Stars am Werk - wirtschaftsblatt.at
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BAUEN<br />
Pascal Fl<strong>am</strong>mer,<br />
Zürich. „Man<br />
glaubt, ohne dem<br />
Architekten begegnet<br />
zu sein,<br />
dass darin Einflüsse<br />
aus anderen<br />
Kulturkreisen<br />
aufgegangen<br />
sind“, so die Jury.<br />
sen, h<strong>at</strong> HHF Architekten mit diesem „spektakulär unspektakulären“<br />
Bau, wie ihn die Jury bezeichnet, beauftragt,<br />
nachdem er durch ein außergewöhnliches<br />
Wohnhaus in den USA auf die drei Basler Architekten<br />
Tilo Herlach, Simon Hartmann und Simon Frommenwiler<br />
aufmerks<strong>am</strong> geworden war. Die 240 Quadr<strong>at</strong>meter<br />
Wohnfläche, der von außen diskrete, weil uneinsichtige,<br />
in den Sockel integrierte Außenpool und die<br />
zwei Kinderzimmer deuten darauf hin, dass der Bauherr<br />
plant, nicht allzu lange allein den 180-Grad-<br />
Panor<strong>am</strong>a-Ausblick zu genießen.<br />
Diskret exklusiv, mal minimalistisch, mal skulptural<br />
und oft zeitlos in der Tradition der klassischen Moderne,<br />
geben sich die fünf ausgezeichneten und die drei<br />
mit einer Anerkennung bedachten Häuser. Als M<strong>at</strong>erial<br />
dominiert der Sichtbeton, was den Sponsor des Wettbewerbs<br />
aus der Betonwirtschaft freuen wird. Es<br />
scheint, als wäre es vielen Bauherren und ihren Architekten<br />
diesmal weniger um Nachhaltigkeit gegangen<br />
als um Durabilität und den rauen Charme des Betons.<br />
In den bisherigen Wettbewerben überwogen noch<br />
Holzbauten.<br />
also der Energie, die für Produktion und Transport des<br />
Baum<strong>at</strong>erials benötigt wird, bei Beton um ein Vielfaches<br />
höher als beim nachwachsenden N<strong>at</strong>urstoff Holz.<br />
Doch trotz der Beton-Begeisterung vieler Bauherren<br />
finden sich im Wettbewerb immer wieder einzigartige<br />
Holzbauten wie die von Meck Architekten aus München,<br />
die, obwohl nur mit einer Anerkennung versehen,<br />
auf jeden Fall eine Auszeichnung verdient hätte. Andreas<br />
Meck und Axel Frühauf führen mit ihrem Einraum-Ferienhaus<br />
<strong>am</strong> Hang der Großglocknerstraße<br />
aufs Schönste vor, wie die Zukunft des Einf<strong>am</strong>ilienhauses<br />
in Zeiten des Klimawandels aussehen kann: Drei<br />
miteinander verbundene alte Holzstadel in traditioneller<br />
Pinzgauer Bauweise bieten die Hülle für ein implantiertes<br />
modernes Ferienhaus, das die Anmutung eines<br />
begehbaren Möbels h<strong>at</strong>. Der eingesetzte Neubau, eine<br />
aus regionalem Holz handwerklich hervorragend verarbeitete<br />
Holzkonstruktion, beeindruckt durch seine<br />
warme M<strong>at</strong>erialität und wirkt trotz der kleinen Wohnfläche<br />
von nur 62 Quadr<strong>at</strong>metern, die sich stufenförmig<br />
über drei Ebenen <strong>am</strong> Berghang verteilen, großzügig.<br />
Durch die dicken Holzbalken des alten Stadels fällt<br />
warmes Licht nach innen, die innere Holzverschalung<br />
aus unbehandelten heimischen Fichtenbrettern und<br />
nur gebürsteten Bodendielen vermittelt, auch wegen<br />
der zentralen Feuerstelle in Form eines schwarzen, puristischen<br />
Gussofens, anheimelnde Atmosphäre. Dieser<br />
moderne Alpenstil, den die Vorarlberger perfekt beherrschen,<br />
ist dieses Jahr allerdings weniger stark vertreten.<br />
Eigentlich bedauerlich, findet Florian Nagler. Der<br />
„Häuser des<br />
Jahres“. Hubertus<br />
Ad<strong>am</strong>/Wolf-<br />
dem einfühls<strong>am</strong>en Umbau eines alten Steinhauses zum<br />
Münchener Architekt, im Wettbewerb vertreten mit<br />
gang Bachmann, Holztafelbau, hält Beton „nicht gerade für ein nachhaltiges<br />
M<strong>at</strong>erial“. Und auch das Jurymitglied Hubertus<br />
Callwey Verlag<br />
272 Seiten, 631<br />
farbige Abbildungen,<br />
Preis: 61,70€ doch der Verbrauch an sogenannter grauer Energie,<br />
Ad<strong>am</strong> glaubt: „Holz ist der Baustoff der Zukunft.“ Liegt<br />
*<br />
Fotos: Ad<strong>am</strong> Bachmann Callwey<br />
46<br />
deluxe edition 6*13