Download - Nr. 49 - September 2010 als PDF-Datei - Geistliche ...
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10<br />
Gebetsreise Nordkorea Mai <strong>2010</strong><br />
Eindrücke - Gedanken - Informationen<br />
Nordkorea, eine<br />
kommunistische Diktatur<br />
schlimmster<br />
Prägung: Keine Meinungsfreiheit,<br />
keine<br />
Redefreiheit, keine<br />
Religionsfreiheit. Das<br />
Volk wird belogen,<br />
die Wahrheit verdreht,<br />
Menschen werden in Unwissenheit<br />
gelassen. Alles wird vorgegeben, das Leben<br />
jedes Einzelnen überwacht. Ein nordkoreanisches<br />
Sprichwort sagt: „Die Wände haben<br />
Ohren“ und ein anderes: „Die Maus hört das<br />
Flüstern am Tag, und der Vogel hört es in der<br />
Nacht“.<br />
Die politische Führung stellt sich <strong>als</strong> Beschützer<br />
dar und ist in Wirklichkeit der Unterdrücker.<br />
Kim Jong Il gibt vor, dass Nordkorea<br />
das Paradies sei. Aber längst nicht mehr alle<br />
Nordkoreaner glauben das. Die Realität ist<br />
einfach zu schwer. Es gibt zu wenig Nahrung.<br />
Nach Missernten und Misswirtschaft sind in<br />
den letzten Jahren mehr <strong>als</strong> 2 Millionen Menschen<br />
verhungert. Es gibt sogar Berichte, die<br />
von der doppelten Zahl ausgehen.<br />
Von Flüchtlingen, denen es gelang, die hermetisch<br />
abgesperrten Grenzen zu überwinden,<br />
kamen und kommen viele Einzelheiten dieses<br />
Regimes ans Licht: Die tägliche Angst um das<br />
Überleben, die Angst vor den Behörden, Berichte<br />
von Arbeitslagern wo grausamste Folter<br />
zum Alltag gehört. Nur sehr wenige Menschen<br />
verlassen diese Arbeitslager lebend. Und von<br />
solchen Ausnahmen kommen dann Informationen<br />
in die freie Welt. Informationen, die für<br />
uns kaum zu verkraften sind – so unmenschlich<br />
sind sie.<br />
Nordkorea steht auf dem Weltverfolgungsindex<br />
von Open Doors an 1. Stelle. Hier werden<br />
Christen gnadenlos verfolgt. Wird einer<br />
entdeckt, kommen er und die ganze Familie<br />
(Kinder, Eltern, Großeltern) ins Arbeitslager,<br />
das noch kein Christ lebend verlassen hat.<br />
Auch Erschießungen von Christen sind die<br />
Regel.<br />
Die Verhältnisse/Bedingungen in den Arbeitslagern<br />
und ganz besonders für die Christen<br />
übersteigen unser Vorstellungsvermögen. Einzelheiten<br />
darüber erfuhr die Welt besonders<br />
von Soon Ok Lee. Sie schrieb nach ihrer Entlassung<br />
aus einem Arbeitslager und der Flucht<br />
nach Südkorea das Buch „Lasst mich eure<br />
Stimme sein!“. Soon Ok Lee war eine linientreue<br />
Kommunistin, wurde denunziert und<br />
kam ins Arbeitslager. Dort machte sie all das<br />
Entsetzliche durch und bekam ihren ersten<br />
Kontakt zu Christen. Nach ihrer Entlassung<br />
und Flucht nach Südkorea nahm sie, beeindruckt<br />
vom Glauben der Christen in den<br />
Arbeitslagern, Jesus <strong>als</strong> ihren Erretter an.<br />
Wie kam ich auf die Idee, gerade dieses Land<br />
zu bereisen<br />
Seit einigen Jahren bete ich für verfolgte Christen<br />
weltweit. Im Dezember 2009 bekam ich<br />
wieder verschiedene Gebetsanliegen und Infos<br />
über Nordkorea - und mein Herz wurde<br />
ganz mächtig bewegt. Schritt für Schritt sah<br />
ich Gottes Lenkung und so meldete ich mich<br />
für diese Reise an. Wenige Tage später hatte<br />
ich die Zusage, an der Reise teilnehmen zu<br />
können. Ich bat meine Familie und einige Geschwister<br />
während der Reise für mich und die<br />
ganze Gruppe zu beten.<br />
So flog ich am 11. Mai in Frankfurt ab Richtung<br />
Peking. Ca. 8000 Flugkilometer lagen vor uns,<br />
9 Stunden Flugzeit. Wir waren Christen aus<br />
ganz Deutschland und der Schweiz, aus den<br />
verschiedensten Denominationen. Nach<br />
einem Tag Zwischenaufenthalt in Peking flogen<br />
wir weiter nach Pjöngjang, 2 Stunden<br />
Flugzeit.<br />
Während des Aufenthaltes in Nordkorea trugen<br />
wir alle ein Kreuz um den H<strong>als</strong>, damit wir<br />
für alle deutlich <strong>als</strong> Christen erkennbar waren;<br />
wie Paulus in 2. Kor. 3, 2.3. schreibt: „..ihr seid<br />
ein Brief Christi, erkannt und gelesen von allen<br />
Menschen.“<br />
Wir wussten, dass wir kaum Kontakt zu Menschen<br />
in Nordkorea und schon gar nicht zu unseren<br />
christlichen Geschwistern bekommen<br />
würden. So war in unserem Herzen einfach<br />
das Verlangen, betend und segnend das Land<br />
zu bereisen. Wir haben den Namen Jesu groß<br />
gemacht, Seine Herrschaft über das Land aus-