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Fachgruppen<br />

IFRS FÜR KMU <strong>–</strong><br />

GEEIGNET FÜR DEN<br />

MITTELSTAND?<br />

Bericht über eine Veranstaltung <strong>de</strong>s BDI, Ernst & Young<br />

AG, <strong>de</strong>s VDMA und <strong><strong>de</strong>r</strong> VMEBF (Vereinigung zur<br />

Mitwirkung an <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung <strong>de</strong>s Bilanzrechts für<br />

Familiengesellschaften) in Frankfurt am Main am<br />

28. März 2007<br />

Seit 2003 entwickelt <strong><strong>de</strong>r</strong> International Accounting Standards<br />

Board (IASB) einen internationalen Rechnungslegungsstandard<br />

für kleine und mittelgroße Unternehmen (IFRS für<br />

KMU). Nach<strong>de</strong>m zunächst lediglich Erleichterungen bei <strong>de</strong>n<br />

Angaben zum Anhang <strong><strong>de</strong>r</strong> International Financial Reporting<br />

Standards (IFRS) diskutiert wor<strong>de</strong>n sind, hat sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Board<br />

nach langen Diskussionen dazu entschlossen, einen eigenen<br />

Standard für die KMU zu entwerfen, <strong><strong>de</strong>r</strong> auch Erleichterungen<br />

bei <strong>de</strong>n Ansatz- und Bewertungsmetho<strong>de</strong>n vorsieht.<br />

Der IFRS für KMU soll allen Unternehmen zur Verfügung<br />

stehen, die nicht kapitalmarktorientiert sind o<strong><strong>de</strong>r</strong> treuhändisch<br />

Unternehmensanteile halten. <strong>Die</strong>s wür<strong>de</strong> in Deutschland einer<br />

breiten Masse von Unternehmen die Anwendung <strong>de</strong>s Standard<br />

ermöglichen. Ausgangsbasis <strong>de</strong>s IASB war ein Unternehmen<br />

mit 50 Mitarbeitern. <strong>Das</strong> Ergebnis wird voraussichtlich ein<br />

Standard mit einem Umfang von ca. 260 Seiten und diversen<br />

Querverweisen auf die gelten<strong>de</strong>n IFRS sein.<br />

MIT DEN FOLGENDEN FRAGEN WAR DIE<br />

VERANSTALTUNG GESTARTET:<br />

■ Ist dieses komplexe, in sich nicht geschlossene Regelwerk<br />

für <strong>de</strong>n Mittelstand geeignet?<br />

■ Welche Regelungen beinhaltet das 260-seitige Small -<br />

Standardwerk?<br />

■ Welche Erleichterungen bietet <strong><strong>de</strong>r</strong> Small-Standard im<br />

Vergleich zu <strong>de</strong>n Full-IFRS?<br />

■ Welche Schwierigkeiten bestehen im Vergleich zum HGB?<br />

■ Sind die Regelungen auch für kleinere Mittelständler<br />

anwendbar?<br />

<strong>Die</strong> folgen<strong>de</strong>n Informationen, Eindrücke und Meinungen<br />

wer<strong>de</strong>n losgelöst von <strong>de</strong>n einzelnen Vorträgen und Vortragen<strong>de</strong>n<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong>gegeben.<br />

DIE VORTRAGENDEN REFERENTEN WAREN:<br />

■ Prof. Dr. Sven Hayn, Leiter IFRS Area Desk<br />

Zentraleuropa, Ernst & Young AG, Hamburg<br />

■ Dr. Oliver Roth, Geschäftsführer LempHirz GmbH &<br />

Co. KG, Mitglied <strong><strong>de</strong>r</strong> Working Group IFRS for SMEs<br />

beim IASB<br />

■ Uwe Damm, Leiter Finanz- und Rechnungswesen, Pfeifer<br />

& Langen Kommanditgesellschaft Köln<br />

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Silvia Prasse BDI, Mitglied <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsgruppe IFRS für<br />

<strong>de</strong>n Mittelstand beim DRSC<br />

Der Vertreter <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums <strong><strong>de</strong>r</strong> Justiz war wegen<br />

Terminen in Brüssel verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Der Referent und Vertreter<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> EU-Sicht, sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Referent <strong><strong>de</strong>r</strong> VDMA- Sicht konnten<br />

aus terminlichen Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Teilnehmers nicht mehr angehört<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Die</strong> Zielsetzung nach IFRS sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Small-Standard Entwurf<br />

für KMU bzw. Small Entities (SMEs) wur<strong>de</strong>n vorgestellt und<br />

diskutiert.<br />

INFOS - EINDRÜCKE - MEINUNGEN<br />

Der IFRS <strong>–</strong> Full Standard ist für Global Player.<br />

Der IFRS - Small Standard ist für Small Entities o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

