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„Es liegt Kraft in dem Warten auf den Herrn“
Liebe Leserinnen und Leser,
Aufruhr im Klassenzimmer. Meine Grundschüler
hatten sie wieder einmal entdeckt, die
Seite in der Schulbibel mit dem Kopf auf dem
Teller. Ich muss erzählen, was damals passierte
mit Johannes dem Täufer, dem sein mutiges
Bekenntnis den Kopf kostete. Es ist eine Geschichte,
die einen in der Tat aufrühren kann.
Hätte Johannes nicht einfach den Mund halten
können Er hat nicht nur dem einfachen
Volk seine Sünden vorgehalten, er klagte auch
Herodes an, seinem Bruder die Frau ausgespannt
zu haben. Dafür kam er ins Gefängnis
und schließlich ums Leben. Woher hat Johannes
die Kraft bekommen, so mutig zu sein
Wäre ich auch so weit gegangen wie er
Die Bibel sagt zum einen, er sei schon von
Mutterleib an erfüllt gewesen mit dem Heiligen
Geist (Lk. 1, 15).
Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist hat auch
an Pfingsten aus ängstlichen Jüngern mutige
Bekenner gemacht. Auch wir brauchen es immer
wieder, dass Gottes Geist uns füllt, damit
wir es wagen, den Mund aufzutun, auch wenn
es unbequem werden könnte. Lesen Sie dazu
den Bericht über das Seminar „Erfüllung mit
dem Heiligen Geist“ auf Seite 12. Es heißt von
Johannes weiter, dass er in der Wüste war und
dort im Geist stark wurde (Lk. 1, 80).
Stark zu werden ist ein Prozess und dazu gehören
auch Wüstenzeiten. Solche Zeiten sind
Wartezeiten, die uns oft wie sinnlos vorkommen.
Doch es sind Zeiten, in denen der Heilige
Geist unser Herz formt, und uns näher zu Gott
zieht. Der Geist führt uns immer wieder in die
Wüste, damit wir lernen, auf Gott zu schauen
und auf seinen Wink zu warten. „Es liegt Kraft
in dem Warten auf den Herrn“ – dieses Lied
spricht eine tiefe Wahrheit aus. Es ist oft
leichter, etwas für Gott zu tun, als auf IHN zu
warten.
Die dritte Quelle der Kraft von Johannes liegt
im Gehorsam gegenüber seinem Auftrag.
Als seine Zeit gekommen war, predigte er die
Taufe der Buße und wies auf den kommenden
Stärkeren hin. Beim Thema Sünde scheute er
sich nicht, konkret zu werden und die Konsequenzen
zu tragen: Gefängnis und letztlich der
Tod. Gehorsam sein und die Konsequenzen
tragen. Für Christen in anderen Ländern hat
das ganz andere Dimensionen als für uns.
Lesen Sie dazu den Reisebericht aus Nordkorea
auf Seite 10. Jedoch fängt der Gehorsam
gegenüber dem Heiligen Geist im Kleinen an.
Gott gibt die Kraft für die nächsten Schritte,
nicht schon für die Übernächsten.
Sich füllen lassen vom Geist, warten lernen auf
Gott, gehorsam sein – ein täglicher Weg,
Gottes Kraft zu erfahren,
ein Weg
zur Erneuerung.
Gottes Segen auf
diesem Weg
wünscht Ihnen
Pfarrer
Karsten Hirt,
1. Vorsitzender
der GGE Württ.
Ewig treuer Gott
Es liegt Kraft in dem Warten auf den Herrn,
in dem Warten auf den Herrn, in dem Warten auf den Herrn.
Denn Du regierst für immer. Denn Du bist unser Retter.
Du bist der ewig treue Gott, der ewig treue Gott.
Du bleibst Dir treu und wirst nicht müde.
Den Schwachen stehst Du immer bei,
schenkst Trost und machst uns frei.
Und wir fahr‘n auf mit Adlersschwingen.
Arne Kopfermann