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36 Aktuelles<br />
Forstwirten sowie Biologen soll durch die Ergebnisse der jungen<br />
Forscher die Möglichkeit zur Erschließung neuer Einkommensquellen,<br />
insbesondere im Bereich von nachwachsenden Rohstoffen,<br />
gegeben werden. Die Forschungsarbeiten werden in Kooperation<br />
mit Unternehmen aus der Region durchgeführt.<br />
Initiiert hat das Projekt Prof. Dr. Andrea Polle von der Fakultät<br />
für Forstwissenschaften und Waldökologie, die am Büsgen-<br />
Institut die Abteilung Forstbotanik und Baumphysiologie leitet.<br />
An dem Programm sind insgesamt sieben Professorinnen und<br />
Professoren aus den Fachgebieten Pflanzenzüchtung, Biochemie<br />
der Pflanze, Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung, Allgemeine<br />
Physiologie und Entwicklungsphysiologie, Forstbotanik,<br />
Molekulare Holzbiotechnologie und Forstzoologie beteiligt. Es<br />
ist Teil der Graduiertenschule Georg August University School of<br />
Science (GAUSS). Quelle: IDW, 19. Dezember 2008<br />
Kontakt<br />
Dr. Peter Hawighorst<br />
Georg-August-Universität Göttingen<br />
Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie<br />
Telefon (0551) 39-14616, e-mail: phawigh@gwdg.de<br />
Die Helmholtz-Kohorte<br />
Bundesweite Studie zur Erforschung<br />
chronischer Krankheiten bewilligt<br />
Die Zunahme von chronischen Krankheiten aufgrund der demographischen<br />
Entwicklung und veränderter Lebensgewohnheiten<br />
stellt die nationale und internationale Gesundheitsforschung<br />
sowie die Gesundheitssysteme vor immense Herausforderungen.<br />
Das Forschungsgebiet der Epidemiologie untersucht bevölkerungsweit<br />
die Verbreitung von Faktoren, die die Entstehung<br />
solcher Krankheiten beeinflussen. Gesucht werden neue Strategien<br />
zur Risikoerfassung, Früherkennung und Prävention multifaktorieller<br />
Erkrankungen.<br />
Die Helmholtz-Gemeinschaft wird in den nächsten fünf Jahren<br />
rund 20 Millionen Euro für den Aufbau einer groß angelegten<br />
Langzeit-Studie investieren, um die Ursachen von Volkskrankheiten<br />
wie Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes und<br />
Demenzerkrankungen aufzuklären, Risikofaktoren zu identifizieren<br />
und Wege einer wirksamen Vorbeugung zu gehen.<br />
In der Kohortenstudie sollen 200.000 Menschen eingebunden<br />
werden, die einen repräsentativen Querschnitt durch die<br />
Bevölkerung darstellen und über zehn bis zwanzig Jahre begleitet<br />
werden. Die Probanden, die zum Zeitpunkt ihrer Rekrutierung<br />
gesund sind und ihr Einverständnis zur Teilnahme gegeben<br />
haben, werden regelmäßig medizinisch untersucht und nach<br />
Lebensgewohnheiten (z.B. körperliche Aktivität, Rauchen,<br />
Ernährung) und sozioökonomischen Daten befragt. Darüber hinaus<br />
werden allen Studienteilnehmern Blutproben entnommen<br />
und für spätere Forschungsprojekte in einer zentralen Bioprobenbank<br />
gelagert. Im Lauf der nächsten Jahre werden bei einigen<br />
Teilnehmern naturgemäß bestimmte Erkrankungen auftre-<br />
Die Helmholtz-Kohorte soll einen Querschnitt der Bevölkerung in Deutschland<br />
erfassen.Foto: DRK LV Berliner Rotes Kreuz<br />
ten, die dann rückwirkend mit den erhobenen Daten in Verbindung<br />
gebracht werden können. Die Studie ist damit ein einzigartiges<br />
Werkzeug für eine Vielzahl von epidemiologischen Fragestellungen.<br />
Wie verändern sich Parameter, wenn eine Person<br />
erkrankt? Wie sind sie im Vergleich zu den noch gesunden Probanden<br />
zu bewerten? Aus alledem hoffen die Forscher Erkenntnisse<br />
darüber zu gewinnen, wie genetische Faktoren, Umweltbedingungen<br />
und soziales Umfeld bei der Entstehung von Krankheiten<br />
zusammenwirken.<br />
Die Gesamtkosten betragen schätzungsweise 150 bis 200<br />
Millionen Euro über eine Gesamtdauer von zehn Jahren.<br />
Dieses einzigartige Vorhaben soll gemeinsam mit den Universitäten<br />
und anderen nationalen Forschungseinrichtungen<br />
geplant und durchgeführt werden. Unter Federführung zweier<br />
großer Gesundheitsforschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft,<br />
dem Helmholtz Zentrum München (Koordination: Prof. Dr.<br />
Dr. H.-Erich Wichmann ) und dem Deutschen Krebsforschungszentrum<br />
Heidelberg (Koordination: Prof. Dr. Rudolf Kaaks), beginnt<br />
2009 eine Planungs- und Pilotphase, die ungefähr drei Jahre<br />
dauern wird. In dieser Phase werden Methoden zur Datenerhebung<br />
und Wege der Rekrutierung von Probanden entwickelt<br />
und getestet. Die vollständige Rekrutierung der Kohorte wird ab<br />
dem Jahre 2012 in Angriff genommen.<br />
Kohortenstudien sind wegen ihres prospektiven Charakters<br />
das aussagekräftigste Instrument epidemiologischer Forschung.<br />
Dies betrifft die Analyse von chronischen Erkrankungsrisiken in<br />
Bezug auf den Lebensstil, psychosoziale Faktoren, umweltbedingte<br />
Belastungen und Stoffwechselmarker – alleine oder im<br />
Zusammenspiel mit individuellen genetischen Risikofaktoren.<br />
Die prospektive Auslegung der Studie soll Verzerrungen verhindern,<br />
die durch die Auswahl von Teilnehmern sowie inadäquate<br />
Angaben zu Verhalten in der Vergangenheit, die bei klassischen<br />
Fall-Kontroll-Studien die Ergebnisse beeinflussen können.<br />
International werden derzeit mehrere große Kohortenprojekte<br />
auf den Weg gebracht, unter anderem in Großbritannien,<br />
Skandinavien, den Niederlanden und in der Volksrepublik China.<br />
Mit der Einrichtung der Helmholtz-Kohorte soll Deutschland auf<br />
diesem bedeutenden Forschungsfeld einen entscheidenden Beitrag<br />
leisten.<br />
Quelle: Helmholtz-Gemeinschaft 22.10.2008<br />
GENOMXPRESS 1.09