Download - Nr. 49 - September 2010 als PDF-Datei - Geistliche ...
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4<br />
In der Stille auf Gott warten !<br />
Abends, ich bin allein zu Hause und sitze in<br />
meinem kleinen Zimmer. Voll Erwartung sage<br />
ich zum Herrn: „Heute Abend habe ich viel<br />
Zeit für Dich.“ Ich lese in der Bibel, rede mit<br />
dem Herrn, bringe in der Fürbitte viele Anliegen<br />
vor Ihn: Israel, verfolgte Christen,<br />
Deutschland, GGE; nach einiger Zeit lege ich<br />
Ihm persönliche Dinge vor und all das, was mir<br />
gerade Not bereitet. Dann werde ich still.<br />
Denn liebe Geschwister sagen, dass man nicht<br />
ständig reden soll, sondern auch Gott zu Wort<br />
kommen lassen muss.<br />
Und so schweige ich, warte und höre. Es vergehen<br />
5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten,<br />
dann werde ich unruhig. „Herr rede doch endlich,<br />
egal was. Was aus Deinem Mund kommt<br />
ist immer gut, es muss ja nicht gerade die<br />
Antwort auf die allergrößten Probleme sein,<br />
aber rede doch, Herr.“ Und nach längerer Zeit<br />
beende ich dann meine Wartezeit mit dem<br />
Herrn und bin ehrlich gesagt, wieder einmal<br />
enttäuscht.<br />
Doch dann gibt es Zeiten, in denen ich eigentlich<br />
gerade nicht auf Ihn, auf Sein Reden eingestimmt<br />
bin oder es gar erwarte. Und dann<br />
kommt mein himmlischer Vater ganz unerwartet<br />
in Seiner sanften liebevollen Art und „redet“<br />
auf Seine Art und Weise einfach ein Wort<br />
in meine Gedanken hinein, offenbart mir eine<br />
Bibelstelle und ich weiß: Ja, das ist von Gott.<br />
Vor wenigen Tagen lag ich abends im Bett und<br />
legte dem Herrn all das was mich bewegt hin.<br />
Und auf einmal merke ich wie ich in Gedanken<br />
das Lied singe: „Gott hört dein Gebet, er versteht<br />
was sein Kind bewegt, Gott hört dein<br />
Gebet.“ Und ich freue mich! Danke HERR!<br />
Im Sommer dieses Jahres war ich etwas deprimiert,<br />
<strong>als</strong> ein lieber Mensch etwas stark kritisierte,<br />
was mir viel bedeutet. Ich war schon<br />
bereit in diesem Bereich meine Arbeit zu beenden.<br />
Doch wenige Tage später kam bei<br />
einer Israelveranstaltung die Ehefrau eines<br />
Pastors, die mich nicht persönlich kennt, auf<br />
mich zu und sagte mir einige liebevolle Worte<br />
gerade zu diesem Bereich – und ich wusste,<br />
der Herr selbst muss sie zu mir geschickt<br />
haben, um mich wieder aufzubauen und mir<br />
Mut zu machen, an dieser Arbeit dran zu<br />
bleiben. Ja, so ist mein himmlischer Vater.<br />
Im vergangenen Jahr habe ich mehrere Wochen<br />
gebetet, dass der Herr mich in 3 verschiedenen<br />
Punkten Seinen Willen erkennen<br />
lässt. Ich könnte zwar in jedem Punkt eine<br />
eigene Entscheidung fällen, aber ich wollte<br />
Seinen Willen wissen. Nachdem ich nach mehreren<br />
Wochen (trotz Gebet und trotz Warten<br />
auf Ihn) keine Antwort erhalten habe, sagte<br />
ich zum Herrn: „Herr, Du kennst meine Fragen<br />
und ich bete jetzt nicht mehr dafür. Handle<br />
Du, wenn der richtige Zeitpunkt da ist.“ Und<br />
ihr werdet es nicht glauben, es verging nicht<br />
einmal 1 Woche (es wurde für die erste Antwort<br />
auch wirklich Zeit) und auf einmal wusste<br />
ich für die ersten beiden Fragen eine absolute<br />
Antwort mit Begründung. Ich war sprachlos<br />
und wusste, dass dies Gottes Reden in meine<br />
Gedanken war. So ließ ich das Eine und tat das<br />
Andere. Das „Andere“ war meine Jerusalem<br />
Reise im Oktober vergangenen Jahres (siehe<br />
ERlebt <strong>Nr</strong>. 47), die so überreich gesegnet war.<br />
Und nach einigen Wochen, „redete“ der Herr<br />
wieder zu mir. Dabei ging es darum, ob ich irgendwann<br />
nach Nordkorea reisen sollte, was<br />
seit einem Jahr in meinen Gedanken war. Sein<br />
„Reden“ war, dass er eine gewaltige Liebe und<br />
Sehnsucht für Nordkorea in wenigen Sekunden<br />
in mein Herz pflanzte, was vom Verstand<br />
so nicht erklärbar war. Auch die nächsten<br />
Schritte erfolgten überraschend und problemlos.<br />
Das war zweifellos Sein Reden.<br />
Und so mache ich immer wieder die Erfahrung,<br />
dass der Herr zu mir „redet“, wenn Er es<br />
will und ich es oft gar nicht erwarte. Und<br />
wenn ich der Meinung bin und ich darauf warte,<br />
dass Er jetzt zu mir reden könnte, dann<br />
schweigt Er. Ich sehne mich danach, viel häufiger<br />
Sein Reden zu hören, ich sehne mich danach<br />
Antworten zu bekommen, wenn ich sie<br />
brauche. Liegt es an mir, weil meine Beziehung<br />
zu Ihm längst nicht so ist wie Er (und ehrlich<br />
gesagt auch ich) es möchte Liegt es an<br />
Seiner Souveränität, dass Er allein den Zeitpunkt<br />
für Sein Handeln und Sein Reden bestimmt<br />
1. Sam. 3, 9: „Rede Herr, dein Knecht wartet.“<br />
Und ich sage: „Rede Herr, dein Kind hört und<br />
wartet“.<br />
Dagmar Weber