierigkeiten gibt es unzählige. Hier drei<br />

bezeichnende Beispiele:<br />

Erstens: Die physische Beschaffenheit der<br />

Elemente, mit denen wir arbeiten, kann eine<br />

sehr große Herausforderung sein. Jede potenzielle<br />

Quelle muss in Betracht gezogen und<br />

wenn nötig repariert werden, um sicherzugehen,<br />

dass das Material den Scanning-Prozess<br />

auch in einem Stück übersteht. In einem kürzlich<br />

abgeschlossenen Projekt mussten wir vor<br />

dem Scannen z. B. jeden einzelnen Abschnitt<br />

des originalen Kamera-Negativs reparieren,<br />

was viele Wochen in Anspruch nahm.<br />

Zweitens: Nach der physischen Beschaffenheit<br />

können wir die Bildqualität des Quellmaterials<br />

beurteilen. Oftmals müssen wir mit mehreren<br />

Quellen arbeiten, Negative und YCM-Protection-Master<br />

(Gelb, Cyan und Magenta) duplizieren,<br />

um das bestmögliche Master zusammenzustellen.<br />

Bilder unterschiedlichen Alters<br />

und unterschiedlicher Qualität aneinander<br />

anzupassen ist eine große Herausforderung.<br />

Bei Filmen, deren Originalnegative nicht mehr<br />

existieren, benutzen wir digitale Techologie,<br />

um dem Original so gut wie möglich zu entsprechen.<br />

Drittens: Das standardmäßige Heimkinoequipment<br />

hat sich technisch so dramatisch<br />

weiterentwickelt, dass wir beim Mastering vor<br />

einer neuen Herausforderung stehen. So entsprechen<br />

Bilder und Sound, die vor ein paar<br />

Jahren noch akzeptabel waren, nicht mehr<br />

länger den Ansprüchen modern ausgerüsteter<br />

Konsumenten.<br />

Wie lange dauert so ein Remastering für<br />

gewöhnlich<br />

Das hängt wirklich von dem Quellmaterial ab.<br />

Einen Titel zu restaurieren und zu remastern<br />

kann einen Monat oder aber auch ein Jahr<br />

dauern.<br />

Sven Davison, Vice-President of Content<br />

Creation, 20th Century Fox<br />

Wonach richtet sich ein Farbkorrektor<br />

Bekommt dieser gewisse Vorgaben, die<br />

erfüllt werden müssen, wie z. B. dass das<br />

Rot an einer Stelle besonders hervorstechen<br />

soll<br />

Wenn wir uns an die Farbkorrektur machen,<br />

versuchen wir wann immer möglich die Filmemacher<br />

mit einzubeziehen. Sind diese<br />

nicht erreichbar, wenden wir uns den Filmarchive<br />

dieser Welt zu und den Schätzen, die<br />

dort lagern, um uns ein generelles Gefühl zu<br />

geben und um die richtige Richtung für die<br />

Farbkorrektur zu fi nden.<br />

Originale Farbprints der entsprechenden Ära<br />

sind teilweise nützlich, weil sie zumindest<br />

eine akkurate Repräsentation von dem vermitteln,<br />

wie der Film bei seiner Veröffentlichung<br />

ausgesehen hat. Im Optimalfall schauen wir<br />

uns einen Originalprint aus der Ära oder einen<br />

akkuraten Farbreferenz-Print des Films<br />

zusammen mit dem Koloristen an, bevor der<br />

Mastering-Prozess beginnt.<br />

„Was ist das für ein Eindringling von einem anderen Planeten ... Kann er die Erde zerstören“ Die Überarbeitung<br />

von „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ orientiert sich nahe am ursprünglichen Original<br />

Wie ist das eigentlich mit Schwarz-Weiß-<br />

Filmen wie „Der Tag, an dem die Erde<br />

stillstand“ Sind diese leichter zu bearbeiten<br />

als farbige<br />

In Schwarz-Weiß zu arbeiten birgt seine eigenen<br />

Herausforderungen und ist darum nicht<br />

leichter zu handhaben als Filme mit Farbe.<br />

Obwohl es dabei offensichtlich weder Farbausbleichung<br />

noch Gründe für eine Farbkorrektur<br />

gibt, besitzt ein Schwarz-Weiß-Film einen anderen<br />

Dynamikbereich als ein Farbfi lm und<br />

benötigt eine völlig andere Behandlung, um<br />

das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.<br />

Bei „Der Tag, an dem die Erde stillstand“<br />

waren wir mit unserer Arbeit schon ziemlich<br />

weit vorangekommen, bevor wir das Resultat<br />

fallen ließen und im Streben nach dem<br />

besseren Endprodukt noch einmal von vorne<br />

begannen.<br />

Einige Schwarz-Weiß-Filme werden im<br />

Nachhinein eingefärbt. Dabei haben<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

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