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„BACHELOR“ ALS
EINTRITTSKARTE
Gehört der Titelwirrwarr in der Wirtschaftswissenschaft
bald der Vergangenheit an? Bringt die Umsetzung der
Bologna-Beschlüsse mehr Klarheit und Vergleichbarkeit?
Bis zum Ende der 60er Jahre verliehen die Universitäten die
klassischen Titel Diplom-Kaufmann, Diplom-Volkswirt und
Diplom-Handelslehrer. Dann kamen noch die Abschlüsse
Diplom-Ökonom, Diplom-Ökonom II, Diplom-Kaufmann II
und MBA hinzu. Zu Beginn der siebziger Jahre wurden die
Fachhochschulen eingeführt, deren Absolventen inzwischen
mit den Titeln Diplom-Betriebswirt (FH) und Diplom-
Kaufmann (FH) abschließen.
In den 80er Jahren gründeten einzelne Bundesländer
Berufsakademien – wie in Bayern und Baden-Württemberg.
Die teilnehmenden Unternehmen bilden die Abiturienten in
ihren Firmen aus und lassen den theoretischen Teil der
Ausbildung durch die Berufsakademien durchführen. Diese
Ausbildung endet nach drei Jahren mit dem Abschluss
Diplom-Betriebswirt (BA). Nachdem diese Abschlüsse europaweit
anerkannt sind, können die Absolventen auch Mitglied
des bdvb werden.
Die Bologna-Konferenz hat 1999 Fakten geschaffen, so dass
wir in Kürze nur noch die Titel Bachelor und Master als
Abschlüsse haben werden. Da diese akademischen Grade aber
sowohl an der Universität als auch an der Fachhochschule verliehen
werden, müssen Stellenbewerber in großem Maße
Aufklärungsarbeit leisten.
Großunternehmen haben sich auf die neuen Abschlüsse schon
eingestellt, wie deren Erklärung „Bachelor und Master welcome“
vom Mai 2006 beweist – Besser sicherlich als die vielen
klein- und mittelständischen Unternehmen, die immerhin die
meisten Arbeitsplätze in Deutschland stellen.
TATSACHE IST
■ Bachelor-Absolventen sind jünger und somit flexibler einsetzbar.
■ Weiterbildung ist ein stetiges Muss. Der Masterabschluss
sollte später, ggf. berufsbegleitend, mit eingeplant werden.
■ Mit der Einführung der Bachelor-/Master-Studiengänge
werden die Hochschulabschlüsse international harmonisiert.
Dies begünstigt den internationalen Studentenaustausch
und damit auch die Mobilitätsbereitschaft der
Studierenden.
■ Deutsche Hochschulen werden attraktiver für Studenten
aus dem Ausland.
■ Unternehmen haben die Möglichkeit, durch
Mitgliedschaft in den Akkreditierungsagenturen an der
Qualitätssicherung für die Studiengänge mitzuwirken.
■ Bachelor-Absolventen verdienen ca. 10 % weniger als
Berufseinsteiger mit Master-Abschluss bzw. Uni-
Diplomanden.
■ Die Qualifikation ist wichtig für die Einstiegsposition. Für
die weitere Karriere zählt alleine die Leistung.
■ Im öffentlichen Dienst (Beamtenlaufbahn) gilt alleine die
Qualifikation für den Einstieg und die Bezahlung
(Bachelor = gehobener Dienst, Master = Höherer Dienst).
bdvb-aktuell 97
Studium und Karriere
ZUSAGEN FÜHRENDER UNTERNEHMEN
■ Angebot attraktiver Tätigkeitsfelder und Entwicklungsperspektiven
für Bachelor- und Master-Absolventen.
■ Bereitstellen differenzierter Praktikumsangebote und
Praxistransfer zwischen Hochschulen und Unternehmen.
■ Zusammenarbeit mit Hochschulen, um den
Qualifikationsbedarf der Unternehmen und damit die
Perspektiven für die Absolventen zu sichern.
■ Unterstützung berufsbegleitender akademischer Aus- und
Weiterbildungsprogramme und deren Integration in die
Personalentwicklung.
■ Aktive Mitarbeit an der Verbesserung und Durchlässigkeit
der Ausbildungssysteme und der Reform der Studiengänge
und Studieninhalte.
DIE POSITION DES bdvb
Der bdvb unterstützt die konsequente Umstellung auf die
neuen Abschlüsse.
■ Der Bachelor-Abschluss an Fachhochschulen,
Universitäten, Berufsakademien ist akademisch und führt
zur „Ordentlichen Mitgliedschaft“.
■ Weiterführende Studiengänge (Master/ MBA) werden je
nach Einkommenssituation (Vollzeitstudium, berufsbegleitendes
Studium) beitragsmäßig berücksichtigt.
Der bdvb war mit Arnold Velden, Leiter der Fachgruppe
Bildungspolitik und Vizepräsident Dieter Schädiger beim
„Bachelor Day“ der Firma Hobsons in Köln vertreten, hat zum
„Bachelor“ Stellung bezogen und über „Selbstmarketing für
Bachelors“ referiert.
LINKS
www.wege-ins-studium.de/neue_studienwege0.html
www.hrk-bologna.de/
www.stifterverband.de/site/MoreBachelorsWelcome.pdf
NEUER MASTER “ENTREPRENEURSHIP
AND INNOVATION”
Ab dem Wintersemester 2007/2008 wird die Fakultät für
Recht, Wirtschaft und Finanzen der Universität Luxemburg
in Partnerschaft mit der Luxemburger Handelskammer
einen neuen Masterstudiengang anbieten. Das Master of
Science "Entrepreneurship and Innovation" ist praxisorientiert
und komplett englischsprachig. Das einjährige Studium
wird abwechselnd an der Universität und in Unternehmen
absolviert.
Der neue Studiengang richtet sich an Studierende, die bereits
ein Universitätsdiplom von 240 ECTS-Punkten in Volksoder
Betriebswirtschaft besitzen, sowie an Absolventen mit
einem Abschluss in Ingenieur- oder Naturwissenschaften
(Physik, Elektronik, Materialwissenschaften etc.). Auch
Studierende mit einem Universitätsdiplom von 180 ECTS-
Punkten sowie mindestens dreijähriger Berufserfahrung können
sich bewerben. Voraussetzung sind ausgezeichnete
Englischkenntnisse.
Das neue Masterprogramm bietet pro Jahr 25 Studienplätze
für Studierende aus der ganzen Welt. Einschreibungen erfolgen
auf der Webseite der Universität Luxemburg,
www.uni.lu. Weitere Auskünfte unter Tel. +352/ 46 66 44-
6807 oder bei nicolas.jonard@uni.lu.
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