KMU’s o<strong><strong>de</strong>r</strong> besser im Sinne <strong>de</strong>ssen was gemeint ist: für<br />

Börsenunabhängige Unternehmen.<br />

Der Full Standard umfasst 2.500 Seiten.<br />

Beim Small Standard sind die 2.500 Seiten auf z. Z. 254<br />

Seiten eingedampft, bei immer noch 180 Wahlrechten und<br />

umfangreichen Checklisten zum Anhang.<br />

Small Entities fragen sich, warum IFRS (ob Full o<strong><strong>de</strong>r</strong> Small)<br />

einführen, wenn sie nicht börsenabhängig sind. Man soll<br />

Kennzahlen erstellen, die keiner benötigt o<strong><strong>de</strong>r</strong> auswertet;<br />

Informationen, die außer für IFRS nichts bringen; die<br />

Komplexität erheblich wächst; die Geschäftsleitung ihren<br />

eigenen Abschluss nicht mehr versteht; man gegebenenfalls<br />

sogar Informationen preisgeben soll, für die sich die<br />

Mitbewerber sehr interessieren.<br />

IAS 39 (Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen zu Finanzinstrumenten) versteht<br />

keiner.<br />

IAS 32 (Regeln zur EK /FK <strong>–</strong> Problematik) ist sehr umstritten.<br />

Den KMU’s stehen alle Wahlrechte zur Verfügung, aber<br />

wenn man gewählt hat, sind die Regeln <strong>de</strong>s Full Standards<br />

anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

In ausgewählten Charts wur<strong>de</strong>n die Wahlrechte nach Small-,<br />

Full-Standard und HGB gegenübergestellt, (in <strong>de</strong>n schriftlichen<br />

Seminar-Unterlagen übersichtlich dargestellt).<br />

Der Standard <strong>–</strong> Entwurf für die Small Entities wur<strong>de</strong> an<br />

ausgewählten Abschluss-Positionen im Vergleich zu <strong>de</strong>n<br />

Full Standards dargestellt.<br />

Sehr umstritten bei Erstanwendung ist die retrospektive<br />

Anwendung, es gibt jedoch Ausnahmen, wenn das<br />

Aufrollen <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergangenheit zu kompliziert wird.<br />

Der Small Standard enthält sehr viele Verweise auf <strong>de</strong>n Full<br />

Standard, <strong><strong>de</strong>r</strong> dann obligatorisch anzuwen<strong>de</strong>n ist.<br />

<strong>Die</strong> EU-Finanzminister haben sich geeinigt, bis 2010 einen<br />

einheitlichen Finanz- und Kapitalmarkt zu errichten und<br />

dazu gehört eine einheitliche Sprache <strong><strong>de</strong>r</strong> Rechnungslegung.<br />

<strong>Das</strong> Oberziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Small Standards sind, wie im Full<br />

Standard, die Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong>de</strong>s Kapitalmarktes!<br />

90 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Firmen in Deutschland sind nicht am Kapitalmarkt<br />

orientiert.<br />

Deutschland will gerne das HGB reformieren, benötigt aber<br />

kein IFRS.<br />

Am Entwicklungsprozess <strong><strong>de</strong>r</strong> Small Standards <strong><strong>de</strong>r</strong> IASB in<br />

London war außer einem Deutschen, <strong><strong>de</strong>r</strong> Referent <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Frankfurter Veranstaltung, Dr. Oliver Roth und 2<br />

Vertretern aus <strong>de</strong>n USA niemand vertreten, <strong><strong>de</strong>r</strong> die Small<br />

Entities bzw. KMU’s repräsentierte.<br />

Als auf einer Sitzung in London die Frage gestellt wur<strong>de</strong>, für<br />

wen machen wir das alles, hat ein US-Mitglied aus Protest<br />

die Sitzung verlassen/unterbrochen.<br />

Hieran kann man erkennen, wie angespannt die Situation<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> IASB ist.<br />

Es ist sicher, dass IFRS in die Welt kommen wird.<br />

<strong>Das</strong> IASB ist ein globales Gremium und ist nicht zu stoppen,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n nur über Einsprüche auf Basis <strong>de</strong>s Exposure<br />

Draft (ED) zu beeinflussen.<br />

Alle Fachleute sollen sich einbringen bzw. beim IASB einmischen.<br />

Viele Län<strong><strong>de</strong>r</strong> (bes. Skandinavien) orientieren sich an<br />

Deutschland.<br />

42 <strong>bdvb</strong>-aktuell 97<br />

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